Sammelthread zur Gitarrenidentifikation

[Vlad]

Aber die Japaner stempeln ja eigentlich immer artig die Halstasche.

Naja meistens haben japanische Fender das Modellkürzel und vielleicht noch den Farbcode in der Halstasche, oder auch nur eins von beidem, aber die waren nie dazu gedacht, damit der Endnutzer die Authentizität überprüfen kann, sondern damit die richtigen Teile am Ende der Produktionsstraße zueinander finden.
Das typische "ST" ist doch auch zu erkennen. Mehr war zu der Zeit vielleicht gar nicht mehr nötig, wenn alle Erle Modelle den gleichen Body bekamen. Der rote Strich kann auch das "C" für "CAR" sein = Candy Apple Red. Hauptsache der Lackierer wusste, was drauf kommt.

 

[gidarr]

Hat wer eine Ahnung von wann/wem die Gitarre sein könnte?

Es ist ja schon über ein Jahr her, aber jetzt bin ich endlich zufällig auf etwas gestossen, was die Herkunft erklären sollte:
Arbor wurde 1981 von der US-Firma Music Marketing, Inc. in Palo Alto als Marke angemeldet und 1985 von der Kaman Music Corporation (Ovation) übernommen, die 2007 von Fender gekauft wurde. Aussagen, die im (vorwiegend englischsprachigen) Internet kursieren, wonach die Ursprünge auf ehemalige Manager von Ibanez und Yamaha zurückgingen und die Produktion anfänglich in Japan stattgefunden habe, halte ich für moderne Sagen. Unter dem Namen Arbor wurden (in den USA) Einsteigergitarren verkauft, die vermutlich anfangs in Korea und später in China gebaut wurden. Ab 2005 wurden mit geändertem Logo noch einmal absolute Einsteigergitarren, also die üblichen Kopien prominenter Gitarrenmodelle, verkauft. Ich meine, solche Billiggitarren im Internet schon öfters gesehen zu haben. Die Marke wurde vor spätestens 10 Jahren eingestellt. Die ersten Modelle aus den Achtzigerjahren waren etwas eigenständiger und auf den seinerzeit angesagten Heavy Metal zugeschnitten. Leider habe ich kein einziges Modell dieses Typs gefunden, nur einen vergleichbaren Bass.
Kurz gesagt: Diese Gitarre müsste eine Arbor 504 Shark sein.

 

[robrob1]

Ich habe ein gitarre gebraucht gekauft und da es sich nun um ein anderes modell handelte wollte ich mal ein paar profis um rat fragen was die echtheit dieser gitarre betrifft.
Angeboten wurde die gitarre als eine ibanez PS60 SSL aber es handelt sich viel mehr um eine PS120 SSL:
Da ich nun eine andere gitarre gefunden habe die ich kaufen möchte wollte ich diese nun verkaufen aber auf nummer sicher gehen das sie auch echt ist.

Hier hatte ich sie bereits einmal auf Reddit gepostet: Kommentare tendieren 100% zu real. Da das persönlich meine erste erfahrung mit einer Ibanez ist hatte ich leider keinerlei vergleichsmöglichkeiten ausser meine LTD gitarre
die zwar an sich hochwertiger wirkt aber die tonabnehmer doch wesendlich minderwertiger klingen.

Hier nochmal eine reverb anzeige von einer originalen verkauften ps120. https://reverb.com/item/40838728-ib...ceman-silver-sparkle-with-ohsc?show_sold=true
Sie sehen sich bis auf die drehknöpfe 100% ähnlich.

Danke im vorraus!

 

[badagrad]

Hallo Boardianer, bei EK bin ich auf folgendes Inserat gestoßen; Dimor Crossfire





Ich bin sofort auf die Optik angesprungen und auch die Spezifikationen lesen sich nicht schlecht. Vor einem Blindkauf bewahrt mich zunächst die Empfindlichkeit bei Ergonomie. Außerdem muss ich die Anschaffung ja auch noch von meiner Frau absegnen lassen.
Trotzdem hab ich mich mal erkundigen wollen. Eine kurze Unterhaltung mit dem Inserenten ergab, dass wir beide herzlich wenig Ahnung haben, wer die Gitarre gebaut hat.
Kennt jemand von euch die Gitarre oder denjenigen, der sie gebaut hat?

 

[gidarr]

Kennt jemand von euch die Gitarre oder denjenigen, der sie gebaut hat?

Bei Schweizer guitars/gitabou.de in Bad Waldsee sollte man ihn kennen, denn dort hat José Diaz offensichtlich die Teile dafür gekauft!

