Sattel an der falschen Stelle?!

F
fubar
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
30.09.24
Registriert
05.01.04
Beiträge
103
Kekse
49
Ort
Dortmund
Hallo zusammen,

bei meiner Gitarre (eine Ibanez RGR 220 DX) ist mir aufgefallen, daß auf allen Saiten jeweils die Leersaite im Vergleich zu gegriffenen Tönen ein wenig zu tief klingt. Zwar nicht viel, aber eben doch so, daß es gerade bei Akkorden, in denen Leersaiten vorkommen, deutlich schief klingt.

Also irgendwie sitzt dann doch der Sattel nicht ganz da wo er hingehört, richtig? Aber was kann ich da machen? An und für sich müßte ja nun der Sattel ein wenig in Richtung 1. Bund verschoben werden, aber wie könnte man das sinnvollerweise anstellen? Momentan schließt der Sattel ja bündig an das Griffbrett an, ich würde also kaum drum rum kommen, das Griffbrett irgendwie zu kürzen. Und selbst dann stellt sich noch die Frage, wie ich den Sattel, der von 2 Schrauben an der Rückseite des Halses in Position gehalten wird, an der neuen Position befestige... Und überhaupt, wie kriege ich eigentlich genau raus, um wieviel der Sattel versetzt werden müßte?

Danke im Voraus für alle sachdienlichen Hinweise,
Dominic
 
Eigenschaft
 
Es ist äusserst unwahrscheinlich dass Dein Problem vom Sattel kommt, eher sollst Du den Steg verstellen. Dazu den gepinnten Link oben anschauen, da wird aller über die Einstellung erklärt.
 
Es ist äusserst unwahrscheinlich dass Dein Problem vom Sattel kommt, eher sollst Du den Steg verstellen. Dazu den gepinnten Link oben anschauen, da wird aller über die Einstellung erklärt.

dann wären ja auch bei akkorden ohne leersaiten dissonanzen zu hören.

wenn du nach flageolet tönen stimmst, ist das normal so. zumindest in einem gewissen rahmen.

gruß,
carl_nase
 
dann wären ja auch bei akkorden ohne leersaiten dissonanzen zu hören.

Nö, wo hast denn das her? Nicht, wenn alle Reiter in etwa gleich viel verstellt sind (oder der ganze Steg falls Tune-o-matic oder ähnlich). Oder wenn sein Floyd nicht eben sitzt, sondern zum Korpus geneigt ist.
 
Es kann daran liegen, dass Du die Saiten beim Greifen sehr stark in den Bund drückst, was die Saite dann stärker spannt und den gegriffenen Ton höher werden läßt. Versuche mal etwas "softer" zu greifen.
Die Position von Sattel und Bundstäben wird mathematisch bestimmt und ist äußerst selten ein Grund zur Beanstandung.
Wichtig ist die Einstellung der Intonation, die mit den Reitern der Brücke durchgeführt wird, aber dazu findest Du hinreichen Erläuterungen hier im Board.

/V_Man
 
hi,

Nö, wo hast denn das her? Nicht, wenn alle Reiter in etwa gleich viel verstellt sind (oder der ganze Steg falls Tune-o-matic oder ähnlich). Oder wenn sein Floyd nicht eben sitzt, sondern zum Korpus geneigt ist.

das habe ich aus meinem kopf:

wie die grafik zeigt, sind zwar töne auf einem bund untereinander rein, aber wenn wenn man einen bund nach oben, bzw. nach unten geht, wird der ton nicht exakt einen halbton höher, bzw. tiefer.

deswegen sollten die akkorde meiner meinung nach schief klingen.

ich würde mich bei irrglauben über eine erklärung freuen,

gruß,
carl_nase
 

Anhänge

  • intonation.jpg
    intonation.jpg
    57,5 KB · Aufrufe: 328
Den Unterschied merkst Du bei 2-3 Bünden um den Punkt nur mit einem Messgerät, sonst kaum. Erst bei gröseren Abständen (>5 Bünde oder so) macht sich das immer stärker bemerkbar mit wachsendem Abstand.
 
Den Unterschied merkst Du bei 2-3 Bünden um den Punkt nur mit einem Messgerät, sonst kaum. Erst bei gröseren Abständen (>5 Bünde oder so) macht sich das immer stärker bemerkbar mit wachsendem Abstand.

richtig,

sollte also schief klingen, wenn auch nur in den höheren lagen. aber gut, ich hoffe, dass das problem des threadstellers durch einstellen des sattels behoben wird.

gruß,
carl_nase
 
bei meiner Gitarre (eine Ibanez RGR 220 DX) ist mir aufgefallen, daß auf allen Saiten jeweils die Leersaite im Vergleich zu gegriffenen Tönen ein wenig zu tief klingt. Zwar nicht viel, aber eben doch so, daß es gerade bei Akkorden, in denen Leersaiten vorkommen, deutlich schief klingt.

Das ist normal, da die meisten Hersteller nach der theoretischen Mensur gehen, die aufgrund der Saitensteifigkeit, die direkt hinterm Sattel am größten ist, aber nicht stimmt. Deshalb klingt, in bezug auf die G-Saite jetzt mal gesehn (das ist die schlimmste Saite), wenn man die Leersaiten exakt stimmt, E-Dur immer um den Wert X zu hoch. Und wenn man die gegriffenen Saiten exakt stimmt, dann klingt E-Moll um den Wert X zu tief.

Deshalb stimmt man bewusst falsch in die Mitte, leer ist die Saite X/2 zu tief, gegriffen X/2 zu hoch, dann halbiert sich also der Fehler. Kein Mensch mit guten Ohren würde Leersaiten exakt mit einem Stimmgerät stimmen, dann ist deine Gitarre immer falscher als nötig. Bewusste Fehlstimmung heisst das zauberwort. Gilt übrigens auch für die Oktavreinheit. Anstatt irgendwie keinen Fehler zu haben, anderswo aber eine Abweichung von 5 cent, stellt man das lieber so ein, dass es nirgendwo stimmt, dafür aber maximal 2,5 cent abweicht. Das ist fürs Ohr viel angenehmer.

Kompensieren kann man das zusätzlich mit Kompensationssätteln. Einige verbauen sowas schon serienmässig. Da wird dann der ganz Sattel näher an den ersten Bund geschoben, um die Saitensteifigkeit (und den damit verbundenen Tobhöhenanstieg) zu kompensieren. Gleichzeitig sind die Auflagepunkte für die einzelnen Saiten unterschiedlich, weil die Steifigkeit unterschiedlich ist. Übeltäter #1 ist die G-Saite.

64nut-t.jpg



Wenn das Problem bei dir allerdings sehr deutlich wäre, kann es auch mehr sein als die übliche Abweichung. Also es ist möglich, dass der Sattel effektiv falsch sitzt. Ich hatte grade dasselbe Problem bei einer nagelneuen Gitarre. Satte 2 mm zu viel. :screwy:

Die Bünde 1-22 waren Gibson-Mensur, aber die Entfernung Sattel <-> 1. Bund war Fender-Mensur bzw knapp drüber. Da half nur Umtausch.

Wenn man versucht, das über den Steg zu kompensieren, erreicht man genau das Gegenteil. Da müsste man, wenn der Sattel z.B. 2mm zu weit weg ist, den Reiter dann 2 mm nach hinten schieben, damit die Oktavreinheit wieder passt. Dummerweise beträgt die Abweichung dann schon 4 mm. Exakt ist nur der 12. Bund. Aber vom 12. Bund auf- wie abwärts wirkt sich das dann immer schlimmer aus, denn die Bundstäbe 1-22 sind ja immer noch korrekt bundiert, also für eine Mensur, die 4 mm kleiner wär. Je weiter nach unten vom 12. Bund, desto mehr sind die Töne dann zu hoch. Je weiter hoch vom 12. Bund, desto mehr sind sie zu tief. Lösung ist also nur, den falschen Sattel weiter nach vorne zu setzen.

Ob es wirklich am Sattel liegt, kann man nachmessen. Bei Fender-Mensur ist der Abstand vom Sattel zum 1. Bund 36,5 cm, vom ersten Bund zum 2. Bund 34,5. Exakte Messung ist unnötig, denn selbst Gitarrenbauer arbeiten nur auf 100 Mikrometer genau. (36,4 und 34,3 wäre exakter). Lineal mit zehntel-mm-Einteilung reicht also völlig.

Auch wenn die Bundierung nicht exakt Fender ist, sondern insgesamt vom ersten bis zum letzen Bund paar mm abweicht, kannst du davon ausgehen, dass der 1. Bund nur etwa 2 mm länger ist als der zweite. Zur Grobmessung reicht das völlig aus. Bei Gibson short wäre es 35,3 und 33,3.

Ich hab mir das mit nem Calculator damals ausrechnen lassen, der auch gleich ne Schablone ausdrucken konnte. Wenn man die auf die Bünde legt, sieht man sofort, was Sache ist. Da waren alle Bünde korrekt, nur am ersten war halt 2m Luft Richtung Sattel.

Das sah man schon mit blossem Auge. Der erste Bund war einfach viel zu lang.

Ob das bei dir auch so ein Fall ist oder ob es sich nur um die übliche Verstimmung handelt, die einfach toleriert wird, musst du halt mal ausmessen.

Also Gitarre exakt stimmen, Oktavreinheit anpassen, nur wenig Fingerdruck und schön senkrecht von oben. Und dann mal die leere G-Saite leer mit dem Stimmgerät messen und dann die gegriffene g-Saite. Einige Cent Abweichung sind leider normal (und immer hörbar). Desweiteren mal mit dem Lineal die Bundierung und den Sattel überprüfen. Sollte der erste Bund deutlich mehr als 2mm länger sein als der zweite, dann wär das ungut.


PS: weil man das problem selbst bei bestem Bau nicht völlig in den Griff kriegt, umgehen Leadguitar-Freaks Leersaiten und stimmen ihre Gitarre so, dass sie gegriffen passt und leer theoretisch dann zu tief klingen würde. Und gewisse Noten oder gar Akkorde, die man auch mit Leersaiten spielen könnte, werden anders gespielt.

Satriani ist so ein Typ. Hab mich immer gewundert, warum der bei einigen Songs unmögliche sauschwere griffe nimmt, satt haargenau die gleichen Töne mit leichten Griffen mit Leersaiten zu spielen. Bis ich das in nem Workshop dann las, dass es um die Intonation geht.
 
Nö, wo hast denn das her? Nicht, wenn alle Reiter in etwa gleich viel verstellt sind (oder der ganze Steg falls Tune-o-matic oder ähnlich). Oder wenn sein Floyd nicht eben sitzt, sondern zum Korpus geneigt ist.

Trugschluss. Carl Nase hat schon recht. Liegt es am Steg, wirkt es sich auf die anderen Töne auch aus.

Stell dir vor, der Sattel stimmt, die Bünde stimmen, aber du schiebst den Steg mal satte 10 cm nach hinten. Dann ist ALLES falsch. Die reale Mensur passt nicht mehr zu den Bünden.

Und jetzt stellt dir vor, der Steg passt, die Bünde passen, aber der Sattel sitzt 10 cm zu weit vorne. Dann stimmen alle gegriffenen Saiten immer noch, nur die 6 Leersaitentöne sind radikal zu tief.


Der Steg verändert immer die Mensur für alle Bünde. Da aber Sattel und Bundstäbe fix eingebaut sind, stimmt dann gar nix mehr. Sämtliche Entfernungen zum Steg, bei jedem Ton, sind falsch.

Der Sattel dagegen verändert nur die Leersaiten, weil er nur die Entfernung vom Sattel zum ersten Bund betrifft. Sobald du aber greifst, wird dein Finger (bzw. der Bundstab) zum neuen Sattel, und der Sattel selbst interessiert überhaupt nicht mehr.

Und hören tut man das sofort. Selbst die Intonationsunreinheit bei einem exakten Sattel, der ja aufgrund der Saitensteifigkeit immer falsch ist, wird deutlich gehört. deshalb wirken Earvana-Sättel ja wie Wunder. Das fällt sofort auf.

Sitzt der Sattel aber zusätzlich gar falsch, dann wird es zur Katastrophe. Ich hatte bei mir Verstimmungen von bis zu 20 cent. Und 5 sind schon indiskutabel. Bei verzerrten Tönen hörst du gar 1-2 cent durch das widerliche Flimmern der sich ünberlagernden Schwingunen.

Deshalb kriegt man ne verzerrte Gitarre auch nie wirklich in den Griff. Aber man kann das Prohblem wenigstens minimieren bzw. wenigstens all das ausschliessen, was geht. Summieren sich dagegen Fehler, wirds unerträglich.
 
Ray hat eigentlich schon alles gesagt.
Ein wenig verbessern kannst Du es ggf. auch, indem Du den Hals ein wenig verstellst.
Gruß
 
Achja, völlig vergessen: die Sattelhöhe spielt ne enorme Rolle. Grade bei Floyd-Rose-Sätteln, wo man nicht einfach mal Kerben nachfeilen kann.

Zu hohe Sättel versauen die Intonation total, denn das Runtderdrücken auf den ersten Bund benötigt dann deutlich mehr Druck, und schon geht der Ton radikal hoch.

Es gibt Hersteller, die liefern ihre Gitarren so aus, dass die Leersaite 1 mm über den ersten Bund geht. Das kann, grade bei den dünnen E-Gitarrensaiten, einfach nicht gutgehen.

Für die Intonation ist es am besten, wenn die Leersaite in etwa genauso hoch über den ersten Bund geht wie die am ersten Bund gegriffene Saite über den zweiten Bund geht. Und als Puffer noch ein Zehntel-Millimeter mehr. Unterm Strich sind das dann so 0,3mm Luft, evtl. auch 0,4- 0,5. Damit hat man aber schon deutlich Reserve. (die am ersten Bund gegriffene Saite geht meist viel niedriger über den zweiten Bund).

Alles andere verschlechtert die Intonation, ohne dass es wirklich was bringt. Ein zu hoherr Sattel verhindert nämlich auch keineswegs das Schnarren, es sei denn, er ist definitiv so niedrig, dass die Saite auf dem ersten Bund aufschlägt.

Mein Floyd-Rose Sattel war damals bei gut 0,8 mm, das war einfach zu viel. Ich hab dann Holz unter der Nut weggenommen (niemals die Kerben im Metallsatell feilen!), jetzt sitzt er bei 0,4. Und hat immer noch massig Reserve. Die Intonation wurde aber schon massiv besser.

Ein niedriger Sattel ist hier wichtiger als eine niedrige Saitenlage am Steg. Schlicht und ergreifend wegen der Saitensteifigkeit. Ob die Saiten am 12. Bund 2mm oder 3 mm hoch liegen, macht den Kohl (für die Intonation) nicht fett, auch wenn 3mm formal mehr saitendruck und somit nen falscheren Ton ergibt. Aber das ist minimal.

Aber am Sattel, da macht sich jeder Mikrometer bemerkbar, weil man direkt hinter dem enorm steifen Auflagepunkt die Saite greift. und somit zumindest ein gewisses Minimum an Druck braucht, um die Saite runterzudrücken. Selbst wenn man eigentlich mit wenig Fingerdruck arbeitet. Und dieser nötige Fingerdruck macht den Ton horrende falsch.
 
Ray, grundsätzlich hast Du schon recht, und das mit Earvana, Buzz Feiten und Saitenspannung ist mir bestens bekannt. Dein Extrembeispiel mit 10 cm Verschiebung beiseite, wenn der komplette Steg sagen wir mal um 0,5 cm verschoben ist (weg vom Sattel) verhält sich das Ganze genauso, wie er es oben beschreibt.

Da er von "zwei Schrauben die den Sattel halten" redet, gehe ich davon aus dass es sich um einen Klemmsattel für den Floyd handelt (welcher seltenst falsch sitzt, bei Ibanez Qualitätskontrolle eh sehr unwahrscheinlich), somit tippe ich eher auf die Stegseite, die bei vielen Gitarren falsch eingestellt ist, besonders im Fall Floyd/Edge.

Die zu große Sattelhöhe wirkt sich nur auf den ersten Paar Bünden spürbar aus, je höher man geht umso weniger Auswirkung hat das. Ist aber sicherlich wichtig den auf die richtige Höhe zu setzen, schon mal wegen Spielkomfort.
 
Dein Extrembeispiel mit 10 cm Verschiebung beiseite, wenn der komplette Steg sagen wir mal um 0,5 cm verschoben ist (weg vom Sattel) verhält sich das Ganze genauso, wie er es oben beschreibt.

Eigentlich nicht :D

Es ist genau umgekehrt.

Wenn der Sattel und alles andere passt, aber der Steg nach hinten verschoben wird, gehen ja alle gegriffenen Töne tiefer, denn an der Bundierung hat sich ja nichts geändert. Man hat einfach eine längere reale Mensur geschaffen. Auf die Leersaite hat das aber keinen Einfluss, die können wir ja beliebig stimmen. Wenn man dann die Leersaite korrekt auf E stimmt, dann stimmt die. Ist halt ein E. Auch wenn die mensur jetzt 0,5 cm länger ist.

Dazu klingts jetzt am ersten Bund auf F aber sauberer, denn den ersten Bundstab hat man ja nicht mit nach rechts verschoben. Man hat ihn also nicht an die längere Mensur angepasst. Gemessen an der neuen längeren Mensur sitzt der also zu weit links -> macht also die Saite zwischen erstem Bundstab und Steg länger -> Ton ist tiefer. Leersaite und erster Bund passen also besser, weil dieser "Fehler" den Saitensteifigkeitsfehler kompensiert.

Zu den oberen Bünden hin würde es natürlich falsch werden, denn die brauchen keine Kompensation, also würde der zu weit rechts sitzende Steg die Töne zu tief machen. Mensur und Bundierung stimmen hier nicht mehr. Deshalb ist sowas keine Lösung. Aber grade für das Intonationsproblem des ersten Bundes WÄRE es eine.


Wenns denn wirklich am Steg liegt, dann ist er nach links verschoben, also zum Sattel hin. Damit verkürzt er die Saite, und die Töne, die man am ersten Bund greift, werden noch höher als sowieso schon.

Was dann bedeutet, dass, wenn man nach Leersaiten stimmt, die gegriffenen Töne zu hoch sind.

Oder aber, wenn die gegriffenen Töne stimmen, die Leersaiten noch tiefer klingen als sie sollen. Genau das, was er oben beschreibt. Damit verstärkt man also das Problem, das man auf den unteren Bünden hat, noch.

Und das ist natürlich gut möglich, dass dem hier so ist. Ein falsch eingesetzter Sattel ist in der Tat ein ganz seltenes Problem, das ist ein gravierender Mangel. Deshalb denke ich, dass beim Kollegen oben tatsächlich die allgemeinen Probleme bestehen: falsche Oktaveinstellung, zu hoher Sattel, zuviel Fingerdruck, Saiten falsch gestimmt (nicht nach "X/2-Methode") etc.pp



PS: Man kann sich hier schnell gedanklich verrennen, dann denkt man, es wäre alles umgekehrt. Ist aber nicht so.

Deshalb verschiebt man beim Earvana-Sattel auch den Sattel näher an den ersten Bund und verkürzt die Mensur. Klingt im ersten Moment völlig verkehrtrum, denn damit geht doch der Ton hoch, was man gar nicht will. Der soll ja runter, weil er eh schon zu hoch ist. Aber es geht ja nur darum, dass man dann die Leersaite tiefer stimmen kann, damit sie auf E ist. Insofern ist die Verkürzung am Sattel genau die Lösung.
 
Hallo,

danke erstmal für eure Antworten, insbesondere an Ray für die ausführlichen Erklärungen. Ich denke die Problematik habe ich jetzt soweit verstanden, trotzdem ist mir noch nicht klar, was in meinem Fall jetzt der richtige Lösungsansatz wäre.

Nur um das nochmal klarzustellen, es geht hier nur um den Sattel bzw. die Leersaiten, die Oktavreinheit ist soweit sauber eingestellt. Also alle gegriffenen Töne sind bei vorsichtigem Greifen ziemlich genau richtig, erst jenseits des 12. Bundes wird's hier und da etwas ungenau, aber das ist ja nix besonderes und stört auch nicht weiter. Nur die Leersaiten passen eben einfach nicht dazu. Das Floyd-Rose habe ich übrigens blockiert (in genau flacher Lage), so daß da auch keine Ungenauigkeiten herkommen.

Wie messe ich denn den Abstand zwischen Sattel und 1. Bund richtig? Von Vorderkante Sattel bis Mitte des Bundstäbchens? Wenn ja, dann kommen meine Messwerte schon recht genau hin...

Was ich jetzt aber so gar nicht verstehe ist, daß ausgerechnet die tiefe E-Saite die meisten Probleme macht. Bei den anderen Saiten liegen die Leersaiten so um die 5 cent unter dem gewünschten Ton, während das Stimmgerät beim tiefen E eine Abweichung von rund 15 cent anzeigt. Und wie damit dann ein einfacher, schön verzerrter E-Powerchord klingt, muß ich jetzt hoffentlich nicht beschreiben ;)

Die Saitenhöhe könnte tatsächlich das Problem sein. Die tiefe E-Saite geht mit knapp 1,5mm Abstand über den ersten Bund, der Abstand zum 2. Bund liegt, bei im 1. Bund gegriffener Saite, bei ungefähr 1mm. Bei den anderen Saiten ist es eher etwas weniger, aber alle gehen mit mindestens 1mm Luft über den 1. Bund.

Wenn ich mir die Gitarre so angucke fällt auch auf, daß die Halskrümmung in dem Bereich kurz vor dem Sattel, beginnend ungefähr beim 4. bis 5. Bund, ein wenig zunimmt. Könnte es also helfen, den Hals etwas flacher einzustellen?
Ich hatte den Hals irgendwann auch schon mal flacher gehabt, hab jetzt allerdings nicht mehr im Kopf, wie es damals um die Intonation bestellt war. Das Problem damals war einfach, daß ich die Saitenlage insgesamt sehr hoch einstellen mußte, damit es nicht irgendwo schnarrt. Das Problem konnte ich mit der höheren Halskrümmung irgendwie umgehen, wäre aber gut möglich, daß ich mir damit meine aktuellen Schwierigkeiten eingehandelt habe...

Wie gehe ich denn jetzt am besten vor? Der Sattel könnte mit Sicherheit ein wenig tiefer, ohne daß die Saiten dem 1. Bund zu nahe kommen würden, aber daran rumzubasteln wäre schonmal ein nicht gerade leichtes Unterfangen. Also erstmal den Hals flacher? Wenn ja, wie könnte ich denn sonst noch vermeiden, die Saitenlage auf 4mm und mehr im 12. Bund raufschrauben zu müssen, damit es nicht schnarrt?

Schöne Grüße,
Dominic
 
Also alle gegriffenen Töne sind bei vorsichtigem Greifen ziemlich genau richtig, erst jenseits des 12. Bundes wird's hier und da etwas ungenau, aber das ist ja nix besonderes und stört auch nicht weiter. Nur die Leersaiten passen eben einfach nicht dazu.

Das bedeutet im Umkehrschluss: wenn du die Leersaiten korrekt stimmst, werden deine gegriffenen Töne zu hoch sein, v.a. die auf den unteren, ganz besonders auf dem ersten Bund.

Das ist, wie gesagt, bis zu einem gewissen Grad normal. Auf der hohen e-Saite sollte man es kaum höhren, die (nicht umwickelte) G-Saite dagegen macht definitiv Probleme, egal wie gut die Gitarre ist. Das E-Dur/E-Moll-Problem lässt sich ohne Kompensation nicht aufs Cent genau lösen. Genau dafür haben Buzzy und die Earvana-Leute ja ihre Forschungen getrieben ;). Naja, nicht nur für die G-Saite, aber da machts sich halt wirklich sehr bemerkbar.

Es kommt jetzt drauf an, wieviel das abweicht. Haste nen Tuner? Dann stimm die Leersaiten mal absolut exakt...und dann greif am ersten Bund und schau nach, um vieviel Cent die Töne zu hoch sind.

EDIT: ok, haste wohl schon gemacht.

Wie messe ich denn den Abstand zwischen Sattel und 1. Bund richtig? Von Vorderkante Sattel bis Mitte des Bundstäbchens?

Korrekt, wenn die Saite am Sattel ganz vorne aufliegt. Sollte sie, wenn genau gearbeitet wurde. Wäre das ungenau, wäre das auch noch ne Fehlerquelle. Ist bei Toplocksystemen aber eigentlich kaum möglich.

Die Saitenhöhe könnte tatsächlich das Problem sein. Die tiefe E-Saite geht mit knapp 1,5mm Abstand über den ersten Bund,

:eek:

das ist ja Wahnsinn.

der Abstand zum 2. Bund liegt, bei im 1. Bund gegriffener Saite, bei ungefähr 1mm.

Ziemlich viel. Hast du ne hohe Saitenlage am Steg eingestellt?

Ich hab hier ne Jackson Soloist, die noch keineswegs am Limit eingestellt ist (da schnarrt nix). Da geht die leere tiefe E-Saite ungefähr 0,5mm über den ersten Bund (ein 63er Plekrum kann man nicht drunter schieben, ohne dass die Saite sich minimal hebt). Und am ersten Bund gegriffen geht die Saite etwa 0,3 bis 0,4 mm über den zweiten Bund.

Und das ist noch bei weitem nicht das Ende der Fahnenstange, das ginge noch tiefer.

Aber auch wenn man viel Schnarr-Puffer haben will: 1,5 über den ersten Bundstab, das ist vollkommen krass. Da muss die Saite sich ja höllisch verstimmen auf dem ersten Bund.

Bei den anderen Saiten ist es eher etwas weniger, aber alle gehen mit mindestens 1mm Luft über den 1. Bund.

Tja, damit hast du die Frage wohl selbst beantwortet. Die tiefe E ist eindeutig zu hoch, die anderen Seiten wären evtl. noch tolerabel, aber eigentlich wäre auch hier in Punkto Intonation irgendwas im Bereich von 0,5-0,7 besser.

Wenn ich mir die Gitarre so angucke fällt auch auf, daß die Halskrümmung in dem Bereich kurz vor dem Sattel, beginnend ungefähr beim 4. bis 5. Bund, ein wenig zunimmt. Könnte es also helfen, den Hals etwas flacher einzustellen?

Halskrümmung checken. Im ersten und letzten Bund Saite gleichzeitig runterdrücken, dann auf der Höhe um den 8. Bund rum mal schauen, wieviel Luft ist. Werte gehen von "fast nix" (das ist meine bevorzugte Variante, so 0,1- 0,3 mm) bis zu "viel Platz (0,5-1,0). Als Standardschnitt, mit dem man wenig falsch machen kann, würde ich mal 0,5 +- 0,2 ansehen.


