Restauration eines Engl Thunder 50

AlX
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(@ Mods: Falls der Thread in einem anderen Forum besser passt bitte verschieben...)

Hi,

hier mal ein (fortlaufender) Bericht von der (momentan noch geplanten) Restauration meines Engl Thunder. Da ich bei meiner Vorabrecherche zum Thunder nicht viel Bildmaterial in den Tube Amp Guts gefunden habe (überhaupt liesst man fast nur vom Screamer), werde ich den Thread auch mit einigen Bildern vom Amp vollpacken, vielleicht können weitere Thunder-Interessierte damit ja irgendwann was anfangen... Der Thunder ist mein erstes Projekt in Richtung Röhrenelektrik, Hinweise und Verbesserungsvorschläge etc. sind daher jederzeit sehr willkommen! :)

Also, da ich letztens mal die fixe Idee hatte, dass mein Blue Voodoo 120 für zu Hause einfach viel zu laut ist, und ich die Schlepperei meines Racks auch irgendwo leid war, hat mich mal wieder der GAS-Dämon gepackt, und ich hab kurz darauf angefangen, mich nach noch einem weiteren Amp umzusehen. Außerdem wollte ich mich schon länger näher mit der Röhrenamp-Materie befassen, da für meinen Blue Voodoo als auch meine Peavey-Endstufe demnächst ein Röhrenwechsel ansteht, und ich solche Sachen immer am liebsten selber mache.
Dann lief mir Anfang des Monats auf eBay ein ruppiges kleines Thunder 50-Topteil von einem Musikalienhändler aus Hamburg über den Weg, das wohl irgendwann mal ein Combo war. Auch sonst sah die Kiste grauenvoll heruntergewirtschaftet aus, dilettantisch in weiß "umlackiert", und auch ansonsten vom Vorbesitzer recht arg zugerichtet (welcher Depp bringt denn sowas übers Herz!? :screwy:). Ich hab eine Weile überlegt, und mich schließlich dazu entschlossen, mich mit dem bemitleidenswerten kleinen Thunder anzufreunden... :)


In der Zwischenzeit hatte ich mir überlegt, was für Sachen ich alles für die Restauration benötigen würde. Neben neuen Röhren hatte ich auch vor, den Amp mit neuem Tolex, neuen Schutzecken, einem neuen Griff, evtl. neuen Schaltern usw. zu versehen, das meiste davon wollte ich bei TubeTown bestellen. Auch wäre ein neues Rost mit dem Engl-Logo nicht verkehrt, dazu wollte ich dann mal direkt bei Engl anrufen und mich nach Ersatzteilen erkundigen, da der Vertrieb diesbezüglich ja nicht so hilfsbereit sein soll.

Heute kam dann am späteren Nachmittag (Hermes :mad:) doch noch ein großes schweres Paket an, und ich hab mich natürlich sofort an die Innereien gemacht.

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Neben dem Schmerz, den diese grausige Optik ohnehin schon aufkommen ließ, fiel mir auch auf, dass der Verkäufer die Kiste wohl noch recht "taktisch" für die Auktion fotografiert hatte, an einer Ecke des wackeligen Ex-Combo-Gehäuses klaffte ein riesiges Loch im Spanholz.

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Das ließ mich natürlich schlimmstes befürchten, bei genauerem Hinsehen später fiel mir aber auf, dass dieses Loch wohl von einer schief gesetzten Spaxschraube stammte, die dann wohl seitlich herausgebrochen ist.

Ich hab den Amp also danach direkt an meine 412er gehangen, erstmal den Saft angeschaltet, und die Röhren beim Anglühen beobachtet, sah alles gut aus soweit. Bevor ich die Gitarre angeschlossen habe, war ich jedoch erstmal mit dem Multimeter am Kabel um sicherzustellen, dass da auch keine Spannung drauf liegt, man weiß ja nie, und so wie die Kiste aussah, hätts mich auch nicht wirklich gewundert. War aber alles okay, also Standby off, nochmal geguckt, Gitarre umgeschnallt und direkt angespielt.