 

[badagrad]

Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Kundendaten rausgeben. Aber danke, das hatte ich beim googeln echt übersehen.

 

[badagrad]

Oh, ich bin schon wieder dran?
Letzte Woche wurde bei EK eine Gitarre angeboten, die ziemlich verbastelt scheint, zumindest wurde sie überlackiert. Und auf einem der Bilder erkennt man, dass sie ursprünglich wohl 4 Regler in Reihenanordnung und 2 Regler darunter hatte.
Wegen der Korpusform dachte ich erst, es könnte eine Aria Cardinal sein aber, die haben eine andere Kopfplattenform, so zumindest ergab meine Recherche bei der Bildersuche im Internet. Die Linien im Lacke legen nahe, dass sie wohl eine mehrstreifige Konstruktion mit durchgehendem Hals ist.
Ich hab auch unter Johnny Pro, Overlord, Vanguard, Westone und CG Winner nichts passendes gefunden. Erkennt sie jemand? Ist es vielleicht gar keine Matsumoku sondern eine Cort?

 

[Uli]

Die Kopfplatte sieht schon nach Matsumoku aus, könnte auch Vantage sein.

 

[Vlad]

Camac G1000. Die wurden um 1980 herum von Eko gebaut, soweit ich weiß, immer noch in Italien, nicht Japan. Das Design ist eine Abwandlung der Ekos aus dieser Periode.

 

[History]

Hallo Vlad,
das würde auch die Schallermechaniken erklären.

 

[Vlad]

@History Genau. Tonabnehmerrahmen, welche die Spulen umschließen sind auch sehr untypisch für Japan. Das sieht man meistens bei italienischen Instrumenten.

 

[badagrad]

Danke für eure Hilfe. Auf Eko wäre ich gar nicht gekommen.
Die Schallermechaniken hielt ich eigentlich nicht für original.

 

[Salty]

Camac G1000. Die wurden um 1980 herum von Eko gebaut,

Camac genau ich wusste ich hab sie schon gesehen.
Meinem Kenntnisstand nach,
ließ EKO teilweise in Japan die Substanz produzieren und baute dann hier unter anderen Markennamen zusammen.
Ob das hier der Fall ist kann ich nicht sagen.

 

[badagrad]

Demnach müssten da Dimarzios drin gewesen sein, oder?

 

[Vlad]

Demnach müssten da Dimarzios drin gewesen sein, oder?

Die neck-through Ekos hatten laut Katalog welche, das gilt aber nicht automatisch für andere Marken.

Meinem Kenntnisstand nach, ließ EKO teilweise in Japan die Substanz produzieren und baute dann hier unter anderen Markennamen zusammen.

Hab ich auch schon mal gehört, die haben aber so Details wie z.B. Bullet Trussrods mit Querbohrung, die keine japanische Gitarre dieser Art hat.

 

[Salty]

z.B. Bullet Trussrods mit Querbohrung, die keine japanische Gitarre dieser Art hat.

Die vorliegende auch?

Das mit Japan kann natürlich auch wieder so ein Mythos sein. Wie gesagt ich hab es nur gehört, belegen kann ich das nicht.
Und warum sollte EKO nicht in den70er/80er an Matsumoku und wiederum deren Vorbildern orientierte Gitarren komplett selbst gebaut haben?

Wo sind die EKO- Expertinnen?

Beitrag automatisch zusammengefügt: 15.03.22

Hier gibts ein G&B Sonderausgabe zu Japanischen Gitarren kostenlos als Download.
https://www.gitarrebass.de/shop/made-in-japan-for-free/
Sehr informativ.
Vielleicht findet sich hier etwas dazu

 

[badagrad]

Bei Schweizer guitars/gitabou.de in Bad Waldsee sollte man ihn kennen, denn dort hat José Diaz offensichtlich die Teile dafür gekauft!

Gitabou war so nett, Jose Diaz meine Kontaktdaten weiterzugeben.

Die vorliegende auch?

Ich frag den Inserenten mal, ob er nachsieht.

 

[Jacksonslxfmg]

Optisch sieht die Klampfe ja aus wie ne Rhoads, jedoch befindet sich auf dem Kopf ein anderes Logo. Weiß jemand, was für eine Gitarre das ist?
Die Videoqualität ist leider nicht sonderlich gut, weshalb ich leider nur diese relativ schlechten Screenshots habe.

Quelle:

 

[gidarr]

Das wird eine Fernandes ähnlich wie diese sein (die genaue Form kann ist schwer zu erkennen): https://reverb.com/item/4611719-vin...ij-set-neck-guitar-randy-rhoads-flying-v-ohsc

 

[Jacksonslxfmg]

Vielen Dank!