Ehrlich gesagt finde ich Kasper und damit VSS sehr unglücklich in der Hausarbeit zitiert. Er ist nicht unsicher über seine Atemtheorie, wie ihm der Autor in der Arbeit unterstellt, sondern hier wurden vielmehr Äpfel und Birnen in einen Topf geworfen. Das Grundkonzept ist: Einzelne Problemfelder gezielt trainieren und nach und nach alle Bereiche optimieren. Wenn man mit den Grundtechniken wie: Wie funktioniert überhaupt eine Atemstütze? (nicht nur theoretisch!) vertraut ist, kann man einen Schritt weitergehen. Die Grundlagen haben sich automatisiert und man denkt dann nicht mehr über die Technik nach, sondern singt rein aus der Klangvorstellung und dem Gefühl heraus. Da der Körper die Grundtechniken schon gelernt hat, nutzt er sie dann automatisch richtig (bzw. einige Talente tun es von Natur aus, bei denen kann man dann einiges an Technik überspringen). Genau dann singt man über die Vorstellungskraft und das sollte das Ziel des Ganzen sein. Ich denke schon lange nicht mehr "jetzt mehr Atem" wenn ich singe oder "jetzt Hals so und so stellen". Unabhängig davon finde ich theoretische Abhandlungen immer ein zweischneidiges Schwert: Stand z. B. ein Reid selbst mit seiner Technik auf einer Opernbühne? Oder macht er sich nur theoretische Gedanken? Mag ja sein, dass das Hand und Fuß hat und sicher hat er der Gesangswelt auch einige Impulse gegeben, aber bisher hab ich noch niemanden getroffen, der danach konkurrenzfähig singen gelernt hat.
Aber du hast Recht, Vali, das ist ziemlich OT.