Hallo @glueckspilz
Die XLR-Ausgänge geben nur einen "Mikrofonpegel" aus. Der ist einiges geringer, wie der Line- oder Amp-Pegel der Klinkenausgänge.
Der zweite Unterschied: XLR ist symmetrisch, also mit extra-Schirm. Bei einem dynamischen Mikrofon wäre das Spulenanfang an Pin 2, Spulenende an Pin 3 und Masse, also das Mikrofongehäuse an Pin 1. Dadurch werden Brummschleifen vermieden.
Der Ground-Lift-Schalter kann dann noch den Schirm auf der HD500-Seite abklemmen, falls es brummt. Dann sind nur Pin 2+3 zum Pult verbunden.
Die Klinkenausgänge sind asymmetrisch, haben also nur eine signalführende Leitung und einen Schirm. Steht der kleine Schalter auf "Line" haben sie einen höheren Pegel, der mit dem Pegel eines Kopfhörers, eines Keyboards, oder eines CD-Players vergleichbar ist. Steht er auf "Amp" haben sie einen geringeren Pegel, der mit dem Pegel einer E-Gitarre vergleichbar ist.
Noch ein Unterschied: Aus den XLR-Ausgängen kommt immer Stereo, egal, ob einer, oder beide angeschlossen sind.
Aus den Klinkenausgängen kommt mono, wenn einer angeschlossen ist (links und rechts wird zusammengemischt) und stereo, wenn beide angeschlossen sind.
Je nachdem, wie empfindlich nun die Eingänge Deiner Aktivboxen sind und auf welcher Stellung der kleine Schalter steht (Amp/Line) können hier Lautstärkeunterschiede auftreten. Sie sind aber unerheblich.
Generell sind die symmetrischen XLR-Ausgänge für längere Strecken (z.B. zum Mischpult) besser geeignet.
Die Klinkenausgänge sind für die lokale Verkabelung auf der Bühne mit Aktivbox, Verstärker, Monitor usw. die richtige Wahl.
Ich nutze die XLR-Ausgänge und fahre mit ihnen stereo zum Pult.
Zusätzlich habe ich den aktiven Monitor mono per Klinke über dessen zweiten Eingang direkt angeschlossen. Dadurch bleibt mein Monitorsignal konstant, auch wenn der Mischer den Pegel, oder den Klang ändert und ich kann mein Signal besser einschätzen und regeln.
Sollte man nicht stereo zum Pult fahren können, da dort nur ein Eingang frei ist, hat aber diverse Stereo-Effekte, oder Dual-Amp aktiv und im Stereo-Signal links-rechts verteilt, wird von einigen Benutzern des HD500 eine DI-Box per Klinke angeschlossen, damit das linke und rechte Signal zusammengemischt zum Pult geht.
Da ich mir dieses Zusatzgewicht der DI-Box spare, aber auf alles vorbereitet sein will, habe ich ein kurzes Klinken-Patchkabel immer von FX-send auf FX-return (L/mono) eingesteckt und den externen Effekt (FX-Loop) in der Kette am Schluss programmiert, aber deaktiviert.
Wenn ich nun spontan nur "Mono" zum Pult kann, aktiviere ich in meinen Sounds kurz den Effektweg, speichere die Sounds mit aktivem Effektweg ab und bekomme damit aus beiden XLR-Ausgängen ein Mono-Signal (gilt natürlich auch für Kopfhörer und die Klinkenausgänge).
Da man den POD auch "nur" mit angeschlossenem Kopfhörer betreiben kann, weiß ich nicht wo Du das her hast, dass die Klinkenausgänge belegt sein müssen. Im Piloten- und Expertenhandbuch habe ich dazu auch nichts gefunden.
Ich nutze den HD500 mal nur mit Kopfhörer, mal nur mit Klinke, mal nur mit XLR, oder mit XLR und Klinke gleichzeitig.
Meistens steht der Master Regler aber "nur" auf Mittelstellung. Dann habe ich im Zweifelsfall genug Regelweg in beide Richtungen.