ich mach's mal ganz einfach: als heterosxual white privileged male soll man bei bestimmten themen nicht anfangen, anderen die welt zu erklären.
Wer sagt denn, dass ich weiß bin ?
Irgendwo auf der Welt fühlt sich immer irgendjemand von irgendjemand auf den Schlips getreten, und zwar bei jedem Thema. Inzwischen ist es so weit, dass man bei jeder Diskussion den Satz vorangestellt hört:"ist nicht böse gemeint, aber" oder "ist nicht auf dich bezogen, aber". Bei allem wird schon vorauseilend eine Entschuldigung abgegeben, nur weil man Angst hat, dass sich jemand angegriffen oder beleidigt fühlt. Mir geht das persönlich alles viel zu weit. Wo ist denn geblieben, dass man auch über Dingen stehen kann ? Natürlich muss man nicht alles hinnehmen, mir fehlt nur bei vielem das Maß.
Oft treibt inzwischen eine Hand voll militanter Vertreter von irgendwas den Rest der Welt vor sich her.
Aber gut, inzwischen ist es ja auch so weit, dass Redakteure Angst um Leib und Leben haben müssen, wenn es um Karrikaturen geht oder Leute in Marketingabteilungen entlassen werden und Unternehmen zu Kreuze kriechen, weil irgendjemand im Netz ein #ichbinbeleidigt aufmacht.
Es gibt ganz klar Dinge gegen die man mit aller Macht angehen muss, aber ich frage mich immer, ob es nicht wirklich wichtige Dinge gibt um die man sich dringend kümmern müsste. Es gibt Dinge, die kann man durchaus aushalten.
Manchmal schafft man bei der Masse kein Verständnis für ein Problem, wenn man es übertreibt. Damit erreicht man das Gegenteil.
Aber gut, darüber denkt jeder anders. Ich kenne emanzipierte, selbstbewusste und resolute Frauen ... die lachen über so etwas oder treten dem mit entsprechend bissigem Humor entgegen. Das ist mir allemal lieber. Im Übrigen im Allgemeinen bei allen Themen.
Weißt du, wie in Afrika Flohmärkte heißen, auf denen alte Klamotten aus Europa verkauft werden ?
"Der weiße Mann stirbt" ... so etwas finde ich nicht pietät- oder geschmacklos, sondern einfach nur lustig.
Vielen Menschen fehlt einfach nur der Humor.
Ach ja. Es geht auch nicht darum jemanden die Welt zu erklären. Aber allen Ernstes lasse ich es mir nicht nehmen meine Meinung zu haben und dies kund zu tun. Damit muss der "beleidigte" nicht konform gehen.
Wenn man aber keine Kontrapunkte aufstellt, führt dass dazu, dass am Ende gar nichts mehr relativiert wird, sondern nur der Recht behält, der am lautesten schreit oder sich am beleidigsten fühlt.
Und um zum Schluss ein Zitat von Dieter Hildebrand anzubringen : Satire darf alles. Finde ich auch.