Präzise schnell spielen - langsam anfangen?

A
amdstw
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
19.02.14
Registriert
12.09.08
Beiträge
212
Kekse
118
Es heißt ja immer, wenn man schnell spielen will, muss man langsam mit Metronom zum Üben anfangen. Irgendwo habe ich aber auch gelesen, dass man durch langsam üben nie schnell spielen wird, da es auch im Gehirn sich anders abspielt, wenn man schnell oder langsam spielt - oder so. ;-)

Ich selbst habe Erfahrung gemacht, dass über einem bestimmten Tempo sich das Spielen irgendwie anders anfühlt. Ein präziser, schneller Lauf mit ein Paar Noten aus einem Skala mit z.B. Eco-Picking oder einfach nur zum Metronom ein One-Note Rhytmusübung.... Es ist auf jeden Fall kein fließender Übergang vom langsamen zu richtig schnellen Spielen.

Ist das nur ein subjektives Empfinden eines "ungeübten" (spiele doch schon ein Paar Jährchen) Gehirns / Fingers oder ist das ein bekannter Effekt und Tatsache.

Wenn zweiteres zutrifft, gibt es gezielte Übungen, die diese Tatsache berücksichtigen (im Gegensatz zum einleitenden ersten Satz oben) :). Oder stößt man hier auf Grenzen, die nur durch professionelles Üben (sich diszipliniert stundenlang quälen - das wochen lang :-D) durchbrochen werden kann?
 
Eigenschaft
 
Schau Dir mal den Guitar Speed Trainer an, da wird (auf Englisch) eigentlich erklärt wie man idealerweise üben sollte..

Du hast schon recht wenn man zu langsam übt bringt das nicht viel, entscheidend ist die Ideale Geschwindigkeits Kurve ..

http://www.guitarspeed.com/gst/method.asp
 
Ich glaube, ich weiß was du meinst: Man spielt einen bestimmten abschnitt, sei es ein schnelles Solo lick.
Langsam läuft es super, doch irgendwann kommt man an die Grenze, an der man üben muss.
Es wird abgehackt, unsauber oder sonstiges.
Zieht man es jetzt auf normalem Tempo durch und "shredded" einfach, ist es plötzlich gut. Meinst du das?
Dann geb ich dir mal n Tipp: Nimm es auf und hör es dir im Detail an. Meistens wird das fürchterlich sein:rolleyes:

Hab schon länger das Gefühl, dass dies eher so n Befreiungsschlag vom Gehirn ist, das quasi keinen Bock mehr hat sich zu konzentriern. Und schon denkt man "uuuh,toll, wunderbar, ich kanns doch".
Aber nunja, dann egtl doch nicht so wirklich ;D
Ich denke, das Stupide üben ist die beste Methode um Hirn, Finger, Handgelenke genau richtig zu koordinieren. In jedem Tempo.
(Allerdings auch nur wenn man die Geschwindigkeit schrittweiße erhöht. Manchmal glaub ich, die Leute machen das garnicht und Fragen sich dann, warum sie nicht schneller werden:rofl:)
Allerdings kombiniere ich persönlich langsames Spielen mit kurzen "Sprints". Macht mehr Spaß, lockert auf und holt einen kurz aus der stumpfen Routine raus.
 
Wer rennen will, sollte erst mal gehen können! ;)
 
"Wer rennen will, sollte erst mal gehen können!"
Ich habe versucht zu vermitteln - ohne überheblich zu erscheinen, dass ich über die Anfängerträumereien hinaus bin, wo man geheim davon träumt mal wie Slash oder Petrucci spielen zu können. Will auch kein Shred-Weltmeister werden. Gehen wir mal davon aus, dass ich "gehen" kann... ;-)

Mein Ziel ist es, echt schnelle (kürzere) Passagen/Sprints präzise und mit echtem Anschlag spielen zu können, so, dass es auch noch clean sauber klingt. Und ich bezweifle, dass man mit den üblichen Ansatz "langsam->schnell" hier effizient zum Ziel kommt. Aber vielleich ist es auch der einzige Weg und es dauert halt ihre Zeit.

Wie lernen das denn die Jazz-Gitarre-Studenten? Gibt es da gezielte Übungen dafür?
 
Das war kein Vorwurf an Dich. ;) Normalerweise geht es aber Schritt für Schritt. Vielleicht solltest Du ein Video davon machen oder ein Beispiel nennen, damit es auch mir deutlich wird, was Du meinst?
 
Ich meine schnelle Durchläufe, wie z.B. McLaughlin es manchmal macht (oder Al Di Meola, etc.), die aber keine durchgezogenen Arpegios sind, sondern wirklich einzeln präzise angeschlagene (quasi beliebige) Noten.
 
Allerdings kombiniere ich persönlich langsames Spielen mit kurzen "Sprints".

Ich denke, das ist ein guter Weg.

Troy Stetina empfiehlt sowas auch ("Practicing in Bursts"), also das Gelernte (das langsam absolut sauber sitzen muss!) immer mal wieder in kurzen schnellen Passagen üben - danach wieder einige extrem langsame und saubere Sätze. Dadurch bekommt man ein Gefühl für die Geschwindigkeit...
Man sollte das aber echt nicht übertreiben - hier geht's nur um das Durchbrechen von "Speed-Barrieren"... Und immer schön entspannt bleiben.

Das geht sicher nicht von heute auf morgen aber langfristig habe ich so schon gute Erfolge erzielt... Glaube ich. ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Oh Mann, genau mein Problem auch. :-(

Ich probiere auch eine Kombination aus schnell(er) und langsam, wobei ich bei der langsamen Variante darauf achte, die gleichen kurzen Bewegungen zu machen, als wenn ich schnell spielen würde.

