Rauchen & Saufen: Fluch oder Segen?

Damit rauchen und saufen sich bereits in jungen Jahren auf die Stimme auswirkt, muss es schon derart massiv praktiziert werden, dass sich singen gesundheitlich erübrigt haben dürfte.

Eine akute Beeinträchtigung ist natürlich kein Problem. Rauch zwei Schachteln in einer stickigen Kneipe und bestell dir alle 15 Minuten ein Bier, übernachte bei einem Kumpel 3 Stunden auf einem kalten Boden und dann viel Spaß beim Gig am nächsten Tag.

Aber ob schleimiges Röcheln und wegknicken der Stimme ein so gewollter Effekt sind, wage ich zu bezweifeln.

Auf jeden Fall ist es hirnrissig bewusst zu saufen und zu rauchen, damit man klingt wie ein abgehangener Rockstar. Wenn du dich dem Weg des Musiker-Daseins verschreibst, hast du genug Gründe daran zu verzweifeln und dir Abends einen hinter die Binde zu kippen. Das kommt ganz von alleine...
 
Auf jeden Fall ist es hirnrissig bewusst zu saufen und zu rauchen, damit man klingt wie ein abgehangener Rockstar. Wenn du dich dem Weg des Musiker-Daseins verschreibst, hast du genug Gründe daran zu verzweifeln und dir Abends einen hinter die Binde zu kippen. Das kommt ganz von alleine...

Wahre Worte :great:
 
Hab jetzt nicht jeden Beitrag gelesen.

Aber so überflogen hab ich die meisten.
Ich bin selber Raucher...mal mehr mal weniger. Unterwegs recht viel...sonst an Werktagen kommm ich maximal auf 4 Zig. am Tag aus Zeitmangel.

Auswirken tut sich das eigentlich nicht bzw. ich hab noch nichts gemerkt. Habe dadurch keine Höhe verloren oder so. Das morgendliche Räuspern gehört aber glaub ich bei Rauchern irgendwie dazu. Das geht ja auch nach ner halben Stunde (bei mir) wieder weg...und Auftritte sind ja zu Glück selten 6:00 in der Früh :)

Alkohol muss ich sagen ist ein zweischneidiges Schwert.
Bier verträgt sich bei mir gar nicht mit singen. Deshalb versteh ich auch dass der Tontechniker bei euch gesagt hat: Kein Bier für den Leadsänger. Wenn wir proben und ich aus irgendeinem Grund meine Light-Cola vergessen habe oder so schon leer ist und ich aufs Bier der anderen zurückgreifen muss, merk ich gleich dass ich an Höhe und Volumen verliere.
Auch lässt sich dann finde ich die Stimme nur noch sehr schwer anzerren oO. Bei Vodka oder anderen alk. Getränken die ich allgemeinhin dem Bier vorziehe, ist das allerdings bei mir nicht der Fall :)

Seltsam ist die Welt

Aber was Davis_MiS sagte find ich auch korrekt...
Lieber ein bissl mehr üben anstat ein bissl mehr Rauchen/Trinken :)
 
Interessant wie unterscheidliche Erfahrungen es mit Rauchen und Trinken gibt.

Ich selbst habe mir vor einem Jahr den Alkohol auf/vor der Bühne/Probe abgewöhnt und ich muss sagen das sich da durchaus auch etwas tut. Es ist zwar etwas Schwieriger sich in Stimmung zu bringen, dafür hält man auch ein längeres Konzert durch ohne nach Luft Schnappen zu müssen. Der Alkohol entspannt auch sehr... je anchdem was man für ein Typ ist kann das aber Vorteil- und Nachteilhaft sein. Im Endeffekt schlägt die Stimmung, Fittness und Motivation allerdings eh alles andere. Hieraus würde ich auch kein dogmatisches Gesetz machen, sondern auch mal eins Trinken wenn ich in der richtigen Stimmung bin.

Seit sechs Monaten habe ich außerdem das Rauchen aufgegeben (9 Jahre lang starker Raucher) und ich muss sagen das ich bin sehr positiv Überrascht bin, dass zu meiner "rauhen" Metalstimme noch ein recht klarer Bariton dazugekommen ist und ich trotz Basslastiger Stimme nun auch in saubere Höhen komme. Für mich war es auf jedenfall ein Gewinn für meine Stimme, auch wenn ich mich klanglich noch ein wenig Orientieren muss, nun aber eine Vielfalt an anderen Gesangsarten erschließbar sind.

Generell würde ich sagen:

Die Technik verfeinern hält für immer, Was trinken für 4 Stunden.

Cheers,

Tsala
 
M
  • Gelöscht von LennyNero
Also ich trink auch ganz gern mal nen guten Whisky und Raucher bin ich auch.
Derzeit singe ich
bei einem Rockproject,
einer Progr. Death Metal Band,
einer Metalband die etwas in Richtung Rammstein , Megaherz schlägt...
und ansonsten Balladen auf Mittelalterevents mit Akustikbegleitung.
Allerdings habe ich in den doch schon sehr unterschiedlichen Projekten einige Dinge festgestellt.

Die Stimme wird zwar rauer und rockiger wenn man über längere Zeit seinen Körper mit Konsumgütern beschießt, aber produktiv für die eigene Gesangsleistung ist es nicht.
Wenn man viel trainiert weiss man wie man mit welchen Mitteln diverse verschiedene Klänge aus seiner Stimme rausholen kann.
Für mich hat das viel mit Druck aufbauen zutun...
Wenn ich bsp. einen klaren, melodischen Part singe brauche ich höchstens etwas vibrato in der Stimme. Da stört jedes raue Element was nicht gewollt ist.
Wenn ich allerdings dann über die 2. Stimmenbänder so richtig tief growlen will, brauch ich verhältnismäßig mehr Druck um die Stimme runterzudrücken als damals zu Nichraucherzeiten, vorallem weil gerade hier das Kratzen im Hals weniger förderlich ist. Das ist wie wenn du in nem schönen voluminösen Bass ein paar Krächzer reinsetzt, die durch die Höhen natürlich massiv hörbar sind. ^^
Ausserdem geht das ganz schön auf die Puste, denn bekanntlich lässt die Kondition ja nach. ;)
Aber man ist ja schon blöd, nimmts in Kauf und raucht trotzdem. :p
Mit genug Training kriegt man das alles irgendwie innen Griff.

Ich empfehle keinem Kippen und Alk als Mittel zu nutzen um die Stimme zu verändern...
Gönnt euch lieber jeden Tag 2 Stunden Motörhead gröhlen. Ich geb euch Brief und Siegel drauf.. eure Stimme stellt sich nach ner Zeit drauf ein und das schöne daran ist...
ihr habt dann diese Verstellung eurer Stimme auch noch von Anfang an unter Kontrolle. ;)

Wenns durch Alk und Kippen kommt habt ihr keinerlei Kontrolle und im Worst-Case könnt ihr das Singen am Ende knicken weil die Stimme nach kurzem einsingen schon heiser / hin ist... ;-)

Mein Senf... =D

greetz,
der Zarakas
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema Alkohol und Anspannung:
In erträglichem Maße kann Alkohol natürlich einen gestressten und angespannten Sänger besser klingen lassen, aber das ist gar nicht mal nur beim Singen so ^^ Habe letztens zu Testzwecken ein Gläschen getrunken ( :D ) und war beeindruckt, dass ich auf einmal viel entspannter Gitarre spielen konnte.. hat mich gar nicht so sehr interessiert, ob die Finger so präzise sind, wie ich will.. klang aber noch gut :p War ja auch nicht viel
 
Die Ausnahme der Regel wäre hier allerings auch gegeben.

Tom Waits wurde mit seiner ausgelebte Zigaretten-/Wiskeystimme erst richtig Berühmt. Zurecht wie ich finde, er hört sich einfach einzigartig Gut an :).
http://www.youtube.com/watch?v=1wfamPW3Eaw
 
Corey Taylor (Stone Sour, Slipknot) hat durch exzessives saufen, rauchen & vor allem überbelastung seine einst so göttlichen screams komplett ruiniert, singt zwar mittlerweile mit anderer technik und exzellenten growls, kann aber seine high screams komplett vergessen. Auf den Stone Sour Demos, als er 21 ist, könnte er ein Tenor sein - mittlerweile, 14 Jahre und einigen Millionen Kippenschachteln und Jackyflaschen später, ist er ein extrem tiefer Bariton geworden. Für Fans seiner High Screams wohl ärgerlich.
 
Was mir gerade in Hirn fährt..

kennt ihr diese Typischen Bürohengste ca 50 Jahre alt, Bierbauch und fast-Kettenraucher? 30 Jahre lang am Arbeitsplatz geraucht und können keine gesunde Stimme überhaupt noch sprechen, geschweigedenn Lautlos atmen.
Bei mir ein Mitgrund aufzuhöhren und für einen Sänger/Sängerin der/die den Areitz hat auch jenseits der 40 vllt. die Kunst auszuüben eine weitere Überlegung wert. Solange man noch jung ist und "im Saft" steht macht das nicht so Viel aus, aber es wäre doch schade 10 Jahre lang singen zu lernen um dann die zweite Lebenshäfte nichts davon zu haben. ;)

Sobald sich der Körper nichtmehr von selbst regeneriert (was so ca 23-28 Jahre ist) bleibt da durchaus noch mehr in einem Säufer/Raucher - Körper hängen als gedacht/erwünscht.


Chers,

Tsala
 
hallo erstmal an alle! bin ganz neu hier, weil ich jetzt endlich ernst machen will mit dem singen! :cool: (gibts hier eigtl. ´ne "newbee-ecke"?)

bin also ´n "talentierter" ;) anfänger, der leider eine noch viiiel zu cleane stimme hat.

weshalb ich hier poste: mir ist schon mehrmals aufgefallen, dass, wenn ich mal eine nacht richtig, also so richtig durchgesumpft habe (das ein oder anderen gläßchen aber keine kippe), dass ich am nächsten tag geradezu mühelos und aus dem stand heraus sauber über zwei oktaven trällern kann... ein - zwei tage später muss ich mich bei einigen songs erst wieder warmsingen und mich super konzenztrieren um sie sauber rauszubringen. kennt ihr dieses phänomen und wenn ja, wie kann man diese "fähigkeit" mal mitnehmen??? danke! (wollte eigtl. kein alki werden! :p)
 
Nein - kenne ich nicht.

Liegt es vielleicht eher daran, dass wg des Restalkohols einfach noch ungehemmter bist?
 
die frage hatte ich erwartet.
nein, es sehr selten sooo heftig, dass ich bis abends noch restalkohol in den adern habe. und dieses phänomen bleibt oft auch noch bis zum übernächsten tag. spätestens nach zwei tagen ist dieser effekt wieder weg.
mein ganzer "stimmapparat" fühlt sich einfach leichter kontrollierbarer / koordinierbarer / kraftvoller / lockerer an. kurz: er macht, was ich will.....
keine ahnung, wieso.
gibt´s hier einen (angehenden) HNO-Doc? :)
 
gibt´s hier einen (angehenden) HNO-Doc? :)

NIcht ganz - aber immerhin eine Medizinerin, die sich zu einem ähnlichen Thema schon mal geäußert hat:

https://www.musiker-board.de/allgem...kohol-kann-man-besser-singen.html#post2688208

Ich denke, eine medizinische Erklärung, warum dein Gesang ganze ZWEI Tage lang nach dem Saufen besser funktioniert, wirst du nicht kriegen.

Ich befürchte ja,das ist eher ein Art Placebo-Effekt Der Glaube versetzt aber bekanntluch Berge und kann dadurch auch eine nachweisbare Wirkung haben.
 
