Rhythmus in Bezug auf den menschlichen Körper

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Hallo,
da ich neu in diesem Forum bin, weiß ich leider nicht ob ich hier mit meinem Anliegen richtig bin. Falls dieses nicht der Fall sein sollte, bitte ich um Entschuldigung.
Nun zu meinem Anliegen: Ich beschäftige mich aus unterschiedlichen Gründen mit dem Thema "Wie und warum verschiedene Rhythmen unterschiedlich auf den menschlichen Körper wirken".
In etwa einem 1/2 bis 3/4 Jahr werde ich dadrüber eine größere Arbeit in Form eines selbstgeschriebenden "Buches" an meine Schule abgeben müssen.
Ich suche alles, was zu diesem Thema passt oder entfernt etwas damit zutun haben könnte oder etwas generelles wie z.B. ein Text generell über Rhythmus.
Da ich bisher leider nur sehr wenig, meist oberflächliche Information zu diesem Thema gefunden habe, bin ich über alles erfreut, was kommt.
Falls jemand also betreffende Quellen (Bücher, Internetseiten, Filme..) kennt und mir diese Information zur Verfügung stellt, wäre ich sehr dankbar.
Lieben Gruß:)
 
Eigenschaft
 
hallo Ben, ich biete Dir mal einen kleinen Teilbereich der Musik-Therapie:
viele sprachbehinderten Kinder haben auch große motorische Defizite, durch Trainieren der Gehirnhälften durch rhythmische Übungen (besonders geeignet sind Übungen aus dem "Linear Druming"), läßt sich die Motorik verbessern, dadurch wird auch deutlich die Sprachbehinderung abgebaut.
 
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Hallo,
dass rhythmische Musik Teil einer Sprachtherapie sein kann, war mir bekannt, jedoch nur grob. "Linear Druming" sagt mir noch gar nichts, vielen dank für die Info ich werde mich darüber genauer informieren.
Gruß
 
Erst mal ganz grundlegend: Wo finden im Körper Rhythmen statt?

1. Herzschlag
2. Atmung
3. Gang
4. Sprechen (Betont / Unbetont, baut auf die Atmung auf)
5. Schlafen / Wachen

Das wären mal die absoluten Basics. Daneben gibt es vielleicht nach ein paar Regelkreise, die auch rhythmisch ablaufen, Insulinausschüttung, Darmkontraktionenen oder so etwas, aber die stehen nicht so sehr im Zentrum wie die o.g. 5 Rhythmen. Ohne die wäre Menschsein entweder gar nicht oder doch sehr eingeschränkt.

Viele Grüße,
McCoy
 
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..."Linear Druming" sagt mir noch gar nichts ...
das sagt einfach, daß grundsätzlich für jeden Schlag die Hand gewechselt wird - egal wie die Rhythmik aussieht: immer links, rechts, links, rechts, etc.

Vieles läßt sich einfacher und vor allem schneller spielen, wenn man Doppelschläge (selterner auch Mehrfachschläge) machen kann, hat vor allem auch damit zu tun, daß man strategisch versuchen sollte bestimmte Figuren / Licks / Rudiments / etc. mit der Führungshand zu geginnen. Das wird beim Linear Drumming konsequent ausgeschlossen, da gehts stur abwechselnd.

Meine Frau geht da in der Therapie noch weiter, die arbeitet oft polyrhythmisch mit den Kindern, z.B. 5/4 mit den Beinen, 4/4 mit den Händen, beides linear, d.h. Beine und Hände sind abwechselnd gegenläufig und die Phrase damit zweitaktig.
 
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Viele "rhythmen" sind metren, und da überwiegt der 2er-takt (atmung, herzschlag, gehen, sehen, hören, hirn-hemisphären).
Rhythmische unregelmäßigkeiten sind eher pathologisch.
 
Günter Sch.;6421924 schrieb:
... Rhythmische unregelmäßigkeiten sind eher pathologisch ...
Für solche Sätze wird Dich meine Frau lieben!
 
Schau dich mal im Bereich Antroprosphie/Rudolf Steiner/Waldorf Pädagogik um. Nicht, daß ich gerade ein Anhänger wäre, aber es gibt durchaus interessante Ansätze. MWn wird davon ausgegangen, daß einer der Ersten Dinge, die ein Ungeborenes wahrnimmt der Herzschlag der Mutter ist. Daher wird Kindern anfänglich vieles in Kombination mit Rythmen gelehrt. In wiefern dies direkt, indirekt, oder auch garnicht mit Eurythmie zu tun hat weiß ich nicht.
 
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Vielen dank für die ausführlichen Antworten.
Das klingt sehr interessant und ist zum Großteil neu für mich.

Diese Art der Therapie finde ich sehr spannend, werde mich damit genauer beschäftigen.

Im Bereich Anthroposophie/Rudolf Steiner/Waldorfschule/Pädagogik kenne ich mich ein wenig aus, da ich selbst die Waldorfschule besuche. Den Ansatz mit einem Bezug auf Eurythmie finde ich super, werde mich da mal mit meinen Eurythmie-Lehrern drüber austauschen.

