@campfire: Zu den Combos: Im Grunde hast du recht - theoretisch. Nur erstens klingt ein 15W Übungscombo relativ bescheiden und das wird durch Abnahme und Verstärkung nicht besser. Der Sound muss vorher schon da sein. Und zweitens (das steht im Ursprünglichen Thread) geht es um Deathmetal. Da brauchen AFAIK die Gitarren schon ordentlich Wumms untenrum. Den haben die kleinen Amps vermutlich nicht, und selbst wenn, dann kommt der abgenommen über eine so kleine "PA" erst recht nicht mehr rüber.
Um Instrumente wie Bass (ganz besonders!) und Gitarre (je nach Stil, aber hier...?) ordentlich per PA zu verstärken, muss da schon einiges an Holz stehen. Eine reine Gesangsanlage bzw. eine Proberaumanlage, die hauptsächlich für den Gesang gedacht ist, ist deutlich einfacher und billiger zu bekommen (selbst inklusive Instrumentalamps) als eine PA, die zwei (womöglich gar tiefer gestimmte) Gitarren und einen Bass ordentlich wiedergibt. Da reisst ein mittelgroßer 2*12" Gitarrencombo einiges mehr für deutlich weniger Geld...
Mit den Boxen gebe ich dir prinzipiell auch recht. Ich hatte letztens schon eine Diskussion mit magicgynnii, ob wir die Trauben hier nicht manchmal etwas hoch hängen. Das Problem: guten Gewissens empfehlen kann man nur, was man selbst kennt (und für gut befindet - unter Berücksichtigung der gestellten Ansprüche) oder zumindest anhand vieler bereits gehörter (und qualifizierter) Meinungen als gut einschätzen kann. Und bei den Billigen Sachen fehlt entweder die eigene Erfahrung oder die Dinger sind aufgrund eigener Erfahrungen auch für niedrigste Ansprüche einfach Schrott. Sicher gibt es auch in den Preisklassen drunter etliche Boxen, die für eine Anfängerband absolut OK sind (und auch bezahlbar), aber welche von denen soll man empfehlen, wenn man sie nicht kennt (und weder ich noch Gynnii haben Zeit und Geld genug, um den ganzen Low-Budget-Markt mal eben gründlich durchzutesten...)?
Leute, die genug Erfahrung haben, um die Qualität von Boxen relativ neutral einschätzen zu können (und eben nicht nur XYZ empfehlen, weil sie die auch haben und zufrieden sind, ohne jemals einen Vergleich mit der Preisklasse drüber gehabt zu haben), geben sich eben in der Preisklasse, die hier angefragt wird meist nicht mehr zufrieden - und können daher oft zu Billigheimern nicht viel sagen. Oder eben nur Schlechtes. Das ist eine gewisse Krux, oder nenn es Teufelskreis, das gebe ich zu....
Darüberhinaus wäre eine solche Empfehlung mit vielen Wenns und Abers verknüpft. Denn nachher steigen die Ansprüche und dann könnte es heissen "Was haben die mir denn da empfohlen, ich dachte die kennen sich aus?" Man müsste also jedesmal dazusagen "Das reicht höchstens für den Anfang, ist zwar nicht toll, aber... " etc.pp.
Man möchte den Leuten ja auch gerne die (mitunter teure) Erfahrung ersparen "Wer billig kauft, kauft (meist) zweimal". Ich weiss selbst, dass oft genug dagegen steht, dass das Budget eben sagt "Entweder billig oder gar nicht".
Dennoch ist es glaube ich besser, den Leuten eine (nach unserer Meinung) vertretbare Minimalvariante zu empfehlen und zu sagen, wo man am ehesten sparen kann.
Wenn die betreffenden sich dann die empfohlenen Dinger mal anhören, haben sie wenigstens mal einen Vergleich, auch wenn sie sich dann letztlich anders entscheiden.
Schwierig schwierig, das ganze.
Vor allem beim Holz, alles andere kriegt man irgendwie mit jedem Budget passend gemacht...
Jens