Haha, merci Hoss. Aber die alte Schrummelgitte soll hier ja nicht im Vordergrund stehen. Es ist naemlich extrem beeindruckend, wie nahe das Precision Kit dem Sound des "Originals" kommt!
Der Ton ist zwar noch etwas "steifer", nicht ganz so dreidimensional und musikalisch, aber wenn man bedenkt, dass die Junior 56 Jahre Zeit hatte, entsprechend einzuschwingen und natuerlich zu altern, muss ich schon sagen, dass das, was das Precision Kit abliefert, der absolute Hammer ist. Und selbst mit meinen Sonderwuenschen (Honduras Mahagoni Hals und Korpus, mein eigen ge-sourced-tes Madagascar Palisander Griffbrett)
war das Kit richtig guenstig und ist jedem Bastler hiermit schwerstens ans Herz gelegt!
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Okay, hier nun ein paar Details zum Bau ...
Auch dieses mal habe ich nicht direkt ueber die PGK Website geordert, sondern eine Custom-Order an Phil geschickt. Wie oben geschrieben sollte es Honduras Mahagoni fuer Korpus (2-teilig) und Hals (mit dem 59er Profil) sein. Dazu habe ich ihm ein Griffbrett aus sehr altem Madagascar Palisander geschickt (aus der gleichen Charge, aus der auch das Griffbrett fuer
@martimi 's PGK Projekt stammt), das einen unglaublich glockigen Klopf-Ton hatte (mit einem beeindruckenden Sustain!).
Keine 3 Wochen nach der Bestellung habe ich das Kit bekommen und wie erwartet war es qualitativ ueber alle Zweifel erhaben. Da gab's wirklich NICHTS zu meckern.
Das Einleimen des Halses mit Liquid Hide Glue (hot hide glue stinkt mir einfach zu sehr) war ueberhaupt kein Problem. Damit hat es sich ja dann auch schon mit dem "Zusammenbauen" einer Junior. Die Poren habe ich mit Pore Filler von ReRanch verschlossen (mMn die beste Wahl - super einfach zu verarbeiten, schnell trocknend und sehr effizient). Bei der Lackierung wurde es dann etwas spezieller
Und zwar habe ich meiner Frau versprochen, dass das die letzte Gitarre sein wird, die ich in unserem Haus lackieren werde. Sie hat sich (absolut berechtigterweise) jedes mal ueber den penetranten Niter-Geruch im gesamten Haus beschwert. Ich habe keine Ahnung wieso, aber irgendwie hat das Haus den Dampf magisch angezogen, obwohl ich ausschliesslich draussen lackiert habe.
Wie auch immer. Ich hatte noch so einiges an angebrochenen Spruehdosen im Keller stehen. Cherrry Red von dem Trini Lopez Projekt, Burgundy Mist von dem Gibson Studio Projekt fuer meine Liebste und Pelham Blue. Da ich die Dosen nicht einfach entsorgen wollte, habe ich der SG einfach drei verschiedene Coats verpasst. Als erstes ein Cherry Red, dass die Gitarre wie eine klassiche SG hat aussehen lassen (und die Dose war auch leer). Fuer eine Minute war ich entschlossen, das so zu lassen. Aber wie langweilig waere das gewesen? Als ob's nicht schon genuegend rote SGs geben wuerde (leider habe ich kein Foto von dem "Baselayer" gemacht).
Also ... flugs einen Layer Burgundy Mist drueber gelegt ...
Da hat die Dose gerade so fuer einen kompletten Coat gereicht. Und da ich persoenlich nicht so ein grosser Fan dieser Farbe bin, wurde gleich mit Pelham Blue nachgeschossen.
Ahhh, gleich viel besser! Dieses mal gab's auch eine Seriennummer mit auf die Reise ...
Nach einigen Wochen des Wartens ging's dann an den Part der Arbeit, der mir am wenigsten Freude macht - das Schleifen und Polieren. Wenn ich vorhaette, noch mehr Gitarren zu bauen, wuerde ich mir sicherlich besseres Equipment kaufen (angefangen mit einer echten Spruehapparatur, ueber ein richtiges Polierrad, etc.). Das Endprodukt kann sich aber trotzdem sehen lassen ...
Neben dem "Verbrauchen" der Lackreste war die grundlegende Idee mit den verschiedenfarbigen Schichten natuerlich die, dass mit zunehmendem Alter und Spielspuren eine Lackschicht nach der naechsten zum Vorschein kommt und dementsprechend ein richtig spezielles Altern der Gitarre ermoeglicht. Da ich allerdings nicht ganz so lange warten wollte, habe ich an einigen Stellen ein bisschen "nachgeholfen", so dass die Gitarre jetzt schon gut gespielt aussieht.
Passend dazu habe ich ein gealtertes Pickguard von Mojoaxe geordert. Der Pickup ist ein P90 von
Klein Pickups, die Bruecke ist von Faber und die Studs sind Locking-Studs aus Stahl von TonePros.
Eine Besonderheit sind allerdings die Tuner. SGs sind ja bekannt fuer ihre Kopflastigkeit - ein Grund, warum es SGs in der Casa del Chelios so schwer haben. Man glaubt gar nicht, wie schwer Mechaniken sein koennen und wie gross deren Einfluss dank der Hebelwirkung sein kann. Deshalb habe ich die leichtesten Tuner auf dem Markt extra aus Japan geordert - Gotoh Stealth Tuner.
Und was soll ich sagen: Kopflastigkeit Fehlanzeige!
Eine tolle Gitarre, die trotz der super hochwertigen Komponenten weniger gekostet hat als ein vergleichbares Gibson USA Modell ...