Wenn wir schon bei Fastfret etc. sind: ist es sinnvoll dieses auch auf Elixir Saiten anzuwenden? Diese haben ja extra das Nano coating um Oxidation entgegenzuwirken. Könnte das Öl dieser Beschichtung vielleicht sogar schaden?
Ich würde die Saiten nur normal abwischen, ohne da großartig mit Öl oder anderem Zeugs rumzusiffen.
Begründung:
Die dünne Beschichtung (mit starker Lupe gut zu sehen) umschließt die Saiten, es gelangt nichts in die Hohlräume zwischen den Wicklungen. Dort wo du zupfst/spielst und in Höhe der Bundstäbchen ist diese Beschichtung aber sehr schnell weg. Das macht auch nichts, weil die betroffene Fläche insgesamt sehr klein ist.
Wenn man nun mit stark kriechfähigen Substanzen da rangeht, kriecht diese zwischen die Wicklungen.
Das ist zwar alles nur minimal, aber trotzdem unschön.
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Ich hätte auch allgemein nicht übertrieben.
Begründung:
Ob das nun Griffbretter oder sonstwas sind. Viele ölen ihre Gitarren ja viel stärker als nötig.
Das Argument des Austrocknens stimmt diesbezüglich nicht ganz. Wenn ein Griffbrett schon permanent vollgesifft sein muss - damit die Bundstäbchen infolge Austrocknung nicht überstehen - war bei der Herstellung die Restfeuchte des Holzes zu hoch. Es trocknet also nicht das Holz zu weit aus....es war
zuvor nicht trocken genug. Das ist ein Unterschied und hat mit der erwarteten Ausgleichsfeuchte zu tun.
Schön sieht man es an lackierten Griffbrettern, und ölen is da ja nicht....
unverbindliches Beispiel: Wenn die durchschnittliche Temperatur zu Hause 20 Grad beträgt und die relative Lunftfeuchtigkeit ca. 60% beträgt, stellt sich im Holz eine Ausgleichsfeuchte von ca. 12% ein. Wenn der Hals also nach der Trocknung 10 oder 11% Restfeuchte hatte, passiert nichts. Betrug die Restfeuchte jedoch z.B. 14%, schrumpft er halt ein wenig. So einfach.
Unverbindlich deshalb, weil ungefähre Werte.
Natürlich wirkt sich eine "Ölung" aus, das Zeugs zieht ja mehr oder weniger ein und das Holz quillt ein klein wenig. Wenn man das Griffbrett jetzt aber vollölt und eine Weile so lässt (wie viele ja empfehlen) kann es durchaus passieren, dass Flüssigkeit in die Bundschlitze läuft. Auch da passiert kurzfristig nichts, aber man bekommt es nicht mehr weg und irgendwann quillt das Holz auch da. Vor allem, wenn man ständig für Nachschub sorgt......Zumal es sich um die Stirnseite des Holzes handelt.
Zum besseren Verständnis mal ein Foto. Die Fläche zwischen den Bundstäbchen ist die Originalhöhe; das Instrument wurde nie dort gespielt....Die Fläche unmittelbar um die Bundstäbchen ist nicht alleine durch die Stauchung während des Bundierens so hoch.