Habe den alten Thread durchgelesen. Scheinbar gibt es da keine einhellige Meinung / Wirkung. Es kann aber nicht nur der Alk sein denn, wenn ich genauer drüber nachdenke, tritt der Effekt nicht oder nur begrenzt bspw. nach einem langen Grillabend auf. Richtig auffällig wird es jedoch erst, wenn ich die Nacht vorher in irgendeinem Laden auch richtig gerockt habe. Na gut, wir sollten es vielleicht dabei belassen nicht glauben, man könne sich auch die Stimme schönsaufen! :D
 
Vielleicht hattest Du einfach ne Menge Spaß, das Feiern entspannt Dich und Du singst deswegen lockerer.

Funktionert in meinem Alter nicht mehr. Ich liege zwei Tage in Sauer.:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde auch, daß ich besoffen besser spiele und singe, allerdings bin ich mit dieser Meinung alleine...:eek:
 
Ich finde, dass aus dem Konglomerat "Sex and Drugs and Rock'n'Roll" die Drogen eindeutig ueberbewertet werden ...

Viele Gruesse
Jo
 
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Ich denke, zu Rauchen und zu Saufen, damit die Stimme "besser" klingt ist etwa so sinnvoll, wie den Hall auf der Gitarrenspur gleich mit aufzunehmen.
Ist es einmal drauf, bekommt man es unmöglich wieder weg. Wenns einem gefällt, okay...
Aber man kann es eben hinterher genauso gut noch draufrechnen und bleibt damit flexibler.

Mit entsprechender Mühe kann man auch eine cleane Stimme rauh klingen lassen (eventuell einfach mal bis zum Hustenanfall rauh singen und von dort aus weiter aufnehmen ;) ) - bisschen Verzerrung rein oder diverse Stimmeffekte...
Eine rauhe Stimme wird aber nie mehr clean klingen können. Sie ist auch nicht mehr so elastisch, kommt wesentlich schneller an ihre Grenzen, Kopfstimme geht meist gar nicht mehr...

Also - will man den Hall immer gleich mit aufnehmen? Dann kann man sich vielleicht auch seine Stimme absichtlich aufrauhen.

1788
 
Hallo Leute,

habe auch nicht alles gelsen, sondern nur überflogen. [OT]Gitarre mit Hall Aufnehmen macht für mich fasst immer Sinn, da meine Amps einen schönen Hall mitbringen und diese besser, authentischer klingen, als irgendwelche Hall Simulationen am Computer.[OT]
Finde, dass Sänger sich keine Gedanken machen sollte , ob "saufen oder nicht saufen". Es muss einfach zu der Person passen.
Milchbubbi mit Justin Bieber Outfit und nem Glas Schnaps in der Hand....passt einfach nicht. Leute wie Joe Cocker oder Janis Joplin werden sich vorher keine Gedanken gemacht haben, was gut für ihre Stimmen ist. Versucht euch nicht in irgendeine Ecke zu lenken, die mit eurer Persönlichkeit nichts zu tun hat.

Hier noch zwei Videobeispiele:
http://www.youtube.com/watch?v=uQYDvQ1HH-E
http://www.youtube.com/watch?v=urTjgStY8YQ&feature=fvst

Gruß
 
Hi,

ich schätze ma, dass das Rauchen / Saufen / Feiern / Grillen dafür sorgt, dass Deine Stimmbänder etwas anschwillen. Dann kannst Du besser singen, weil das Ergebnis mit den angeschwollenen Stimmbändern offenbar eher dem entspricht, was Du willst, als das, was Du normalerweise produzierst.

Es gibt durchaus eine Menge Leute, die mit einer leichten Erkältung besser singen als ohne. Gleiche Ursache.

Leider kann man diesen Effekt nicht gut nutzen, weil der Grat zwischen "leicht geschwollen" und "Stimme angeschlagen" ganz schmal ist. Daher: Mehr üben, so dass Du mit deinem "Normalzustand" auch zufrieden bist.
 
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