Da der Thread ja "Mein Weg zur Nr.1" lautet hier einmal mein Werdegang:
Auch bei mir gab es im Laufe der Jahrzehnte unterschiedliche Phasen, in denen ich verschiedene Lieblingsgitarren hatte.
Nach den üblichen Anfängergitarren jobbte ich mir in verschiedenen Ferien 2 gebrauchte Gibson zusammen, eine 80er LP Standard und eine 82er Flying V, mit denen ich die ersten etwas größeren Auftritte machte:
Ab etwa 85 wurde es spezieller, ich spielte nur noch Rock und Metal, vielseitige Gitarren brauchte ich nicht mehr, also wurden alle Auftrittsgagen gespart und ich konnte meinem Traum der damals aufgekommenen Supertrats folgen, im Laufe der Zeit wurden es 3 der ganz frühen Charvels der ersten Reihe (Bj. 81 bis 84), die ich immer spielte.
Das hielt bis weit in die 2000er an, meine Lieblingsgitarren in dieser Zeit:
Die 81er links konnte auch (trotz EMGs) Balladen, die anderen beiden waren reine Rockgitarren mit tollen Hälsen. Die Stripes (die heute, hätte ich sie noch, ein kleines Vermögen wert wäre, leider vor Jahren verkauft) war für Tappings und Sweepings die beste Gitarre, die ich je hatte, unfassbar schnell ansprechend (Attack) und die Saitenlage extrem niedrig einstellbar ohne dass es schepperte. Auf Auftritten hatte ich immer die beiden rechten dabei, die sich sehr ähnlich spielten.
Erst vor 5-10 Jahren entdeckte ich Ibanez für mich, vor allem die verrückten Serien USA Custom und American Master. Hier startete meine erste Sammlung, bis ich von jeder Unterserie ein Exemplar hatte
Meine Lieblingsgitarre war zu der Zeit die UCGR mit dem Griger-Motiv von Dan Lawrence, ich mochte einfach diese Optik:
Es gelang mir etwa 2 Jahre später, für echt wenig Geld die vielleicht gesuchteste Ibanez überhaupt zu erwerben, die JEM 777 LG von 1987, die ich fortan am häufigsten spielte:
Dann kam eine Fehldiagnose eines Arztes nach einem Motorradunfall.
Ich konnte die Finger meiner Greifhand nicht mehr ganz so weit spreizen und der Arzt meinte, das würde immer so bleiben.
Ich habe daher fast alle Gitarren mit der größeren (Fender-)Mensur verkauft. Auch wenn das meiste über Bigfoot zu damals fairen Preisen wegging (die JEM schaffte es von dort sogar in die Zeitschrift Grand Guitars^^) hätte ich sie sonst nie verkauft. Nur am Rande: Heute würde ich das 3fache der damaligen Preise erzielen, allein die Charvel Stripes und die JEM lägen heute im 5-stelligen Bereich, da darf man echt nicht lange drüber nachdenken.
Ich probierte also kürzere Mensuren aus, tatsächlich ging es schon mit der „Zwischenmensur“ von PRS deutlich besser. An PRS gefielen mir die inzwischen wieder gewünschte höhere Vielseitigkeit und die nicht mehr so dünnen „Shredder-Hälse“ wie bei den Superstrats, auch Haptik und Klang überzeugten mich sehr.
Seit etwa 3 Jahren ist meine Lieblingsgitarre eine PRS DGT, die ich im Laufe der Zeit noch etwas meinen persönlichen Wünschen angepasst habe (59/09er PUs und die Polar Lights-Lackierung, die ich schon immer wollte).
Sie ist seit einigen Jahren meine Nummer 1 und verträgt sich auch mit allen Verstärkern ganz hervorragend. Ich mag auch andere PRS sehr gern, gerade auch die historischen Modelle aus der Anfangszeit 1985 bis 1991, die für mich die besten Hälse aller Gitarren haben, aber meine Nummer 1 hat den Vorteil, dass sie sehr hochwertig gebaut und verarbeitet ist, aber keinen Sammlerwert aufweist und daher eben auch guten Gewissens verändert und meinen aktuellen Wünschen angepasst werden kann.
Entgegen der ärztlichen Prognose, ist meine linke Hand wieder voll funktionstüchtig, ich kann also auch wieder Superstrats spielen, die PRS hat sich aber letztlich klanglich und haptisch bei mir durchgesetzt.