sodele:
da ich den thread eröffnet, und jetzt auch genug meinungen gelesen habe, bringe ich nun mal meine bescheidene meinung dazu ein:
hier wurde jetzt oft gesagt, punk(-rock) bedeutet für sie so etwas wie bis zur besinnungslosigkeit saufen, alles und jeden scheisse finden, total "assig" draufsein, sich nich waschen, betteln...
für mich is punk-rock allerdings was ganz anderes, und mit dem eben genannten kann ich mich absolut nicht identifizieren. die musik, so sagen viele, ist nicht die einfallsreichste. klar, die paar akkorde kann man beim w****en nebenher spielen, aber hey: es gibt auch verdammt gute gitarristen, die punkrock spielen. so isses ja dann nicht. punk-rock ist- wahrscheinlich mehr als die meisten anderen rock-richtungen, etwas emotionales, etwas mentales. für viele ist es eine grundlegenede lebenseinstellung, für andere nur eine möglicher stützer zu weiteren dingen, oder einfache nur reine "falsche" zugehörtigkeit zwecks "coolness"-gründen. diese leute tun mir leid.
als damals (ja, des is schon ne ganze weile her!) so ziemlich die ersten, bzw. auch wirklich "punkigen" sachen rausgekommen sind, beispielsweise von den sex pistols, war das eine musikalische, wie auch mentale revolution und auch evolution. zum ersten mal haben sich leute gedraut, in dieser weise und richtung grenzen bewusst zu überschreiten, und diese ganz neu auszulegen. manche sagen jetzt: "ja und? schau doch mal ausm fenster raus, was heute alles mit den <punks> abgeht! da waren die heute alten säcke von damals doch gar nix dagegen!" meiner meinung nach schwachsinn. für diese leute "damals" gings noch um ein prinzip, das es zu vertreten galt, etwas wofür man sich stark gemacht hat. und nein, es ist nich das gleiche wie heute, wenn manche leute sich einen dreck um alles scheren, einfach nur im suff versinken, sich nen scheiss um die politik etc. kümmern.
die haben sich damals nich so verhalten wie heute, so dass man nich sagen kann: mensch, wird sind viel krasser drauf! man hat einen standpunkt bezogen, der für viele- die mehrheit- aus der bevölkerung nicht nachvollziehbar, aber doch gerechtfertigt und neu war. man hat sich für sachen stark gemacht, die sich auch gelohnt haben. nicht jede beliebige "scheisse" wurde in protest gesetzt. es ging um wichtige dinge, grundprinzipien. nur das hat man heute leider schon vergessen...
es gibt heute die assige spur, mit den schon genannten merkmalen. oder es gibt die komerzielle spur, die auch nicht viel besser ist.
doch leider gibt es nur wenige, die es wirklich noch ernst meinen, und den begriff "punk rock" noch richtig auslegen. diese haben es auch nicht gerade leicht, weil von verschiedenen seiten unbegründete (ok, nicht immer) vorwürfe kommen. es kann sein, dass es mehr geben würde, wenn diese hindernisse nicht im weg stehen würden.
aber das ist jetzt nur meine meinung, von der ich nicht verlange, dass sie jemand versteht. ich diskutiere gerne mit jedem darüber!
keep on rockin'
dennis