Schalter "entknacken"

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profkamuffel
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Hallo liebe Community!

Ich habe mir einen simplen Killswitch als Bodentreter gebaut. Funktioniert gut. Nur das knacken beim betätigen möchte ich gerne noch beseitigen. Deshalb brauche ich nun einen Rat.
Das ganze habe ich mal schnell aufgezeichnet: plan.jpg

Das oben abgebildete Bild ist der jetzige Stand und die unten abgebildete Möglichkeit habe ich durch Recherchen gefunden. Kann das so Funktionieren? Und wenn ja, welche Werte sollten die Kondensatoren und welchen Wert sollte der Widerstand haben?

Beste Grüße!
 
Eigenschaft
 
hi, du greifst durch die beiden kondensatoren natürlich in den frequenzgang ein.

für einen reinen Killswitch ist es sinniger den ausgang gegen masse zu schalten, den sowerden auch evtl einstreuungen vermieden bzw. abgeleitet

weiterhin kann man am ausgang noch einen widerstand (1Megaohm) gegen masse welcher die spannungsspitzen (das "knacken") ableitet
 
So hätte ich's auh gemacht. Als Sofortmaßnahme, die den Frequenzgang nicht versaut, einfach Augangsseitig einen Widerstand > 100kOhm gegen Masse (was folgt danach? Wenn Röhrenamp o.ä. ist ein größerer Widerstand sinnvoll...)
Oder eben statt einfach zu öffnen das Signal lieber kurzschließen - ausgangsseitig. Wenn auf der Eingangsseite was passives hängt (dynamisches Mikro, Gitarrenpickup etc.) kann man auch schlicht einfach nur sowohl Ein- als auch Ausgang kurzschließen - dann nur bitte dran denken, dass das wiederum viele Geräte mit aktivem Ausgang nicht so wahnsinning gut vertragen - je nach dem, ob/wo die den letzten Koppelkondensator haben.
 
Hallo!

Also der Killswitch hängt hinter einem Delay (Boss DD20 Giga Delay), welches über den Effektweg an nem Röhrenamp hängt und soll bei Knopfdruck das Delay ruhig stellen. ;) Mit dem Kurzschluss habe ich noch bedenken weil ich etwas Angst habe, dass das vielleicht mein Netzteil vom Delay oder das Delay selbst irgendwie zerschiessen könnte. Ich bin da noch neu auf diesem Gebiet. Vielleicht könnt ihr mir ja diese Bedenken nehmen? :) Und wie kommt ihr auf den Wert den der Widerstand haben soll? Woraus errechnet sich das? Oder gibt es vielleicht noch bessere Methoden einen Killswitch zu bauen, der nicht knackt?
LG!
 
OK, versuchen wir es mal der Reihe nach:

Zuallererst muss klar sein: So, wie du das beschreibst, funktioniert das nur, wenn dein Effektweg des Amps ein paralleler ist, also dem Signal zugemischt wird. Wenn ein serieller Effektweg auf die Art stumm geschaltet wird, dann ist wirklich alles stumm, nicht nur das Delay.

Dann zum Thema Kurzschluss: Wie ich schon sagte, sollte man einen Ausgang eines Geräts nicht kurzschließen - passive Tonquellen wie Pickups oder dynamische Mikros vertragen das (so sind z.B. die in manchen dynamischen Mikros eingebauten Stummschalter typischerweise aufgebaut. In deinem Fall bzw. wenn der Schalter universell einsetzbar sein soll, dann schließt man nur den Eingang des nachfolgenden Geräts (hier also FX Return) kurz. Das wiederum ist völlig unproblematisch, weil das genau einem Signal entspricht, bei dem wirklich Stille herrscht. Einen Eingang einfach nur offen zu lassen, ist nicht so schlau, weil man dann meist irgendwie "Radio hört" - mindestens rauscht oder brummt es.

Es gibt also im Prinzip folgende zwei Möglichkeiten:
Killswitch.jpg

Beide haben Vor- und Nachteile: Bei Variante 1 hängt der Widerstand die ganze Zeit im Signalweg und kann potentiell den Klang verändern (vernachlässigbar, wenn groß genug, also ca. 1MOhm) - dafür ist diese Variante die tendentiell "knackfreiere" von beiden. Variante 2 schließt den Ausgang (des Schalters, also Eingang des Amps) nur kurz, wenn stummgeschaltet ist - das kann dann aber gerne schonmal knacken.

Auf die Größenordnung des Widerstands kommt man, wenn man sich übliche Impedanzen von Audioeingängen ansieht: Die liegen bei typischerweise 3-20kOhm, teilweise auch höher. Ein Röhrenamp hat an der Vorstufe meist eine deutlich höhere Impedanz, ab 1MOhm (wie das allerdings bei den FX-Loops an neueren Amps aussieht, weiß ich nicht. Für den eigentlichen Vorstufeneingang ist das jedenfalls so). Jetzt möchte man, dass verglichen mit der Eingangsimpedanz des Amps (z.B. bei Variante 1) der Widerstand vom Signal möglichst nicht "gesehen" wird, solange das Signal anliegt: also macht man ihn um einen Faktor pi*Daumen 10-100 mal größer als die Eingangsimpedanz. Viel größer nun auch wieder nicht, dann kann man ihn irgendwann auch weglassen, denn er soll ja den offenen Eingang auf Masse ziehen. Würde man da zig MOhm oder noch mehr einbauen, geht das sehr langsam... also nimmt man als Richtwert gerne 1M...10MOhm, das passt eigentlich immer.
Bei Variante 2 ist es eigentlich sogar ziemlich egal, da darf der Widerstand auch kleiner sein (einige kOhm z.B.), weil er ja nur im Signalweg ist, wenn "Stummschalten" angesagt ist.

Und ja, es gibt noch egelantere Methoden, einen Kanal absolut knackfrei stumm zu schalten - aber die sind erstens etwas aufwändiger und zweitens haben manche Gitarristen ja nun nicht so gerne unnötig viele Halbleiter im Signalweg ;) Sowas kann man mit z.B. einem VCA, einem 4066 CMOS oder ganz schnöde mit Transistoren lösen. Allen Varianten gemein ist aber, dass sie nicht mehr passiv arbeiten, sondern eine Stromversorgung benötigen. Und wenn man bei den passiven Geschichten wieder mit zusätzlichen Kondensatoren etc. anfängt, um auch noch den letzten Knacks zu eliminieren, dann greift man wieder unnötig in den Frequenzgang ein - so ein Widerstand ist da ein ganz guter Kompromiss - er lässt den Frequenzgang einigermaßen in Ruhe (zwischen Effektgerät und Amp sowieso) und filtert das Gröbste raus.
 
Knacken erfolgt durch Spannungsspitzen. Prellen des Kontaktes kann auch dazu führen. Um Spannungsspitzen auszufiltern nimmt man Sinnvollerweise einen Filter, der entweder aus einen Widerstand(/Kondensator oder Widerstand/Spule besteht. Aber, hier gebe ich meinen Vorrdendern recht, Du greifst aktiv in den Frequenzgang ein.

Was ein Versuch wäre (habs nicht ausprobiert), schau Dir mal die BTS Smart Switches von Infineon an.

Das sind elektronische Schalter, die ohne grossen Aufwand geschaltet werden können. 9V Batterie, Vorwiderstand, das reicht um die Teile zu schalten. In Verbindung mit einem Elko schaltet das Teil verzögert ein. Ob die Ministröme allerdings gut durchkommen, müsste man austesten. Vom Innenwiderstand sind sie im 0,0xOhm Bereich. Letztenlich könnte man damit aber ganz sicher ein kleines Relais verzögert schalten, welches dann die Verbindung herstellt.

Ein Versuch ist es Wert.....
 
Hallo ralph62, der Thread ist seit einer Weile nicht mehr aktiv, daher bringt es nicht viel, dort etwas nachzuschieben, außer es gibt tatsächlich Neuigkeiten oder Veränderungen. Üblicherweise kommen die vom Threadersteller selber.

Dein Beitrag ist leider im ersten Teil nicht korrekt. Knacken kommt nicht zwangsläufig von Spannungsspitzen. Bei diesem Thema ist die vorherrschende Ursache das Vorhandensein einer Spannungsdifferenz, die sich beim Betätigen des Schalters plötzlich ändert.
Die Spannungsdifferenz kommt entweder durch tatsächlich vorhandene Gleichstrompotentiale oder ungewollt durch einen ungewollten Stromfluss (Leckströme über Kondensatoren). Üblicherweise sorgt man auf beiden Seiten des Schalters für gleiches Gleichspannungspotential, dann knackt nichts. Das geschieht meist durch hochohmige Widerstände, die das Signal nicht belasten sollen, aber die Ladungen ableiten.
Bei den Signalen von Gitarrentonabnehmern hat man es meist mit sehr hochohmigen Schaltungen zu tun (weil man die Resonanzen nicht beämpfen will, weil die den Klang formen). Und diese hochohmigen Signalpfade sind leider sehr anfällig für ungewollte Aufladungen, sprich Potentialdifferenzen.

Eine Empfehlung zu geben, für etwas, das man selber nicht kennt oder getestet hat, halte ich auch für wenig zielführend.

Ich hab mal kurz die BTS Switches angesehen. Die sind ja eher für große Ströme ausgelegt und haben vermutlich eine nicht zu vernachlässigende Kapazität. Ich würde die nicht mal ansatzwiese dafür in Betracht ziehen. Da gibt es deutlich geeignetere FET Switches für Kleinsignal.

Gruß
Christoph
 
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Hallo Christoph,

ich habe in meiner "Empfehlung" die Nutzung des BTS als Switch im Signalweg nur kurz angeschnitten, mit Hinweis das es mal einen Versuch wert wäre aber im 2. Schritt auf die Variante mit den Relais (die ich auch für Sinnvoller halte) hingewiesen und habe auch betont, das das sehr einfach (auch für absolute Laien) zu realisieren ist. Eine FET Beschaltung ist hier weit aufwendiger. Gutes nahezu prellfreie Relais (hier eignen sich Reedrelais sehr gut), 9 V Batterie ein BTS als minimal verzögerter Schalter, Elko, 2x Widerstand, Freilaufdiode, fertig. Das belastet den Signalweg gar nicht.

Ohne die Gesamtschaltung zu kennen ist Deine, wie meine Aussage reine Spekulation. Beides richtig oder auch beides falsch. Es kommt ganz drauf an was die Ursache ist, Grundsätzlich gilt es hier anzusetzen, das Knacken ist nur das Ergebnis der Ursache. ....

Gruss
Ralph
 
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