Also, ich habe jetzt die Seriennummer in die Fender-Suche eingegeben und mir wurde folgendes Modell angezeigt:
AMERICAN STRATOCASTER® (2000-2008) Das klingt ja mehr wie ein Sammelbegriff.
Ist es aber nicht - die American Series war schon klar definiert, das war die Nachfolgeserie der American Standard. Oder die Vorgängerserie, denn nach der nächsten Generalüberholung hieß sie wieder American Standard. Unlängst abgelöst durch die American Professional-Serie. Ach ja, das "RW" ist auch nicht willkürlich, sondern steht für das Rosewood (=Palisander)-Griffbrett.
Ich denke schon, dass Deine Strat an die 1000 € bringen könnte, jedenfalls in optimalem Zustand und mit Originalkoffer und -zubehör. Auch die Farbe muss stimmen, manche sind halt gesuchter als andere.
Die American Serie war mMn jedenfalls schon ein recht großer Schritt, der sich in etlichen Detailverbesserungen äußerte. Natürlich blieb es eine Strat, man muss halt etwas genauer hinschauen.
Das fängt schon mit dem Shaping an, das etwas und eleganter wirkt als bei der Am Std, zu sehen vor allem an den Übergängen Zarge/Decke. Die Mechaniken wurden gestaggert, sodass einer der beiden Saitenniederhalter wegfallen konnte. Die Swimming Pool-Fräsung wurde endgültig abgeschafft und auf HSH umgestellt (auch wenn man die teils schon bei späten Standards findet), man verzichtete auf zusätzliche Furniere bei transparenten Lackierungen, und die Hälse bekamen ein wenig Tönung in den Lack. Das Ahorn mit dem reinem Klarlack war vielen zu hell erschienen. Die Farbauswahl war nach meiner Erinnerung auch wieder klassischer geprägt, zB mit 2 Tone Sunburst zum einteiligen Ahornhals.
Sehr angenehm sind auch die "rolled edges" am Griffbrett, d.h. die Kanten wurden so abgerundet, dass sich der Hals von Anfang an möglichst "eingespielt" anfühlt. Die Kopfplattenform bekam etwas schärfere Schwünge und wurde damit der Vintage-Form ähnlicher.
Alles in allem tolle Gitarren, die sicher viele den früheren Am Stds vorziehen würden. Ich persönlich mag sie auch lieber als die neuen Professionals, bei denen ich die Farben teils eher scheußlich finde und auch die "Narrow Tall"-Bünde weniger mag als die früheren Medium Jumbos.
Generell ist das mit dem Wertverlust natürlich schon etwas Augenwischerei, selbst wenn Du die Gitarre für den Neupreis verkaufen können solltest. Denn das entsprechende Modell kostet heute neu ja auch deutlich mehr, und umgekehrt ist die Kaufkraft von 1.000 € heute auch deutlich geringer als vor 12 Jahren.
Gruß, bagotrix