Percussion FAQ

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HCA Samba & Percussion
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Hallo Musiker-Board! :)

Ich melde mich mal wieder mit einem neuem Workshop über die Percussion - diesmal aber nicht über den Samba sondern über andere Percussion-Elemente wie Bongos, Congas, Cajons, und sehr, viele mehr. Das ganze erstelle ich hier und im Workshop-Bereich als großes Percussion-FAQ, um euch die Percussion noch ein Stück näher zu bringen. :great:

Das wird als Serie von Zeit zu Zeit in diesem Thread fortgesetzt, da ich aktuell nicht so viel Zeit habe um wirklich alles zur Percussion zu sagen, das würde glaub ich jeden Rahmen sprengen! :eek: ;)

Los geht's...

:)
 
Eigenschaft
 
Ich möchte mit den Bongos beginnen, da auch der Percussion-Laie beim hören des Namens "Bongos" sofort weis, dass es sich eben um ein Percussion-Instrument handelt.


Bongos stammen ursprünglich aus Kuba und werden immer Paarweise gespielt, wobei die kleinere Trommel "Macho" und die Größere "Hembra" genannt wird, was Spanisch ist und soviel wie Mänchen bzw. Weibchen bedeutet.

Für alle, die jetzt doch nicht wissen sollten, wie Bongos aussehen, hier zwei Beispiel-Bilder:

3130.jpg
LP-Galaxy-Bongos.jpg


Aber nun weiter im Text!

Betrachten wir einfach den Aufbau eines Bongo-Paares - denn Phänotyp:

ZDF_Logo-offiz.gif
ZDF - Zahlen, Daten, Fakten

- Die Größe der Macho variiert zwischen 3 1/2" und 7", die Hembra zwischen 4 1/4" und 9".

- Macho und Hembra haben jeweils nur ein Fell zu bieten was bedeutet, das die Unterseite immer offen ist.

- Jeder Bongo-Kessel ist in etwa so hoch wie breit.

- Jeweils 4 Verbindungsstangen, 4 Schrauben und 2 Spannreifen halten eine Bongo zusammen.

- Wie Drums, Bässe und Gitarren gibt es es auch Bongos in den verschiedensten Finishes und Hardware-Ausführungen.

- Der Kessel an sich ist entweder aus Holz oder es kommt Fiberglas zum Einsatz.

- Die Felle bestehen teils aus Tierfellen, teils aus Kunstfellen, teils aus der Mischung der beiden Vorhergegangenen.


Zur Spielweise, Sitzposition und Weiterem:

- Sitzposition und Stimmen!


Üblicherweise werden Bongos mit der "nackten" Hand gespielt.

Bei der traditionellen Spielweise (z.B. am Lagerfeuer) klemmt sich der Bongo-Spieler sein Instrument zwischen die Beine, was natürlich nur im sitzen geht und dann wie folgt aussehen könnte:
180px-Bongo_drums.jpg


Wie im Bild noch auffällt ist die Hembra vom Spieler aus gesehen auf der rechten und die Macho auf der linken Seite, was jedoch beliebig wählbar ist, da entweder ein Rechtshänder Rechts den Beat klopfen möchte um Links zu variieren, oder Andersherum (für Linkshänder gilt natürlich das Gleiche, nur eben andersherum - oder auch nicht, wie es eben jeder so mag ;) ).

Wichtig ist außerdem noch, dass die Schlagfläche leicht nach vorne geneigt ist.

Warum??? Ganz einfach: da die Hand zur Schlagfläche in einem Möglichst geringem Winkel stehen sollte, wäre es medizinisch gesehen recht unvorteilhaft die Bongos zu einem hin zu kippen, da so das Handgelenk überdehnt werden kann und sich damit Verkrampfungen sowie keine hohen Geschwindigkeiten erzeugen lassen...

Die andere Alternative ist im Studio oder auf der Bühne sowie auf festem Untergrund (Wahlweise in einem Gebäude), etc. auf einen Bongoständer zurückzugreifen, welcher die Bongos auf etwa Bauchnabelhöhe - im Stehen wohlgemerkt - oder in eine beliebige, gut spielbare Höhe im Sitzen bringt (von Modell zu Modell sowie Typ Mensch natürlich abhängig und unteschiedlich):
tmb.jpg
tmb-s.jpg


Gut, die Position ist optimal so - es kann losgehen - wäre da nicht noch der unvermeidliche Drang unseres Gehörs nach einem perfekt harmonierendem Klangbild - also ab zum Stimmen:

Eine Schraube zunächst leicht drehen (im Uhrzeigersinn = höher Stimmen; gegen den Uhrzeigersinn = tiefer Stimmen), dann die Gegenüberliegende ebenfalls etwa gleich drehen; nun die restlichen 2 nach gleichem Prinzip! Das ganze kann dann so fortgesetzt werden, wobei jeder selbst die "Schmerzgrenze" seines Felles kenne sollte, also bitte nicht übertreiben mit dem Schrauben anziehen! :eek: Wichtig noch: Einfach mal auf dem Schlagfell jeweils am Rand, in unmittelbarer Nähe zu einer der 4 Befestigungsstangen mit dem Stimmschlüssel entlang klopfen, denn nicht die gleiche Anzahl an Drehungen machen den Sound aus, sondern der immer gleiche Klang an jedem Punkt des Fellrandes - von daher auch nicht vor einer Feinjustierung (nachziehen) einzelner Schrauben zurückschrecken. :)

Der Abstand von Macho und Hembra sollte in etwa ein gut klingendes Intervall - Wahlweise eine Terz - sein, wobei das jedem selbst überlassen ist, es muss einfach klingen.

So, jetzt aber ab dafür und es kann losgespielt werden... doch wie?!?


- Spielen per Hand!

Die wesentlichen Schlagtechniken sind offene & gedämpfte Töne, Basstöne & hohe Töne (bzw. "normale" Töne) sowie Slaps.

-> offen und bassig: In der Mitte des Fells mit der ganzen Hand schlagen, wobei alle Finger in eine Richtung zeigen und sich immer ein kleiner Hohlraum unter der Handfläche bilden sollte. Nach dem Auftreffen der Hand aud das Fell, dieses sofort wieder "loslassen" - denkt euch einfach euer Fell ist eine heiße Herdplatte. :p

-> gedämpft und bassig:
In der Mitte des Fells mit der ganzen Hand schlagen, wobei alle Finger in eine Richtung zeigen und sich immer ein kleiner Hohlraum unter der Handfläche bilden sollte - also ganz, wie der offene, bassige Ton, jedoch mit dem großen Unterschied, dass diesmal die Hand auf dem Fell liegen belibt und somit dem Ton teilweise die Ressonanz und Schwingung nimmt, was ihn nach sehr kurzer Zeit ersticken lässt - ein gedämpfter Schlag eben. ;)

-> offen und hoch: Am Fellrand oder zumindest näher am Fellrand, als bei den Basstönen wird mit Wahlweise 1-4 Fingern (Ohne Daumen!) geschlagen - beim Schlag das Fell jedoch abermals als heiße Herdplatte angesehen.