Ich muss zugeben, ich war sehr positiv überrascht vom Sound! Die Kiste klang voll, warm und definiert, und nachdem ich alle Regler mal durchprobiert hatte, habe ich sofort richtig schöne Sounds gefunden, sowohl im clean- als auch im HighGain-Bereich, und sowohl neutrale Klänge als auch richtig schöne fiese Sachen :twisted:, klang tatsächlich richtig nach Engl. Im Laufe des Testbetriebs fiel mir aber auf, dass der Bass an dem Amp noch etwas ausgeprägter hätte sein können, was sich auch nach einigen Minuten immer mehr einstellte, ich vermute das liegt einfach an den Röhren. Ich hab natürlich auch mal weiter aufgedreht und immer auch die Endröhren im Auge behalten, sah auch alles gut aus, gleichwohl klang es aber nicht mehr so differenziert wie vorher in geringeren Lautstärken, man merkte da einfach, dass die Röhren am Ende sind.
Da der Verkäufer etwas von spontanen Lautstärkeschwankungen in die Artikelbeschreibung geschrieben hatte, habe ich trotzdem den Amp noch eine ganze Weile angelassen und immer mal weitergedudelt, konnte aber bisher nichts dergleichen reproduzieren.

Aber dann war da die Sache mit dem Standby-Schalter! Der Sound ging nämlich nicht weg, wenn man den Standby einschaltete, sondern verzerrte ganz seltsam unharmonisch, so dass die Kiste im Standby (anstsatt GAR NICHT) so ähnlich wie mit nem Ring Mod-Effekt klang. Da kam also bei den Röhren trotzdem noch Spannung an, obwohl das ja nicht so sein sollte. Der Effekt war sofort weg, wenn man wieder in den standardbetrieb gewechselt hat, und ab da hat es mich ja doch schon in den Fingern gejuckt, mal in die Kiste reinzusehen! Danach hab ich den Amp abgeschaltet.

Vorher habe ich mir aber nochmal sicherheitshalber hier und im Tube-town-Forum so einige Threads über Röhrenelektrik und Sicherheit im Umgang mit den Amps durchgelesen, da ich mich nach der besten Methode umsehen wollte, die Elkos zu entladen, ohne mich oder den Amp kaputt zu machen. Gleichzeitig habe ich mich auch mit meinem beschränkten Verständnis von elektrischen Schaltplänen auf die Suche nach evtl. "Bleeder-Widerständen" im Engl Thunder gemacht, die mir das Entladen der Elkos abgenommen hätten;

Der Schaltplan findet sich z.B. unter http://www.houseofenglamps.com/ENGL_SchematicDiagrams/Combo/E320-II-schematics.pdf .
 
Eigenschaft
 
Der R69 im Feld K4 sah mit seinen Werten für mich wie ein möglicher Bleeder-Widerstand aus, und so habe ich beschlossen, die Kiste erstmal mit dem Multimeter durchzuchecken, nachdem ich nochmal alle Pole vom Stromkabel bei "offenen" Strom- und Standby-Switches geerdet hatte (lieber zu viel, als zu wenig).

Danach hab ich dann erstmal versucht, das Chassis aus dem Gehäuse herauszubekommen. Das dauerte auch einige Minuten, da ich zwar alle Schrauben gelöst hatte, das Chassis aber noch an einem Farbrest am vorderen Toles festklebte, und sich das nur mit einem Messer trennen ließ... :screwy:

Dann lag der Amp "offen" vor mir.

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Ich wusste aus anderen Threads, dass die Platinen im Thunder und im Screamer blöderweise über Kopf montiert waren, und hatte mich so schon auf einige Schrauberei eingestellt. Aber erstmal hab ich mich mit dem Multimeter an die Elkos gemacht, und die hatten in der Tat alle kaum noch Spannung drauf, ich glaube das höchste waren 0,4V irgendwo. Beim Messen fiel mir aber auf, dass der CE8-Elko (100µF 500V) am Pluspol nicht mehr ganz heile aussah...

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Nun ist die Frage, ob dieser Elko die Ursache für den fehlerhaften Standby (und evtl. auch die vom Verkäufer beschriebenen Lautstärkeschwankungen) sein kann? Ich wollte in jedem Fall bei TubeTown einen neuen 100µF/500V-Axial-Kondensator von JJ mitbestellen, oder hat vielleicht jemand noch einen besseren Vorschlag?
Die Frage ist auch, was den Elko gewreckt haben könnte; Denn auf der Platine ist ein Checkeintrag von 7/04 vermerkt, und 3 Jahre sind doch eigentlich für solch einen Elko kein Alter?

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Der Standby-Schalter schaltet die beiden lila markierten Kontakte, einer davon geht halt durch den vermutlich defekten Elko (blau beschriftet), die Pins der Endstufenröhren habe ich in rot abgezählt.

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Beim CE9 (47µF 500V) bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob ich den nicht direkt austauschen sollte? Da ist auch so ein kleines braunes Pünktchen an der Pluskappe, von dem ich nicht sagen kann, ob es da hingehört, oder nicht...

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Die Elkos im Thunder sind übrigens von Ruby bzw. TAD.

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Ansonsten habe ich mal einen sorgfältigen Augencheck der übrigen Bauteile gemacht, und konnte nichts verdächtiges wie geplatzte Elkos oder ausgebrannte Widerstände etc. feststellen... Weiß vielleicht jemand, wo man genau diese blauen Potis her bekommt? Da der Schaft vom Reverb-Poti abgeknippst wurde :screwy:, geht da kein Knopf mehr drauf. Aber wenn ich irgendwann einen Federhall einsetzten will, brauch ich son Ding, bei Musikding is aber nix, was danach aussieht.

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Auch sind mir die zwei Trimmpotis begegnet; Soweit ich das verstanden habe, stellt man mit dem TR1 25K-Poti (Feld L3/L4) in der Gegend vom Trafo die Bias-Spannung für die Endröhren ein, und das andere Poti (finds grade nicht im Schaltplan...?) in der Nähe vom Eingang ist eine Art Brummabgleich?

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Das ehemals schöne Frontpanel des Amps hat dieser Schlächter anscheinend zuerst in babyblau und hinterher in weiß angepinselt! Die Potibeschriftung ist mit dunkelblauem Lack dick aufgepinselt und seine Lieblingseinstellungen mit Kuli markiert... :rolleyes:

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Bevor ich zum Schleifer greife, würde ich gerne versuchen, ob ich das irgendwie chemisch abbekomme. Meint ihr, ich bekomme die Chromfront mit Nitroverdünnung ausm Baumarkt wieder zurück, oder gibt es noch was anderes was ich probieren könnte?
Auch muss ich teilweise die Chickenhead-Knobs und das rückseitige Panel reinigen, sowie die Knöpfe und Schalter und Schraubenköpfe. Wäre super, wenn es da irgend ein Zeugs gibt, womit man das abbekommt!

Das weiß angepinselte Tolex wollte ich versuchen, so weit wie möglich in einem Stück abzubekommen, und als Schablone für einen neuen Bezug nehmen. Ich dachte da an ein schickes "levant Green" von TubeTown, was meint ihr?

Das ramponierte Gehäuse wollte ich ordentlich neu verleimen und verschrauben, und die fiese Delle mit Spachtelmasse ausgleichen. Falls ich von Engl kein neues Frontgitter als Ersatzteil kriegen kann, dachte ich an eine Front mit irgendeiner Holzmaserung oder sowas, die übliche Mesa-Riffelblechoptik ist wahrscheinlich nicht so das wahre für den Engl, hätte da schon gerne nen Tick mehr Wohnzimmerflair vielleicht, oder ein anderes Gitter. Aber zumindest nicht diese "gerneböse"-Optik...

Weiter gehts dann, wenn ich genau weiß, was ich nun alles für Teile bestellen muss, also frühestens am kommenden Wochenende.

Wie gesagt, um Hilfe bei den Elektrikfragen und alternativvorschläge für die optische Restaurierung wird gebeten, ich danke euch schon mal im Voraus!

MfG
 
Bevor ich zum Schleifer greife, würde ich gerne versuchen, ob ich das irgendwie chemisch abbekomme. Meint ihr, ich bekomme die Chromfront mit Nitroverdünnung ausm Baumarkt wieder zurück, oder gibt es noch was anderes was ich probieren könnte?


Klar. Aber nicht mit Verdünnung sondern mit Farbabbeizer.
Gibt's in jedem Baumarkt für wenig Geld in der Abteilung für Farben und Lacke.
In diesem Sinne viel Erfolg bei der Restauration,

- Nick
 
Da hast Du Dir ja mächtig Mühe gemacht, mit der Dokumentation.

Was hat sich der Vorbesitzer blos bei dieser Verschlimmbesserung gedacht ? Wenn ich weiß, dass ich etwas nicht besser hinbekomme, lasse ich es sein. :confused:

Aufgrund mangelnden Wissens kann ich Dir leider keine praktischen Tipps geben,
ich bin aber sehr neugierig, wie's weitergeht und was dann letztendlich aus dem Amp
wird...
 
also wenn (was ich annehme) der vorbesitzer und umgestalter ne ganz normale spraydose ausm baumarkt genommen hat, dann kiegste das sogar mit terpentinersatz ab. mir hat mal ein lustiger vogel mit sprühfarbe meinen alten kadett B von 72 angespüht, nach ersten schrecken gings problemlos wieder ab.
der gute mann wird sicher keinen hochfesten polyurethan-lack benutzt haben, da wird sicher chemie helfen. wenn terpentinersatz nicht geht, probiers erstmal mit nitroverdünner bevor du zum abbeizer greifst. abbeizer ist nämlich nicht ganz ohne. außerdem nehme ich an, das die verchromte originalplatte mit klarlack überzogen ist, und den nimmste dann mit ab, inkl. der siebdruckbeschriftung, die evtl. überlebt haben könnte.
die blauen dinger würde ich allerdings vorher vorsichtig mit der rasierklinge oder nem teppichmesser so gut es geht abziehen, das dürfte sonst etwas widerspenstiger sein.

und wenn du schon dabei bist, wieso bauste das gehäuse nich eben schnell nach? und dann mit besserer multiplex-platte und nich sperrholz. dann sparste dir die spachtelei.
ih weiß nicht, ob holzspachtel auf sperrholz hält. und 100% glatt kriegt man das auch nie. da soll ja noch neuer tolex druff, und schließlich solls absolut gerade sein.
der aufwand den du damit hast, wird kaum größer sein und du hast was besseres, ohne ausgefranste löcher im sperrholz von den schrauben.

btw den griff gibts übrigens genauso bei tube-town und bei conrad, da isser glaub ich sogar nochn bißchen billiger.

was das gitter angeht, geh doch mal in eine schlosserei und frag mal ganz nett, sowas schneiden die dir bestimmt aus resten zu, die haben evtl auch n paar interessante gitter(-netze) rumliegen.
oder hier mal gucken: http://www.kabelzaandam.nl/default_frame.php?set_language=en&gclid=CJT516nQ7Y8CFSE8Zwod0X-SGw

wenn du willst schau ich die tage auch nochmal bei meiner röhren bestückung nach, hab meinen engl squeeze 50 (der ist ziemlich ähnlich aufgebaut, soweit ich das sehen kann) auch gerade machen lassen und verschiedene röhren in der vorstufe angespielt, und der klingt jetzt sowas von ultrasch..geil das ich mir vor freude in die hose kacken könnte!
(war gerade gestern im proberaum und hab das erste mal meine 2x12 evm 12L angespielt, daher die euphorie)
 
darf man fragen was du denn für diesen ampzombie bezahlt hast?
sieht ja übel aus...
aber find ich ne coole aktion dass du den wieder zurecht basteln willst, wünshc dir dabei viel spaß udn erfolg und werd den threat weiter verfolgen
 
Hi zusammen,

und Danke für eure Tips soweit. Ich habe gehört dass Terpentinersatz nix mehr bringt, sobald die Farbe dann durchgetrocknet ist? Daher hatte ich vor es erstmal mit Nitroverdünnung zu probieren, würde das dann nachher beim Baumarkt beschaffen und heute abend posten, obs geklappt hat, ansonsten mal den Tip mit dem Farbabbeizer (hab ich noch nie gesehen) ausprobieren.
Ich rechne auch eigentlich gar nicht damit, dass ich die bedruckten Aufschriften erhalten kann, das wär natürlich geil! Aber die verchromte Front würds auch schon tun. Ich werde berichten.

