Mein erstes Post bei den Keyboardern ...
Wir haben eine Blues/Rock/Soul/Oldie Band gegründet. Wir nutzen zum proben eine "Gesangsanlage" und eigentlich wollte ich das Keyboard nicht mit drüber schicken. Also habe ich unserer Keyboarderin (spielt derzeit über ein Roland XP-80) angeboten, mal zu versuchen über meinen alten
Fender "Super 112" 60W Vollröhren-Gitarrenamp zu gehen. Der steht eh nur zuhause rum (da jetzt Bassist). Der Fender hat bereits mit Gitarre mördermäßige Bässe, warme Mitten, aber auch prägnante ("leicht runde") Höhen.
Wir finden das Ergebnis alle sehr gut!
Ich gebe zu; ich habe was gegen "normale Keyboard Sounds" und bin froh, dass kein Horn plerrt oder das ganze nach "synthethischem Plastik" klingt. Ich mag halt am liebsten Jon Lord oder die "Schweineorgeln" bei David Lindley. Klar; an ein echtes Leslie kommt mein Fender Amp nicht ran. Dass es gut klingt, hängt natürlich auch mit der Musikrichtung zusammen!
Wer einen Vintage Sound will, der kann (meiner unmaßgeblichen Meinung nach!!!) durchaus versuchen einen Gitarrenamp vor's Keyboard hängen. Man darf nicht vergessen, dass man in den 1970er Jahren Schaller 212er Vollröhrenamps (mit vier Kanälen) auch für Gesang, Gitarre und Orgel nutzte. So einen hatten wir vor über 30 Jahren in meiner ersten Band.
Wichtig ist allerdings, dass man dann nicht klingen will wie XY, sondern sich seinen eigenen (unverwechselbaren) Sound sucht. Gezielt würde ich keinen neuen Gitarrenverstärker für Keyboards empfehlen; aber wenn irgendwo einer rumsteht, ist es (je nach Soundgeschmack und Zielsetzung) einen Versuch wert.
Von Bassisten und besonders Gitarristen kenne ich aber auch noch ein anderes Problem:
Die Fachidiotie / Scheuklappen im eigenen Bereich.
Das ist bestimmt bei den Keyboardern nicht anders?! Man steckt so im Bereich des eigenen Instruments, dass man über Sound der der Band dient kaum nachdenkt. Ich vermute mal, dass viele Keyboarder lineare Wiedergabe von 20 bis 20.000 Hz wollen? Und wenn man das nicht hat, ist man unglücklich (sorry für die dumme Verallögemeinerung
).
Wenn dann der Keyboarder in die Tasten haut, kriegt aber der Gitarrist wieder Zustände, weil bei ihm guter Sound bei 6.000 Hz aufhört. Der Bassist ist so oder so sauer, wenn der Keyboarder in den unteren Oktaven den Bass unhörbar macht. Die Frage ob ein Gitarrenamp klingt, hängt auf jeden Fall vom Blickwinkel ab.
Bitte nicht steinigen!
Ich sdchreibe halt aus dem Blickwinkel eines Bassisten, der 8 Jahre Drummer und 25 Jahre Gitarrist war ...
Gruß
Andreas