Pickup Unterschiede bezogen auf die Einbauposition

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Kann man eigentlich sagen welche Unterschide z.b. Neck- und Bridge-Pickups haben sollten, das sie in einer Gitarre möglichst miteinander harmonieren?
Oder was in welcher Position empfehlenwert ist? Dinge wie Klang, Aufbau, elektische Werte....

Ich weis, diese Frage ist sehr abhängig von der Gesamtsituation und vom Geschmack, aber villeicht gibt es ein paar Grundlegende Eigenschaften die sich bewärt haben.


z.b hat der Bridge Pickup mehr DC-Widerstand als der Neck (warum eigentlich? Mehr Windungen um die geringere Seitenschwingung auszugleichen?)
 
Eigenschaft
 
Erstmal musst du dir mal klarmachen wie ein PU eigentlich funktioniert.
Im Endeffekt ist das ein Magnet mit Spule. Und wenn du in Physik aufgepasst hast, dann bewirkt eine Veränderung des Magnetfelds eine Induktion und damit fliesst Strom.
Und genau dieser Strom wird vom Verstärker *hust* verstärkt und hörbar gemacht.
Je dicker der Draht, je stärker der Magnet und je mehr Wicklungen des Drahtes umso stärker der Strom und damit, was man allgemein als Output bezeichnet.
wenn du dir jetzt die Position der PUs anschaust: An der Brücke schwingen die Saiten wesentlich weniger als am Hals. Damit ist die Veränderung des Magnetfeldes geringer und damit auch der Output. Somit ist es naheliegend an der Brücke einen PU zu verbauen der entweder einen stärkeren Magneten hat oder man nimmt mehr Wicklungen. Mehr Wicklungen bedeuten aber evtl. auch eine geringere Drahtstärke (wegen des begrenzten Platzvorrats).
Viele Hersteller setzen aber auch auf identische PUs für beide Positionen. Dann muss man bezüglich Lautstärkeunterschied die Höhe bzw. den Abstand der PUs zu den Saiten anders setzen. Aber auch das hat wieder Einfluss auf den Ton.

Man sieht: Aufbau von PUs ist extrem simpel, die Auswahl an Materialien und das letztliche Design in Kombination mit der eigentlichen Gitarre macht das ganze aber wieder komplex. Weiter erschwerend kommt hinzu, dass jede Gitarre dann doch wieder anders klingt, auch wenn sie augenscheinlich die selben Specs. hat. Da ist es mit den sogenannten Standardwerten schwierig.
Ich könnte dir ein paar Erfahrungswerte von mir nennen, aber nur in Bezug auf Gitarre und angepeilte Musikrichtung und selbst das variiert extrem am persönlichen Geschmack
 
Was unterscheidet z.b. einen PU der für Neck gemacht wurde mit einem PU der für Bridge gemacht wurde? Nur die Windungszahl?
oder z.b. was ist beim 490R anders als beim 498T und wieso.

oder wurde das einfach nur durch Probieren so festgelgt, ohne bestimmte Regel?
 
In der Regel haben die Bridge-PUs mehr Dampf, um die geringere Saitenschwingung und die damit verbundene geringere Induktionsspannung zu kompensieren. Zudem haben Bridge-PUs oft ein größeres Spacing der Polepieces, um die größeren Abstände der Saiten zueinander im Vergleich zum Neck-PU auszugleichen (damit die Saiten direkt darüber verlaufen).
Zu geschätzten 95% ist das durch eine erhöhte Windungszahl realisiert, es gibt aber auch Systeme, die dafür anderes Drahtmaterial verwenden (Dynasonics oder DeArmonds zum Bleistift verwendeten differente enamel wires).

Greetz,

Oliver
 
Zuletzt bearbeitet:
Was unterscheidet z.b. einen PU der für Neck gemacht wurde mit einem PU der für Bridge gemacht wurde? Nur die Windungszahl?
oder z.b. was ist beim 490R anders als beim 498T und wieso.

oder wurde das einfach nur durch Probieren so festgelgt, ohne bestimmte Regel?


Das sind einfach Erfahrungswerte bzw. bei Experimenten entwickelt. Bareknuckle verwendet beispielsweise für sein Aftermath-Set an der Brücke einen 3-fach Keramik Magneten und am Hals einen Alnico V. Der Keramik gibt mehr Punch und Klarheit für das Riffing und der Alnico V die Wärme, die man an der Position braucht, aber hat immer noch genügend Output um lautstärketechnisch nicht abzukacken.

In den Anfangszeiten gab es diese Unterscheidung nicht so sehr (zumindest nach Wissen). Da gab es nur eine Art PU und der wurde in beiden Positionen verbaut. Macht man teilweise mit den Gibson 57 Classic genauso. Aber auch da gibt es ja den 57er und den 57 Plus mit mehr Output.
 
Richtig, der StegPU soll durch die höhere Windungszahl mehr Power bekommen. Und das soll die geringere Auslenkung der Saite ausgleichen, die zu weniger spannung im PU führt.

Gleichzeitig verstärken sich durch die stärkere Wicklung in der Regel Bässe und Mitten, die man da ja auch eher braucht als am Hals. Ich persönlich bin kein Fan von extrem unterschiedlichen Hals- und StegPUs, mir sind da leichte Anpassungen lieber. Das gilt vor allem in Sachen Leistung. Wichtig ist mir vor allem, dass der HalsPU nicht matscht, also gute Höhen und hohe Mitten, aber eher schlanke Bässe hat.

Aus dem Widerstand alleine kann man da aber nicht viel sagen, denn der Sound hängt auch ab von der Dicke des Wickeldrahtes, der Art der Wicklungen beider Spulen (scatterwound, beide unterschiedlich gewickelt, Geometrie der Wicklung...) und nicht zuletzt dem Magneten. Aufgefallen ist mir zu letzterem persönlich immer mal wieder, dass ich gerade in Halsposition gerne HB mit AlNiCo II mag, die scheinen die von mir genannten Eigenschaften zu unterstützen. Aber auch Keramikmagnete können sich da sehr gut machen, z.B. beim Dimarzio Bluesbucker. Sehr klar und definiert, können in schlechten PUs aber auch leicht hart und kratzig werden (wobei schlechte AlNiCo-HB gern mal matschen, das ist auch nicht besser...) Demgegenüber mag ich HB mit AlNiCo V meistens lieber in Stegposition. Die scheinen tendenziell eher Bässe und Höhen zu stützen, was da ganz gut kommt, wenn es nicht zu extrem ist, am Hals fehlt damit aber gelegentlich die Definition.

Das ist jetzt weder mit allen HB ausprobiert noch wissenschaftlich begründet, aber meine persönliche Erfahrung bzw. mein Geschmack. Vielleicht bringt mir auch mal jemand einen AlNiCo V-HB für die Halsposition, der mir gefällt, aber bisher waren die eher nicht mein Fall.

Generell sind die Sets, die PU-Hersteller anbieten, ein guter Ausgangspunkt, aber deshalb nicht für jeden das Richtige. Deshalb gibts hier ja auch die PU-Beratung;).

Gruß, bagotrix
 
Grundsätzlicher Unterschiede vom Sound gibts dann also gar nicht.
Alles nur Erfahrung und Geschmack.

PU Beratung ist ja gut und führt auch sicher in die richtige Richtung.
Aber Wünsche und Vorstellungen sind manchmal schwer zu beschreiben, bzw. sollte man manchmal auch etwas anderes ausprobieren, villeicht findet sich etwas was einen noch besser gefällt.
Da ist es gut wenn man von den Eigenschaften der verwendeten Mittel etwas Ahnung hat. :D

Danke für die Antworten!
 
Na ja, ein paar Unterschiede gibts ja schon und auch ein paar grundsätzliche Empfehlungen. Es taugt garnix ein mega-output Monster an den Hals zu setzen. Ab einem gewissen Punkt zerrt und matscht das nur noch. Ausserdem sollte der Bridge schon mindestens genausoviel Output oder mehr haben als der am Hals. Sonst wird der Lautstärke-Unterschied zu groß und lässt sich auch nicht mehr vernünftig regeln.
 
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