"Öhhh... schon wieder der. Gibt bestimmt gleich wieder Produktfotos von der Spade, der Gibson oder der Framus..."
Nein, diesmal nicht. Heute habe ich mal was Neues im Angebot. Zu meiner Anfangszeithaben mich ja unterschiedliche Gitarren gereizt. Ganz oben auf der Liste damals war die Ibanez RG321MH, eine der wenigen RG-Modelle, die einen Mahagonikorpus haben - entweder in Weathered White oder in Royal Blue. Letztendlich bin ich bei meiner hier so viel geposteten Spade FS112 gelandet aus dreierlei Gründen: 1. Geld, 2. Flexibilität - ich wollte sowohl Single Coils als auch Humbucker ausprobieren und nicht gleich bei einer rein auf Humbucker festgelegten Gitarre landen, 3. Geld. Ja, verdammt, ich war ein Schüler.
Wie man inzwischen herauslesen konnte, bin ich langfristig zufrieden mit der Wahl der Spade FS-112 und den Upgrades mit der Zeit. Naja - es sind mit der Zeit Gitarren hinzugekommen, nicht zu wenige sogar, aber obwohl mich die Ibanez-RG-Serie immer gereizt hat, ist bei mir nie eine ins Haus gewandert. Die RG321 ist inzwischen von der RG421 mit Meranti-Korpus aus dem Programm geschubst worden... Naja... und jetzt hat mich dann eine gebrauchte RG321 in Royal Blue angelächelt.
History: Die Tonabnehmer wurden ganz offensichtlich gewechselt, finde ich optisch sehr passend, aber auch wenn sie auf den ersten Blick zusammengehörig aussehen, sind sie es nicht. Weiß aber noch nicht, welche genau es sind. Ansonsten hat die Gitarre nicht viel erlebt. Sie ist ein 2007er-Modell, wenn ich die Seriennummer korrekt deute, und ist von einem Anfänger gekauft worden, der sie einstellen lassen hat und von einem ihm bekannten Gitarristen wurden die Tonabnehmer und der Schalter gewechselt. Im Originalzustand war es ein 5-Weg-Schalter (Hals seriell, Hals parallel, Hals + Steg, Hals + Steg gesplittet, Steg) und jetzt ist aktuell ein 3-Weg-Schalter verbaut (Hals, Hals + Steg, Steg). Letztendlich hat der Besitzer den Spaß am Gitarrenspiel verloren und hat die Gitarre in einen Koffer gepackt und das war's. Und jetzt zieht er um und sortiert aus.
Wie - in einen Koffer gepackt? Koffer? Ja, der war auch dabei:
Die Gitarre wurde also nicht sonderlich viel gespielt, hat kaum sichtbare Macken und auch die Bünde sind quasi wie frisch:
Steht auch nichts über. Absolut sauberes Griffbrett!
Je nach Winkel wirkt die Gitarre fast schwarz, aber je mehr Licht sie abbekommt, umso mehr zeigt sie ihren Blauton.
Ich werde nochmal ein leichtes Setup vornehmen. Prinzipiell ist die Saitenlage voll in Ordnung, aber wenn ich den Schwingungsbereich der Saiten beobachte, schätze ich, dass da noch was geht. Die Halsbiegung ist quasi perfekt.
Bin echt mal gespannt, wie die Tonabnehmer beschriftet sind und ob sie zweiadrig oder vieradrig sind - der originale 5-Weg-Schalter war im Koffer gelegen und es würde mich schon reizen, die ursprüngliche Schaltvielfalt wiederherzustellen. Bin auch heute noch nicht dazu gekommen, die über einen Röhrenverstärker zu jagen, sondern bisher habe ich sie nur über meine Kopfhörer-Tretmühle laufen lassen. Die Tonabnehmer schätze ich auf weniger outputstark ein als die originalen gewesen sein dürften; die sind aktuell eher zurückhaltend sanft-bluesig, sind aber auch relativ weit nach unten gedreht.
EDIT: Die Tonabnehmer klingen völlig unterschiedlich. Der Steg-Humbucker ist merklich heißer als der Hals-Humbucker und hat das typische Humbucker-Schmatzen mit einem durchdringenden Hochmitten-Anteil. Der Hals-Humbucker hat fast einen Singlecoil-Charakter, klingt recht luftig. Die Zwischenposition klingt etwas nach out of phase. Naja - Zeit das mal aufzumachen: Laut Beschriftung sind beides Bridge-Tonabnehmer (was ich mir beim Spacing bereits gedacht hatte), der Bridge-Tonabnehmer ein BH aus China (BHC) - möglicherweise ursprünglich aus einer Epiphone? Der Hals-Tonabnehmer sieht vorne schon recht günstig aus ohne die Schrauben-Polepieces. Hinten sieht er ebenso simpel aus. Bis auf die "Bridge"-Stanzung ist er kahl - aber auf jeden Fall gewachst. Ich überlege, ob ich mal meine Fender TwinHead Vintage einbaue, die ich für ein Eigenbau-Projekt noch hier liegen habe oder ob ich zunächst bei den beiden verbauten bleibe, aber bei einem die Verlötung ändere, um die vermutliche Out-of-phase-Schaltung zu beheben. + ein bisschen Hochdrehen vom Hals-Tonabnehmer, um den Output-Unterschied etwas auszugleichen. Naja - darüber schlafe ich die Nacht erstmal.