Pickupkappen werden gelb

  • Ersteller Bowhunter
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Hi,

vielleicht wären Bilder mal eine gute Idee. Bei aller Einschränkung der Farbdarstellung auf Monitoren klingelt da vielleicht beim einen oder anderen was. Interessant wäre auch evtl, wie sich das Bild ändert, wenn Du einen PU rausnimmst und das Cover (an nicht sichtbarer Stelle natürlich) mal etwas aufpolierst. Der HalösPU ist ja meist recht weit versenkt, da würde ich das mal probieren.

Hinsichtlich Messing würde es mich sehr wundern, wenn das heute noch irgendein renommierter PU-Bauer verwenden würde. Die legen heute eigentlich alle Wert darauf, nur Neusilber zu nehmen, weil es originaler ist und weniger Höhen frisst. Raw Nickel-Cover sind nach allem, was ich weiß, auch aus Neusilber. Echte, reine Nickelcover gibts wohl gar nicht, die werden nur so genannt. Im ganz allgemeinen Sinn gehört Neusilber (German Silver) natürlich auch zu den Messinglegierungen, aber in dem Zusammenhang wird da normalerweise schon unterschieden und Messing ist das richtig gelbe Zeug - wenns denn einer nimmt, wie gesagt.

Eher würde ich die Ursache in der Unterbeschichtung vermuten, die auch bei Nickeloberfläche oft drunter liegt, um die Oberfläche zu glätten, die Leitung und die Haftung zu verbessern. Meistens Kupfer, aber auch da gibts vielleicht Varianten. Nachdem Nickel gerade mit der Zeit eh einen gewissen Gelbton drin hat, könnte der durch die Kupferfarbe schon vertieft werden, vor allem wenn die Nickelauflage dünn ist oder beim Aging dünner wurde. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass Kupfermoleküle aus einer Zwischenschicht in eine dünne Nickelplatierung reinwandern und es geblicher machen könnten.

Gruß, bagotrix
 
@bagotrix wenn du Messingblech hast, brauchst du zum galvanischen Verchromen oder Vernickeln keine Kupfer-Zwischenschicht. Das ist nur z.B. bei Brücken oder Saitenhaltern aus Stahl notwendig, oder z.B. früher bei Autostoßstangen.
Dass Nickeloberflächen gelblich werden kenne ich so nicht aus meiner Praxis. Das habe ich hier, wenn auch gehäuft, zum ersten Mal gelesen. Ich kenne das nur bei der Hardware, dass die verchromten Teile hochglänzend und die vernickelten matt silbern sind
 
Dass Nickeloberflächen gelblich werden kenne ich so nicht aus meiner Praxis

Dass Nickeloberflächen gelblich werden, kenne ich so nur aus meiner Praxis - tatsächlich.
Meine Referenz in Theorie & Praxis ist auch das hier, interessant zu lesen: https://www.duesenberg.de/de/support/nickel-hardware/

Hier ist meine Starplayer Special. Mir ist erst nach Jahren aufgefallen, dass ich mich beim Les Trem II vergriffen habe - es war die Chromvariante;). Nun kann man die Farbqualitäten von chromblaukalthell & nickelgoldgelbwärmermatt besser erkennen. Ich habe beides immer gleichberechtigt geschätzt. Aber seit dem mich der Kontrast aus Chrom-Trem & Nickel-Pot täglich anstrahlt, denke ich mir die ganze Zeit: Hätteste mal besser aufgepasst...

chromnickel.jpg
 
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Hallo Zusammen,

hier die Bilder von den Kappen. Ich dachte, es macht mehr Sinn die Pickups bei Tageslicht zu fotografieren, deswegen habe ich nicht gestern Abend bei künstlichem Licht, sondern heute in der Mittagspause bei Tageslicht die Bilder geschossen.

Diese Pickups waren vor einem Jahr noch leicht geaged, so wie der Hersteller geschickt hat. Vom gelblicher Färbung war damals noch nichts zu sehen.

Viele Grüße,
Bowhunter

Kloppmann Goldtop 1.jpg
Kloppmann Goldtop 2.jpg
Kloppmann Goldtop 3.jpg
 
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Wenn ich das Bildmaterial miteinander vergleiche, scheint mir die typische Nickelgeschichte hier zu einem oder zumindest an einen Punkt gekommen zu sein - da ist mehr im Gange (gewesen). Multidimensionale Korrosion ist mir gerade ein Hilfsbegriff...
Die Aging-Maßnahmen sind jetzt mein Hauptverdächtiger. Irgendwas mit typisch Nickel plus was sonst noch so passiert, wenn an der Oberfläche die O2-Pforten offen stehen. Wenn die Gitarre dann ein Jahr ggf. auch "offen stand", mit einer Portion Luftfeuchte - oder dieser "ausreichend" ausgesetzt war...
 
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@Calmar Der Düsenbergartikel ist in einigen Details missverständlich ausgedrückt. So ist zum Beispiel auch das Verkupfern vorab schon ein Galvanisieren, also ein elektrolytisches Beschichten. Ansonsten ist das aber weitestgehend richtig dargestellt. Auch sagen die ja da: "Während Chrom bläulich und kalt glänzt, hat Nickel einen einzigartigen, schönen, edlen, goldenen und warmen Schimmer."
Das ist Lichtabhängig und sehe ich genauso, hat in meinen Augen aber nichts mit Gelbfärbung zu tun.

