@andi_hi: Kannst Du die "rote Gitarre" mal von hinten fotografieren, insbesondere die Kopfplatte mit Übergang zum Hals und den Übergang Hals-Korpus?
Durch den Lackabplatzer sieht man jedenfalls die Furnierdecke und das ?-Pressholz des Korpus. Da schon mal keine Marke auf der Kopfplatte ist, ist aber eh klar, dass es eine (sehr) billige Kopie einer Gibson SG ist, und auch das Bigsby-ähnliche Tremolo ist zur Vermeidung einer Patentverletzung "zweiteilig" und doch sehr primitiv.

Bei der Höfner ist die batteriegespeiste Elektrik sicher nicht original. Ich glaube sogar, dass es zum Baujahr der Gitarre die betroffene Batterie-Art noch gar nicht gab. Ob der Geigenbauer etwas damit zu tun haben kann, ist schwer zu sagen. Wenn schon im Inneren rumgetüftelt wurde, kann er natürlich da auch seinen Aufkleber angebracht haben.
Mit der Buchse wäre ich sehr vorsichtig. Bei unsachgemäßer Spannungsversorgung können Komponenten der Gitarre oder des angeschlossenen Verstärkers leiden oder ganz kaputt gehen, vor allem, wenn dann auch noch eine Batteriespannung beteiligt ist.
Der Tonabnehmer sieht auch nicht original aus, und die Schaltung mit drei Schaltern bei nur einem Tonabnehmer ist verstörend. Und auch ein Wahlschalter mit drei Stufen macht bei einem Singlecoil-PU keinen Sinn - außer es wäre ein Humbucker im Singlecoil Format, den es aber meiner Meinung nach auch erst nach dem Baujahr der Gitarre gab. Insofern scheint die gesamte Elektrik nachträglich und individuell gestaltet zu sein. Ein Rückbau erscheint schwierig, und eine geänderte Gitarre hat einen deutlich geringeren Wert.

Aber die Gitarre an und für sich dürfte einzuordnen sein - bevor ich hier aufwendig die Archive bemühe, warte ich erst mal auf die Spezialisten hier insbesondere für Höfner.

Bevor nicht mehr klar ist, was für Gitarren das genau sind und welche Komponenten (auch in der Roten) verbaut sind, lässt sich zum Preis nicht wirklich vernünftig etwas sagen. Allerdings darf man von der Roten grundsätzlich und von der Höfner wegen den Umbauten nicht viel erwarten - als nicht von mehreren hundert Euro oder gar mehr träumen!

Genau Dein Amp Kustom Sienna 30 KAA30 Acoustic Guitar Combo Amp Amplifier (1x10", 30W) wird z.Zt. bei "reverb" (aus den USA) angeboten

https://reverb.com/item/3227831-kustom-sienna-30-kaa30-acoustic-guitar-combo-amp-amplifier-1x10-30w

Bei ebay USA gibt es auch einen:

https://www.ebay.com/itm/174988053255

Jetzt geh mal davon aus, dass die Preise auf reverb eher hoch sind (siehe auch das ebay Angebot), dann erscheint ein tatsächlicher Verkaufspreis auf ebay oder Kleinanzeigen trotz dem Celestion Lautsprecher nicht über 40 bis 50 Euro zu erwarten zu sein (wenn man auch noch ggf. zusätzliche Versandkosten des Käufers berücksichtigt), wenn sich überhaupt jemand dafür interessiert, was einen Verkauf eher unwahrscheinlich macht. Es scheint auch ein Akustik-Amp, also am ehesten geeignet für eine Akustikgitarre, zu sein. Man muss bedenken, dass es nicht wirklich ein Sammlerobjekt ist und dass es für um die 50 Euro tatsächlich schon neue einfache kleine Amps gibt, so dass jemand, der sparen will, doch eher zu up-to-date Neuware tendieren wird.
 
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Auf der einen Gitarre steht "Höfner", hier scheint es sehr viele Modelle zu geben.

Es kommen wohl drei Modelle in Frage: 455, 456 und 457. Das Baujahr ist eindeutiger zu bestimmen: Die weißen Pickups wurden seit 1959 und in den frühen Sechzigerjahren verbaut.

Der Chickenhead Drehschalter

ist original.

Die andere Gitarre dürfte eine japanische Kopie einer Gibson SG sein, wahrscheinlich eine Ibanez 2354.
Der Kustom KAA 30 ist ein (nicht mehr produzierter) Akustikverstärker der günstigeren Art.
 
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@gidarr: THX für die fundierte Ergänzung und die angemessenen Berichtigungen zu PU und Wahlschalter :) Leider grad keine Kekse möglich :prost:
@frankpaush: THX für die Korrektur, was die Batterien anbelangt :prost:
 
Ich sehe gerade, dass man auf der Decke die Ziffern "1, 2, 3" lesen kann.
Aus reiner Neugier: wozu ist der Schalter gut? Und gehört dann das Batteriefach dazu?
Ich habe gerade ein bisschen danach gesucht und im Internet weder eine Abbildung noch eine Beschreibung dazu gefunden.
Es wäre nett, wenn Du dazu Hintergrundinformationen liefern könntest @gidarr
 
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Jetzt habe ich mich vom Wort Umbau doch ablenken lassen! Es handelt sich bei diesem Teil wahrscheinlich um einen Original-Höfner Transistor-Vorverstärker, der offensichtlich zum ersten Mal im Katalog von 1957 erscheint und zum letzten Mal im Katalog von 1963. Deshalb auch die fachgerechte Montage. Damit konnte die Gitarre an ein Radio angeschlossen werden! Die damit ausgestatetten Modelle hatten ein "T" im Modellnamen, hier also ein "T1", wegen des einzelnen Tonabnehmers. Gut zu sehen bei dieser Höfner 4570/S/T1, der Thinline Variante einer Höfner 457.