-> gedämpft und hoch: Wer meinen Beitrag bis hier her verfolgt hat, müsste eigentlich wissen, was jetzt kommt - genau, der "offen und hoch" nur ohne die Herdplatte (der/die Finger bleibt/bleiben liegen).

-> Slap: Lässt sich nicht genau definieren... entweder mit dem Daumen - ähnlich wie Bassisten - einfach auf dem Felle ein wenig rumexperimentieren bzw. draufhauen, oder aber doch lieber mit Karacho 1-2 Finger auf das Fell fallen lassen und, nunja... Slap ist eigentlich all das, was ich in den vier Punkten über dem hier NICHT beschrieben habe... :rolleyes:

Wenn ihr mehr wissen wollt, eventuell auch konktrete Notenbeispiele, eine Play-Along CD, etc., sucht euch bitte den Buchhändler eures Vertrauens aus, und hört einfach viel Musik, in denen das Instrument vorkommt - UND seid einfach ein wenig experimentierfreudig!

- Spielen mit Sticks!

Spielen mit Sticks geht im Grunde genauso, wie mit Sticks auf einem Schlagzeug-Tom oder einer Snare spielen, mit dem einzigen Unterschied, dass die Wahl des Felles eine andere sein kann. Sehr schön beschrieben steht das Hier! (Was außerdem die Frage nach Bongos als Zusatz für die Drummer ins Set beinhaltet.)


Empfehlungen:

Zuerst und zuletzt aber nicht als letztes zugleich: Egal ob günstig im Preis oder übertrieben teuer, ob in großen Größen oder doch lieber Mini-Bongos, ob Farbe, Finish, etc. pp. - Wenn ihr euch für Bongos entschieden habt, nehmt bitte nur die, die euch persönlich nach antesten auch am besten gefallen haben (der eine mag den tiefen, "erdigen", Holzklang, der andere lieber den höheren, "künstlicheren" Fiberglasklang)...

Jedem seine eigene Meinung, und die ist bekanntlich immer Subjektiv! ... aber eins dennoch: ab 100€ gibts brauchbares, drunter ist nicht zu empfehlen. Tja, Qualität hat doch seinen Preis, wobei das Wort Qualität eigentlich wieder von jedem subjektiv anders bewertet wird... :)


Viele Grüße,
mb

 
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  • Gelöscht von fabianb
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So, weiter geht's mit den Congas, da diese ebenfalls sofort mit Percusssion in Verbindung gebracht werden.

Congas sind afrikanischen Ursprungs und werden üblicherweise mit der Hand gespielt.

Doch wie sieht eine Conga jetzt aus???

-->
Sessionline-Conga-gl.fiber.jpg
220px-Congas.JPG


Im rechten Bild ist gut zu erkennen, das der Begriff "Conga" nicht nur für die Conga an sich (vgl. linkes Bild: Ein Instrument!), sondern auch als Überbegriff für mehrere "Congas" verwendet werden kann:

Quinto - Conga - Tumba zusammen oder nur Quinto - Conga bzw. Conga -Tumba ergeben jeweils ein Set, welche aber alle der Einfachheit halber als "Conga"-Set bezeichnet werden, was aber nur insofern stimmt, dass das "Instrument" Conga immer mit dabei ist.

- Quinto - Conga - Tumba: Gemeinsamkeiten und Unterschiede!


Die drei obengenannten Instrumente unterscheiden sich nur in der Größe voneinander (und damit der Tonhöhe). Quinto ist mit im Durchschnitt 10" (auf 1/4" hin oder her kommt es nicht an ;) ) die kleinste und somit am höchsten stimmbare "Conga". Die Conga selbst ist mit im Schnitt 11" in der Mitte, während die Tumba (12") die basslastigste (und größte) der 3 Trommeln ist. WICHTIG: Je Firma und Instrumenten-Untergruppe kann das Zoll-Maß etwas verschoben sein. Bsp.: Quinto 11", Conga 11 3/4", Tumba 12 1/2".

Die Gemeinsamkeiten sind folgende:

- Gleiche Kesselform (Unterschiede wie gesagt nur in Durchmesser und eventuell Tiefe).

- Alle 3 Trommeln haben jeweils nur ein Fell und sind folglich auf der Unterseite offen.

- Alle 3 Trommeln sind etwa 30" Tief, was dem Klang (Schall) einen längeren "Austrittsweg" als bei Bongos verschafft und so die Schwingungen im Kessel kanalisiert und von den Wänden reflektiert...

- Es existiert jeweils ein Spannreifen und mehrere Schrauben sowie Verbindungsstreben um der Conga den optimalen Klang zu geben... wo wir auch schon beim Stimmen angekommen sind, welches nach dem gleichen Muster wie das der Bongos abläuft:

Eine Schraube zunächst leicht drehen (im Uhrzeigersinn = höher Stimmen; gegen den Uhrzeigersinn = tiefer Stimmen), dann die Gegenüberliegende ebenfalls etwa gleich drehen; nun die restlichen 2 nach gleichem Prinzip! Das ganze kann dann so fortgesetzt werden, wobei jeder selbst die "Schmerzgrenze" seines Felles kenne sollte, also bitte nicht übertreiben mit dem Schrauben anziehen! :eek: Wichtig noch: Einfach mal auf dem Schlagfell jeweils am Rand, in unmittelbarer Nähe zu einer der Befestigungsstangen mit dem Stimmschlüssel entlang klopfen, denn nicht die gleiche Anzahl an Drehungen machen den Sound aus, sondern der immer gleiche Klang an jedem Punkt des Fellrandes - von daher auch nicht vor einer Feinjustierung (nachziehen) einzelner Schrauben zurückschrecken. :)

Fellproblem-Lösung

Trommel gestimmt, dann weiter zur Halterung, denn so eine Conga hat schon einiges mehr an Gewicht und Größe als Bongos - ein Ständer (Stativ) muss her.

st-fl11ch.jpg


Bei der Wahl ist lediglich zu beachten, dass jeweils ein Ständer in der richtigen Größe vorhanden ist (Quinto = kleiner als Conga = kleiner als Tumba; steht ja oben erklärt :p )

Ob die Conga links oder rechts steht, oder bei 3 in der Mitte oder am Rand ist jedem selbst überlassen. Perfekt ist die Aufstellung, mit der jeder individuell für sich perfekt arbeiten kann! :)

Nun kann endlich los gespielt werden...

- Spielen per Hand!

Die Spielweise und Spieltechnik der Conga(s) ist ganz einfach - es ist die gleiche wie bei den Bongos: :cool:
mb20 schrieb:

Die wesentlichen Schlagtechniken sind offene & gedämpfte Töne, Basstöne & hohe Töne (bzw. "normale" Töne) sowie Slaps.

-> offen und bassig: In der Mitte des Fells mit der ganzen Hand schlagen, wobei alle Finger in eine Richtung zeigen und sich immer ein kleiner Hohlraum unter der Handfläche bilden sollte. Nach dem Auftreffen der Hand aud das Fell, dieses sofort wieder "loslassen" - denkt euch einfach euer Fell ist eine heiße Herdplatte. :p

-> gedämpft und bassig:
In der Mitte des Fells mit der ganzen Hand schlagen, wobei alle Finger in eine Richtung zeigen und sich immer ein kleiner Hohlraum unter der Handfläche bilden sollte - also ganz, wie der offene, bassige Ton, jedoch mit dem großen Unterschied, dass diesmal die Hand auf dem Fell liegen belibt und somit dem Ton teilweise die Ressonanz und Schwingung nimmt, was ihn nach sehr kurzer Zeit ersticken lässt - ein gedämpfter Schlag eben. ;)

-> offen und hoch: Am Fellrand oder zumindest näher am Fellrand, als bei den Basstönen wird mit Wahlweise 1-4 Fingern (Ohne Daumen!) geschlagen - beim Schlag das Fell jedoch abermals als heiße Herdplatte angesehen.

-> gedämpft und hoch: Wer meinen Beitrag bis hier her verfolgt hat, müsste eigentlich wissen, was jetzt kommt - genau, der "offen und hoch" nur ohne die Herdplatte (der/die Finger bleibt/bleiben liegen).

-> Slap: Lässt sich nicht genau definieren... entweder mit dem Daumen - ähnlich wie Bassisten - einfach auf dem Felle ein wenig rumexperimentieren bzw. draufhauen, oder aber doch lieber mit Karacho 1-2 Finger auf das Fell fallen lassen und, nunja... Slap ist eigentlich all das, was ich in den vier Punkten über dem hier NICHT beschrieben habe... :rolleyes:

Wenn ihr mehr wissen wollt, eventuell auch konktrete Notenbeispiele, eine Play-Along CD, etc., sucht euch bitte den Buchhändler eures Vertrauens aus, und hört einfach viel Musik, in denen das Instrument vorkommt - UND seid einfach ein wenig experimentierfreudig!

- Spielen mit Sticks...

... ist nicht zu empfehlen! Natürlich geht das auch, aber das Klangergebnis ist sehr dürftig.


Empfehlungen:

Naja, antesten gehen natürlich (wie immer) und selbst entscheiden (z.B. auch ob obertonreicheres "künstliches" Fieberglas oder tieferes "erdigeres/natürlicheres" Holz)...

Ansonsten gelten die Empfehlungen aus der Bongo-FAQ einen Post über dem hier. :)

...und dann war da noch ein Post über Anfänger-Congas. ;)


Viele Grüße,
mb
 
mb20
  • Gelöscht von fabianb
  • Grund: doppelt
So, weiter gehts... ach nee, das hab ich oben schon geschrieben, deshalb ganz formell und unspektakulär: Djembe ;)

Djemben kommen aus West-Afrika und das Wort "Djembe" an sich wird [dschembee] ausgesprochen. Das letzte e des Wortes wird dabei in der Lautschriftt mit ee angegeben, da es sich um (ehemalige) französische Kolonien handelt, weshalb es eigentlich Djembé heißen müsste, was den ganzen Wortlaut am Ende eben etwas in die länge zieht.

Die Djembe unterteile ich in diesem Workshop in 2 Varianten, die 1. ist die natürliche Djembe, die 2. die Künstliche - was aber nicht bedeuten soll, dass diese nicht auch aus Holz besteht. Verwirrend jetzt?? --> Überhaupt nicht, ihr müsst einfach weiter lesen, dann wird sich alles klären... ;)

Djembe - Variante 1:

190299.jpg


Die Djembe, wie sie oben abgebildet ist, habe ich "natürlich" benannt, doch warum?

In Afrika gibt's sowas wie eine "industrielle high-tech Herstellung" von Musikinstrumenten gar nicht oder nur vereinzelt in geringen Maße. Die Djembe, die ich selbst besitze fällt z.B. auch in die Variante 1.

Djemben entstehen in etwa wie folgt, was ein wenig an eine (qualitativ minderwertige :p ) do-it-yourself-Show erinnern könnte:

Man nehme einen Baumstamm und alles mögliche Metallwerkzeug, was eben so rum liegt und höhlt einen Baumstamm aus (sind ja überall welche :rolleyes: ). Aus dem Stamm schnitzt man dann einen Trommel-Körper. Jetzt noch ne tote Kuh finden und ein paar Stricke/dickere Seile und fertig ist die Djembe! :eek:

Klingt jetzt extreeeem komisch, aber heutzutage wird teilweise immernoch so bzw. in ähnlicher Form vorgegangen, da die besten Djemben eben immer noch die per Hand gemachten sind, was jedem einzelnen Instrument auch den Status eines Unikats verleiht, da der Mensch nun mal bekanntlich keine Maschine ist...

Wie im Bild oben, sieht die Djembe dann eben z.B. aus: Nicht unbedingt 100% runder Kessel mit teils nicht ganz sauber verarbeiteten Enden, das "typische" Schnurmuster sowie das am Rand nicht immer gerade abgeschnittene und eingearbeitete Fell. Doch das alles macht diese Djemben-Variante nur um so liebenswerter! :great:


Djemben - Variante 2:

101263.jpg


Variante 2 kommt dagegen etwas plastisch und steif rüber. Hier sind high-tech-Werkzeuge am Werk und entsprechend sieht es dann auch aus: Genau abgedrehter und abgeschliefener Holzkörper, die von Bongos und Congas schon bekannte Form der Fellbefestigung mittels Metal-Spannreifen sowie einem Kunstfell.

Um es kurzzufassen: Variante 2 ist genau das Gegenteil der Variante 1 in Entstehung/Herstellung. Beide haben gemeinsam, dass sie Djembe heißen, so aussehen und sich auch so anhören - an der Spielweise ändert sich zwischen den beiden Varianten ebenfalls überhaupt nichts... :p

- Spielen per Hand!

Gespielt wird - und das ist das tolle/einfache an einer Djembe - genauso wie auch schon Bongos oder Congas!

mb20 schrieb:

Die wesentlichen Schlagtechniken sind offene & gedämpfte Töne, Basstöne & hohe Töne (bzw. "normale" Töne) sowie Slaps.

-> offen und bassig: In der Mitte des Fells mit der ganzen Hand schlagen, wobei alle Finger in eine Richtung zeigen und sich immer ein kleiner Hohlraum unter der Handfläche bilden sollte. Nach dem Auftreffen der Hand aud das Fell, dieses sofort wieder "loslassen" - denkt euch einfach euer Fell ist eine heiße Herdplatte.

-> gedämpft und bassig:
In der Mitte des Fells mit der ganzen Hand schlagen, wobei alle Finger in eine Richtung zeigen und sich immer ein kleiner Hohlraum unter der Handfläche bilden sollte - also ganz, wie der offene, bassige Ton, jedoch mit dem großen Unterschied, dass diesmal die Hand auf dem Fell liegen belibt und somit dem Ton teilweise die Ressonanz und Schwingung nimmt, was ihn nach sehr kurzer Zeit ersticken lässt - ein gedämpfter Schlag eben.

-> offen und hoch: Am Fellrand oder zumindest näher am Fellrand, als bei den Basstönen wird mit Wahlweise 1-4 Fingern (Ohne Daumen!) geschlagen - beim Schlag das Fell jedoch abermals als heiße Herdplatte angesehen.

-> gedämpft und hoch: Wer meinen Beitrag bis hier her verfolgt hat, müsste eigentlich wissen, was jetzt kommt - genau, der "offen und hoch" nur ohne die Herdplatte (der/die Finger bleibt/bleiben liegen).

-> Slap: Lässt sich nicht genau definieren... entweder mit dem Daumen - ähnlich wie Bassisten - einfach auf dem Felle ein wenig rumexperimentieren bzw. draufhauen, oder aber doch lieber mit Karacho 1-2 Finger auf das Fell fallen lassen und, nunja... Slap ist eigentlich all das, was ich in den vier Punkten über dem hier NICHT beschrieben habe...

Wenn ihr mehr wissen wollt, eventuell auch konktrete Notenbeispiele, eine Play-Along CD, etc., sucht euch bitte den Buchhändler eures Vertrauens aus, und hört einfach viel Musik, in denen das Instrument vorkommt - UND seid einfach ein wenig experimentierfreudig!

- Spielen mit Sticks...

... geht, jedoch nur mit einem Kunstfell zu empfehlen. Ob es dann auch noch klanglich passt, muss jeder für sich entscheiden, das Ohr hört mit - und bei jedem etwas anders.


Spielen ja, doch wie wenn ich eine Hand zum Instrument halten benötige?

Ganz einfach:

1. Gibt es die Möglichkeit sich auf den Boden zu setzen und die Djembe über's Knie zu legen (Bitte wörtlich nehmen!!! :eek: :cool: )

2. kann man sich sowas wie einen Gurt kaufen und rum binden bzw. sich einen Gurt selbst bauen (kleiner Tipp aus eigener Erfahrung: Ein (ausrangierter-)Judogürtel läst sich gut zu einem Gurt umfunktionieren und ist sehr stabil) --> Interessant auch noch Hier.

3. Djembe auf den Boden stellen und zwischen die Knie nehmen, anschließend das Instrument leicht nach vorne kippen (sowohl im stehen als auch im sitzen möglich), oder...

4. ...wem das alles zu blöd ist, gibt nochmal extra Kohle aus und kauft sich einen schicken Ständer, der einen dann auch noch schön in der Flexibilität einschränkt. :p


[edit] -

3859463561324953725a647843507172346241-160x200-0-0.jpg
djwr3snt.jpg


Natürlich gibt es auch noch Djemben-Variante 3 (linkes Bild; Fiberglas) sowie 4 (rechtes Bild; Variante 1 nur in high-tech Herstellung) jedoch sollte bei Percussion nicht vergessen werden: Durch die Vielzahl an Instrumenten und Untergruppen die sich unter diesem Begriff "Percussion" versammeln ist es schwierig alles zu erzählen was es gibt. Übung macht den Meister, ob es nun die Übung im Kauf des "richtigen" (für jeden natürlich immer anders auszulegen) Instrumentes, Übung im lesen und verstehen theoretischen Materials oder Übung im Praktischen ist - dabei kann ich euch nicht helfen, denn nur die eigene Erfahrung (egal ob durch das betrachten anderer Spieler (auch dabei können Erfahrungen gemacht werden), selbst spielen, etc. pp.) zeigt einem, wie weit man ist bzw. wo noch defizite oder sogar bis dato noch unbekannte Möglichkeiten sind.

Nun aber Schluss mit der "Moralpredigt" vom perfekten Musiker...

Möge der Groove mit euch sein! :)

Viele Grüße,
mb
 
mb20
  • Gelöscht von fabianb
  • Grund: doppelt
... wo wir auch schon beim Stimmen angekommen sind, welches nach dem gleichen Muster wie das der Bongos abläuft:

Eine Schraube zunächst leicht drehen (im Uhrzeigersinn = höher Stimmen; gegen den Uhrzeigersinn = tiefer Stimmen), dann die Gegenüberliegende ebenfalls etwa gleich drehen; nun die restlichen 2 nach gleichem Prinzip!

Kleine Korrektur: Congafelle werden immer rundherum gestimmt – also nicht mit gegenüberliegend und so. Hierzu folgender Link:

http://www.bauerpercussion.com.br/tips.html
 
Richtig, dass hatte ich auch nach mehrmaligem lesen meiner Posts irgendwie völlig übersehen - hast natürlich recht (hab das mal überprüft) - DANKE! :great:
 
Jetzt noch ne tote Kuh finden und ein paar Stricke/dickere Seile und fertig ist die Djembe! :eek:

Djembe-Felle sind von Ziegen! – Mir wurde mal erzählt, dass das abgezogene Ziegenfell zunächst einmal ein paar Wochen vergraben wird (wurde?), damit das daran noch befindliche Fleisch verwesen (bzw. von verschiedenem Gewürm abgefressen werden) kann. Wenn man´s dann irgendwann ausgräbt, stinkt es erstmal noch ´ne ganze Weile ziemlich widerlich.

Inzwischen macht man´s wohl anders, oder?
 