Da ich manchmal das Gefühl habe, daß mich mein Kopf ausbremst, weil ich mir die Töne einzeln merke, versuche ich, mir Sachen blockweise zu merken. Das klappt aber noch nicht so einfach; muß man sich wahrscheinlich auch mühselig antrainieren...

geka
 
Klitzekleine Blöcke sollten helfen.

4 Noten reichen für den Anfang vollkommen, hier gehts ja (erstmal) nur um die reine Technik.
Am Anfang sind keine Geschwindigkeitsrekorde zu erwarten aber je langsamer, entspannter und sauberer ihr das übt, desto schneller wird man Fortschritte erkennen.
Schön mit dem obligatorischen 1-2-3-4 anfangen ("Petrucci-Übung") und alle Variationen davon.

Wichtig: Nicht verkrampfen, GEDULD - und das ganze natürlich mit Metronom. ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Rockerator und Whaip, ihr habt den Nagel ja schon auf den Kopf getroffen; es ist halt alles gesagt, nur noch nicht von jedem, darum tu' ich nochmal meinen Senf dazu::)

Klar, langsam zu üben und die Geschwindigkeit zu steigern und dabei die optimale Geschwindigkeitszone zu finden - wie's der guitar speed trainer empfiehlt - ist schon wichtig und wohl auch grundlegend, aber erst kurze Speed bursts bringen das richtige Tempo; sonst steckt man halt ewig in der Falle, etwas zu versuchen ohne es je zu erreichen.

Diese kleinen Filmchen
http://www.metacafe.com/watch/55812..._online_speed_cyclic_vs_burst_approach_by_bo/

http://www.guitarmasterclass.net/ls/speed-power-burst/

zeigen sehr schön, wie's gemeint ist.

Gruß

Arthur Milton
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Dass Klassiker normalerweise sehr gut ausgebildet sind, weiß man ja.

Deshalb werfe hier mal einen Blick über den Gitarristen-Tellerrand hinein http://www.sdmaus.com/geigenblog/wie-ube-ich-schnelle-passagen-teil-1.html

Schaut euch mal in dem Blog um. Was dort steht, gilt prinzipiell für alle Instrumentalisten.

Es gibt nicht DIE einzig gültige Methode, um eine Passage auf das geforderte Tempo zu bringen. Je nach Notentext, nach persönlichen Voraussetzungen und nach persönlichem Entwicklungsstand muss man mit unterschiedlichen Lerntechniken, also Mitteln an die Schwierigkeit heran gehen.

Grüße Thomas

Edit: Um die Frage zu beantworten:

Natürlich musst Du langsam anfangen, schließlich kannst Du zu Beginn noch nicht schnell.

Die Frage ist vielmehr, ob Du auch noch langsam üben solltest, wenn Du schon schnell spielen kannst.

Und: Natürlich ist das ein gutes Mittel, um an der Präzision zu arbeiten.

Aber auch die Verkürzung ("Burst") ist ein klasse Mittel, wenn Du schon über die Geläufigkeit verfügst (wenn nicht, dann solltest Du daran arbeiten). Die Burst muss man nicht mit den ersten Noten einer Passage beginnen (1-2-3-4-x-x-x-x). Manchmal macht es Sinn, es rückwärts anzugehen (x-x-x-x-7-8-9 -> x-x-x-6-7-8-9 -> x-x-5-6-7-8-9 usw.)

Was zu welchem Zeitpunkt wie Sinn macht, musst Du entweder selbst herausfinden, oder Du suchst Dir einen Lehrer, der es Dir zeigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
@Fretboardjunkie:

Genial! Danke für den Link, hab' ich sofort in meinen bookmarks gespeichert!
 
Danke für die Links und Infos. Ich werde mal solche Speed Training Einheiten in meine Übungen einbauen. Bin gespannt, wie bald man damit spürbare Fortschritte macht... :). Das mit den Bursts scheint eine bewährte Methods zu sein, um Grenzen hinauszuschieben bzw. durchzubrechen.
 
Falls euch mal langweilig ist - hier noch eine sehr ergiebige Quelle zum Thema "effektives Lernen"...
Ist zwar für Klavier, vieles lässt sich aber 1:1 auf die Gitarre übertragen. Schon das Vorwort hat es in sich. Viel Spaß beim Lesen! ;-)

http://foppde.uteedgar-lins.de/foppde.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls euch mal langweilig ist - hier noch eine sehr ergiebige Quelle zum Thema "effektives Lernen"...
Ist zwar für Klavier, vieles lässt sich aber 1:1 auf die Gitarre übertragen. Schon das Vorwort hat es in sich. Viel Spaß beim Lesen! ;-)

http://foppde.uteedgar-lins.de/foppde.html

+1

Der Link ist klasse, ich kannte das "Buch" bisher nur auf Englisch. Ich kann wirklich jedem Gitarristen das "Fundamentals of Piano Practice" nur empfehlen. Ich hab mich vor längerem damit beschäftigt und hab mittlerweile eine ganz andere Herangehensweise an das Üben und vor allem mehr Spaß dabei. ^^

Edit: Der Geigenblog, den Fretboard Junkie gelinkt hat, ist ja der Überhammer. Leider glaub ich, dass die meisten Gitarristen schon daran scheitern werden, dass aus den Sechzehnteln plötzlich Achtel im 3/8 Takt gemacht werden. Wenn es einer gezeigt bekommt, kein Problem, aber leider leider wissen wir ja, dass die meisten Gitarristen nicht besonders begabt sind, was Rhythmus lesen und hehe, spielen angeht. :) ;)
Da bin ich dann wieder froh, dass ich mich gezungenermaßen mit Rhythmuslesen auseinandersetzen musste.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr interessante Tipps .... DANKE!!! :great:
 
Auch von mir ein großes DANKE !
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben