Wie in der Einleitung beschrieben, habe ich Reverend Guitars zwar schon auf dem Schirm gehabt, aber nicht ernsthaft an einen Kauf gedacht, weil mir das Design teilweise zu sehr retro war, zudem deckend lackiert. Wenn man eher auf Maserung steht, ist das die falsche Baustelle.
Allerdings weckte die Gristlemaster, das heißt die Signature Gitarre von Greg Koch, GAS in mir. Obwohl ich seit der Musik Messe 2014 für mich das Thema Tele beerdigt hatte. Die Gristlemaster hatte aber was: das Binding, der abgesetzte Steg auf der Mittelachse des Korpus, in den die Pickups montiert sind. Und die Fishman Fluence Singlecoil Pickups, die das Singlecoilbrummen unterbinden, waren auch reizvoll.
Nur kamen für mich nicht die deckendlackierten Gristlemaster in Frage in beige, hellblau oder rot. Nein, sie sollte in Kochwork Orange sein. Da bei diesem Lack die Holzmaserung (immerhin Korina) durchscheint.
Und Kochwork Orange gibt es nur in den USA, und nur bei Wildwood. Beobachtet hatte ich das Sortiment schon in der Vergangenheit schon, in Kochwork Orange war sie aber schnell verkauft. Kürzlich ging ich wieder auf die Homepage, guckte bei den Modellen von Reverend und entdeckte zwei verfügbare Kochwork Orange farbene Gristlemaster.
Kurz überlegt, Entschluss, Email an die Verkaufsabteilung von Wildwood.
M1
(Bildrechte bei Wildwood Guitars)
M2
(Bildrechte bei Wildwood Guitars)
Meine Wahl fiel auf M1. Beide Gitarren verfügen über ein Pau Ferro Griffbrett, auch bekannt als brasilianisches Eichenholz (Brazilian ironwood, libidibia ferrea) mit Verbreitung in Brasilien und Bolivien. Letzteres Land führt auch dazu, dass es manchmal bolivianischer Palisander genannt wird. M1 gefiel mir durch das dem Photo nach hellere Griffbrett.
Da die Gitarre ohne Koffer oder Gigbag über den Tresen geht, jedoch nach Deutschland auf die Reise gebracht werden soll, entschied ich mich zum Kauf des passenden Reverend Standard Two-Tone Case. Optisch was anderes als die übliche rechteckige Form und konsequent dem Retrostil folgend. Nachstehend der Koffer als Produktbeispiel bei Thomann:
Hätte ich Gefallen an den Standardfarben, wäre der Kauf in Deutschland preisgünstiger. Aber die Standardfarben gefallen mir nicht, somit muss ich den Aufpreis infolge des Direktimports akzeptieren.
Es wird aber dadurch versüßt, dass Greg Koch noch persönlich auf der Gitarre unterschreiben wird, wenn er wieder zum Dreh in Colorado ist.
Und das ist im Februar. Also muss ich noch geduldig sein.
Sehr positiv seitens Wildwood empfinde ich, dass ich gefragt wurde, welche Saitenmarke, stärke und Saitenlage ich bevorzuge, so dass sie mir die Gitarre vor dem Versand einstellen. Ich bat um D´Addario, 010-052 und flache Saitenlage (aber nicht ultraflach).
Geeinigt haben wir uns auf eine Anzahlung, die bereits eingegangen ist, die Restzahlung (Gitarre, Koffer, versicherter Lufttransport über 24 h Express) erfolgt kurz vor Versand. EUSt und Zollgebühren gehen in Vorleistung durch den Transporteur oder ich muss zum Zoll und sie dort auslösen. Bei der PRS 2011 machte dies USP und der Bote bekam die Auslagen bar an der Haustür.
Wie in der Taktik beim Lagevortrag zur Entscheidung dem Kommandeur durch seinen Chef des Stabes die Möglichkeiten des Handelns 1 und 2 vorgestellt und dann die rational besser bewertete Möglichkeit in Entschlussform mit Begründung vorgetragen wird, so kann der Kommandeur anordnen, dass er M3 haben will.
M3
(Bildrechte bei Wildwood Guitars)
Aus welchem Grund auch immer, ich schaute kürzlich nach Festlegung auf M1 auf die Homepage von Wildwood und sah eine Gristlemaster mit Ahorngriffbrett. Gefällt mir optisch besser mit den schwarzen Dots, als das dunkle Griffbrett mit senffarbenen.
Ob sich Wildwood darauf einlassen, dass ich M1 verwerfe und M3 will? Email verfasst und abgeschickt. Warten. Hoffentlich kauft sie keiner zwischenzeitlich. Email von Wildwood. Klar, kein Problem, wenn ich das so wolle. Natürlich! Und M1 wurde verworfen und ist aktuell wieder als verfügbar gelistet.
Die Wartezeit bleibt. Allerdings bin ich demnächst ein paar Wochen in Polen, bevor ich mit einem Monat Pause für ein paar Monate im Ausland bin, aber M3 wird noch vor dem langen Wegsein eintreffen und ein bisschen bespielt werden können.
Ein Platz ist schon vorbereitet:
Als Gurt habe ich für die Gristlemaster einen Richtergurt gekauft, befestigt wird dieser über Schaller Straplocks und Pins.
Am Schluss gebe ich eine Erklärung, warum ich mich nach meinen negativen Erfahrungen mit Teles (die ich alle auf dem 7enderstand testete) nun doch zum Kauf einer Tele entschieden habe. Durch den Kauf vom Amp 1 sowohl in der Mercury als auch Iridium Edition erwische ich mich, dass meine 513, meine Holcomb SE wie auch meine Linus hauptsächlich im Singlecoil Modus gepielt werden. Auch im Distortionkanal. Tonal gibt es keine Berührungsängste. Und sie gefällt mir optisch besser, als die bisher am Markt verfügbaren.