Pedalboard organisation

[inoX]

Ich baue seit einigen Jahren meine Effekt Treter selbst und habe mittlerweile ein ganz ordentliches Set an Lieblings-Tretern , die ich dann an geeigneten Stellen in der Funk-Rock-Musik meiner Band einsetze.
Zu diesem Zweck habe ich ein hochwertiges Flightcase von innen mittlerweile in der zweiten oder dritten Generation ausgebaut und mit unterschiedlichsten mit meinen Lieblings-Tretern versehen. Dabei sind diese meistens 50:50 in der FX-Loop und vor dem Amp angeordnet.

In der letzten und aktuellen Version meines Floorboards hab ich den Harley Benton 8-Kanal Loop Switcher verbaut und somit die Möglichkeit, mehrere Treter quasi zu Presets zusammen zu schalten. Das funktioniert technisch auch hervorragend, jedoch nimmt mir das jede Möglichkeit spontan mal hier einen Effekt mehr oder weniger zu nutzen.

Wenn ihr auch mit vielen Tretern spielt, wie ist da euer Konzept? Ich liebe es ja schon, wenn ich zB. aus der Situation "Crunch Sound" TS vor dem clean preamp und ein (negativ)Booster zum pegel reduzieren in der FX-Loop zu dem Sound "Lead Solo": Amp Lead-Channel + Delay, dass ich nicht 4x sondern nur einmal treten muss.
Auf der anderen Seite fehlt mir gerade wenn wir an neuen Songs basteln oder ich einfach nur mal etwas experimentierfreudig bin die Möglichkeit, ad hoc andere Effekte zu schalten.

 

[Revolver]

Ich habe keinen Loop-Switcher und deswegen ist meine Frage vielleicht total doof, aber -
kann man denn nicht in einem Preset, wo das Delay aus ist (nur zum Beispiel), einfach das Delay anschalten und trotzdem ist es beim nächsten Umschalten wieder so wie ursprünglich gespeichert?

 

[inoX]

Das ist keine doofe Frage. Aber leider geht das bei diesem Exemplar nicht. Gut möglich, dass das bei anderen geht.
Meine Idee momentan ist, mit dem looper einige wenige größere gruppen anzusteuern. Dabei kommt aber eventuell heraus, dass ich nur 3-4 loops und keine bänke brauche. Wenn das der fall sein sollte, dann baue ich mir nen Loop-switcher lieber selbst. Mal sehen. Ich bin offen für Lösungsideen

 

[camus]

Es gibt zwei (mindestens) Loop-Switcher (vielleicht ja auch mehr), bei denen du on-the-fly und ohne Menü-Diving deine Presets blitzschnell erweitern/ändern kannst.
Zum einen das GEC9 von Moen:

Moen GEC9 2nd Edition​

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Und von Carl Martin das Octa-Switch

Carl Martin Octa-Switch MK3​

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oder das Octa-Switch The Strip

Carl Martin Octa-Switch The Strip​

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[inoX]

Das ist allerdings cool. Da muß ich mir mal durchlesen, wie das bedienkonzept ist. Preislich ist das natürlich bullshit. Solche Fantasiepreise werde ich sicher nicht zahlen, eher entwickel ich sowas selbst

 

[kingbritt]

Um was gehts hier im Thread nochmal?

 

[inoX]

Seltsam, deine beiden Vorredner hatten das verstanden. Aber extra für dich nochmal:

Es geht um Anregungen, wie man ein Floorboard auf begrenztem Raum dazu bringt zum einen Möglichkeiten zu bieten wenn nötig mehrere Teile gleichzeitig zu schalten aber dadurch nicht die Möglichkeit verliert adhoc flexibel mal einen Treter dazu zu nehmen oder zu entfernen.
Ich schrieb auch eingangs, dass ich die meisten Treter selbst gebaut habe und und mich nicht davor scheue mal grundlegende Änderungen vorzunehmen.

(falls dich das gestört hat: Es geht in diesem Thread nicht darum, weshalb Hersteller für Bauteile im Wert von 50-80€ preise jenseits der 500€ veranschlagen (können)).

 

[kingbritt]

Warum nur Floorboard? Ich nutze auch Deskboards.
Also mehrere Pedale die in "Kette/Ketteneffekt" auf on sind, wie ich dann einen oder mehre Effekt/e einzeln händeln kann. Kann man doch machen. Mit Weichen, wie bei der Eisenbahn. ^^

 

[dubbel]

es geht um
- bestimmte sounds
- mit einem Schaltvorgang
- vermutlich live, wo man keine Hand frei hat

 

[kingbritt]

Eigentlich dann um per Tastendruck (modifizierbare) PreSets.
Professionell würde ich das mit einem Rechner steuern wollen.

 

[camus]

Ich hab das GEC9 Version 1.
Du nimmst dir einen deiner 50 Presets , sagen wir Bank A Preset 1, und wählst dir mit den 9 kleinen Drucktastern die Schleifen, die du im Preset geschaltet haben möchtest. Das ist dann ohne weiteres Zutun sofort gespeichert und jede Änderung ist auch sofort gespeichert. Die Umschaltung zwischen Presets erfolgt ohne Mikropause, was manchem ja sehr wichtig ist.

 

[kingbritt]

Glaube man kann da auch mit verschiedenen FX-Loop arbeiten. Gibt auch einige Pedale mit zuschaltbarem FX-Effekt Loop.

 

[tintin1a]

...In der letzten und aktuellen Version meines Floorboards hab ich den Harley Benton 8-Kanal Loop Switcher verbaut und somit die Möglichkeit, mehrere Treter quasi zu Presets zusammen zu schalten. Das funktioniert technisch auch hervorragend, jedoch nimmt mir das jede Möglichkeit spontan mal hier einen Effekt mehr oder weniger zu nutzen.

Wenn ihr auch mit vielen Tretern spielt, wie ist da euer Konzept? Ich liebe es ja schon, wenn ich zB. aus der Situation "Crunch Sound" TS vor dem clean preamp und ein (negativ)Booster zum pegel reduzieren in der FX-Loop zu dem Sound "Lead Solo": Amp Lead-Channel + Delay, dass ich nicht 4x sondern nur einmal treten muss....

Stompbox Modus. Gute Switcher wie das G2 oder das G3 können das problemlos.

The GigRig | G3 Effects Pedal Switching System

A swtiching powerhouse for effects pedal lovers seeking ultimate control and tonal transparency. G3 marks a new standard in pedalboard effects control. Great tone, effortless ease of use, and world-tour-rock-solid reliability.

www.thegigrig.com

 

[inoX]

Ja, cool! Jetzt geht die Diskussion genau in die Richtung die ich mir gewünscht habe.

Ich sehe mich in zwei sehr unterschiedlichen Situationen:
a) LIveartig. Der Song ist 'fertig' und ich weiß wo ich was genau spielen möchte
b) Session/Song im Bau - hier will ich auch mal den Phaser dazu nehmen obwohl ich das hier für den sound garnicht vorgesehen hatte

@tintin1a Ich hab mir schon gedacht, dass es sowas bei den teureren gibt. Ich halte das auch für eine gute und professionelle lösung. Allerdings keine die ich für mich haben möchte

Mit dem Loop-Switcher jetzt habe ich schon endlose kabelwege und eigentlich mag ich analoge und einfache konstrukte. (bitte an dieser stelle keine analog vs. digital diskussion. Digital ist super und klingt gut, das stelle ich nicht infrage)

Am liebsten wäre es mir, von euch zu hören wie ihr das bei euren tretern handhabt. @kingbritt ein deskboard ist natürlich super. Ich habe auch noch viele Pedale, die nicht auf dem board sind. Allerdings kannst du mir mal zeigen, wie du dieses deskboard auf ner kleinen bühne in einr 15 minütigen umbaupause einrichtest

 

[camus]

Ich spiele zur Zeit nur im Proberaum und bin da oft auf Soundsuche. Ich verwalte mit dem GEC9 14 Effektpedale, einen EHX Mixer und ein Tuner. Ich kann so wunderbar schnell und einfach neue Effektketten zusammenstellen, das ist echt cool. Das einzige, was manchmal fehlt, ist eine Änderung in der Reihenfolge der Loops. Dafür muss man noch mehr Geld hinblättern......

 

[inoX]

14 Effektpedale im direkten Zugriff. Das sind finde ich ziemlich viele. Hast du irgendwo beschrieben oder magst du hier kurz schreiben, wie du die organisiert hast? Mit dem GEC9 musst du ja mehrere effekte in den loops zusammenfassen. Bei mir ist es momentan so:

1) TC Electronic Spark (booster mit grid)
2) Octaver
3) Looper
3.1) Verschieden... mal compressor, mal Distortion
3.2) Wah
3.3) Tube Screamer
3.4) Flanger
4) JCM800 (oder andere) Preamp (clean oder lead - gesteuert durch den looper)
5 Looper
5.1) Modulation (hier hab ich Chorus und Phaser in serie und schalte immer nur einen zur zeit ein)
5.2) Noisegate (gesteuert durch eine abzweigung direkt nach dem TC Spark)
5.3) Delay
5.4) Booster
6) JCM800 (oder andere) Poweramp

 

[InTune]

Ich habe das genau an meinem „Workflow“ angepasst. Randbedingung war dennoch live nie mehr als einen Schalter treten zu müssen und das kein Bankwechsel notwendig ist (sich die Schalterbelegung bei mehreren Banken merken zu müssen/können, halte ich für schwierig)
Heraus kam ein „hybrider“ Ansatz:

Der besteht aus (z.b.) aus zwei Boards:
1. Main Floorboard zum Steuern
2. FX-Board, das via MIDI vom GSC3 gesteuert wird und direkt am FX-Loop meiner 2-Kanaler angeschlossen wird.

Dabei ist ein großer Vorteil, dass die Schalter des GSC3 individuell konfiguriert werden können. Ich habe mir da eine Reihe Brot und Butter Sounds programmiert (Clean mit Feder Hall, Clean mit Hall und Slapback Echo, Lead mit 400ms Delay und Lautstärke Boost, …Das GSC3 schaltet dann auch die Kanäle vom Verstärker).
Hall, Delay, Tremolo, … liefern Presets vom Eventide Space, die via Midi Befehl vom GSC3 aktiviert werden. Der Spark Booster dient als 2. Solo Lautstärke und wird mit dem kleinen Midi Switcher/Looper geschaltet (und ist eigentlich das wichtigste Feature der ganzen Geschichte…) Dafür sind zwei Schalter des GSC3 reserviert (Normal/Boost; …könnte man auch Flip/Flop mit einem Schalter machen…).
Die restlichen Pedale auf dem Mainboard sind bis auf das Wah, zwar alle in den Loops des GSC3, diese Loops sind aber bei den „Grundsounds“ (Clean, Dirty,…) alle aktiv, Bypass der Pedale ist dann die Standard Stellung.

Damit kann ich mir vor einem Stück, den (Grund) Sound mit Zerrer, Fuzz, Kompressor,…. zusammenstellen. Während eines Stückes ist es häufig so, dass eben nur ein Pedal dazu oder weg geschaltet werden muss. Ich kann aber dennoch zwischen Clean mit Chorus, Kompressor,… und Lead mit Delay, Solo Boost mit nur einem Step umschalten. Das meine ich mit „hybrid“.
Will sagen: So viele Presets wie nötig realisieren und zusätzlich von so vielen Pedalen wie möglich deren Bedienelemente nutzen. Das ganze ist das abhängig von der Musik/ den Stücken. Ein Kompromiss bleibt es dennoch, wenn man generell mehrfaches Schalten von Sound zu Sound vermeiden möchte.

 

[DerThorsten]

Ich mache das mit einem Boss ES-8. Ja, der ist noch teurer, kann aber auch noch wesentlich mehr. Wenn ich ein weiteren Effekt zuschalten will reichen zwei Fußtritte aus.

 

[kingbritt]

Bei mir ist es momentan so:

. . . nicht der Rede wert. Dachte da ging es um große Sounds die da gehändelt werden, statt der paar Standard-Pedale. Bin raus, zu langweilig.

 

[inoX]

@InTune vielen Dank, da sind viele hilfreiche Infos in deinem Post. Der Gedanke, zwei getrennte boards mit Midi zusammenzuführen ist mir noch nicht gekommen, aber die Idee gefällt mir total gut. Welches gerät hast du da als Midi-Empfänger in der FX-Loop?