Röhrenamps: Low Watt vs High Watt Unterschiede & Anwendung

  • Ersteller MrMojoRisin666
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Aber dies Versprechen, mit nem 5 Watt Amp "den Röhrensound" ins Wohnzimmer zu holen, klingt soo attraktiv, dass die Leute da blind kaufen.

Treffende Analyse, möchte dazu aber ergänzen: In der Regel ist es so, dass die (günstigen) 5-Watt-Röhrencombos vieler Anbieter sehr abgespeckt sind: 10" oder gar 8"-Speaker, Mini-Gehäuse, reduzierte Klangregelung, winzige Trafos ("reichen doch").

Da klingt mein "psychoakustisch optimierter" Yamaha THR in leise tatsächlich mehr nach "Röhre" als so eine Tröte. Und etwas (maßvoll) "Großes" in leise auch.

Aber es gibt auch "ernsthafte" Low-Wattabe-Combos, z.B. den Laney Lionheart LH 5: Großes Gehäuse, 12" Greenback, dicke Trafos, Klangregelung/Design ohne Abstriche gegenüber der 20 Watt-Variante. Mit "Mini" hat das in keiner Hinsicht zu tun, weder hinsichtlich der Vor- als auch der Nachteile...

Und viele Heimspieler die ich kenne satteln grad auf Modelling oder Software um.

... manchmal führt der Weg aber auch zurück. Ich war (und bleibe!) seit vielen Jahren großer Fan der Yamaha THR-Serie, entsprechend oft habe ich die Teile hier gelobt und empfohlen. Hat mir jahrelang zum Üben zu Hause gereicht, nein, mehr als das. Begeistert.

Für eine Bandprojekt hatte ich mir nun aber vor 6 Monaten einen Lionheart LH 20 2x12"-Combo gekauft und mir den zunächst ins Musikzimmer gestellt, um an verschiedenen Sounds zu schrauben (nutze ihn als Pedal-Plattform), vor er dauerhaft in den Proberaum umzieht. Und was soll ich sagen? Auch wenn ich nur für mal für 10 Minuten zwischendurch spiele, heize ich dafür in 95% der Fälle den Laney an, weil es sich dann doch wieder anders anfühlt und klingt, als der THR ... Da war ich auch überrascht, dass die Speaker (Heritage + V30) schon bei Zimmerlautstärke Reformen und der Amp kaum Lautstärke braucht, um zu klingen.

Jetzt habe ich 7 Röhren, 20 Watt, 2x12" und 25 Kilo zum Üben in Zimmerlautstärke, haha.

Na: Die Domäne des THR bleibt natürlich das Sofa - auch wenn Champions-League-Abende + Simultan-Gedudel momentan leider ausfallen ...
 
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Mein kleiner Bogner Atma (18 Watt Röhre) über eine Marshall 4x12er Box gespielt kommt auch in einer lauten Rockband gut zurecht. Nehme ich statt der 4x12er aber eine 2x12er Box, wird es richtig eng - ich muß den Atma an seine Leistungsgrenze fahren und es klingt auch nicht mehr so durchsetzungsfähig.
Mit einem 100Watt Topteil habe ich da null Streß. Ist wie mit Hubraum, durch nichts zu ersetzen, es sei denn, durch noch mehr Hubraum ;)

Es muß aber kein 100Watt-Amp sein; ich glaube, ein 30-50Watter müßte für alle Gelegenheiten taugen.
 
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Ich habe in meinem Probetraum ein 100 W Cornford Topteil mit 412 Cab und einen Friedman 20 W JJ Cantrall mit zwei 112 Kammler Boxen stehen.
Bei gleicher Lautstärke klingt die100/412 Kombination "erwachsener" wie du es so schön ausdrückst. Das gleich Phänomän hast du aber auch wenn
du im Vergleich einen 4 Zylinder Auto mit 400 PS und dann ein 8 Zylinder Auto mit 400 PS fährst. Dort heisst es "Nothing beats Hubraum" und so
ist es m.E. genauso bei den Amps.
 
@MrMojoRisin666
Das ist auch genau meine Erfahrung .....

Dies war auch bei meinen ENGL Endstufen gleich. Je lauter aufgedeht wurde , desto voller und besser war der 2 x 50er im Vergleich zum 2 x 20er.

Wobei das nicht nur Röhre betrifft. Ich hatte zur Auswahl 2-Kanal Verstärker von Kenwood.

Zwischen diesen Beiden lagen an meinen Infinity Boxen nicht marginale Unterschiede, sondern Welten.
Auch wenn der Verstärker nicht ausgefahren wurde, hatte er eine deutlich bessere Dynamik.
Technische Datenvergleich.
4040 R
Dauerleistung: 4 Ohm: 2 x 90 W
Dynamikleistung: 4 Ohm: 2 x 120 W

5040 R
Dauerleistung: 4 Ohm: 2 x 140 W
Dynamikleistung: 4 Ohm: 2 x 175 W
 
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Entscheidend ist sicherlich die Peripherie: Ich spiele einen Kochstudiotone 20 W Head über eine 2x 12"er Box ( bestückt mit Celestion Gold + Screamback 75 ) - mit diesem Set kann man auch ohne P.A.- Abnahme und gegen einen laut spielenden Drummer ( Genre Bluesrock ) in einer mittelgroßen Halle aufspielen. Auch clean funktioniert.
 
Erstaunlich! Hast Du auch noch genügend Reserven mit dem kleinen Koch, um bei Soli 4 bis 6 dB draufzulegen?
 
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Entscheidend ist sicherlich die Peripherie
Entscheidend ist alles zusammen.
Wer einen Hochmittigen Sound sucht der verzerrt sein darf, wird weniger Leistung benötigen, als jemand mit lauten, stabilen, warmen(=basslastigen) Cleans.

Die ganzen 20-Watter gehen laut meiner Beobachtung spätestens ein, wenn ich sie Clean mit nem Bröckelig tiefmittigen Fuzz betreiben möchte, während n Tubescreamer die präsent genug hält für vielerlei Anwendungen.
 
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Genau! Es geht ja nicht nur um Lautstärke, sondern ob der Bassbereich stabil bleibt und es groß und mächtig klingt
 
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Ich kann das auch nicht so richtig glauben, mit nem 20 Watt in ner " mittelgroßen " Halle, ohne Abnahme über PA, das geht mMn nur jetzt, also ohne Publikum.
 
Bowhunter:Das mit den dB und der subjektiv empfundenen Lautstärke ist so eine Sache; - was sind + 3dB ? ( Gehörmäßige Verdopplung bei angeblich ca. +10dB.) - Objektivierbar ist das sicherlich ist.
Vllt. sollte ich das anders darstellen: Die Band, in der ich mitspiele ist ein ( Instrumental- ) Trio + Sänger, der die Rampensau macht.
Singt er, bin ich meist im clean, Soli im Clean-Modus gibt es bei mir nicht - immer mindestens leicht angecruncht. - Das kömmt über das beschriebene setup gut
`rüber.
Empfindsamere Kollegen, die ein feineres Ohr haben, könnten evtl. sagen: Auch dein Clean ist nicht wirklich clean ( sondern bereits leicht angecruncht ) - mag sein.

Ich habe - nach jahrzehntelanger langer Erfahrung als Saitenquäler - nur einmal ( bei einer session ) einen Kollegen gehört, der auch bei ohrabfallender Lautstärke
( Hammond, Bläsersatz usw. ) wohl nach allen Kriterien clean blieb - er spielte über einen Fender Twin Reverb 2x12".
 
Ich habe - nach jahrzehntelanger langer Erfahrung als Saitenquäler - nur einmal ( bei einer session ) einen Kollegen gehört, der auch bei ohrabfallender Lautstärke
( Hammond, Bläsersatz usw. ) wohl nach allen Kriterien clean blieb - er spielte über einen Fender Twin Reverb 2x12".
Bei vielen härteren Rockbands, im gesamten Metal, und an vielen anderem Stellen gehts ja drum dass die Endstufe clean bleibt.
Keine Chance bei 20 Watt und etwas mehr als gekreische im Signal :)
 
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Als ich noch Übungsraum und Röhrenamps hatte, waren mir meine beiden 40W und 50W Röhrenamps immer zu klein.
Aber mit dem 500W Powermixer hatte ich genau den Klang den ich wollte, vor allem einen sehr sauberen Cleansound.
das schafft einfach kein Röhrenamp.
 
.... für den eierschneider reichten eigentlich immer 2 x 30 watt röhre , auch clean ... am bass sind so um die 400 , die reichen eigentlich immer *gg

.... alles schlecht zu vergleichen , denn die frage ist ja auch , beurteilt jeder " clean " gleich ? ..... und hören tut man wohl erst 10 % klirrfaktor , wobei es eben auch gerade den unterschied macht , ob transe oder röhre klirrt .

ich finde , das eben auch wichtig ist , das die netzteile der amps ordentlich nachschieben können und nicht sofort in die knie gehen
 
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crazy-iwan: Der Koch ist - ähnlich wie der VOX AC 30- ein class-A -Amp. Gekreische höre ich da nicht.
 
@Mingusy : das mit den dB-Zahlen nehme ich schon relativ genau, weil ich meine Soli am Effektgerät (seriell im Effektweg) 4 bis 6 dB lauter programmiere. 4 dB bei Songs ohne Keyboard (AC/DC & Co.), 6 dB bei Keyboardsongs. Da hat mein 100-Watter überhaupt keine Probleme die Vorgaben zu erfüllen, der Sound ist stabil und steht wie eine Wand.
Ein kleiner Amp über 1x12er oder 2x12er tut sich da schon um einiges schwerer. Irgendwann ist es mit der Lautstärke vorbei, der Sound wird nur noch komprimierter, was für die Durchsetzungsfähigkeit nicht so förderlich ist.

Ein ehemaliger Bandkollege von mir spielte in einer sehr lauten Rockband einen Boogie Mark 5:25 über eine gerade Marshall 4x12er; das kam erstaunlich gut und druckvoll.

Entscheidend ist auch die Besetzung der Band. In einem Blues-Trio kommt ein 20-Watter wahrscheinlich super zurecht; in einer Rock-Coverband mit zweiter Gitarre und 4-6 Keyboardspuren wird es sehr eng, vor allem wenn auch noch einige dropped-D Songs auf dem Programm stehen.
 
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Zu beachten ist sicherlich, dass von unterschiedlichen Genres die Rede ist. - Ich spiele, wie beschrieben, in einer Bluesrock-Band. ( Und gelegentlich auch be-bop / Jazz usw.)
Aus Erfahrung kann ich sagen: Mit dem Koch und einer ( sehr ) guten bestückten 2x12"er Box ist man da gut versorgt.
Mit welchen Pegeln man z.B. in Sachen heavy metal unterwegs ist bzw. unterwegs sein sollte, weiß ich nicht.
 
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Ich spiele übrigens auch gelegentlich über einen "Tworock´/ Sensor" ( läuft ebenfalls über eine 2x12"er Box ) . - Dieses Top ( nominell 30 Watt ) ist so heftig laut, dass ich mir von einem
Techniker eine Pentode / Triode-Drosselung verbauen ließ.
( Übrigens u. nebenbei schiebt der "tworock" in Volllast so heftig rüber, dass die erwähnte 2x12"er-Box überfordert scheint - möchte aber keine 4x12"er herumwuchten.)

- Kommt eben immer - da sind wir, Bowhunter, im Konsens - entscheidend `drauf an, was u. in welcher Besetzung man spielt.
 

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