Problem mit Bezahlung bzw. Anrechnung der Unterrichtsstunden

[putschii]

Hallo,

muss meiner Wut mal Luft machen. Ich habe jetzt ein paar Monate Gitarrenunterricht und zahle monatlich 96€ für 45min pro Woche. Wohl gemerkt, dass in den Ferien kein Unterricht stattfindet. Nun bekomme ich heute eine Nachricht von meinem Lehrer, dass ich noch für Juli den vollem Preis zahlen muss, obwohl ich keinen Unterricht bekommen habe. Natürlich OHNE die Stunden als Nachholtermine angerechnet zu bekommen, mit dem Argument, dass er sich bei den Preisen eigentlich einen Durchschnittspreis überlegt hatte. Das hieße ja, dass ich im Jahr 2 1/2 mal 96€ für NIX zahle (wegen ca. 10 Wochen Schulferien)?! Also ich finde, dass das auf keine Kuhhaut geht Ich meine, ich kann ja auch nicht sagen, dass ich für nicht erbrachte Leistung volles Gehalt bekomme

MfG,

putschii

 

[dreod]

Naja, wenn er es als Durchschnittgehalt angedacht hatte, dann ist dein Argument mit 2 1/2 mal 96 EUR zahlen für NIX nichtig.

 

[putschii]

Es war aber nie die Rede von einem Durchschnittsgehalt. Die Rede war von 96€ für 45min wöchentlich in einem Monat und nichts anderes. Was er sich denkt ist ja schön und gut für ihn aber wurde nie erwähnt oder verschriftlicht.

 

[lightsrout]

Hast du einen vertrag? Wenn das so drinsteht: 4x45min zu 96€ und nix von durchschnittsgehalt oder 12 monaten dann hat er ja eigl nichts in der hand. Find ich schon arg.

 

[TSonGoku]

Durchschnittsgehälter bekommen eigentlich Lehrer, die von Schulen oder sonstigen Institutionen engagiert werden. Bei Privatlehrkräfte kommt es immer auf die Absprachen an. Wenn ihr euch geeinigt habt, dass du 96€ pro Monat bei 45min pro Woche bezahlst, dann kann er dir während der Ferien nichts anrechnen lassen, da kein Unterricht stattfand. Da möchte er dich nur abzocken, oder aber eure Konversation wurde von Fehlinterpretationen geleitet. Das tut aber nichts zur Sache, da nur die Worte zählen. Weise ihn auf eure genaue Absprache hin, und bestehe darauf die 96€ nicht zu zahlen. Wenn er Einwende hat, dann kannst du ihm sagen, dass du eben den Lehrer wechseln wirst. Da musst du hart und gerecht bleiben!

 

[putschii]

Gut, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine bin. Nein es besteht kein Vertrag, nur eine mündliche Absprache. Find die ganze Sache schon traurig, da mir der Unterricht an sich gefallen hat, aber für nichts zu bezahlen, bin ich auch nicht bereit. Heißt wohl nach einem neuen Lehrer suchen oder alleine weiter machen.

 

[benny barony]

Find ich ehrlich gesagt nicht ungewöhnlich. Es ist halt ein Unterschied, ob sich jmd. mit dem Unterricht etwas dazuverdient oder komplett selbstständig tätig ist mit allem Zipp und Zapp und davon leben muss. Wer von uns verzichtet denn bitte im Urlaub auf sein Gehalt?

Das ist mMn ein Problem in der Absprache...

 

[rbur]

Ich meine, ich kann ja auch nicht sagen, dass ich für nicht erbrachte Leistung volles Gehalt bekomme

Ich bin zwar kein Musiklehrer, aber ich kriege in meiner Urlaubszeit mein Monatsgehalt vom Arbeitgeber weiterbezahlt. Ist das bei euch anders?

Jahresgebühr in 12 Monatsraten ist eigentlich Standard, auch für Privatlehrer.

Letztendlich gilt natürlich die jeweilige Absprache. Da ihr keinen Vertrag habt, wird außer Druck machen nichts möglich sein, beweisen kannst du es schlecht.
Monatliche Gebühr und Unterrichtszeit pro Woche ist übrigens auch eine schlechte Absprache, weil manche Monate 4 und manche 5 Wochen haben und vielleicht auch noch ein Feiertag ist.