Wie gehe ich denn jetzt am besten vor? Der Sattel könnte mit Sicherheit ein wenig tiefer, ohne daß die Saiten dem 1. Bund zu nahe kommen würden, aber daran rumzubasteln wäre schonmal ein nicht gerade leichtes Unterfangen.

da muss man das Toplock runternehmen und die gesamte Nut niedriger feilen. Bzw leicht schräg, denn die E-Saite ist ja deutlich stärker betroffen.

Ist was für den Fachmann oder ambitionierten Bastler. Ansonsten macht man es leicht krumm, selbst wenn man eine passende Feile hat.

Also erstmal den Hals flacher?

Wirkt sich auf den ersten Bund wohl nicht viel aus. Ausserdem schnarren dann schnell die gegriffenen Saiten. Für die interessiert der Sattel ja nicht (dein Finger ist ja der Sattel), insofern ist da nur die Halskrümmung und die Saitenlage am Steg für die Schnarrfreiheit zuständig. Und wenn du jetzt den Hals flach legst...schnarrts womöglich.

An sich ist der Trussrod nicht dafür da, Saitenlageprobleme zu lösen. Der soll nur in der Mitte der Saite bissel mehr Platz zum Schwingen schaffen, weil die Amplitude da größer ist.
 
Ziemlich viel. Hast du ne hohe Saitenlage am Steg eingestellt?
Naja, ich komme so auf 3mm am 12. Bund, wäre zwar schön wenn's niedriger möglich wäre, aber ich denke das ist noch gut im Rahmen...

Aber auch wenn man viel Schnarr-Puffer haben will: 1,5 über den ersten Bundstab, das ist vollkommen krass. Da muss die Saite sich ja höllisch verstimmen auf dem ersten Bund.
War mir nicht bewußt, daß das SOOO extrem viel ist, auch wenn's natürlich bei den meisten Gitarren die ich bisher in der Hand hatte deutlich weniger ist.

Halskrümmung checken. Im ersten und letzten Bund Saite gleichzeitig runterdrücken, dann auf der Höhe um den 8. Bund rum mal schauen, wieviel Luft ist. Werte gehen von "fast nix" (das ist meine bevorzugte Variante, so 0,1- 0,3 mm) bis zu "viel Platz (0,5-1,0). Als Standardschnitt, mit dem man wenig falsch machen kann, würde ich mal 0,5 +- 0,2 ansehen.
Na da ist meine Gitarre wohl auch im Bereich "viel Platz" anzusiedeln. Im Diskant ist's zwar unter einem Millimeter am 8. Bund, aber unter der tiefen E-Saite paßt ein 1mm Plek noch recht bequem drunter :confused:

da muss man das Toplock runternehmen und die gesamte Nut niedriger feilen. Bzw leicht schräg, denn die E-Saite ist ja deutlich stärker betroffen.
Naja, ich gucke dann erstmal, ob ich die Halskrümmung/Saitenlage niedriger kriege, ohne daß es allzusehr anfängt zu schnarren. Solange ich das nicht in den Griff bekommen habe, hat es wohl auch wenig Sinn, am Sattel irgendwie rumzubasteln. Ich werd' auf jeden Fall berichten...
 
Naja, ich komme so auf 3mm am 12. Bund, wäre zwar schön wenn's niedriger möglich wäre, aber ich denke das ist noch gut im Rahmen...

Wenn man bedenkt, dass dein Sattel so hoch ist, ist das durchaus ok. Den könnte man ja noch gewaltig tiefer setzen. In Kombi mit etwas weniger halskrümmung (mehr als 1 cm ist schon recht viel) wirst du dann sicher gute Werte erreichen.

Aber die 1,5 mm bei der E-Saite am Sattel, die sind schon einfach viel. Alles über 1 ist (ausser bei Slidegitarren ;) ) eigentlich ne Frechheit. Die Intonation leidet einfach massiv.

Muss ja nicht so extrem wie bei meiner teuersten vollmassiven Akustikgitarre sein, die hatte sowas um die 0,3 rum. Werkseinstellung. So manch einer mags ja auch etwas höher. Aber unabhängig von subjektiven Vorlieben, ist Höhe immer schlecht für die Intonation, das ist ne Binsenwahrheit.

Und bei E-Gitarren mit dünnen saiten (evtl. gar ne 42er E-Saite?) ist das nüscht.

