So liebe Freunde der Percussion.
Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel, dass ich auch Fehler mache (wie jeder andere Mensch eben auch).
Alles was olliB. netterweise noch erzählt hat, stimmt natürlich - Vielen Dank dafür!
Ein weiterer Dank geht an Simon, der mit mir per PM und Mail die Djemben-FAQ überarbeitet hat - Vielen Dank an dieser Stelle!
So folgt also nochmals der Djembe-FAQ-Post als Nur-Text...
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Djembé
So, weiter gehts... ach nee, das hab ich oben schon geschrieben, deshalb ganz formell und unspektakulär: Djembé
Djembés kommen aus West-Afrika (z.B.: Guinea, Mali, Burkina Faso, Senegal, Elfenbeinküste und Ghana) und das Wort "Djembé" an sich wird [dschembee] ausgesprochen. (Das letzte e des Wortes wird dabei in der Lautschriftt mit ee angegeben, da es sich um (ehemalige) französische Kolonie handelt, wird auf das e ein accent aigu geschrieben à é, welches das e betont)
Die Djembé unterteile ich in diesem Workshop in 2 Varianten, die 1. ist die natürliche Djembe, die 2. die Künstliche - was aber nicht bedeuten soll, dass diese nicht auch aus Holz besteht. Verwirrend jetzt?? --> Überhaupt nicht, ihr müsst einfach weiter lesen, dann wird sich alles klären...
Djembé - Variante 1:
Die Djembé, wie sie oben abgebildet ist, habe ich "natürlich" benannt, doch warum?
In Afrika gibt's sowas wie eine "industrielle high-tech Herstellung" von Musikinstrumenten gar nicht oder nur vereinzelt in geringen Maße. Die Djembé, die ich selbst besitze fällt z.B. auch in die Variante 1.
Djembés entstehen in etwa wie folgt, was ein wenig an eine (qualitativ minderwertige ) do-it-yourself-Show erinnern könnte:
Man nehme einen Baumstamm (z.B. vom Lenke-Baum) und alles mögliche an Metallwerkzeug, was eben so rum liegt und höhlt diesen Baumstamm aus. Daraus schnitzt man dann einen Trommel-Körper, der die Form eines Mörsers hat. Dieser Arbeitsschritt wird häufig im Äußeren des Landes getätigt. Danach werden die Djembés-Körper ins Landesinnere gebracht. Dort werden dann die Ziegenfelle draufzogen, welche zuvor in Wasser eingeweicht wurden, damit man sie besser über den Körper ziehen kann. Das Fell hat dann meistens noch Haare und muss erst mal trocknen. Nachdem das Fell trocken ist, wird es rasiert und gespannt, was nicht gerade einfach ist, aufgrund der Knoten-Technik. Die Schnüre werden in bestimmter Reihenfolge verknoten, wodurch sich dann die Spannung des Felles erhöht. Eine Djembé-Manufaktur schafft pro Tag circa 20 Trommeln.
Fertig ist die Djembé!
Oftmals wird an die Djembé unten noch ein alter Autoreifen angebracht (circa 5cm dicker Streifen), um den Stamm vor Nässe und allgemein Schmutz zu schützen. Man sieht auch häufig Kessing (sog. Rasselbleche) (meistens 3) an den Djembés, die einen Rassel-Snare-Sound erzeugen. Eine Djembé hat einen Durchmesser von circa 12-14 und wiegt 5-7kg. Die Preise für solche eine Djembe bewegen sich zwischen 100 und 400.
Klingt jetzt extreeeem komisch, aber heutzutage wird teilweise immernoch so bzw. in ähnlicher Form vorgegangen, da die besten Djembés eben immer noch die per Hand gemachten sind, was jedem einzelnen Instrument auch den Status eines Unikats verleiht, da der Mensch nun mal bekanntlich keine Maschine ist...
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Wie im Bild oben, sieht die Djembé dann eben z.B. aus: Nicht unbedingt 100% runder Kessel mit teils nicht ganz sauber verarbeiteten Enden, das "typische" Schnurmuster sowie das am Rand nicht immer gerade abgeschnittene und eingearbeitete Fell. Doch das alles macht diese Djemben-Variante nur um so liebenswerter!
Djemben - Variante 2:
Variante 2 kommt dagegen etwas plastisch und steif rüber. Hier sind high-tech-Werkzeuge am Werk und entsprechend sieht es dann auch aus: Genau abgedrehter und abgeschliefener Holzkörper, die von Bongos und Congas schon bekannte Form der Fellbefestigung mittels Metal-Spannreifen sowie einem Kunstfell.
Um es kurzzufassen: Variante 2 ist genau das Gegenteil der Variante 1 in Entstehung/Herstellung. Beide haben gemeinsam, dass sie Djembe heißen, so aussehen und sich auch so anhören - an der Spielweise ändert sich zwischen den beiden Varianten ebenfalls überhaupt nichts...
Spielen per Hand!
Als erstes muss sollte gesagt sein, dass man den Daumen zum Djembé-Spielen überhaupt nicht braucht. Er stört eher und man sollte ihn die ganze Zeit wegstrecken vom Fell. Also einfach abspreizen, ansonsten kann man sich den schnell mal grün und blau hauen. Des weiteren soll der Schlag aus dem Arm kommen und nicht aus dem Handgelenk (wie z.B. beim Schlagzeug).
Man unterscheidet beim Djembé spielen 4 traditionelle Schlagtechniken.
1. Der Bass Aller Finger werden abgespreizt und sodass nur die Handinnenfläche auf die Fellmitte trifft. Das Fell sollte sofort wieder losgelassen werden, damit der Sound nicht abgedämpft wird.
2. Der Open-Tone Die 4 Finger werden zusammen genommen (Daumen natürlich abspreizen) und angespannt. Die Finger sollten einen kleinen Hohlraum (zwischen Hand und Fell) entstehen lassen. Man sagt das 2 Finger zwischen Hand und Fell passen sollte. Nun wird mit dem Handballen am Ende der Finger auf die Fellkante geschlagen.
3. Der Slap Zwischen den 4 Fingern sollte nun ein kleiner Abstand sein. Die Finger müssen locker gelassen werden und es wird beim Open-Tone mit dem Ballen auf die Fellkante geschlagen. Durch die lockeren Finger sollte nun ein peitschen-artiger Sound entstehen.
4. Der gedämpfte Slap Der Schlag ist der Gleiche wie beim normalen Slap nur das die andere Hand auf dem Fell liegt. Wie gesagt liegt. Man sollte die Hand nicht auf das Fell pressen, ansonsten kommt gar kein Sound raus. Die Hand (oder nur Handkante) sollte circa 5cm vom Fellrand entfernt liegen. Es kommt natürlich ganz auf den gewünschten Sound an. Je weiter die Hand in die Fellmitte kommt, desto gedämpfter ist der Sound.
Für alle Varianten gilt, dass man selber ein wenig rumprobieren sollte. Denn jede Djembé hat einen anderen Sound und benötigt zum Beispiel einen anderen Einschlagswinkel. Viel Spaß beim Rumprobieren.
Spielen ja, doch wie wenn ich eine Hand zum Instrument halten benötige?
Ganz einfach:
1. Gibt es die Möglichkeit sich auf den Boden zu setzen und die Djembé über's Knie zu legen (Bitte wörtlich nehmen!!! )
2. kann man sich sowas wie einen Gurt kaufen und rum binden bzw. sich einen Gurt selbst bauen (kleiner Tipp aus eigener Erfahrung: Ein (ausrangierter-)Judogürtel läst sich gut zu einem Gurt umfunktionieren und ist sehr stabil) --> Interessant auch noch
Hier.
3. Djembé auf den Boden stellen und zwischen die Knie nehmen, anschließend das Instrument leicht nach vorne kippen (sowohl im stehen als auch im sitzen möglich), oder...
4. ...wem das alles zu blöd ist, gibt nochmal extra Kohle aus und kauft sich einen schicken Ständer, der einen dann auch noch schön in der Flexibilität einschränkt.
5. Djembé einfach auf den Boden legen und sich draufsetzen. Dann kann man sich einfach leicht nach vorne beugen und spielen.
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Eure Percussionisten,
Simon & mb