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Ist ja cool! Sachen haben die damals gebaut, da staunt man nur noch :great:
Sehr benutzerfreundlich.
Jetzt braucht man nur noch ein Radiogerät aus den 60ern um Position 3 auf der Guitarre spielen zu können. :D
Herzlichen Dank & Kekse @gidarr !
 
@gidarr: WOW - dermaßen gut! :hail: :claphands:

Dann sind auch die drei Betriebsmodi über den Wahlschalter klar und bei dem verlinkten Exemplar sind auch die Beschriftungen für die drei Druck- oder Schiebeschalter zu lesen.

Dann ist das sicher ein sehr seltenes Exemplar und für Höfner Sammler bestimmt interessant. Die Frage nach dem Wert muss ich trotzdem weitergeben, schieße aber mal rund 500 € aus der Hüfte, wobei ich es als schwierig und evtl. zeitaufwendig erachte, auf einen Interessenten zu warten, so dass man bestimmt Zeit braucht.
 
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schieße aber mal rund 500 € aus der Hüfte,
Bei so alten Guitarren bin ich da eher vorsichtig. In erstklassigem Zustand würde ich dem zustimmen - eher sogar mehr. Leider sind sie aber oftmals nicht mit der Sorgfalt behandelt worden, wie sie es verdient hätten...
Leider kann man das anhand der Fotos nicht wirklich beurteilen.
 
Wow, vielen Dank für euren vielen Input!
Ich habe noch ein paar mehr Bilder, kann auf Wunsch natürlich alles erdenkliche fotografieren.

Testen kann ich die Höfner leider nicht wegen dem schon angesprochenen Anschluss, da geht der Stecker, welcher auf jeden Fall in die Rote geht und diese mit dem Lautsprecher verbindet nicht hinein, also zumindest nicht komplett. Ohne Lautsprecher gibt sie Töne ab.

Ich werde mal überlegen was ich mit den Gitarren weiter mache. Zum Zustand kann ich nur soviel sagen, dass sie sehr sicher die letzten 20 Jahre nicht gespielt wurden. Anbei noch weitere Bilder.

Ich glaube ich mache mich wegen der Höfner mal auf, einen Spezialisten ausfindig zu machen der möglicherweise gesicherte Informationen hat.

Vielen Dank euch!
 

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Ist eine Sakai von etwa '73-'74, auch als Pearl bekannt. Waren zu der Zeit noch recht ungenaue Kopien (Form der Kopfplatte, in die Länge gezogener Korpus) und sind tatsächlich nicht besonders gefragt. Damals hat die Konkurenz, wie z.B. Ibanez, bereits besser kopiert, damit hat diese Gitarre aber nichts zu tun.
Es stecken üblicherweise Tonabnehmer von Maxon drin. Die haben den Markenstempel auf der Unterseite, was man beim Verkauf ruhig zeigen kann, um einen besseren Preis zu bekommen.
 
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Anderl hat die Höfner schon richtig identifiziert. Um ganz korrekt zu sein heißt die 457SE1.(das S stand für den Cutaway, E1 für die Elektrik) Da sie noch das alte Kopfplattendesign hat, aber schon über einen Halstab verfügt, müßte das Baujahr entweder 60 oder 61 sein.
Neupreis DM 313.-
 
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Um ganz korrekt zu sein heißt die 457SE1.(das S stand für den Cutaway, E1 für die Elektrik)
Nach dem obigen Prospekt ("T1 = Ausführung wie E1, jedoch mit eingebautem Transistorvorverstärker") müsste sie aber doch eher dann 457ST1 heißen ???

Ich glaube ich mache mich wegen der Höfner mal auf, einen Spezialisten ausfindig zu machen der möglicherweise gesicherte Informationen hat.
Ich glaube, dass hier jetzt schon alle zutreffenden Fakten zusammengetragen wurden! Lediglich zum Preis hat sich außer mir noch niemand aus dem Fenster gelehnt.

Und was die rote SG-Kopie anbelangt: Ja, ganz einfache, eher geringwertige Kopie (ob die "vintage" PUs da wirklich preislich etwas ausmachen?). Aber sieh zu, dass die/eine 4. Halsschraube bald reinkommt, weil sich ihr Fehlen auf den Sitz und die Form des Halses auswirkt.
 
Hallo,

kann mir jemand anhand der Seriennummer das Alter meiner Epiphone Sheraton sagen?

„S7029218“

Danke
 
Hey Zusammen,
ich habe eine Frage...
Ich suche das Modell der Gitarre von diesem Bild.
Mein Vater hat diese in den Späten 70ern, frühen 80ern gespielt. Leider kann ich ihn nicht mehr fragen was das für eine Klampfe war.
Wie auch immer, aus sentimentalen und Nostalgie Gründen würde ich gerne eine finden! :)
Ich schätze, dass es eine Höfner oder Framus aus den 60ern oder 70ern sein muss...habe aber nichts gefunden :(
Falls irgendjemand weiß um was für eine Marke und Modell es sich hier handelt sagt bescheid.
Über jeden kleinen Hinweis würde ich mich freuen :)

Beste Grüße
Jona
 

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