Vielleicht darf ich meine Frage ein wenig differenzieren.
Neben den "generellen" Rhythmen wie Bsp. der Herzschlag/gehen/Schlaf & Wach etc., können auch musikalische Rhythmen einen großen Einfluss auf den Körper und dessen Entwicklung haben (das klang in den Antworten zum Teil ja auch schon an). Zum Beispiel meine ich, dass Lieder mit unterschiedlichen Rhythmen sich in der Entwicklung des Kindes schon früh in Bezug auf Bsp. die Sprache bemerkbar machen können, denn (besonders) Kinder lernen viel über melodische und rhythmische Stücke.
So können Musikstücke aber auch Erwachsene zum Teil stark beeinflussen, dazu brachte die Krankenkasse "Central" bereits eine Tabelle raus, die Musikstücken mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterschiedliche Reaktionen des Körper quasi zuweißt.
Gibt es evtl. jemanden, der sich mit musikalischen Rhythmen in Bezug auf den menschlichen Körper etwas auskennt, darüber weiß oder mir eine Quelle zur Verfügung stellen kann?
("generelles" über Rhythmen ist auch noch gefragt)


Grüße

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da viele vorgänge sich außerhalb des intellektuellen und sprachbereichs abspielen, ist eine verbalisierung schwierig. Musik wirkt zweifellos auf nervale und physiologische prozesse, aber wo und wie? Da tappen wir weitgehend im dunkeln, aber vielleicht weiß jemand was.
 
Günter Sch.;6424160 schrieb:
aber wo und wie? Da tappen wir weitgehend im dunkeln, aber vielleicht weiß jemand was.

Das kann ich vielleicht zum Teil erläutern bzw. einen Ansatz näher bringen, in dem ich eine andere Website Zitiere, ich hoffe das ist erlaubt.

Die Wissenschaft hat neue Erklärungen für diese beschleunigten Heilungsprozesse gefunden.
Klänge werden nicht nur über die Ohren oder die Haut aufgenommen. Auch der Körper selbst wird in Folge seines hohen Wassergehaltes in Schwingung versetzt, und zwar unabhängig vom Musikgeschmack oder der momentanen Stimmung eines Menschen. Der Körper ist sozusagen ein Resonanzboden für die auf ihn treffenden Klänge. Deshalb wird die neue rezeptive Musiktherapie auch als Resonanztherapie bezeichnet.
Verschiedene Forscher gehen davon aus, dass jedes Organ und jedes Gewebe im menschlichen Körper schwingt und seine ganz individuelle Frequenz besitzt. Demnach kann Krankheit darauf hindeuten, dass die Schwingungen an einer bestimmten Stelle gestört bzw. blockiert sind. Versetzt man die betreffenden Bereiche durch Klänge in Vibration, stimuliert man diesen, zu seiner harmonischen Frequenz zurückzukehren. Verwendet man dabei von vornherein einen Ton mit der Frequenz, die der jeweiligen Stelle entspricht, so ist der therapeutische Effekt wesentlich höher, da die Zellen gleich in der Eigenfrequenz mitschwingen. Leider sind die Resonanzfrequenzen der einzelnen Organe und Gewebe im Körper bislang noch nicht bekannt, sodass man auf das Experimentieren angewiesen ist.

Quelle : http://www.feelit.ag.vu/Seite_5_musik_-anwendungen.html
 
Sprechen oder das, was kleine Kinder dann tun, wenn sie gerade sprechen lernen hat auch Rhythmische strukturen. Bei Kindern z.B. Wiederholungslaute und "Artikulationsversuche", bei denen, die's schon können: naja, einzelne Worte (z.B. "Hinterhuber") . oder auch Sätze. Und da sind wir schon wieder bei gedichten oder auch Songtexten.
Die Gedichte von Ernst Jandl haben für mich auch viel mit Musik zu tun.
dann wär'n da noch die Wechselwirkungen zwischen Musik und Körper. Mal am Beispiel meiner Frau: System of a dawn: Herzrhythmusstörungen, Meditationsmusik: Aggressivität, bretonische Drehleiermusik: beschwingtes Schweben durch die Wohnung
 
Dazu braucht man keine musik: mein orthopäde hat mir "Galilei-training" verordnet, da werden die muskeln durch vibration angeregt (für kosmonauten erfunden und praktiziert) . Ich kann die effektivität nicht einschätzen, fulminant ist sie auch nach längerer anwendung nicht.
 
Günter Sch.;6424336 schrieb:
Dazu braucht man keine musik: mein orthopäde hat mir "Galilei-training" verordnet, da werden die muskeln durch vibration angeregt(...)


Ohne das ich nun genauer Informationen bezüglich des Galilei-Trainings habe, würde ich vermuten dass dieses nicht wie Forscher/Wissenschaftler bei der Musik vermuten, durch Klänge der richtigen Frequenz dazu beträgt das Organe in ihrere eigenen "heilen" Frequenz mitschwingen, um sie so zu heilen.
Aber wie gesagt, ich habe keine genaueren Informationen.
 
Jedenfalls wenn es ausschließlich auf die Frequenz der Schwingung ankommt.
Kennt jemand vielleicht wissenschaftliche/medizinische Berichte/Texte oder gar Forschungen?
 

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