Was ich aber jetzt auf den Fotos sehe, das ist mMn eine wie auch immer bewusst herbeigeführte chemische Alterung/Korrosion, die der eigentlichen Korrosionsschutzwirkung einer Nickeloberfläche entgegen spricht.
Da bin ich mit @Calmar auf einem Level
 
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Ich habe andere Humbucker mit Nickelkappen von Boutiqueherstellern, die ich auch jahrelang gespielt habe. Sie waren am Anfang sogar blank wie Spiegel und alterten ganz anders, ohne jeglichen Gelbstich.
Die einzigen Pickups, deren Kappen ähnlich (aber wesentlich langsamer) alterten, waren STD'59 Humbucker von Lindy Fralin aus dem Jahre 2002 (werden nicht mehr gebaut). Und die Fralins haben 4-5 Jahre gebraucht, um ein bißchen Messingfarbe zu zeigen, nicht so wie die Humbucker in der Goldtop, die nach einem Jahr völlig zerfressen und gelb aussehen.
 
Da würde ich wirklich den Hersteller fragen, was die da gemacht haben und ob das von denen so gewollt war. Von dir ja offensichtlich nicht.
Ich vermute aber nach dem ich die Bilder gesehen habe, dass da eure Ideen zu aged Look etwas auseinander gedriftet sind.

Sind die Kappen anfangs matt gewesen?
Dann könnte es sogar sein, dass die die vernickelte Oberfläche mit feinster Stahlwolle poliert haben und dadurch Eisenpartikel in die Nickelschicht eingebracht haben die jetzt an der Luft zu Korrosion führen.
 
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Frägst Du auch den Hersteller wegen den verrosteten Schrauben im Pickuprähmchen. Da ist klimatisch sicher aktuell mehr vor Ort bei Dir im Gange, als das beim Hersteller des Pickups durchgeführte Aging. Keine meiner Gitarren, und da sind welche dabei, die sind über 30 Jahre alt, zeigte je eine so verrostete Schraube.

Da wird wie schon Klampfentom schrieb, wahrscheinlich die Nickelschicht an den Pickup-Covern durch sein, man sieht da schon die Kupferschicht, ggf. ist das auch schon Rost ( ja auch Edelstahl kann je nach Legierung rosten und auch magnetisch sein).
 
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@Bowhunter schwitzt du so stark oder sind das relic PU Schrauben ?
 
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Hab gerade noch einmal die Bilder in #24 angeschaut ... die Bünde, der Steg, sogar der Haltebügel vom Pickguard sind ja total korrodiert ...
 
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Hab gerade noch einmal die Bilder in #24 angeschaut
Du hast Recht.
Ich hab mich nur auf die PUs konzentriert und alles andere als gewollt angesehen. Wenn man sich das Gesamtbild betrachtet, sieht es aus als ob die Gitarre am Nordseestrandhaus auf der Terrasse gestanden hat oder neben der Streusalzkiste in der Garage
 
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Wieso Streusalz viel und aggressiver Handschweiß reicht da auch ......
 
Hier werden Nickelkappen mit vernickelten Kappen verwechselt.

Die einen sind homogen und haben entsprechend bestimmte Eigenschaften, die anderen sind dagegen nur galvanisierte Exemplare mit einem völlig anderen Werkstoff wie zum Beispiel Messing.

Fragt doch mal den Kloppi. Vielleicht mag er sich ja dazu äußern.

Ich würde mir nicht so gerne unterstellen lassen ich hätte billige galvanisierte Kappen als echte Nickelkappen verkauft.

*
 
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@Bassturmator

Schau die Bilder in #24 an. Die ganzen Metallteile an der Gitarre scheinen korrodiert zu sein. Da kann Herr Kloppmann nicht dafür ...
 
Ja, da hast Du Recht.

Es finden sich andere Korrosionsspuren an der Gitarre.

Dennoch besteht ein Unterschied zwischen Nickel- bzw. Neusilberkappen und lediglich galvanisierten.

*
 
Weil salzhaltige luft korrosiver ist. Da "rostet" alles schneller. Die Korrosionsbeständigkeit von Werkstoffen wird deshalb mit einem sogenannten Salzsprühtest untersucht.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Hier werden Nickelkappen mit vernickelten Kappen verwechselt.
Ich lasse mir gerne das Gegenteil beweisen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass kein Pickuphersteller Kappen aus magnetischem Metall verwendet
 
Das war ne rhetorische Frage wieso noch Streusalz wenn salzhaltiger Schweiß ausreicht.
Das mit dem Streusalz ja auch nur als mögliches Beispiel genannt. Ich schwitze ja selber auch sehr stark und habe auch aggressiven Schweiß, aber nach einem Jahr sowas, kann ich nicht ansatzweise nachvollziehen.
An keiner meiner Gitarren sind Metallteile korrodiert.
Da müsste er ja sämtliche Metallteile regelmäßig mit seinem Schweiß eingerieben haben.
 

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