Produktpolitik der Hersteller von "Workstations"

  • Ersteller Michael Burman
  • Erstellt am
Das mit dem Freischalten werden die nicht machen, sondern eher das, was bisher schon von einigen Herstellern wie Emu, Ensoniq oder Kurzweil praktiziert wurde: einheitliches Mainboard als Basis für die Modelle, nur eben unterschiedlich bestückt. Die EIV-Serie vom Emu ist da ein Beispiel. Identisches Maninoard, nur beim kleinsten das Wenigste bestückt, aber trotzdem mit den Zusatzkarten erweiterbar. Auf diese Weise kannst da nicht einfach aufrüsten. Eine Firmware hacken durch Vergleich ist einfacher, siehe die schon erwähnte Canon-DSLR.

Bei dem japanischen Herstellern sehe ich bisher solche Aufbauten eher selten. Zwar stecken da sehr oft die gleichen Chips drin und ist der Aufbau identisch, aber es wurde trotzdem für jedes neue Gerät auch ein neues Mainboard entworfen, auch wenns vom Großen abgespeckt ist (ich rede nicht von Familien mit unterschiedlicher Tastaturgröße wie T1-T3), sondern von sowas wie TR zu Triton etc. Bei JX-8P, 10 und MKS70 sitzen zB als einer der wenigen Ausnahmen wirklich die gleichen Hauptplatinen drin, zumindest sind Voiceboards und Assignerboards identisch.

Ensoniq hat das von Anfang an schon modular betrieben. Deren Synthesizer waren fast immer vom jeweiligen Sampler abgespeckt und auch die Gehäuse zwischen den Generationen identisch.
 
Beim OASYS waren ja neue Synthese-Verfahren zukaufbar. Beim KRONOS hat KORG gleich alle 9 reingemacht. Sie hätten alternativ das Basismodel günstiger verkaufen können und für die Freischaltungen Geld nehmen können. Evtl. wurde die weltweite Lizenz-Verwaltung als zu kompliziert eingestuft oder die Erfahrung mit dem OASYS hat es gezeigt. Lieber alles was da ist sofort reinhauen und fertig. Die haben offenbar schon mit Sample-Erweiterungen genug zu tun, bzw. sind mit dem Anbieten vom Zusatz-Klangfutter überfordert, oder sehen es als nicht so lukrativ wie neue günstige Hardware rauszubringen. Bzw. Hardware-Ingenieure sind fest angestellt und brauchen Arbeit. Sound-Designer müssen extra bezahlt werden.
 
Man kann sowas auch als Steckmodule konzipieren, ähnlich den Spielekonsolen. Spart einem die Lizenzverwaltung, braucht dafür halt eine Busplatine mit Steckerleisten, die auch Zyklen aushalten und eine flexible Modulengine in der Firmware, die die. Module erkennt und korrekt einbindet, egal in welchem Steckplatz sie sich befinden, incl. möglichen Updates. Mit den aktuellen Prozessoren geht sowas ja problemlos, seit dem 6809 ist speicherplatzunabhängiger Code kein Hexenwerk und Riesenaufwand mehr (und dadurch auch ROMable). Ist halt mehr Aufwand und schlecht für den Shareholder Value ...
 
Ich denke mit dem modularen Hardware-Aufbau ist dieser Thread angefangen. ;) Aber dann hieß es, dass heutzutage eher eingeschränkte Wegwerfprodukte angesagt sind. :twisted: Tja, modular kann man sich immerhin noch seine DAW aufbauen!... :D Sowohl Hardware- als auch Software-mäßig! :)
 

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