Wenn ich kurz eine OT-Frage einwerfen darf: Wie hast du es geschafft dir den Stil der Gitarristen so authentisch anzueignen? Hast du dir deren Spielweise heraus gehört, oder hattest du Bücher mit Licks?? Die meisten Bücher die ich kenne, sind da nicht so umfangreich. Auch was die Erklärungen der Spielweise angeht.
authentisch, naja gut, da wären bestimmt viele anderer Meinung, aber danke. Ich habe 2005 angefangen Gitarre zu spielen, also ein Jahr vor Youtube (das die ersten Jahre natürlich nicht das war was es jetzt ist....) Ich bin Autodidakt und hatte in meinem Leben noch keine Gitarrenstunden. Die ersten, etwa 4 Jahre, habe ich nahezu ausschließlich durch nachspielen/mitspielen zu Aufnahmen gelernt, Grundakkorde aus einem Buch, Solo und Songs durch nachspielen, oder durch abschauen/nachfragen bei besseren Gitarristen... Tabs und so etwas wie Pentatonik-Tabellen habe ich damals schon gekannt und als anhaltspunkt genutzt, aber recht schnell festgestellt dass das mit der Realität oft wenig zu tun hat (insbesondere bei Tabs....)
Mit etwa 19 habe ich gemerkt, dass ich an einem Punkt bin an dem ich mit raushören nur noch bedingt weiterkomme und habe begonnen Bücher über Musiktheorie zu lesen. Sowohl Jazz als auch klassische Tonsatzlehre später auch Kontrapunkt. Jazzsoli habe ich tatsächlich nicht nur rausgehört sondern teilweise aus transkriptionsheften "erarbeitet". Da ist sowas gemeint wie zum Beispiel das Parker Omnibook, wobei auch indiesen kommerziell erhältlichen Transkriptionen wiederum Fehler drin sind. An hinhören führt letztlich kein Weg vorbei. Wenn ich die Zeit hätte würde ich es auch wieder mehr tun. Bei einem Bluessolo, das man imho eh schlecht notieren kann, würde ich immer den Weg über die Ohren gehen.
Ich habe ja jetzt nicht für dieses Video "Licks gelernt" sondern versucht aus meinem Hörefahrungsschatz charakteristische Merkmale heruaszuarbeiten, die eben von der strikten Pentatonik-Norm abweichen. Etwa wie wenn man eine Akzent nachmacht oder sich an der Imitation eine bekannten persönlichkeit versucht wie es z.b. ein Kabarettist machen würde. Man muss dafür natürlich ein paar Eigenheiten beobachten, damit die Leute wissen wer gemeint ist. Bei B.B. King oder Clapton fällt mir das etwas leichter, weil ich die sehr viel gehört habe. SRV hat mich zum Beispiel habe ich kaum gehört, nicht weil ich nicht mag, er ist einfach bis vor 2-3 Jahren irgendwie an mir vorbeigegangen. Er hat mich in dem Sinne also nicht wirklich beeinflusst, aber dafür sehr viele andere Leute die ich gerne hören, wie z.b. John Mayer. Bei SRV selbst höre ich z.b. wiederum sehr viel Albert King. Trotzdem fallen mir an ihm dann gewisse Dinge eben auf, die sonst eben kaum einer so spielt, oder die man bei ihm vll zumindest "zuerst" gehört hat.
eine recht lange Antwort ohne echten Mehrwert. Schwieriges Thema irgendwie. Ich denke letztlich Theoriebücher sind immer wichtig und Empfehlenswert, bezüglich Personastil, Phrasing, individuelle Spieltechnik hilft imho nur das instensive "Studium" von Platten und Videos....
um den Bogen zum eigentlich Thema wiederherzustellen: Vll kann der TE
@Guitarero ja eine Rückmeldung geben ob er den Ausführung folgen konnte und ob sie ihm etwas nutzen oder nicht und ob er weitere Tipps in eine andere Richtung möchte oder erstmal nicht.....
grüße B.B.