Professionelle Sounds für Cover-Songs

Laß dir vom wohl einzigen Bandkeyboarder hier mit zwei VA-Synths im Bandsetup sagen, ...

Stimmt nicht (mehr) ganz ;) Ich hab inzwischen sogar drei (allerdings im selben Gehäuse): MS20Ex, PolySix und AL-1 :D :D

Ansonsten alles richtig. Tatsächlich zeichnet sich aber in der Kronos-Community genau so etwas ab, es gibt sowohl eine (langsam wachsende) Gemeinde, die sich einzelne Patches, zum Teil aber auch fertige Combis für bestimmte Coversongs tauscht (www.korgpatches.com), und mindestens einen Anbieter, der Soundsets verkauft für "08/15 Top40" - der scheint (noch) nicht sehr professionell unterwegs zu sein, hat aber auf youtube ein paar Demos stehen: http://www.youtube.com/user/korgsounds?feature=watch
 
Das Hauptproblem neben der Absatzmenge sehe ich aber auch darin, dass es jeder gerne anders mag. Das könnte man aber durchaus lösen indem man "nur" Sounds anbietet und man die Performance selber bauen muss. Das geht aber auch schon in die Hose, wenn die Sounds komplexer werden und je nach Gerät nicht mehr auf Programm Ebene abgehandelt werden können.
Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Viele Keyboarder wollen für aktuelle wie auch ältere Songs fix und fertige Ready-to-run-Einstellungen inklusive Multimodeprogrammen mit fertig abgestimmten Lautstärken usw. Aufs Gerät spielen, aufrufen, losdaddeln. Bloß kein Programmieraufwand, das kostet nur Zeit. Natürlich muß auch alles sofort zu 100% dem eigenen Geschmack entsprechen, sonst ist es das Geld nicht wert, das man dafür zahlt. Am besten dann noch mit genau den Spuren, die sie selbst nicht händisch zu spielen gedenken, als Sequenzen. Gerade Profis (oder solche, die es gern wären) berufen sich dabei auf Effizienz. Wenn David Guetta mal wieder was Neues in den Charts gelandet hat, müssen sie noch am selben Wochenende eine perfekte Kopie davon auftrittsreif haben. Also müssen die neuen Einstellungen, Sequenzen etc. idealerweise noch im Probenraum gekauft, mit PayPal bezahlt, heruntergeladen und auf die Workstation gezogen werden, wo sie dann natürlich perfekt funktionieren müssen, damit man keine wertvolle Zeit mit Anpassungen verliert.

Nur wenn einem Keyboarder solche komplett vorgekauten Sachen perfekt passen, wird es zig andere Keyboarder geben, die ihr Geld wiederhaben wollen, weil es ihnen eben nicht out-of-the-box paßte.


Martman
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Von 100% Nachbau eines Sounds sollte man schon mal auf mindestens 80% herunterfahren - nur um mal auf den Boden zu kommen. Harald hat natürlich recht, dass das alleine schon daran scheitert, weil im Studio mit mehreren unterschiedlichen Sounderzeugern gearbeitet wird, ggf. sogar spezielle Samples verwendet werden, was nun kaum auf einer beliebigen Workstation durch das Laden eines Soundsets reproduzierbar ist. Da muss dann schon wenigstens ein Sample dabei sein, und nicht jede Workstation hat einen Sampler. Dann kommt die Vielzahl der auf dem Markt verbreiteten Geräte, die häufigen Updates und mangelnde Abwärtskompatibilität, die den Aufwand einer Programmierung schon wieder in Frage stellt.

