Okay ... hier noch ein paar Bilder.
Im Haus ...
Und im fahlen Sonnenlicht ...
Und hier ein kurzes Soundsample:
https://soundcloud.com/sag_vintage_insp_pickups/sag-lp59-demo - leider nicht in gewohnter Qualitaet, aber ich konnte aufgrund eines kleines Unfalls beim Setup der Gitarre nur 2 Finger der linken Hand benutzen
Und was ist nun das Fazit zu dem China Kit?
Oder formulieren wir um: Wuerde ich noch einmal ein China-Kit ordern und fertig stellen? Vermutlich nicht. Denn um aus diesen Teilen ein brauchbares Endprodukt zu basteln, braucht es sehr viel Fleiss und noch mehr starke Nerven. Und ... ganz nebenbei ... ist auch eine gehoerige Portion Know-How und eine gute Auswahl an Werkzeug sehr hilfreich.
Ich gebe noch einmal zu bedenken, dass die ersten BEIDEN Haelse, die mit dem Kit gekommen sind (erst einer, dann ein Austauschhals nach meiner Reklamation), vollkommen unbrauchbar waren und ich einen Hals bei einem anderen (auch chinesischen) Haendler kaufen musste, um mit dem Projekt fortfahren zu koennen. Die Qualitaet des Holzes ist durchschnittlich, immerhin aber deutlich besser als bei dem ersten China-Kit, das ich im Eroeffnungspost kurz vorstelle. Der einteilige Mahagoni (im weitesten Sinne) Korpus kann sich sehen lassen, die Decke ist tatsaechlich aus Ahorn (und nicht irgendeinem poroesen Holz wie bei dem 1. China-Kit) und die Fraesungen sind einigermassen ordentlich ausgefuehrt worden.
"Einfach zusammenleimen und los" ist nicht - der Hals musste umstaendlich angepasst werden (nicht nur der Winkel, sondern auch ein Unterfuettern des Tenons war notwendig), die Positionen fuer die Bruecke und das Tailpiece "errechnet", einige Holzfehler und Leimreste ausgebessert werden, etc.
Das Mahagoni-artige Holz des Korpus ist deutlich grobporiger als z.B. Honduras Mahagoni, so dass das Porenfuellen auch nicht so einfach war wie z.B. bei dem Precision oder Faber Kit.
Alles in allem - viel Arbeit fuer gar nicht ganz so wenig Geld. Dennoch ist am Ende eine durchaus brauchbare Les Paul herausgekommen, was natuerlich zum Grossteil an den erstklassigen Hardware- und Pickup-Komponenten liegt. Die JS Moore Humbucker tun genau das, was ich schon im PAF Pickuptest beschrieben hatte - es handelt sich um ziemlich neutrale Pickups, nichts spektakulaeres, aber grundsolide Aggregate, die dem etwas "muffigen" Holzklang etwas die Muffe nehmen.
Als Grundfazit knapp und schmerzlos: Wer eine richtige Herausforderung sucht und lernen will, kann sein Glueck mit einem China-Kit versuchen. Sollte aber weniger der Weg das Ziel sein, sondern eine wirklich einfach zu bauende und hochwertige Gitarre, dann wuerde ich meine Finger vom China-Markt lassen und entweder mit Faber oder Precision Guitars mein Glueck versuchen.