Na da ist meine Gitarre wohl auch im Bereich "viel Platz" anzusiedeln. Im Diskant ist's zwar unter einem Millimeter am 8. Bund, aber unter der tiefen E-Saite paßt ein 1mm Plek noch recht bequem drunter :confused:

Bissel flacherer Hals kann da nicht schaden, aber an dem Intonationsproblem wirds nicht viel ändern. Die Halskrümmung wirkt sich nicht wirklich auf die ersten paar cm aus. Direkt nach dem Sattel wird die Saite genauso nah am Griffbrett bleiben wie vorher. Bzw. genauso weit weg. An den 1,5 mm überm ersten Bund wird sich nicht viel ändern.

Naja, ich gucke dann erstmal, ob ich die Halskrümmung/Saitenlage niedriger kriege, ohne daß es allzusehr anfängt zu schnarren. Solange ich das nicht in den Griff bekommen habe, hat es wohl auch wenig Sinn, am Sattel irgendwie rumzubasteln. Ich werd' auf jeden Fall berichten...

Eigentlich hat das schon Sinn, denn so wie man das jetzt aus der Ferne beurteilen kann, ist das wohl der Hautpgrund für die Intonationsschwierigkeiten.

Solltest du gar wirklich gute Ohren haben, ist sowas schrecklich. Man kann an einer Gitarre ALLES verschmerzen. Auch wenn einem irgendwas gar nicht passt. Nur an der Intonation, da kann man keine Abstriche machen. Klappts nicht, kann man die ganze Gitarre in die Tonne treten.

Im zweifelsfall mal in einen Laden oder besser noch zum Gitarrenbauer gehen, genau zeigen, fragen, ob er die Nut tieferlegt. Sollte nicht soviel kosten. Der muss das Toplock nur schnell abschrauben und mit der entsprechenden Feile per Hand oder eben per Fräse die ganze breite Nut, in der das Toplock sitzt, runtersemmeln. Das geht zack zack.
 
Bissel flacherer Hals kann da nicht schaden, aber an dem Intonationsproblem wirds nicht viel ändern. Die Halskrümmung wirkt sich nicht wirklich auf die ersten paar cm aus. Direkt nach dem Sattel wird die Saite genauso nah am Griffbrett bleiben wie vorher. Bzw. genauso weit weg. An den 1,5 mm überm ersten Bund wird sich nicht viel ändern.
Tja, ich hätte auch nicht dran geglaubt, aber es hat tatsächlich schon relativ viel geholfen, den Hals flacher einzustellen.

Meine aktuellen Werte, jeweils bei der tiefen E-Saite gemessen:

Höhe über 12. Bund: 2,8mm
Höhe über 8. Bund, gegriffen im 1. und 24.: knapp 1mm
Höhe über 1. Bund: 0,8mm
Höhe über 2. Bund, gegriffen im 1.: 0,5mm

Das ist jetzt allerdings auch schon ganz hart an meiner persönlichen (zugegebenermaßen eher niedrigen) Schmerzgrenze, was das Schnarren an den Bünden angeht.

Was die Intonation betrifft sind damit zwar jetzt noch lange nicht alle Probleme gelöst, aber insgesamt ist's wesentlich erträglicher als vorher. Die Verstimmung der leeren E-Saite gegenüber dem F im 1. Bund liegt, wenn ich meinem Stimmgerät glauben kann, immerhin unter 10 cent. Das ist zwar natürlich nach wie vor hörbar, aber für's erste schonmal ein Erfolg.

Im zweifelsfall mal in einen Laden oder besser noch zum Gitarrenbauer gehen, genau zeigen, fragen, ob er die Nut tieferlegt. Sollte nicht soviel kosten. Der muss das Toplock nur schnell abschrauben und mit der entsprechenden Feile per Hand oder eben per Fräse die ganze breite Nut, in der das Toplock sitzt, runtersemmeln. Das geht zack zack.
Jo, ich werd dann wohl die Tage in 'nen Laden gehen, daß die mal einen Blick auf die Gitarre werfen. Der Sattel könnte mit Sicherheit noch mindestens 0,3mm tiefer, und ich hoffe mal darauf, daß mit einem Abrichten der Bünde auch das Schnarren der Vergangenheit angehört...
 
Höhe über 1. Bund: 0,8mm
Höhe über 2. Bund, gegriffen im 1.: 0,5mm

Das erstaunt mich jetzt wirklich. Aber man lernt nie aus ;)

Da hing der vorher wohl doch ganz schön gurkig durch. Ist wohl weniger der Sattel, als mehr die Halskrümmung gewesen, da kam die Klampfe anscheinend mit ner ziemlich entspannten Halsschraube zu dir. Wenn die wirklich sehr locker ist, stehen die Saiten natürlich auch auf den untersten Bünden weiter von den Bundstäben ab.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben