OK, versuchen wir es mal der Reihe nach:
Zuallererst muss klar sein: So, wie du das beschreibst, funktioniert das nur, wenn dein Effektweg des Amps ein paralleler ist, also dem Signal zugemischt wird. Wenn ein serieller Effektweg auf die Art stumm geschaltet wird, dann ist wirklich alles stumm, nicht nur das Delay.
Dann zum Thema Kurzschluss: Wie ich schon sagte, sollte man einen Ausgang eines Geräts nicht kurzschließen - passive Tonquellen wie Pickups oder dynamische Mikros vertragen das (so sind z.B. die in manchen dynamischen Mikros eingebauten Stummschalter typischerweise aufgebaut. In deinem Fall bzw. wenn der Schalter universell einsetzbar sein soll, dann schließt man nur den Eingang des nachfolgenden Geräts (hier also FX Return) kurz. Das wiederum ist völlig unproblematisch, weil das genau einem Signal entspricht, bei dem
wirklich Stille herrscht. Einen Eingang einfach nur offen zu lassen, ist nicht so schlau, weil man dann meist irgendwie "Radio hört" - mindestens rauscht oder brummt es.
Es gibt also im Prinzip folgende zwei Möglichkeiten:
Beide haben Vor- und Nachteile: Bei Variante 1 hängt der Widerstand die ganze Zeit im Signalweg und kann potentiell den Klang verändern (vernachlässigbar, wenn groß genug, also ca. 1MOhm) - dafür ist diese Variante die tendentiell "knackfreiere" von beiden. Variante 2 schließt den Ausgang (des Schalters, also Eingang des Amps) nur kurz, wenn stummgeschaltet ist - das kann dann aber gerne schonmal knacken.
Auf die Größenordnung des Widerstands kommt man, wenn man sich übliche Impedanzen von Audioeingängen ansieht: Die liegen bei typischerweise 3-20kOhm, teilweise auch höher. Ein Röhrenamp hat an der Vorstufe meist eine deutlich höhere Impedanz, ab 1MOhm (wie das allerdings bei den FX-Loops an neueren Amps aussieht, weiß ich nicht. Für den eigentlichen Vorstufeneingang ist das jedenfalls so). Jetzt möchte man, dass verglichen mit der Eingangsimpedanz des Amps (z.B. bei Variante 1) der Widerstand vom Signal möglichst nicht "gesehen" wird, solange das Signal anliegt: also macht man ihn um einen Faktor pi*Daumen 10-100 mal größer als die Eingangsimpedanz. Viel größer nun auch wieder nicht, dann kann man ihn irgendwann auch weglassen, denn er soll ja den offenen Eingang auf Masse ziehen. Würde man da zig MOhm oder noch mehr einbauen, geht das sehr langsam... also nimmt man als Richtwert gerne 1M...10MOhm, das passt eigentlich immer.
Bei Variante 2 ist es eigentlich sogar ziemlich egal, da darf der Widerstand auch kleiner sein (einige kOhm z.B.), weil er ja nur im Signalweg ist, wenn "Stummschalten" angesagt ist.
Und ja, es gibt noch egelantere Methoden, einen Kanal absolut knackfrei stumm zu schalten - aber die sind erstens etwas aufwändiger und zweitens haben manche Gitarristen ja nun nicht so gerne unnötig viele Halbleiter im Signalweg
Sowas kann man mit z.B. einem VCA, einem 4066 CMOS oder ganz schnöde mit Transistoren lösen. Allen Varianten gemein ist aber, dass sie nicht mehr passiv arbeiten, sondern eine Stromversorgung benötigen. Und wenn man bei den passiven Geschichten wieder mit zusätzlichen Kondensatoren etc. anfängt, um auch noch den letzten Knacks zu eliminieren, dann greift man wieder unnötig in den Frequenzgang ein - so ein Widerstand ist da ein ganz guter Kompromiss - er lässt den Frequenzgang einigermaßen in Ruhe (zwischen Effektgerät und Amp sowieso) und filtert das Gröbste raus.