Ich habe unregelmäßig Unterricht und zahle meinen Lehrer nach tatsächlich gehaltenen Stunden. 50 Euro für 60 Minuten.

Heißt wohl nach einem neuen Lehrer suchen

Der neue Lehrer wird dir wenn er schlau ist das mit dem Durchschnitt schriftlich geben. Oder mehr verlangen, damit er auf die gleiche Summe kommt.

 

[Flying Duckman]

Hier mal von S(a)eiten eines Ex-Vollzeit-Gitarrenlehrers: Er liegt grundsätzlich im Rahmen dessen, was üblich ist. Auch die "ausfallenden" Stunden in den Ferien sind so üblich. Allerdings sollte das irgendwie schriftlich festgehalten sein, mit Unterschrift und so. Wenn du alles hochrechnest, kommst du so ca auf einen Stundenlohn von 35-40 Euro brutto und das verlangt der Elektriker auch, der dir innerhalb von fünf Minuten deinen Herd anschließt. Dieser monatliche Betrag ist ja im Prinzip nur ein Zwölftel eines Jahresbetrages den du eben in Raten zahlst. So wirst du es bei jedem Gitarrenlehrer haben, der das hauptberuflich und ernsthaft betreibt. Ich kenne auch Lehrer, die bieten die Stunden nach Bedarf an, dann kostet das aber noch mal mehr.
Ein engagierter Lehrer wird sich auch - je nach Schülerstand - neben der Unterrichtszeit noch auf dich vorbereiten. Das ist Arbeit, die du nicht unmittelbar siehst.

Das ist schon alles okay und üblich so. Du kannst deinem Lehrer nur ankreiden, dass er dir das nicht mitgeteilt hat und du auch nichts schriftliches hast und der mündliche Vertrag wohl ein anderer ist. Da hat der Gute meiner Meinung aber wirklich Mist gebaut.


PS: Du musst jetzt nur entscheiden, ob du ihm deswegen nen Terz machen willst. Eure Vertrauensbasis wär damit für'n Arsch.

 

[swani]

Wenn es keinen schriftl. Vertrag gibt, umso besser für dich und dann zahle auch nichts. Wenn er droht zu klagen, dann lass ihn das ihn tun.
Er muss vor Gericht dann beweisen, dass es eine solche mündl. Vereinbarung gibt. Und das kann er nicht, es sei denn, es gab Zeugen. Dann hast du allerdings die A...karte.
Und da er offensichtlich mehr ein ******, als ein Lehrer zu sein scheint, suche dir einen anderen Lehrer und mit dem handelst du einen neuen (schriftl.) Vertrag aus.

In diesem Sinne

swani

 

[benny barony]

[...]Und da er offensichtlich mehr ein ******, als ein Lehrer zu sein scheint[...]

Findste nicht, dass das etwas zu weit geht?

 

[smello]

Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es ja auch nicht primär um die entfallenden Stunden in den Ferien.
Du regst dich ja jetzt akut auf, weil eine andere Stunde ausgefallen ist (Kranktheit ect.) und du keinen Ersatz bekommst.
Sehe ich das richtig?

Und mein Tip: Rede doch einfach mal ganz normal mit ihm darüber. Ohne ihn gleich als****** zu bezeichnen
Da werdet ihr euch doch einigen können.

 

[putschii]

Ich bin zwar kein Musiklehrer, aber ich kriege in meiner Urlaubszeit mein Monatsgehalt vom Arbeitgeber weiterbezahlt. Ist das bei euch anders?

Ja ist es bei mir. Ich bin neben meinem Studium als Kletterlehrer selbstständig und bekomme da auch nur die Stunden bezahlt, die ich mache.
Nein es gab keine Zeugen und ich würde auch keinen Aufstand machen, wenn mir das alles so vorher erklärt worden wäre aber 96€ für 45min im Monat klingt für mich völlig anders, selbst wenn es mal 4 und mal 5 Stunden sind. Die Telekom macht ja auch kein extra Vertrag oder Gebühr, weil es mal 30 und 31 Tage sind.

Nee ich rege mich auf, dass ich für einen ganzen Monat zahlen soll, wo ich nur eine Stunde gehabt hätte, welche aber nicht mal statt fand.

 

[benny barony]

Ja ist es bei mir. Ich bin neben meinem Studium als Kletterlehrer selbstständig und bekomme da auch nur die Stunden bezahlt, die ich mache.

Zahlst Du auch den vollen Satz an Sozialversicherungen aus eigener Tasche?

 

[Flying Duckman]

Naja, wenn dich das stört, dann musst du eben kündigen und es dir selbst beibringen. Das ist so in dem Job. Und eins kann ich aus Erfahrung sagen: Ohne Ferien knallst du als Gitarrenlehrer irgendwann durch weil es ein unglaublich anspruchsvoller Job sein kann. Ich hab danach ne Zeit am Fließband gearbeitet und das war für mich wie Urlaub ... Bekommst du die Ferien nicht gezahlt, kannst du auch deine Miete nicht zahlen. Ist nicht so, dass man damit reich wird. Auch wenn es für dich so aussehen mag.

 

[Mitym]

Hi,
das Musiklehrer die das Hauptberuflich machen, auch in den Ferien bezahlt werden ist eigentlich normal.

Mein Tipp: Such dir doch einen Studenten der das als Nebenverdienst macht, die sind meistens etwas günstiger und werden auch (oft, nicht immer) nur pro Stunden bezahlt.

Grüße

Mitym

 

[Vester]

Ich hab den Thread mal umbenannt.
Bitte mit Beschimpfungen/Verdächtigungen/Unterstellungen usw. aufpassen sowie keine Rechtsberatung durchführen. Danke.

 

[Azriel]

Grundsätzlich wäre erstmal als Ausgangslage interessant, WAS genau im Wortlaut vereinbart wurde.

Hat er gesagt: "Du bezahlst mir Summe XY pro Stunde"? Dann wäre ich auch sauer.

Hat er gesagt: "Du bezahlst pro Monat Summe XY, wir haben pro Woche soviel Minuten Unterricht" Dann basiert das ganze wohl tatsächlich auf einem Kommunikationsproblem.

Im meiner Musikschule wird auch pauschal pro Quartal bzw. pro Jahr bezahlt und schriftlich fixiert sind eine Mindestanzahl an Unterrichtsstunden. In Ferien und an Feiertagen ist grundsätzlich Unterrichtsfrei.

Ich würde empfehlen: Setz dich mal in Ruhe mit ihm hin, erkläre ihm deine Bedenken und dein Unverständnis und entweder ihr findet dann zu einem Nenner oder ihr habt verhärtete Fronten. Bei letzterem ist die Basis für eine weitere Zusammenarbeit natürlich weg.
Dann hilft nur ein neuer Lehrer.

 

[Flying Duckman]

Und geh auch vorher noch mal in dich, ob du nicht vielleicht nicht so ganz aufmerksam zugehört hast. Irren ist menschlich - auf beiden Seiten.

 

[cala]

Nicht aufregen, ich würde auch sagen, das ist eigentlich völlig normal. In Musikschulen ohnehin (da hat man es auch schriftlich), aber auch viele Privatlehrer machen das daran orientiert so.
Eine befreundete Musiklehrerin bietet ihren Schülern 2 Modelle an: Monatlich fester Durchschnitspreis (und regelmäßiger garantierter Unterricht in der Schulzeit) oder Bezahlung pro Stunde (nur, wenn sie außerhalb der festen Schüler noch Zeit hat). Letztes ist logischerweise deutlich teurer.
Wahrscheinlich habt ihr aneinander vorbei geredet, das passiert ohne Vertrag leicht, würde ich nicht als "gestörtes Vertauensverhältnis" ansehen. Wenn der Unterricht gut ist, musst du dich damit arrangieren, dass er eben teurer ist, als du dachtest, oder du suchst einen anderen Lehrer und hoffst, dass er genauso gut, aber billiger ist.