@andersdenken Ich muss einfach sagen, dass sie rundum perfekt ist. Zu allererst ist der Sound einfach gut. Schon unverstaerkt klingt sie offen, laut, dynamisch, aber mit beeindruckenden Baessen (vermutlich durch das Chambering in Kombination mit dem westindischen Zedrele als Korpusholz + dem harten BRW Griffbrett). Selbst gezogene Toene in hohen Lagen klingen beeindruckend lange und gleichmaessig aus. Das ist auch der perfekten Abrichtung der Buende durch PGK zusammen mit der altbewaehrten Faber Hardware geschuldet.
Dazu kommt, dass der Hals sehr angenehm zu greifen ist (selbst, wenn man wie ich gerade nur mit Zeige- und Mittelfinger spielen kann). Die Balance ist gut, fast ein bisschen kopflastig, was man aber mit einem guten Ledergurt nicht merken kann. Das Gewicht ist mit 3.8 kg meiner Meinung nach im perfekten Bereich fuer eine Les Paul.
Fuer die Elektronik habe ich dieses mal ganz spezifisch nach Specs und weniger nach Namen geschaut. Dafuer habe ich z.B. komplett unterschiedliche Potis verbaut. Das Bridge-Vol.poti ist ein ganz billiges A500K Alpha Poti mit gemessenen 484 kOhm. Der Taper dieses Potis ist fast zu 100% identisch mit dem Taper der alten Centralabs Potis in meiner 59er Junior
. Als Tone-Poti kommt ein Mojotone CTS Poti mit 495 kOhm zum Einsatz. Das hat einen deutlich gleichmaessigeren Taper als das Alpha Poti, was mir fuer ein Tone-Poti gerade recht ist. Als Cap ist da ein vintage Sprague Mylar Cap mit gemessenen 24 nF verbaut.
Am Hals kommt ein Burns A500k Poti mit gemessenen 563 kOhm zum Einsatz, das einen Taper hat, der zwischen dem Alpha und dem CTS liegt. Fuer den Hals-Tonabnehmer habe ich gerne etwas mehr/feinere Regelmoeglichkeiten als fuer den Bruecken-TA. Ausserdem haben die Burns-Potis einfach einen sehr angenehmen Drehwiderstand und da ich das Neck-Vol.poti sehr oft benutze, war das die beste Option. Das Hals-Tonepoti ist ein Retrospec (aka Historic Makeovers) CTS Pot mit 560 kOhm. Dazwischen ist ein Sprague Mylar Bumblebee Cap mit gemessenen 16 nF geloetet.
Ueber die sagenhaften Pickups schreib' ich hier besser nix
, zu denen gibt's
hier genug zu lesen.
Die Optik ist natuerlich auch wichtig - und da muss ich sagen, dass MJT doch ziemlich genau umgesetzt haben, was ich von ihnen wollte. Anfangs war die Rueckseite des Halses noch ziemlich klebrig, was sich aber mittlerweile auch gelegt hat. Das Aging ist dezent und einigermassen authentisch (soweit kuenstliches Altern authentisch sein kann).
Der Vergleich zu der Goldtop draengt sich auf, da ich ja schon meinte, dass das eine der besten Les Paul sei, die ich je in den Haenden gehabt haette. Das wuerde ich immer noch so unterschreiben. Was mich am Ende aber dann dazu bewogen hat, sie abzugeben (obwohl sie ja noch mir gehoert und nur bei Emerald City Guitars zum Verkauf aushaengt (+ als Demo-Gitarre fuer die Pickups dient)), war weniger der Sound als das Gewicht. Von der Klangqualitaet geben sich die "Rote Zora" und die Goldtop nicht viel (auch wenn der Grundcharakter etwas unterschiedlich ist) ... nur kann ich mir vorstellen, die Zora drei Stunden am Abend umzuhaengen - die Goldtop wuerde mir da die Schulter verziehen.
Ich werde, sobald es meine Hand wieder zulaesst, mal ein kleines Video aufnehmen ... habe eine neue Kamera gekauft und muss sowieso ein bisserl ausprobieren
Es beeindruckt mich aber immer wieder auf's neue, dass man mit PGK Bausaetzen wirklich mit etwas Muehe und qualitativ hochwertigen Teilen tatsaechlich Gitarren "selbst" bauen kann, die jeder Gibson Custom Shop Gitarre ebenbuertig sind. Das ist schon fantastisch und spricht sehr fuer die Guete der angebotenen Ware.
PS: Habe mit Phil lange ueber das Truss-Rod Problem geredet. Er hat mir sofort angeboten, die Kosten fuer eine eventuelle Reparatur anteilig zu uebernehmen. Er haette mir auch sofort einen neuen Hals geschickt, aber da der aktuelle Hals ein von mir gefunden und -stelltes BRW Griffbrett hat und die Lackierung ja schon gemacht wurde, haette das keinen Sinn gemacht. Er meinte, dass dieses Problem erst 2x (inkl. meines TRs) aufgetreten waere, seit er Gitarren herstellt.