Lieber mb20,

ich bin mir zwar nicht sicher, ob in diesem Thread auch diskutiert werden darf, aber ich habe (auch :redface: ) noch eine Anmerkung zu der hier beschriebenen Conga-Spieltechnik. Man kann sie nämlich nicht wirklich von der Bongo-Technik her nehmen – auch nicht von der Djembe´-Technik. Zum Beispiel mal folgende Beschreibung:

-> offen und hoch: Am Fellrand oder zumindest näher am Fellrand, als bei den Basstönen wird mit Wahlweise 1-4 Fingern (Ohne Daumen!) geschlagen - beim Schlag das Fell jedoch abermals als heiße Herdplatte angesehen.

Vor einiger Zeit habe ich mir mal ein paar Unterrichtsstunden gegönnt, um meine ansonsten autodidaktischen Kenntnisse (Beginn in den 80er-Jahren) ein wenig zu verwurzeln. Mein Lehrer hat mich irgendwas spielen lassen und daraufhin in etwa folgenden Hinweis gegeben: Die Conga sei ein Instrument, das im Unterschied zu Djembé und Bongo vererdet (im Sinne von: Kontakt zur Erde herstellt). Von daher wird der offene Schlag – im wörtlichen Sinne – sehr "nachdrücklich" gespielt, das heisst, die Hand (auf Höhe der Fingerwurzeln) bleibt einen Moment lang am Fellrand liegen bzw. wird fast ein wenig "aufgedrückt".

Nach ein wenig Üben und Dosierung wird man feststellen, dass der offene Ton sich sehr viel "fetter", eindringlicher und eben "nachdrücklicher" präsentiert als bei der Herdplatten-Vorstellung.

Ich hatte mich bis dahin schon oft gefragt, warum mir das Conga-Spiel anderer manchmal so viel "selbstbewußter" oder "entschiedener" vorkommt als mein eigenes. Ich glaube, wenn man aus dem Bild der "Vererdung" eine spieltechnische Inspiration ziehen kann, kommt man der Sache musikalisch und auch technisch näher.
 
Die Vererdungs-Theorie kann ich auch von meinem Lehrer bestätigen.
Ich komm auch ursprünglich von der Djembe und er hat mir das exakt genauso erklärt.
 
@ olliB. und alle anderen: Klar darf hier diskutiert werden, ohne Diskussion gibt's das ganze ja nochmal bei den Workshops. ;)

Das ganze ist von mir begonnen worden, aber ihr dürft natürlich auch eure Meinung dazu sagen, da ich auch nur ein Mensch bin und schonmal was vergesse. (Simon hat mir z.B. per PM und Mail schon angeboten zu helfen, was auch bald veröffentlicht wird).

Desweiteren kann ich zu den Unterschiedlichen Spielarten nur sagen: ich spiel eigentlich auf den 3 von mir oben stehenden Instrumentengruppen immer mit den gleichen Techniken und habe eigentlich keine Probleme damit - deshalb hab kich das auch so gepostet.:)
 
ich spiel eigentlich auf den 3 von mir oben stehenden Instrumentengruppen immer mit den gleichen Techniken und habe eigentlich keine Probleme damit - deshalb hab ich das auch so gepostet.:)

Ich will Dir um Gotteswillen auch keine Probleme machen – oder vielleicht doch ;) , und zwar: einer Wahrnehmungstheorie nach erkennen wir nur das, was wir schon wissen bzw. anders ausgedrückt: wofür es in unserem Gehirn schon eine strukturelle Anlage gibt. Insofern hast Du ab dem Zeitpunkt ein Problem (oder sagen wir besser: eine Unruhe), sobald Dir etwas zur Kenntnis gelangt, was Du vorher nicht wusstest. Das muss dann beispielsweise entweder assimiliert oder akkomodiert werden.

Wikipedia: "Assimilation beschreibt in der Lernpsychologie einen Prozess, über den das, was wahrgenommen wird, so verändert wird, dass es zu den gegenwärtig vorhandenen Strukturen passt." – "Im Gegensatz zu der Assimilation, bei der das Kind einen neuen Sachverhalt an ein vorhandenes Schema anpasst, dient die Akkommodation als Möglichkeit für das Kind eine neue Erkenntnis zu verarbeiten (mit sich selbst in Einklang zu bringen), indem es das bis dahin befestigte Schema erweitert."

Das Bild von der Herdplatte ist sehr eindringlich, und weil derart eindringliche Vorstellungsbilder unser Handeln in besonderer Weise zu beeinflussen vermögen, sind sie in ihrer Wirkung natürlich verheerend, wenn sie nicht richtig sind. Statt "Handeln" könnte man beim Trommeln vielleicht besser von "motorischer Routine" durch Üben sprechen. Durch Üben werden motorische Abläufe ja erst automatisiert und dann ist (egal ob Musik oder Fahrradfahren) irgendwann nicht mehr das Großhirn, sondern das Kleinhirn zuständig, d.h. alles Automatisierte entzieht sich somit zunehmend der Reflexion und die motorischen Planungsstrukturen, d h. synaptischen Verbindungen im Großhirn, bilden sich zurück.

Und wenn man bedenkt, dass jedes Umlernen fast genauso mühsam und langwierig sein kann wie das vorherige Erlernen, sollte man´s möglichst nicht allzu lange hinausschieben – ;)
 
Noch ein Einwand zum Slap auf der Conga – er wird in deutschsprachiger Literatur manchmal auch Peitschenschlag genannt, was eine spezifische Eigenart auch ganz gut trifft. In der modernen Auffassung von Conga-Technik wird davon ausgegangen, dass sämtliche Schläge weitestgehend aus der gleichen Handstellung heraus entstehen, nämlich der offenen Hand mit locker gestreckten Fingern. Lediglich beim offenen Schlag bedarf es einer Streckspannung, damit die Finger nach Berühren des Fells zurückfedern (wobei die Hand im Fingerwurzelbereich, wie schon mal angemerkt kurz liegen bleibt bzw. nachgedrückt wird).

Alles übertriebene Einkrallen bis hin zur schrägen Hohlhand ist beim geschlossenen Slap deshalb unökonomisch und kann ab einem bestimmten Spieltempo auch nicht mehr umgesetzt werden.

Die lockere Hand wird so über den Fellrand geschlagen (bzw. leicht geworfen ?!), dass eine gleichzeitige Berührung der Handballen am Fellrand und der Fingerspitzen in Richtung Fellmitte erfolgt. Beim Aufprall der Fingerspitzen gilt es nun soviel Nachdruck zu entwickeln, dass diese einen Moment lang auf dem Fell liegen bleiben. Für einen Moment besteht also eine Spannung in der Hand. Es sollte darauf hin gearbeitet werden, dass für diesen Schlag keine größere Ausholbewegung oder Kraft aufgebracht werden muss als für alle anderen Schläge.
 
So liebe Freunde der Percussion.

Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel, dass ich auch Fehler mache (wie jeder andere Mensch eben auch). :cool: ;)

Alles was olliB. netterweise noch erzählt hat, stimmt natürlich - Vielen Dank dafür! :great:

Ein weiterer Dank geht an Simon, der mit mir per PM und Mail die Djemben-FAQ überarbeitet hat - Vielen Dank an dieser Stelle! :great:

So folgt also nochmals der Djembe-FAQ-Post als Nur-Text...

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Djembé

So, weiter gehts... ach nee, das hab ich oben schon geschrieben, deshalb ganz formell und unspektakulär: Djembé
Djembés kommen aus West-Afrika (z.B.: Guinea, Mali, Burkina Faso, Senegal, Elfenbeinküste und Ghana) und das Wort "Djembé" an sich wird [dschembee] ausgesprochen. (Das letzte e des Wortes wird dabei in der Lautschriftt mit ee angegeben, da es sich um (ehemalige) französische Kolonie handelt, wird auf das e ein „accent aigu“ geschrieben à é, welches das e betont)
Die Djembé unterteile ich in diesem Workshop in 2 Varianten, die 1. ist die natürliche Djembe, die 2. die Künstliche - was aber nicht bedeuten soll, dass diese nicht auch aus Holz besteht. Verwirrend jetzt?? --> Überhaupt nicht, ihr müsst einfach weiter lesen, dann wird sich alles klären...



Djembé - Variante 1:

Die Djembé, wie sie oben abgebildet ist, habe ich "natürlich" benannt, doch warum?

In Afrika gibt's sowas wie eine "industrielle high-tech Herstellung" von Musikinstrumenten gar nicht oder nur vereinzelt in geringen Maße. Die Djembé, die ich selbst besitze fällt z.B. auch in die Variante 1.

Djembés entstehen in etwa wie folgt, was ein wenig an eine (qualitativ minderwertige ) do-it-yourself-Show erinnern könnte:

Man nehme einen Baumstamm (z.B. vom Lenke-Baum) und alles mögliche an Metallwerkzeug, was eben so rum liegt und höhlt diesen Baumstamm aus. Daraus schnitzt man dann einen Trommel-Körper, der die Form eines Mörsers hat. Dieser Arbeitsschritt wird häufig im Äußeren des Landes getätigt. Danach werden die Djembés-Körper ins Landesinnere gebracht. Dort werden dann die Ziegenfelle draufzogen, welche zuvor in Wasser eingeweicht wurden, damit man sie besser über den Körper ziehen kann. Das Fell hat dann meistens noch Haare und muss erst mal trocknen. Nachdem das Fell trocken ist, wird es rasiert und gespannt, was nicht gerade einfach ist, aufgrund der Knoten-Technik. Die Schnüre werden in bestimmter Reihenfolge verknoten, wodurch sich dann die Spannung des Felles erhöht. Eine Djembé-Manufaktur schafft pro Tag circa 20 Trommeln.
Fertig ist die Djembé!
Oftmals wird an die Djembé unten noch ein alter Autoreifen angebracht (circa 5cm dicker Streifen), um den Stamm vor Nässe und allgemein Schmutz zu schützen. Man sieht auch häufig Kessing (sog. Rasselbleche) (meistens 3) an den Djembés, die einen Rassel-Snare-Sound erzeugen. Eine Djembé hat einen Durchmesser von circa 12“-14“ und wiegt 5-7kg. Die Preise für solche eine Djembe bewegen sich zwischen €100 und €400.

Klingt jetzt extreeeem komisch, aber heutzutage wird teilweise immernoch so bzw. in ähnlicher Form vorgegangen, da die besten Djembés eben immer noch die per Hand gemachten sind, was jedem einzelnen Instrument auch den Status eines Unikats verleiht, da der Mensch nun mal bekanntlich keine Maschine ist...

.
Wie im Bild oben, sieht die Djembé dann eben z.B. aus: Nicht unbedingt 100% runder Kessel mit teils nicht ganz sauber verarbeiteten Enden, das "typische" Schnurmuster sowie das am Rand nicht immer gerade abgeschnittene und eingearbeitete Fell. Doch das alles macht diese Djemben-Variante nur um so liebenswerter!



Djemben - Variante 2:

Variante 2 kommt dagegen etwas plastisch und steif rüber. Hier sind high-tech-Werkzeuge am Werk und entsprechend sieht es dann auch aus: Genau abgedrehter und abgeschliefener Holzkörper, die von Bongos und Congas schon bekannte Form der Fellbefestigung mittels Metal-Spannreifen sowie einem Kunstfell.

Um es kurzzufassen: Variante 2 ist genau das Gegenteil der Variante 1 in Entstehung/Herstellung. Beide haben gemeinsam, dass sie Djembe heißen, so aussehen und sich auch so anhören - an der Spielweise ändert sich zwischen den beiden Varianten ebenfalls überhaupt nichts...



Spielen per Hand!

Als erstes muss sollte gesagt sein, dass man den Daumen zum Djembé-Spielen überhaupt nicht braucht. Er stört eher und man sollte ihn die ganze Zeit wegstrecken vom Fell. Also einfach abspreizen, ansonsten kann man sich den schnell mal grün und blau hauen. Des weiteren soll der Schlag aus dem Arm kommen und nicht aus dem Handgelenk (wie z.B. beim Schlagzeug).
Man unterscheidet beim Djembé spielen 4 traditionelle Schlagtechniken.
1. Der Bass – Aller Finger werden abgespreizt und sodass nur die Handinnenfläche auf die Fellmitte trifft. Das Fell sollte sofort wieder losgelassen werden, damit der Sound nicht abgedämpft wird.
2. Der Open-Tone – Die 4 Finger werden zusammen genommen (Daumen natürlich abspreizen) und angespannt. Die Finger sollten einen kleinen Hohlraum (zwischen Hand und Fell) entstehen lassen. Man sagt das 2 Finger zwischen Hand und Fell passen sollte. Nun wird mit dem Handballen am Ende der Finger auf die Fellkante geschlagen.
3. Der Slap – Zwischen den 4 Fingern sollte nun ein kleiner Abstand sein. Die Finger müssen locker gelassen werden und es wird beim Open-Tone mit dem Ballen auf die Fellkante geschlagen. Durch die lockeren Finger sollte nun ein peitschen-artiger Sound entstehen.
4. Der gedämpfte Slap – Der Schlag ist der Gleiche wie beim normalen Slap nur das die andere Hand auf dem Fell liegt. Wie gesagt liegt. Man sollte die Hand nicht auf das Fell pressen, ansonsten kommt gar kein Sound raus. Die Hand (oder nur Handkante) sollte circa 5cm vom Fellrand entfernt liegen. Es kommt natürlich ganz auf den gewünschten Sound an. Je weiter die Hand in die Fellmitte kommt, desto gedämpfter ist der Sound.

Für alle Varianten gilt, dass man selber ein wenig rumprobieren sollte. Denn jede Djembé hat einen anderen Sound und benötigt zum Beispiel einen anderen Einschlagswinkel. Viel Spaß beim Rumprobieren.

Spielen ja, doch wie wenn ich eine Hand zum Instrument halten benötige?

Ganz einfach:

1. Gibt es die Möglichkeit sich auf den Boden zu setzen und die Djembé über's Knie zu legen (Bitte wörtlich nehmen!!! )

2. kann man sich sowas wie einen Gurt kaufen und rum binden bzw. sich einen Gurt selbst bauen (kleiner Tipp aus eigener Erfahrung: Ein (ausrangierter-)Judogürtel läst sich gut zu einem Gurt umfunktionieren und ist sehr stabil) --> Interessant auch noch Hier.

3. Djembé auf den Boden stellen und zwischen die Knie nehmen, anschließend das Instrument leicht nach vorne kippen (sowohl im stehen als auch im sitzen möglich), oder...

4. ...wem das alles zu blöd ist, gibt nochmal extra Kohle aus und kauft sich einen schicken Ständer, der einen dann auch noch schön in der Flexibilität einschränkt.

5. Djembé einfach auf den Boden legen und sich draufsetzen. Dann kann man sich einfach leicht nach vorne beugen und spielen.

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Eure Percussionisten,
Simon & mb
:)
 
...und wer auch die Rhythmen der Basstrommeln kennt, der kann die Djembe auf den Boden legen, ein Bein drübersetzen, z.B. als Rechtshänder rechts auf der Fellseite den Djembe-Groove spielen und links mit einem Stick die Bassrhythmen auf dem Korpus - das gibt zum Teil irre Kombinationen...
 
...und wer auch die Rhythmen der Basstrommeln kennt, der kann die Djembe auf den Boden legen, ein Bein drübersetzen, z.B. als Rechtshänder rechts auf der Fellseite den Djembe-Groove spielen und links mit einem Stick die Bassrhythmen auf dem Korpus - das gibt zum Teil irre Kombinationen...

Hey stimmt. Das ist ne gute Idee...
Dann könnte man DunDun und Sangban eigentlich auch zusammen spielen. Deren Grooves ergänzen sich ja desöfteren:great:
 
Hey stimmt. Das ist ne gute Idee...
Dann könnte man DunDun und Sangban eigentlich auch zusammen spielen. Deren Grooves ergänzen sich ja desöfteren:great:
Aus der Not geboren, ich mußte dringend im Urlaub Djembe, Glocke und Basstrommeln üben, hatte aber Transportprobleme - sprich, ich hatte nur Djembe und Glocke dabei.
Anfänglich habe ich die Bassrhythmen mit der Hand auf der liegenden Djembe gespielt, dazu mit dem Stick auf der Glocke, da mir diese immer "weggewandert" ist, habe ich einfach den Korpus benutzt - zufällig habe ich mal die Grooves durcheinandergebracht und hatte plötzlich Djembe + Baß
...und dieses Prinzip habe ich dann später weiterverfolgt und ausgebaut.
 
tolle informative beiträge! weiter so!

gruß manyo
 
Waahhhhh, Bevormundung. :redface: :D

Nein, toll wenn dir die Beiträge gefallen. :great:

@Simon: Schick's mir mal per Mail.

... und ich überlege schon die Ganze Zeit, ob der verbesserte Djemben-Beitrag auch in die FAQ in der Workshop-Ecke soll... ich mein, schaden kann's ja nicht (ist halt nichtmehr ganz so Übersichtlich dann) aber nein, ich posts rein und noch ne PM an Lim, damit eine Übersicht erstellt wird.

mb :)
 
So liebe Freunde der Percussion.

Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel, dass ich auch Fehler mache (wie jeder andere Mensch eben auch).

Ein Dank geht an Simon, der mit mir per PM und Mail die Djemben-FAQ überarbeitet hat - Vielen Dank an dieser Stelle!

So folgt also nochmals der Djembe-FAQ-Post als Nur-Text... (für die Bilder also bitte den Post über diesem verwenden)

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Djembé

So, weiter gehts... ach nee, das hab ich oben schon geschrieben, deshalb ganz formell und unspektakulär: Djembé
Djembés kommen aus West-Afrika (z.B.: Guinea, Mali, Burkina Faso, Senegal, Elfenbeinküste und Ghana) und das Wort "Djembé" an sich wird [dschembee] ausgesprochen. (Das letzte e des Wortes wird dabei in der Lautschriftt mit ee angegeben, da es sich um (ehemalige) französische Kolonie handelt, wird auf das e ein „accent aigu“ geschrieben à é, welches das e betont)
Die Djembé unterteile ich in diesem Workshop in 2 Varianten, die 1. ist die natürliche Djembe, die 2. die Künstliche - was aber nicht bedeuten soll, dass diese nicht auch aus Holz besteht. Verwirrend jetzt?? --> Überhaupt nicht, ihr müsst einfach weiter lesen, dann wird sich alles klären...



Djembé - Variante 1:

Die Djembé, wie sie oben abgebildet ist, habe ich "natürlich" benannt, doch warum?

In Afrika gibt's sowas wie eine "industrielle high-tech Herstellung" von Musikinstrumenten gar nicht oder nur vereinzelt in geringen Maße. Die Djembé, die ich selbst besitze fällt z.B. auch in die Variante 1.

Djembés entstehen in etwa wie folgt, was ein wenig an eine (qualitativ minderwertige ) do-it-yourself-Show erinnern könnte:

Man nehme einen Baumstamm (z.B. vom Lenke-Baum) und alles mögliche an Metallwerkzeug, was eben so rum liegt und höhlt diesen Baumstamm aus. Daraus schnitzt man dann einen Trommel-Körper, der die Form eines Mörsers hat. Dieser Arbeitsschritt wird häufig im Äußeren des Landes getätigt. Danach werden die Djembés-Körper ins Landesinnere gebracht. Dort werden dann die Ziegenfelle draufzogen, welche zuvor in Wasser eingeweicht wurden, damit man sie besser über den Körper ziehen kann. Das Fell hat dann meistens noch Haare und muss erst mal trocknen. Nachdem das Fell trocken ist, wird es rasiert und gespannt, was nicht gerade einfach ist, aufgrund der Knoten-Technik. Die Schnüre werden in bestimmter Reihenfolge verknoten, wodurch sich dann die Spannung des Felles erhöht. Eine Djembé-Manufaktur schafft pro Tag circa 20 Trommeln.
Fertig ist die Djembé!
Oftmals wird an die Djembé unten noch ein alter Autoreifen angebracht (circa 5cm dicker Streifen), um den Stamm vor Nässe und allgemein Schmutz zu schützen. Man sieht auch häufig Kessing (sog. Rasselbleche) (meistens 3) an den Djembés, die einen Rassel-Snare-Sound erzeugen. Eine Djembé hat einen Durchmesser von circa 12“-14“ und wiegt 5-7kg. Die Preise für solche eine Djembe bewegen sich zwischen €100 und €400.

Klingt jetzt extreeeem komisch, aber heutzutage wird teilweise immernoch so bzw. in ähnlicher Form vorgegangen, da die besten Djembés eben immer noch die per Hand gemachten sind, was jedem einzelnen Instrument auch den Status eines Unikats verleiht, da der Mensch nun mal bekanntlich keine Maschine ist...

.
Wie im Bild oben, sieht die Djembé dann eben z.B. aus: Nicht unbedingt 100% runder Kessel mit teils nicht ganz sauber verarbeiteten Enden, das "typische" Schnurmuster sowie das am Rand nicht immer gerade abgeschnittene und eingearbeitete Fell. Doch das alles macht diese Djemben-Variante nur um so liebenswerter!



Djemben - Variante 2:

Variante 2 kommt dagegen etwas plastisch und steif rüber. Hier sind high-tech-Werkzeuge am Werk und entsprechend sieht es dann auch aus: Genau abgedrehter und abgeschliefener Holzkörper, die von Bongos und Congas schon bekannte Form der Fellbefestigung mittels Metal-Spannreifen sowie einem Kunstfell.

Um es kurzzufassen: Variante 2 ist genau das Gegenteil der Variante 1 in Entstehung/Herstellung. Beide haben gemeinsam, dass sie Djembe heißen, so aussehen und sich auch so anhören - an der Spielweise ändert sich zwischen den beiden Varianten ebenfalls überhaupt nichts...



Spielen per Hand!

Als erstes muss sollte gesagt sein, dass man den Daumen zum Djembé-Spielen überhaupt nicht braucht. Er stört eher und man sollte ihn die ganze Zeit wegstrecken vom Fell. Also einfach abspreizen, ansonsten kann man sich den schnell mal grün und blau hauen. Des weiteren soll der Schlag aus dem Arm kommen und nicht aus dem Handgelenk (wie z.B. beim Schlagzeug).
Man unterscheidet beim Djembé spielen 4 traditionelle Schlagtechniken.
1. Der Bass – Aller Finger werden abgespreizt und sodass nur die Handinnenfläche auf die Fellmitte trifft. Das Fell sollte sofort wieder losgelassen werden, damit der Sound nicht abgedämpft wird.
2. Der Open-Tone – Die 4 Finger werden zusammen genommen (Daumen natürlich abspreizen) und angespannt. Die Finger sollten einen kleinen Hohlraum (zwischen Hand und Fell) entstehen lassen. Man sagt das 2 Finger zwischen Hand und Fell passen sollte. Nun wird mit dem Handballen am Ende der Finger auf die Fellkante geschlagen.
3. Der Slap – Zwischen den 4 Fingern sollte nun ein kleiner Abstand sein. Die Finger müssen locker gelassen werden und es wird beim Open-Tone mit dem Ballen auf die Fellkante geschlagen. Durch die lockeren Finger sollte nun ein peitschen-artiger Sound entstehen.
4. Der gedämpfte Slap – Der Schlag ist der Gleiche wie beim normalen Slap nur das die andere Hand auf dem Fell liegt. Wie gesagt liegt. Man sollte die Hand nicht auf das Fell pressen, ansonsten kommt gar kein Sound raus. Die Hand (oder nur Handkante) sollte circa 5cm vom Fellrand entfernt liegen. Es kommt natürlich ganz auf den gewünschten Sound an. Je weiter die Hand in die Fellmitte kommt, desto gedämpfter ist der Sound.

Für alle Varianten gilt, dass man selber ein wenig rumprobieren sollte. Denn jede Djembé hat einen anderen Sound und benötigt zum Beispiel einen anderen Einschlagswinkel. Viel Spaß beim Rumprobieren.

Spielen ja, doch wie wenn ich eine Hand zum Instrument halten benötige?

Ganz einfach:

1. Gibt es die Möglichkeit sich auf den Boden zu setzen und die Djembé über's Knie zu legen (Bitte wörtlich nehmen!!! )

2. kann man sich sowas wie einen Gurt kaufen und rum binden bzw. sich einen Gurt selbst bauen (kleiner Tipp aus eigener Erfahrung: Ein (ausrangierter-)Judogürtel läst sich gut zu einem Gurt umfunktionieren und ist sehr stabil) --> Interessant auch noch Hier.

3. Djembé auf den Boden stellen und zwischen die Knie nehmen, anschließend das Instrument leicht nach vorne kippen (sowohl im stehen als auch im sitzen möglich), oder...

4. ...wem das alles zu blöd ist, gibt nochmal extra Kohle aus und kauft sich einen schicken Ständer, der einen dann auch noch schön in der Flexibilität einschränkt.

5. Djembé einfach auf den Boden legen und sich draufsetzen. Dann kann man sich einfach leicht nach vorne beugen und spielen.

Zu letzt noch eine Ergänzung von WilliamBasie (Vielen Dank! :great: ):
...und wer auch die Rhythmen der Basstrommeln kennt, der kann die Djembe auf den Boden legen, ein Bein drübersetzen, z.B. als Rechtshänder rechts auf der Fellseite den Djembe-Groove spielen und links mit einem Stick die Bassrhythmen auf dem Korpus - das gibt zum Teil irre Kombinationen...

Aus der Not geboren, ich mußte dringend im Urlaub Djembe, Glocke und Basstrommeln üben, hatte aber Transportprobleme - sprich, ich hatte nur Djembe und Glocke dabei.
Anfänglich habe ich die Bassrhythmen mit der Hand auf der liegenden Djembe gespielt, dazu mit dem Stick auf der Glocke, da mir diese immer "weggewandert" ist, habe ich einfach den Korpus benutzt - zufällig habe ich mal die Grooves durcheinandergebracht und hatte plötzlich Djembe + Baß
...und dieses Prinzip habe ich dann später weiterverfolgt und ausgebaut.
 

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