Bezahlt hab ich für den Amp 200€. In der Tat sehr gewagt, davon kann man schon fast ein halbes Semester Studiengebühren bezahlen... Aber ich hab halt überlegt, und als alternative Amps zum Thunder mit nem schönen, modernen Heavy-Sound wären mir nur noch Screamer und Savage60 (der Savage würd mich immernoch reizen :D) eingefallen, und alle drei Modelle kosten unverbastelt auf dem Gebrauchtmarkt mitndestens 450,-. Wenn ich also noch etwas Zeit und ca. 150€ in Ersatzteile und vor allem neue Röhren investiere, denke ich, dass ich immernoch einen guten Schnitt gemacht habe, solang ich am Ende auch mit der Optik der Kiste zufrieden sein kann. Und auch ein unverbastelter Gebrauchtamb braucht ja evtl. neue Röhren, das wäre dann nochmal teurer. Soweit meine Milchmädchenrechnung...


Aber mit der Elektrikfrage um den fehlerhaften Standby bin ich nicht viel weiter;
Der Standby-Switch trennt im Standby-Modus die Kathodenverbindung zur Masse; Der Sound klingt aber so, als ob eine Röhre doch noch weiterarbeitet, die Kathode muss da also irgendwo her noch eine Masse bekommen; Oder aber es hat was mit den Dioden D5 und D6 (Schaltplanfelder M7-M9) zu tun, deren Wirken ich noch nicht so durchschaue. Wozu sitzen die da überhaupt?
 
okay, wenn du das ganze aber für 350€ bekommst dann hast du n ziemlich gutes geschäft zumal dir der sound ja sehr zusagt und vorallem hast du dann jedesmal son richtiges stolzempfinden wnen du ihn anguckst weil du ja auch ne menge herzblut reinsteckst. so jetzt geb ich ab an die leute die dir technishc wieterhelfen können...
 
nicht zu vergessen das gesparte Geld für Fremdreparaturen, Röhrenwechsel usw. :great:
 
Ich hab mal im 2000KOhm-Bereich die Masseverbindung von Pin8 (Kathode) der Endstufenröhren gecheckt, sowohl mit als auch ohne eingesteckte Endstufenröhren, und da ist alles so wie es sein sollte;

Standby raus -> Kathode hat 0 Ohm Widerstand zur Masse,
Standby rein -> Widerstand gegen unendlich.

Eigentlich sollte also kein Signal durch die Endstufe kommen können im Standby; Kann da jemand weiterhelfen? Hat das was mit dem kaputten 50µF500V-Elko zu tun?
 
du solltest definitiv auch mal hier:
forum.musikding.de
dein anliegen beschreiben, ich bin zu 99% sicher, dass du da mehr antworten auf die elektrikfragen bekommst.
ein defekter elko wird sicherlich irgendeinen defekt verursachen, tausch den doch mal aus und guck, obs weg ist. musste sowieso machen, dann haste den fehler schonmal eingegrenzt.

das mit dem terpentinersatz würd ich einfach ausprobieren, ich hatte die farbe 2-3 wochen aufm auto, bevor ich die weggemacht hab, die erste minute lang ging gar nix, und dann plötzlich wunderbar.
 
Gesagt - getan, vielleicht wissen die Leute beim Musikding ja auch weiter.

Update zum Amp:

Ich war heute im Baumarkt und hab mir unter anderem ne Pulle Nitroverdünnung geholt, und dann am Abend direkt angefangen, die Frontblende zu behandeln; Zunächst hab ich die Frontblende in ein Tuch eingewickelt, das mit etwas NV getränkt, und "einwirken lassen". Danach ging es mit schießer Feinripp (nicht von mir! Ehrenwort!) und Holzspachtel (Umrührstäbchen vom McDonalds - praktisch für vielerlei Dinge, und umsonst :great:) bewaffnet an die Arbeit. Und damit meine ich Arbeit.

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Hier sieht man die Blende nach ca. einer Stunde Rubbel- und Reibearbeit... :eek: Ich habe abwechselnd mit einem NV-getränkten Tuch die Farbschichten (die babyblaue Schicht UNTER der weissen erwieß sich als sehr widerspänstig) "weichgerieben" und dann mit dem Holzspachtel abgekratzt. Zu meiner Überraschung kam auch wirklich wieder die originale Schrift zum Vorschein! Da bin ich dann etwas taktischer vorgegangen, und habe die Gegenden, wo Beschriftung drunter zu vermuten war, mit dem NV-Tuch "freigeschliffen", und um die Schrift und das "Ziffernblatt" der Potis rum per Spachtel abgekratzt. Teilweise wurden einige Stellen der Originalbeschriftung dabei zwar in Mitleidenschaft gezogen, alles in allem hat es aber ganz gut funktioniert, auch wenn es eine ziemliche Sissifuss-Arbeit war. Hatte teilweise was von Rubbellosbude, und teilweise was von archäologischer Ausgrabung. :D

Insgesamt habe ich über 4 Stunden gebraucht, aber das Ergebnis war es wert wie ich finde.
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Da wäre der Part schonmal abgehakt, das Frontpanel sieht wieder ganz gut aus, ich bin zufrieden! Nur meine Finger kann ich wegschmeissen...

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Parallel dazu hab ich den Amp gehäutet. Keine Arbeit für ungeduldige Menschen, dieses widerlich lackierte und nach Nikotin stinkende Tolex vom Gehäuse runterzuziehen, als Nichtraucher bin ich da schon empfindlich. Das alte Tolex ist runter, und das Gehäuse sieht so fast besser aus...

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Als nächstes werde ich mich wohl weiter um das Gehäuse kümmern, die alten Schraublöcher und gerissenen Stellen sowie die fette Macke an einer Seite verspachteln, und danach alles fest verleimen und verschrauben, und hinterher mal die Kleberreste abschleifen. Neues Tolex muss ich noch bestellen, sobald ich mit dem Elektrikproblem :rolleyes: mal weiter bin und dann alle Teile direkt auf einmal holen kann.

So, jetzt erstmal Schicht im Schacht!
 
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sehr schön, weiter so!
 
So, gerade mal direkt bei Engl in Tittmoning angerufen, und ne sehr nette Dame am Telefon gehabt. Das verranzte Reverb-Poti krieg ich gut nach, nur mit dem Frontgrill + Logo könnte es teuer werden, weil das wohl extern angefertigt werden muss, morgen krieg ich nen Preis genannt... Über die Koch-GmbH in Bochum kann ich nix sagen, aber der Support direkt bei Engl macht nen sehr guten Eindruck. :great:
 
Elektrik:
Es kann sein, dass die Elkos zuviel Spannung gesehen haben oder schlicht Müll sind => austauschen.
Zu dem Standby-Problem: Normalerweise schaltet ENGL die Endröhren-Kathoden von der Masse weg, da darf man dann absolut garnix mehr hören, wenn der aus ist.
Zu den Potis: Das eine ist wahrscheinlich BIAS, das andere ist definitiv ein Entbrummer-Symmetrierpoti.
 
Elektrik:
Zu dem Standby-Problem: Normalerweise schaltet ENGL die Endröhren-Kathoden von der Masse weg, da darf man dann absolut garnix mehr hören, wenn der aus ist.

Ja, aber man kann trotzdem im Standby weiterspielen, ich habs bald eine Minute lang ausprobiert, und da wird nix leiser oder so. Kann das vielleicht an defekten Röhren liegen, so dass sich der Fehler nur im Betrieb finden lässt?
 
Zu dem Standby-Problem: Normalerweise schaltet ENGL die Endröhren-Kathoden von der Masse weg, da darf man dann absolut garnix mehr hören, wenn der aus ist.

Beim Fireball hört man das Signal aber auch noch (wenn auch sehr leise) wenn der Amp im
Standby ist und bei dem scheint das normal zu sein. Beim Screamer hört man allerdings
absolut nix mehr, nicht mal Brummen, o.Ä.
 
Vielversprechendes Projekt ... weiter so :great:
 

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