Ich musste beim Lesen dieses Threads an meine Zeit als Duo Tanzmusiker zurückdenken, was schon einige Jahre her ist. Damals war ich selber viel am Suchen, weniger nach Soundsets, als mehr nach songspezifischen Styles für mein Keyboard. Midifiles sind ziemlich universell auf jedem Arranger und den meisten Workstations einzusetzen. Korg hatte das beim 01W ziemlich schnell erkannt, und eine GM MIDI Option zum nachrüsten angeboten.
Bei Styles sieht das ein wenig anders aus. Da haben (hatten?) alle Hersteller eigene Formate. Anbieter gab es diverse, die auch Material für die verschiedenen, meist gebräuchlichsten Keyboards anboten. Ich glaube, das tun einige auch heute noch, wobei sich da m. E. Yamaha und evtl. noch Korg PA Serie durchgesetzt haben. Für Roland bekommt man glaube ich kaum noch was (Technics?). egal. Ich hätte zwar auch eigene Styles programmieren können, aber der Aufwand war definitiv zu hoch, und die paar Ansätze, die ich hier gemacht hatte, unterschieden sich dann auch qualitativ deutlich von den internen und professionell erstellten.
Zum Glück brauche ich heute keine Styles mehr, und Sounds programmiere ich mir überwiegend selber. Nur manchmal suche ich mir welche in Download- /Tauschbörsen oder kaufe mir welche.
Ich glaube, Ribbon war's der das mit den MIDI Files erwähnt hat. Ja, die hab ich früher öfter mal genutzt, um herauszufinden, welche Sounds von den Programmierern verwendet worden sind, wenn ich nicht auf Anhieb was geeignetes gefunden hab. Immerhin klingen professionell programmierte MIDI Files schon durch die Verwendung der GM/GS Sets, und da kann man sich schon mal Anregungen holen. Heute ist mein Gehör so weit, dass ich meistens selber schon gute Sounds und Setups zustande bringe. Und wenn sie auch mal deutlich vom Original abweichen, istd as auch völlig ok, weil es dem Bandsound eine eigene Note gibt, und man sich klanglich von anderen Bands absetzt.

"Die eine Workstation" als eierlegende Wollmichsau, für die es eine Crew Programmer gibt, die für jeden Song, auch ganz aktuelle die Sounds basteln und verhökern, würde ich allerdings ablehnen. Dann klingt sofort jede Band gleich, und man bestellt sich lieber den DJ anstatt ner Live-Band.
Nein, man muss sich schon mit seinem Equipment beschäftigen, und das ist auch gar nicht so schwer. Eine große Anzahl an Presets deckt doch schon so viel an Songs ab. Den Rest baut man sich zusammen. Warum bezahle ich für soviel Features und Möglichkeiten, wenn ich im Endeffekt nur einen Zehnerblock zum Anwählen des Sounds bräuchte?

Vor kurzem war ich mal wieder als Gast auf einer Feier, wo ein Alleinunterhalter spielte, wo bei "spielte" natürlich heißen soll, "spielen ließ". Irgendwer hatte ihm wohl gesteckt, dass ich auch Keyboarder bin, und dann trafen wir an der Theke zufällig zusammen: "Ah, ich hab gehört, Sie sind auch Keyboarder." Meine Antwort war dann etwas direkter, als höflich: "Ja, in einer Liveband ohne MIDI Files." Die obligatorische Antwort war dann, wie schon oft zuvor gehört: "Dafür hab ich alles selber programmiert!" (Schon klar, HitBit und Hage lassen grüßen)
Von meinem Setup kann ich das wenigstens guten Gewissens behaupten :great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Midifiles sind ohnehin der Todesstoss gewesen für gute Live-Musik. Die Gagen sind seither einfach nur noch im Keller und haben mich zum DJ gemacht...
 
Midifiles sind ohnehin der Todesstoss gewesen für gute Live-Musik. Die Gagen sind seither einfach nur noch im Keller und haben mich zum DJ gemacht...

Also gehörst Du jetzt auch zu den Pseudo-Kreativen mit kreativem Background?
 
Ich rate dir zu Midifiles, die sind meist sogar fertig gemappt...

.

Aber gerade die Midifiles verwenden doch immer nur die Sounds vom GS / GM-Standard, also wirklich ziemlich charakterlos, oder hat sich da mittlerweile was getan?

Auch die heutigen Entertainer-Keyboards klingen für mich immer so typisch nach Tanzmusik, aber nicht nach dem "Studiostandard".

Allerdings soll wohl mal auf einer Kübelböck-Produktion 1:1 vom Tyros ein "Style" verwendet worden sein. Sowas könnte man dann gut "nachspielen", aber das will man ja nicht.
 
Aber gerade die Midifiles verwenden doch immer nur die Sounds vom GS / GM-Standard, also wirklich ziemlich charakterlos, oder hat sich da mittlerweile was getan?
Du meinst sicher XG / GM. Rolands GS Standard hat sich nicht wirklich durchgesetzt. Yamahas XG Standard durch die tausend kleinen Arrangerkeys in allen Preislagen schon eher. Es gibt Midifiles die an die aktuellen Klangerzeugungen z.B. des Tyros angepaßt sind und alle Features nutzen - klanglich beeindruckend. Allerdings geht damit die Flexibilität den Bach runter, da die Files letztenendes genau auf EIN Gerät optimiert sind. Da könnte man ebensogut ein Playback abspielen (...)
 
Midifiles sind ohnehin der Todesstoss gewesen für gute Live-Musik. Die Gagen sind seither einfach nur noch im Keller und haben mich zum DJ gemacht...

Gute Live Musik wird immer noch ordentlich bezahlt. Mann es nur schaffen, dass der Veranstalter GENAU DEINE Band haben möchte. Wenn er irgendeine Band braucht, gehen die Gagen in den Keller. Möchte er GENAU DEINE BAND, dann lassen sich auch heute noch gute Gagen erwirtschaften.

Gibt nur den kleinen Nachteil, dass man sich das hart erarbeiten muss ;-) Kirmes-Standard reicht da oft nicht....

- - - Aktualisiert - - -

......"Die eine Workstation" als eierlegende Wollmichsau, für die es eine Crew Programmer gibt, die für jeden Song, auch ganz aktuelle die Sounds basteln und verhökern, würde ich allerdings ablehnen. Dann klingt sofort jede Band gleich, und man bestellt sich lieber den DJ anstatt ner Live-Band.
:

Ich stimme mit vielen Deiner Aussagen überein, aber mit dieser nicht. Nicht bei einem Gerät, dass Tausende Klänge amtlich anbietet und dann noch die Möglichkeit bietet es mit üblichen Synthesefunktionen zu verändern. Da gibt es unendlich viele Möglichkeiten einen Song zu spielen und klanglich zu gestalten. Allein durch Auswahl der Standardsounds....

Die Aussage klingt fast wie: "Wenn alle die gleichen 26 Buchstaben hätten, liest sich jedes Buch gleich" ;-)

Ich würde mich nach wie vor über einen Standard freuen, der sehr viel kann und durch eine hohe Verbreitung dann ordentlich unterstützt wird. Sei es mit Klängen, Apps oder so ähnlich :)
 
Ich stimme mit vielen Deiner Aussagen überein, aber mit dieser nicht. Nicht bei einem Gerät, dass Tausende Klänge amtlich anbietet und dann noch die Möglichkeit bietet es mit üblichen Synthesefunktionen zu verändern. Da gibt es unendlich viele Möglichkeiten einen Song zu spielen und klanglich zu gestalten. Allein durch Auswahl der Standardsounds....
Natürlich liefert so eine Kiste eine solch immense Soundvielfalt, dass wenn jeder Keyboarder selber programmieren würde, jeder auch einen anderen Sound als Ergebnis bringen würde.
Aber es ging ja darum, dass jemand anders die Sounds erstellt und man sie lediglich käuflich erwerben kann. Ein Grund exakt diese Workstation zu kaufen, die sicherlich über dem Budget vieler Kollegen liegen würde, eben gerade wegen dieser vielen Möglichkeiten. Vom Preis her exakt die Zielgruppe, die auch das nötige Kleingeld hat, sich jeden Sound zu kaufen, anstelle selbst Zeit zu investieren.
Und wenn nun alle dieses Keyboard spielen, und auch die passenden fertigen Sounds kaufen, würde es halt bei allen gleich klingen.
 
...und genau das ist es auch was große teile des partymarktes fordern.
die lieder sollen so klingen, wie man es von den originalen her gewohnt ist.

und eine sache, die man sich als keyboarder leider (und ich sage das aus tiefstem herzen "leider") klarmachen muss ist,
dass kein mensch auf dieser welt (auch musiker kollegen eher selten) auch nur die geringste ahnung davon hat, wieviel aufwand es bedeutet ein oder mehrere keyboards soweit zu bringen, dass man einen song live spielen kann.

und keinem schwein fällt jemals auf "oh der hatte aber ordentliche sounds"
nein
es fällt auf wenn irgendetwas "aber komisch" klingt.

ich für meinen teil hätte es begrüßt wenn ich in meinem bisherigen leben nicht so wahnsinnig viel zeit hätte damit verschwenden müssen irgendwelche dämlichen sounds nachzuahmen und einfach für mein instrument ein songsetup zur verfügung gestanden hätte, das man käuflich erwerben kann.

ich stelle mir das etwa so vor, dass die benötigten klänge immer im gleichen schema auf die tastatur verteilt würden und man einfach nur noch für sich selbst die splits und den eq anpassen muss. fertsch.
 
Ich versuche meine Sounds auch immer so nah ans Original wie möglich zu programmieren. So lange sich unsere beiden Gitarristen in der Band mit Ihren für meinen Geschmack überladenen Effekteinstellungen aber nicht ans Original halten, muss ich in der Probe die Sound anpassen, manchmal sogar umprogrammieren. Mit Änderung von EQ usw. alleine ist es dann oft nicht getan. Als Ausgangspunkt finde ich fertige Sounds aber nicht schlecht und manchmal passen Sie sogar.
 
http://www.kkcb.de/

Schaut, diese Band spielt zumindest von Keyboarder-Seite her nicht alles bewusst 1:1 nach, sondern einfach mehr auf "Live-tauglich" ausgerichtet und die fahren gut mit ihrem Konzept.

Gerade die Top40-Songs sind doch teilweise komplett am Rechner designed worden und wenn die Original-Künstler damit auf Tour gehen laufen Laptops / Abletown-Live, was auch immer mit.
 
Gute Live Musik wird immer noch ordentlich bezahlt. Mann es nur schaffen, dass der Veranstalter GENAU DEINE Band haben möchte. Wenn er irgendeine Band braucht, gehen die Gagen in den Keller. Möchte er GENAU DEINE BAND, dann lassen sich auch heute noch gute Gagen erwirtschaften.

Gibt nur den kleinen Nachteil, dass man sich das hart erarbeiten muss ;-) Kirmes-Standard reicht da oft nicht....

Da einer meiner Arbeitsplätze ein Flügel ist, bin ich über das Kirmes-Niveau hoffentlich hinaus ;-) Aber im Ernst: Egal ob Band oder alleine: Eine "ordentliche" Bezahlung, von der man hauptberuflich eine Familie ernähren kann sind auch gut gebuchte Bands oftmals weit entfernt. Normalerweise regelt das die Anzahl der Auftritte, diese wiederum schwindet durch die Billigkonkurrenz.

Wenn es jetzt noch fertige Sounds gäbe, hätte ich sogar noch mehr Zeit weitere Jobs anzunehmen (Späßle...)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde mich nach wie vor über einen Standard freuen, der sehr viel kann und durch eine hohe Verbreitung dann ordentlich unterstützt wird. Sei es mit Klängen, Apps oder so ähnlich :)
Eine einzige Standardarchitektur wird sich nie durchsetzen, schon allein deshalb, weil die Ansprüche der Keyboarder ans Gerät unterschiedlich sind.

Der Idealfall wäre wirklich eine EWS. Das Ding hätte eine voll-virtuell-modulare Klangarchitektur in der Art von Reaktor oder Nord Modular, die Elemente enthält wie 24 Bit/96 kHz-Sampleplayer mit Multiformat-Sampleimport, eine Physical-Modeling-Tonradorgel, einen FM/VPM-Block, der nicht nur VPM-Synths vom DX1 über DX100 und Korg 707 bis zu SY99 und FS1R imitieren kann, sondern auch echte FM mit bis zu acht OPs wie im GS1, und jede Menge Analogmodule, die auf Arturia-Art die Originale auf Einzelkomponentenbasis modellieren (also Physical Modeling mit analogen Schaltkreisen), und zwar mehr davon als Arturia Origin, NI Reaktor und die Eurorack-Vorführkabinette in Schneiders Laden zusammen. Nicht zu vergessen die gigantische Effektsektion, die unter anderem etliche Gitarrentretminen, Vintage-Banddelays und ähnliches bis ins Detail emuliert und ein Leslie auf Ventilator-Niveau enthält. Das Ding wäre alleine schon wegen der Lizenzgebüren an Moog, Oberheim, Roland, Yamaha, Korg, EMS-Rehberg etc. pp. horrende teuer, aber klanglich extremstens flexibel.

Dann kommt einer daher, der sagt, das will er nicht, das ist ihm alles zu teuer, und wenn er doch mal selbst dabei muß, dann ist das alles viel zu kompliziert, seine Motif bedient sich ja viel besser.

Von den kommerziellen Kaufpreset-Programmierern mal ganz abgesehen, die bei jeder neuen Chartsproduktion erst auseinanderklamüsern müssen, welche noch so kleine Synthspur jetzt womit genau gemacht wurde. Oder, sagen wir, eine ältere Vangelis-Nummer kommt aus irgendeinem Grunde in der Originalversion in die Charts, dann müssen sie irgendwie die Effektkette auseinanderpulen, mit der Vangelis seinen CS80 dazu gebracht hat, so zu klingen, wie er klingt (und die hält er geheim). Das ist nichts, was in ein paar Stunden gemacht ist, und genau das verlangen seine Kunden: blitzschnelle Reaktionszeit mit perfekten Presets.


Umgekehrter Fall: Besagte Workstation ist keine EWS, sondern die Yamaha Motif XF. 100% reiner Rompler/Sampleplayer ohne Ambitionen der detaillierten Replica von konkretem Vintage-Gear. Das wird nun zum Standard erklärt.

So, dann kommt aber ein absoluter Soundfreak, der wiederum die detaillierte Replica haben will. Der beklagt sich dann natürlich: Der DX1 (Whitney-Houston-Balladen) klingt unlebendig, den Minimoog (Manfred Mann's Earth Band) würde er mit einem Plugiator authentischer hinkriegen, beim Prophet-5 (Phil Collins) ist zu hören, daß es ein Sample ist, die Hammond (Santana, Procol Harum, Deep Purple) kreischt nicht so, wie sie kreischen müßte, weil's auch nur unlebendige Samples sind, die auch nicht auf die virtuellen Zugriegel reagieren, wie es das Original täte, der Typ, der die Wurlitzer-Samples eigens für What'd I Say gemacht hat, hat das Wurly nicht genau richtig eingestellt und obendrein den falschen Amp genommen, mit einem Modeling-Wurly plus Ampsimulation wäre das nicht passiert, der Spezialist, der meinte, sein Mellotron samplen zu müssen, hat sich nicht die Mühe gemacht, jedes einzelne Band über die vollen acht Sekunden zu samplen, Loopen zu unterbinden und die Bereiche, in denen ein Mellotron naturgemäß nicht mehr spielt, komplett abzuschalten, und so weiter.

Und der Programmierer, gleichermaßen ambitionierter Synthesizerfreak, regt sich auf, daß die Romplerfilter so gar nicht nach Minimoog klingen. Oder Memorymoog. Oder Taurus. Oder ARP. Oder Original-SEM. Oder OB-X. Oder Jupiter. Oder Prophet (SSM). Oder Prophet (CEM). Oder 303. Oder (paradoxerweise) Yamaha. Wavetables beherrscht die Kiste auch nicht, wie soll er da die typischen 80er-Jahre-PPG-Wave-Klänge replizieren. So kann er nicht arbeiten.


Martman
 
Oder z.B. allein die alten Modern Talking-Sachen nachzuspielen, (die man lieben oder hassen kann), aber das ist mal eben mit Midi-Files eben auch überhaupt kein Original-Sound, weil da auch Prophet, Roland Jupiter und sonstwas für Kult-Synthies verwendet wurden (ja wirklich, die standen da alle im Studio rum und wurden auch benutzt) und die E-Gitarren Peter Weihe eingespielt hat.
 
Die Leute tendieren dazu, etwas als wertvoll bzw. erstrebenswert zu erachten, wenn man da nicht so leicht rankommt.
Insofern sind nach der Gleichmacherei der letzten Jahrzehnte Individualität und Können noch die einzigen erstrebenswerten Kriterien.
Dazu braucht man Instrumente, die sich individualisieren lassen und keine Abspielgeräte, die jeder bedienen kann.


ukm
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Zustimmung!
 
Dagegen ;-)

Es ist eben wie mit Blondinen, entweder man steht drauf oder man bevorzugt Brünette ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Dann wär ich aber lieber für Instrumental-Audiofiles statt Midi-Files. Wenn es die auch mit Drumclick gäbe und man, wie in unserer Situation, dazu live noch Gitarre und Drums spielen könnte plus Live-Gesang, das wär ein Traum. Aber Midi klingt doch echt immer so wenig überzeugend.

Wenn dann da auch noch Tonarten-Änderung möglich wäre, ein Traum...
 
...na das gibt es doch wirklich zur genüge
man kann bei diesen files die spuren einzeln an und abschalten und sie kosten 3,99
tonartänderung klappt natürlich nicht
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben