Produktpolitik der Hersteller von "Workstations"

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Michael Burman
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Ich verstehe die aktuelle Produktpolitik der Hersteller von "Workstations" nicht ganz...

Es werden in relativ kurzen Zeitzyklen immer wieder "neue" günstige nicht erweiterbare Rompler auf den Markt geworfen.
Nach kurzer Zeit stößt der Käufer an die Grenzen und verkauft das Gerät am Gebrauchtmarkt.

Stattdessen könnte man hinten am Gerät ein paar abschraubbare Blechstücke anbringen, wo man verschiedene Erweiterungen reinstecken könnte.
Der Mehraufwand für ein erweiterbares Geräts wäre nur minimal höher. Dafür könnte der Hersteller dann aber nochmal richtig Kohle für sinnvolle Erweiterungen einnehmen.

Z.B. ein Sample-Modul mit Flash-ROM, welches es ermöglicht eigene Samples zu verwenden (hat Yamaha beim XF ursprünglich so gemacht, verschenkt jetzt aber 1 GB Flash-ROM statt den Preis des Basisgeräts zu senken). Oder ein optionales I/O-Modul mit Einzelausgängen, S/P DIF, ADAT usw. Hat man früher gemacht. Aber aktuell bringt man halt lieber nicht erweiterbare Rompler auf den Markt. Gerade Anfänger, Nicht-Profis oder einfach Leute mit beschränktem Budget würden gerne zunächst ein Basismodell kaufen, das sie dann bei Bedarf erweitern könnten. Eine DSP-Erweiterung für mehr Effekte usw. wäre auch denkbar. Die Creamware-Karten ließen sich z.B. so zusammenschließen, dass insgesamt mehr DSP-Power zur Verfügung stand. Der Radikal Technologies Accelerator hat auch so eine Stimmen-Erweiterung.

Alles inklusive ist zwar alles schön und gut, aber dann meist ein sehr hoher Anschaffungspreis. Und vereinfachte nicht erweiterbare Versionen bereiten halt ganz schnell Frust und landen schließlich auf dem Gebrauchtmarkt. Ob der Kunde dann ein dickeres Modell vom gleichen Hersteller nimmt, ist fraglich. Eine Erweiterung wäre schneller nachgekauft, um das Gerät aufzuwerten, sofern das Grundkonzept ausreichend überzeugt.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Manche kaufen sich eine solche Einsteiger-Workstation auch als Zweitinstrument, dann fallen die Beschränkungen (zu denen stets auch der fehlende Aftertouch zählt) nicht so ins Gewicht, wenn man schon ein hochwertiges Gerät - wegen des Ergänzungsfaktors idealerweise von einem anderen Hersteller - hat.
 
Ich denke, dass die Zielgruppe und die meisten Kunden solcher Low-Budget-Workstations nicht soweit gehen und Ihre Geräte mit solchen Optionen ausbauen. Dies sind schon eher professionelle Anwendungen für die man bereits eine gewisse Expertise braucht. Kunden mit solcher Expertise sind meist aber auch bereit mehr für ein solches Instrument auszugeben, sei es weil sie ihr Geld damit verdienen oder, weil das Produkt einen hohen Stellenwert für den Kunden hat und dieser eine entsprechende Preisbereitschaft hat.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen, wo erfahren Nutzer, die Chance nutzen, gute Sounds für wenig Geld zu kaufen und die Nachteile in Kauf nehemen, weil sie evtl. Alternativen für diese Funktionen bereits im Setup haben. Aber ich denke, dies wird nicht die Mehrheit der Kunden und auch nicht die gedachte Zielgruppe sein.
Natürlich sind das nur Mutmaßungen ;-)
 
So ein erweiterbares Gerät wäre schon was Gutes, ist den Herstellern offenbar von der BWLer-Seite her zu aufwendig und zu teuer, denn sowas muß sorgfältiger entwickelt werden als eine dieser Ex-und-Hopp-Kisten. Mit denen und deren häppchenweisen Neuerungen läßt sich mit wenig Aufwand offenbar mehr Kohle machen als mit einem Gerät, welches so entwickelt ist, daß es über Jahre hinweg aktualisiert werden kann.

Das ist heute jedenfalls einfacher als noch vor 20 Jahren, wo der Leistungszuwachs bei den Prozessoren im Embedded-Bereich nicht mehr so enorm ist, sondern sich eher auf Details konzentriert. Man nimmt einen etablierten, zuverlässigen Prozessor von einem Hersteller, von dem man weiß, daß diese Linie auch eine Weile weitergeführt wird, und wenn man es richtig machen will, baut man es modular auf, sodaß man nicht unbedingt den Prozessor, wohl aber Speicher und Samples jederzeit aufrüsten bzw auswechseln kann.

Bedeutet aber auch mehr Steckkontakte und mehr Aufwand beim Betriebssystem des Synths, um flexibel zu bleiben. Leiterplattenfertigung und Bestückung mit SMD und wenigen klassischen Komponenten wie Taster und Anschlüsse ist billiger als Steckverbinder und modularer Aufbau.

Heute werden einfach mehr Cache-Cows gebaut und weniger Musikinstrumente.

In den 90ern hatte vor allem Roland seine Baukstensynthis mit den identischen Engines, denn auch die teuren Custom-ICs, selbst wenn sie wie bei Roland aus einem Herstellerbaukasten stammen, müssen sich ja auch lohnen. Da gabs die Generationen LA und die Rompler der U-Serie, die dann ab dem JV-80 vereint wurden und für die JVs einen und für die nachfolgenden XVs eigene Chips hatten.
Gerade aber das Konzept der JV/XV/XP-Modelle mit seinen Erweiterungen war schon, auch wenn ich die Dinger nicht leiden kann, eine gute Sache. Ensoniq hatte in der MR-Serie was Ähnliches gebaut, nur leider konnten sie das nimmer weiter pflegen, was angesichts der sehr netten Features der MR-Tastensynths sehr schade ist.

Yamaha hatte bei den Motifs ja auch noch Erweiterungsplätze drin, die flogen aber nach und nach alle raus.

Es ist aber offenbar auch so, daß das Volk alle Nase lang was Neues zu brauchen scheint. Da wird nicht nur Yamaha, sondern auch Kurzweil dafür angemeckert, daß sie angeblich seit Jahren den immer gleichen Aufguß nur im Detail verändern. Da stellt sich dann aber auch die Frage der Zielgruppe. Die Synthnerds sind sowieso nie mit dem zufrieden mit dem, was die Hersteller rausbringen und nörgeln selbst am Firmenlogo rum, der Livemusiker dagegen setzt da andere Prioritäten und will zuverlässige, bedienbare Instrumente mit gutem Sound haben. Es stellt sich auch die Frage, was einem lieber ist: ständig angeblich neue Konzepte, die nicht fertigentwickelt werden (siehe Korg) oder was Bewährtes verfeinern (Yamaha, Claiva, Kurzweil). Ich selbst tendiere zu letzterem. Irgendwas ach so tolles Neues bauen kann inzwischen jeder, nur bei der Produktpflege trennt sich die Spreu vom Weizen. Im Synthbereich ist neben Access auch Kurzweil und in Grenzen Clavia zu nennen, die selbst für nicht mehr aktuelle Geräte noch Firmwareupdates bringen. Liegt zum Einen an der oft gleichen Hardwarebasis, andererseits müßten die das ja auch nicht machen und könnten so die Kunden zum Neukauf zwingen, was aber allzu oft nach hinten losgeht, wie die Erfahrung aus anderen Bereichen zeigt.

@Eduard: mit diesen Vermutungen könntest Du ein wenig schief liegen. Die schon angesprochenen Rolands wurden damals ja genau wegen ihrer Erweiterbarkeit gekauft, unter Anderem jedenfalls, denn Du hattest je nach Modell erstmal die Grundausstattung und konntest nach und nach die Sachen die fehlen dazukaufen. Das wurde auch reichlich genutzt, ebenso bei Ensoniq und den Emu Proteusen der dritten Generation, denen man die Sounds der anderen Module nachrüsten konnte, und das nicht ausschließlich im professionellen Bereich.
 
Was das Musiker-Volk bei den Workstations will, ist anscheinend vor allem ein Sequenzer auf Software-Niveau oder diesem zumindest sehr nahekommend.
Und am besten auch noch soundmäßig eine Ausstattung und Vielfalt auf VSTI-Niveau.

Der Korg Kronos scheint diesem Ideal - auch wenn der Sequenzer noch zu wünschen lassen scheint - zumindest in weiten Teilen zu entsprechen, auch wenn er noch weit unter dem Niveau von Software-Synthesizern wie z.B. Omnisphere (allein die riesige Sample-Bibliothek) liegt.

Genau da liegt dann wohl auch der Haken:
Eine eierlegende VST-Wollmilchsau, also eine ausgewachsene DAW im Keyboard-Gehäuse wäre so teuer, dass die Nutzer dann wieder über den Preis meckern und sich lieber ein Macbook/ Windows-Notebook nebst Masterkeyboard kaufen.
Einige Nischenhersteller bieten nichtsdestotrotz tatsächlich All-in-One-Workstations auf PC-Basis an, aber die sind wie schon gesagt recht teuer und von den großen Japanern hat derzeit keiner Interesse, sich an solchen Monstren zu versuchen.
 
Geändert von Korg (Heute um 00:06:47 Uhr) Grund: Auf Userwunsch editiert
:rofl:

Danke! :D

Da mein obiger Beitrag und die ersten Folgeposts aus dem Thread 'Erfahrung mit Korg Krome und Sample laden?' in diesen separaten Thread ausgegliedert wurden (was ich eigentlich ja schon vorhergesehen habe und deshalb meinen Beitrag entsprechend benannt habe ;)), während der eben erwähnte Thread in den allbekannten KORG KROME Thread integriert wurde (was auch logisch war ;)), habe ich die Moderation tatsächlich darum gebeten, meinen einleitenden Satz, in dem ich das Thema als "OT" bezeichne, zu entfernen, weil es ja aus dem "OT" ein separater Thread wurde. Dass mein Beitrag jetzt vom Moderator "Korg" editiert wurde, hat mich nochmal daran erinnert, dass ich es versäumt habe, den einleitenden Satz so umändern zu lassen, dass dort erklärt wird, dass dieser Thread aus dem Thread 'Erfahrung mit Korg Krome und Sample laden?' entstanden ist. Ich wollte die Moderation jetzt nicht nochmal damit nerven, und erwähne es jetzt halt einfach an dieser Stelle. Ok, eigentlich hätte die Moderation auch von sich aus oben anmerken können, aus welchem Thread dieser hier ausgegliedert wurde. Aber naja, nun habe ich es dann halt "einfach" hier erklärt. ;)

:hat:
 
Klingt schon irgendwie verdächtig, wenn ein Moderator "Korg" heißt. Nicht, dass da kritische Beiträge einfach zensiert werden :D
 
Die kleineren Modelle sind bewusst abgespeckt und so gebaut, dass man sich immer wieder was Neues kaufen muss!
Ein Hersteller verkauft doch lieber ein neues Geraet, als eine kleine Erweiterung. Und die Theorie, dass man sich dann nichts vom gleichen Hersteller kauft, halte ich fuer sehr gewagt. Wer eine breit gefaecherte Klangpalette sucht (also keinen Spezialisten) hat doch fast nur noch die Wahl zwischen "Korg", Yamaha", "Roland" und Kurzweil".
Dann kommen die spezifischen Besonderheiten. Wenn ein Sequenzer dabei sein soll, scheidet Roland aus, wer gern Inserts mitnehmen moechte, mag vielleicht Korg nicht und wer auf grosse MB-Zahlen steht meidet Kurzweil (obwohl die dennoch toll klingen!). Dazu kommen noch klangliche Vorlieben: Ich stehe zum Beispiel einfach auf den Yamaha-Sound....

Da hilft alles nichts. Es gibt genug Auswahl und mit fast jeder Workstation kann man mittlerweile amtlich Musik machen....
 
Klingt schon irgendwie verdächtig, wenn ein Moderator "Korg" heißt. Nicht, dass da kritische Beiträge einfach zensiert werden :D
Ich habe ja extra nachgeschaut: Eigentlich ist "Korg" eher im Licht-Bereich tätig. :D

Wer eine breit gefaecherte Klangpalette sucht (also keinen Spezialisten) hat doch fast nur noch die Wahl zwischen "Korg", Yamaha", "Roland" und Kurzweil". [...] Es gibt genug Auswahl und mit fast jeder Workstation kann man mittlerweile amtlich Musik machen....
Ich habe festgestellt, dass bei mir "amtlich" nur mit "Sampling" geht, bzw. dass ROM-Sounds nicht ausreichen. Deshalb ist es nach dem MOX eine MPC5000 geworden. Zwar so gut wie keine ROM-Sounds (es gibt schon ein paar, aber eher um am Anfang überhaupt etwas Sample-Futter zu haben), in anderen Bereichen aber schon auf einem Workstation-Niveau mit einigen Besonderheiten wie z.B. 64 MIDI-Parts (intern; von extern 32, weil "nur" zwei MIDI-Ins), Multimode-Fähigkeit beim Editing usw. Bei Effekten, I/O's usw. auch einigen Workstations überlegen: 4 Effekt-Busse und somit auch z.B. 4 verschiedene Reverbs möglich; S/PDIF, 8 Einzelausgänge analog und ADAT usw. Das Gerät hätte natürlich noch besser werden können, wäre dann aber noch teurer, wobei der Einführungspreis auch so schon ziemlich hoch war. Die MPC4000 war aber noch teurer gewesen.

Der Korg Kronos scheint diesem Ideal - auch wenn der Sequenzer noch zu wünschen lassen scheint - zumindest in weiten Teilen zu entsprechen, auch wenn er noch weit unter dem Niveau von Software-Synthesizern wie z.B. Omnisphere (allein die riesige Sample-Bibliothek) liegt.
Und beim KRONOS darf man nicht vergessen, dass er viel vom OASYS geerbt hat, der auch schon sehr teuer gewesen war.
 
Ich sprech hier mal persönlich "für" die Produktpolitik, so wie sie ist.

Ich bin in den "Workstation"-Bereich eingestiegen mit Korg M50. Und ganz ehrlich: Das war nicht so schlecht. Mich hat das Ding am Anfang schon latent überfordert, aber der Einstieg war leichter dadurch das das Ding nicht zu mächtig war.

Ich hab mir dann am Motif XS viel leichter getan, auch wenn die Struktur eine andere ist.
Aber mich hätte der Motif, glaub ich, am Anfang total abgeschreckt, ich wär da gar nicht klargekommen.

Insofern find ich das Korme-, etc. Zeug ohne Sampling und abgespeckt schon ok, mit Daseinsberechtigung.

Wer was ernsthaftes will, soll mMn auch das Geld dafür in die Hand nehmen.

Ein Beispiel: Wenn ich Radsport mach, kauf ich mir für den Anfang ein bike für 1.000€, wenn ich ein Rennen fahren will, eins für 5.000€.
Wenn ich daheim und auf dem Geburtstag meines Fruendes Musik mache tuts der Krome, wenn ich wirklich was will von dem Ding, dann muss ich da halt investieren.
 
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Viel Geld ausgeben bedeutet leider schon lange nimmer, daß man dafür auch was besseres bekommt. Das mag für Yamaha und Kurzweil gelten, bei Korg und Roland zweifle ich das inzwischen an. Die Geschichte des Oasys wird sich, fürchte ich, mit dem Kronos wiederholen, und etliche Kronos-Käufer fühlten sich zurecht durch die Vorstellung des Krome vom Hersteller vergackeiert. Dann doch lieber ein Hersteller, der seine Produkte wirklich pflegt, und nicht mittendrin aufgibt oder aufgeben muß, weil die Schlipse auf die Bremse treten. Das sind aber wirklich nur ganz wenige.

Wenn man die Zeit mal zurückschraubt, so sah man bei den großen Bands auch nicht immer die Topmodelle im Ensatz. DX7 überall, durch alle Bands hinweg, DX5 oder gar DX1? Fehlanzeige, außer bei Spliff vielleicht. Ensoniq TS-12 hab ich mehr bei Amateurbands denn bei Pros gesehen, ebenso bei Anderen. Einen Waldorf Wave hab ich bewußt noch bei keiner Liveband gesehen gehabt, obgleich Till Kopper damit schon live aufgetreten war (laut eigener Aussage). K2500/2500 gabs vor allem bei Pink Floyd, die PC3-Modelle sieht man dagegen inzwischen wesentlich öfter.

Der einzige Jupiter-80, der mir in letzter Zeit live begegnet ist, war bei der Band einer deutschen Castingshow, iirc Xfactor, und der ist iirc Endorser. Kronos sieht man auf jeden Fall bei den Endorsern wie Sagas Jim Gilmour und Anderen, ansonsten überall das gleiche Bild: Motif, Clavia, Triton, Kurzweil oder auch mal ein Fantom oder gar ne S90 bzw eine XP-80.
 
Ich habe den Eindruck, dass z.B. Motifs auch fast ausschließlich Endorser spielen. ;)

Ansonsten wurden "Workstations", glaube ich, weniger für den Live-Einsatz einwickelt, sondern für (Home-)Studios, um damit komplette Arrangements erstellen zu können. Aber inzwischen werden "Workstations" wohl eher Live verwendet. Mit ihren eingebauten Sequencern möchte eh keiner mehr in einem (Home-)Studios arbeiten. :twisted: Und der technische Rest sind eben multitimbral einsetzbare Sounds und Effekte. Wobei je größer die Band-Besetzung, um so weniger Multitimbralität und Effekte werden im Keyboard benötigt. Lediglich, je nach Repertoire, eine entsprechende Auswahl an Klängen in möglichst guter Qualität. Es muss also Live keine "Workstation" sein. Es reicht ein "Performance Synthesizer". ;)
 
Ich habe den Eindruck, dass z.B. Motifs auch fast ausschließlich Endorser spielen. ;)
Ich stimme sowas von zu. Besonders, wenn ich einen der vielen "Ausführlichen Testberichte" lese ... Ihr wisst schon von wem, in denen der Motif in allen belangen besser abschneidet als jedes andere Gerät, sogar der Kronos.

An der Politik der Hersteller nervt mich vor allem, dass es mittlerweile (fast) unmöglich ist, einen reinen Wave-ROM-Synthesizer zu kaufen. Überall ist zumindest ein Sequenzer drin, selbst wenn er nur, wie beim Yamaha MX, zum Abspielen und nicht zum Aufnehmen dient. Aber natürlich, einen richtigen Synthi müsste man ja billiger verkaufen als eine komplette WS, auf einmal bleiben die Hersteller noch auf ihren Flaggschiffen sitzen weil die millionen Features kein Schwein mehr braucht.
 
Viel Geld ausgeben bedeutet leider schon lange nimmer, daß man dafür auch was besseres bekommt. Das mag für Yamaha und Kurzweil gelten, bei Korg und Roland zweifle ich das inzwischen an. Die Geschichte des Oasys wird sich, fürchte ich, mit dem Kronos wiederholen, und etliche Kronos-Käufer fühlten sich zurecht durch die Vorstellung des Krome vom Hersteller vergackeiert.

Normalerweise schätze ich ja deine Aussagen sehr, aber das hier? Ist das dein Ernst?

An was wird so was festgemacht? Piano-Roll im Sequenzer? Geil. Mal ganz ehrlich, der Krome ist eine dermassen abgespeckte Schleuder, da kann man sich als Kronoskäufer doch gar nicht verscheissert vorkommen. Schon alleine die Tastatur der KROME's ist ne Lachnummer für sich. Von den zwei Pedalalschlüssen, dem fehlenden Subausgang und den vier Echtzeitcontrollern gar nicht angefangen. 9 Engines gegen SampleRom, bei denen das meiste für Pianos draufgeht... und so weiter...

Falls du auf den Kronos X abzielst, das hat was, aber lass den Krome aus dem Spiel, der gräbt dem K nicht das Wasser ab, nicht mal ansatzweise.


Ansonsten wurden "Workstations", glaube ich, weniger für den Live-Einsatz einwickelt, sondern für (Home-)Studios, um damit komplette Arrangements erstellen zu können. Aber inzwischen werden "Workstations" wohl eher Live verwendet. Mit ihren eingebauten Sequencern möchte eh keiner mehr in einem (Home-)Studios arbeiten. :twisted: Und der technische Rest sind eben multitimbral einsetzbare Sounds und Effekte. Wobei je größer die Band-Besetzung, um so weniger Multitimbralität und Effekte werden im Keyboard benötigt. Lediglich, je nach Repertoire, eine entsprechende Auswahl an Klängen in möglichst guter Qualität. Es muss also Live keine "Workstation" sein. Es reicht ein "Performance Synthesizer". ;)

Mit Verlaub, aber das ist Unsinn. Der Martman würde wohl gleich mit der K2000R nach dir werfen, aber auch andere, die ich wesentlich "normaler" wahrnehme, setzen. Hat nicht gerade Toeti seit seinem Kronos den Rechner aus dem Setup geworfen und spielt die Playbacks nun mit der Maschine ein?
Ich glaube, die integrierten Sequenzer- und Pattern-Möglichkeiten sollten nur endlich mal im 21. Jahrhundert ankommen (beim K schon teilweise der Fall). Audiospuren wären da beispielsweise Pflicht. Ausserdem muss ich sagen, bei dem, was manche "Performance Synthesizer" nennen, nehm ich doch lieber wieder die Workstation...


Ich stimme sowas von zu. Besonders, wenn ich einen der vielen "Ausführlichen Testberichte" lese ... Ihr wisst schon von wem, in denen der Motif in allen belangen besser abschneidet als jedes andere Gerät, sogar der Kronos.

Kann man so sehen. Muss aber auch sagen, dass viele, welche den Motif schätzen bzw. beim Test für gut befinden (ob nun gekauft oder nicht), nunmal ein ganzes Paket rumstehen haben - während der Kronos in den ersten Liefermonaten den einen oder anderen fetten Patzer vorweisen durfte. Das wird nunmal honoriert, wenn die Hersteller zu Ende denken und nicht nur bis ans Ende der Featureliste.
 
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Zitat: Ich habe den Eindruck, dass z.B. Motifs auch fast ausschließlich Endorser spielen. "

Ich antworte mal im hessischen Badesalz-Stil: " Da muss ische ma lache".
Es gibt so viele Coverband-Keyboarder, die einen Motif spielen und ich selbst habe den Motif-Sound fast immer im Setup gehabt (Motif ES, S90X).

Die beste klangliche Grundversorgung mit vielen tollen sofort einsetzbaren Sounds bietet für mich immer noch der Motif. Auch wenn er etwas in die Jahre gekommen ist und Korg in der letzten Zeit etwas Erfolg hatte, sieht man den Motif sehr oft auf der Bühne. Insbesondere mit den Soundsets von Peter Krischker würde ich einen Motif immer noch lieber spielen als einen Kronos.

Klar ist das Geschmackssache. Aber die obere Aussage war so glaubwürdig wie "Der VW Passat wird nur von Endorsern gefahren" :)
 
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Yamaha gilt bei den Naturklängen (Streicher, Bläser) nach wie vor als ungeschlagen, was die Dynamik und den Reichtum der Spielgeräusche sowie deren Einbindung in das Live-Spiel betrifft.
Das hält aber einige Keyboarder nicht davon ab, gerade bei diesen Sounds etwa auf Kurzweil zu setzen, mit dem ironischerweise kleinsten Basis-Samplerom, aber für viele immer noch sehr guten Grundsounds (von den Möglichkeiten der VAST-Engine ganz zu schweigen).

Ich für meinen Teil finde Yamaha-Rompler fast schon brutal klar, im Multimode "schreit" jeder Part den anderen an, man kann jedes einzelne Element (und davon gibt es acht per Yoice) mit einem Dreiband-EQ bearbeiten, das ist in meinen Ohren einfach übertrieben und gerade die Klaviersounds finde ich spätestens nach einigen Minuten Anhören ziemlich nervig.
 
Als Kronos-Benutzer stimme ich gmaj7 ausdrücklich zu. Die Yamaha-Workstations sind schlicht die am meisten verbreiteten Keyboards unter Band-Keyboardern wegen der Fülle an Sounds, die einen breiten Grundbedarf spielfertig für die Bühne anbieten. Und mit Peter Krischker ist wirklich ein guter Programmierer an Bord. Diese Praxistauglichkeit ist auch der einzige Grund, weshalb sich Kurzweils zu günstigen Preisen relativ gut halten: die programmierten Sounds waren seinerzeit einfach vorbildlich am Praxisbedarf orientiert und funktionieren im lauten Band-Kontext immer noch.

Ich finde, man muss Sachlage und persönliche Präferenzen auseinanderhalten.
- Ich würde nie einen Passat fahren, obwohl ich ihn für ein gutes Auto halte: der ist mir insgesamt einfach zu sehr 08-15 (was ihn ja gerade für viele verschiedene Menschen gleich attraktiv macht). Ähnlich geht es mir mit den Yamaha-Sounds: ich kann mit denen nicht viel anfangen, obwohl sie völlig ok sind: es ist halt der übliche middle-of-the-road Pop-Rock Klang für mich.
- Trotzdem muss ich zugeben: Korg kann noch eine Menge zulegen, wenn es darum geht, seinen Geräten einen guten Live-Sound mitzugeben. Viele Korg-Sounds klingen viel zu sehr nach gefälligem Zimmer-Sound oder wollen mit effektreichen Settings Käufer im Laden beeindrucken. Wenn ich trotz allem einen Kronos bei weitem einem Motif vorziehe, dann liegt das einfach daran, dass ich gerne meine eigenen, maßgeschneiderten Sounds (NICHT von der Stange) habe und dafür ungleich bessere Möglichkeiten auf dem Kronos vorfinde als bei der gesamten Konkurrenz.

Was die Modularität betrifft: die größte Gewinnspanne der Hersteller liegt darin, dass sie möglichst billig hergestellte Gesamtkeyboards verkaufen, die bei Bedarf dann wieder durch komplette Keyboards ersetzt werden müssen. Um an Modulen (viel know-How, wenig Hardware-Gewinnspanne) zu verdienen, müssten die viel zu teuer werden und gehen dann am Markt vorbei (siehe die Pleite mit den Roland ARX-Boards).
 
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Ich stimme Defrigge zu.
Einzige Ergänzung: Alleine durch die richtige Auswahl aus den 1000en Klängen und etwas Nachbearbeitung lässt sich auch ein "eigener" Sound basteln.
Wobei ich meine Motifklänge schon weitestgehend ohne oder mit wenig Nachbearbeitung nutze. Damit ist die Pflicht sehr wohlklingend abgedeckt und die Kür hole ich aus meinen Roland-Klangerzeugern.
Hätte ich den Roland aber nicht wäre sicherlich noch einiges aus dem Yamaha rauszukitzeln.
(Solange man es nicht um mehr als 2 Oktaven transponieren muss ;-)
 
Die Yamaha-Workstations sind schlicht die am meisten verbreiteten Keyboards unter Band-Keyboardern wegen der Fülle an Sounds, die einen breiten Grundbedarf spielfertig für die Bühne anbieten.
Ja, und wenn ich eine Workstation auf ihre Werksounds reduzieren würde, würde ich Dir zustimmen. Da ich das jedoch nicht tue schrieb ich oben "in allen Belangen". Auch zu einem reinen Synthesizer gehören nicht nur die Werksounds sondern auch die Möglichkeit Sounds selbst zu erstellen, und dies bietet der Kronos deutlich umfangreicher als der Motif.

Zu einer Top-Workstation gehört für mich:
- Spitzen-Sound-Grundmaterial (Wellenformen) - Punkt für beide
- Flexible Möglichkeit Sounds zu editieren/erstellen - Punkt für Kronos
- Guter Sampler - Punkt für beide
- Umfangreicher Sequenzer mit MIDI- und Audiospuren. - Punkt für Kronos
Habe ich etwas vergessen?

Hätte ich mich zwischen Kronos und Motif zu entscheiden, würde ich den Motif nehmen weil er eher meine persönlichen Bedürfnisse abdeckt als der Kronos. Dennoch akzeptiere ich die Tatsache, dass der Kronos die flexiblere und leistungsfähigere Maschine ist.
 
Wenn beim Sounderstellen auch ergonomisches Layern und splitten gemeint ist, hat der Kronos den Punkt in keiner Weise verdient!
 

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