röhren sollte man im schnitt 2-jährlich wechseln... : )
kann sein das du gleich neue röhren brauchst.. ich würd einfach beim verkäufer fragen... wann sie das letzte mal gewechselt worden sind
und wie gesagt kosten die nicht viel
Da liegst Du ziemlich falsch und gibst unnötig Geld aus.
Abhängigkeit der Haltbarkeit von Endstufenröhren
technische Seite ( Gitarrist hat praktisch keinen Einfluss ):
- Qualität der Röhren ( billige Chinaböller werden schneller abbraten als qualitativ hochwertigere, aber auch teurere Röhren )
- Matching der Röhrensets ( zwiespältige Angelegenheit )
- Schaltung des Amps ( bei Class A läuft alles immer unter voller Belastung der Röhren, der Verschleiss ist größer )
- Konstruktion des Amps ( Kühlluftzufuhr bzw. Hitzeableitung, Sockelmaterial und dessen Hitzeableitung usw. )
- BIAS-Einstellung ( ein zu heiß eingestellter BIAS wird den Amp auch "heißer" klingen lassen, sorgt aber für zusätzlichen Röhrenverschleiß)
spielerbezogene Seite:
- Lautstärke, bei der gespielt wird ( höherer Mastervolume = höherer Verschleiß )
- Aufwärmverfahren ( wichtig ) / Abkühlverfahren ( weniger wichtig bzw. nur für Transport ); Endstufenröhren benötigen eine gewisse Aufwärmphase, also die Phase, in der der Powerschalter auf >ON< gestellt wird und nur die Heizung läuft, man also noch im >Standby< -Modus ist.
Nun herrschen da verschiedene Meinungen vor.
Es gibt welche, die von "30 Sekunden reichen" sprechen. Die haben prinzipiell recht, da dann die normale Betriebstemperatur der Heizung erreicht ist.
Larry Grohmann hat mir jedoch mal erzählt, daß der die Röhren mindestens 3 Minuten vorglühen lässt, weil bei weniger die Röhre beim Umlegen des Standby-Schalters zwangserwärmt wird, also ein Temperatur-Unterschied zwischen einzelnen Segmenten vorherrscht, der dann schlagartig ausgeglichen wird. Dies stresst die Röhre unnötig und ist durch längere Aufwärmzeiten vermeidbar.
Demnach halte ich die drei Minuten Minimalzeit für durchaus vertretbar.
Beim Abkühlen ist es vielmehr eine Sache der Transportfähigkeit des Amps. Warmes Glas steht unter Spannung und sollte nicht allzusehr erschüttert werden. Gönnt also den Geräten eine Ruhepause. Dies wirkt sich jetzt aber weniger auf die langfristige Haltbarkeit aus, sondern mehr darauf, daß sie den Transport entweder übersteht oder nicht.
- häufiges Ein- und Ausschalten des Amps sorgt ebenso für eine verstärkte Abnutzung der Röhren, weil es wiederum ein Stressfaktor für die Röhre ist, ähnlich wie beim Fernseher mit Bildröhre. Ebenso längerer Leerlauf im Standby.
- Falsche Impedanzanpassung egal ob nach oben oder unten sorgen ebenso für größeren Verschleiß. Sorgt also dafür, daß die Impedanz Amp-Box immer passt. Damit ist jetzt ein Safe-Mismatch gemeint, größere Impedanzunterschiede fordern u.U. mehr als das Röhrenleben.
- häufiges Spielen sorgt natürlich für schnellere Abnutzung der Röhren. Wer also jeden Tag in der Woche mehrere Stunden laut spielt, wird auch mal alle 2 Jahre die Endstufenröhren wechseln müssen. Die meisten spielen aber doch nicht so oft, deswegen pauschal zu sagen, daß man alle 2 Jahre die Röhren wechseln muß, halte ich für etwas gewagt.
Eine von der Leistung abnehmende Endstufenröhre erkennt man am bei gleicher Einstellung über die Zeit leiser werdenden Klang, einem matschigeren, höhenärmeren Ton und einem früheren Übersteuern. Da gibt es natürlich noch viele Zwischenstufen und Nebenerscheinungen, die unmöglich alle aufzählbar sind.
Bei meinem Marshall DSL 401 waren die Endstufenröhren 9 Jahre drinnen, bis ich sie gewechselt habe. Vorstufenröhren muß man praktisch nicht wechseln. Da ist fast kein Verschleiß.
Das hier ist nur eine Kurzzusammenfassung, die nie und nimmer komplett ist. Auch könnte man manche Punkte noch fachlich detailreicher ausführen bzw. besser formulieren. Es darf sich also jeder gerne mal ranwagen und mehr ins Detail gehen, verbessern, hinzufügen usw.