Papp-Sound - oder kann keiner mehr stimmen?

Sorry ich hab vergessen zu erwähnen das es sich dabei um ein Blasmusik Auftritt gehandelt hat. Ach ja die Snare hatte eine RIM-Aufhängung und das Set war übrigens ein altes Granstar.
 
naya wobei sich das bei blaßmusik (manchmal) nich soooooo schlecht anhört...kann aber auch scheiße klingen..
 
Ist denen das Klebeband ausgegangen??
Da gehört viieeel mehr drauf:D
 
Was habt ihr denn? Ist ja nicht mal die Hälfte des Felles abgeklebt.

Nee, im Ernst. Sowas ist der Hauptgrund, warum ich IMMER meine Snare bei Auftritten dabei habe. Und wenn der Mischer mault, schicke ich ihn zum Bier holen und regel das vorher selber am Mischpult ein. :D
Wer eine gut gestimmte Snare nicht am Mischpult einpegeln kann, hat meiner Meinung an so einem Gerät eh nix zu suchen. :rolleyes:
 
Ich hab mal in der Musikschule das Thema Rebound bei der Basedrum angesprochen, wir kamen dann irgendwie auf die Unterschiede zw. Ferse oben/unten, und die Auswirkungen, wenn man nach dem Schlag den Schlegel im Fell lässt. Die Basedrum da ist tierisch gedämpft, Reso ist quasi nicht mehr vorhanden, innen ist ein Riesenkissen, dass die BD fast komplett ausfüllt. Das haben wir mal rausgenommen, vorher klangs halt pappig-kurz, ohne Kissen... klang, als würde man auf ein großes Blatt Papier schlagen. Abartig.
Anderes Beispiel: Auftritt. Ich sollte das Schlagzeug organisieren, bin an ein neues Imperialstar gekommen, sprich alles ungedämpft, quasi Originalzustand. Ich konnte die Band, die als erstes spielen sollte, grad noch davon abhalten, mit dem Teppichmesser die BD aufzuschneiden, danach kam dann "zu wenig Dämpfung". Naja. Eine Decke und ein Kopfkissen später hats ihnen dann gereicht, Reso wurde für den Auftritt komplett abgenommen, die Snare durfte sich mit nem Dämpfungsring vergnügen.
Aber das schlimmste, was ich an Dämpfung jemals zu sehen (und unglücklicherweise auch zu spielen) bekommen habe, ist ein Schlagzeug, bei dem alle Toms mit Tape und irgendnem komischen Zeug (Schaumstoff oder so) an Schlag- UND Resofell beklebt waren. Da hat man den Hall wirklich nicht mal mehr ahnen können.:kotz:

Bei mir hats den Sound schon extrem verbessert, die Snare etwas höher, und die Toms was tiefer zu stellen. BD hatte ich mal gestopft, aber irgendwann wollte ich die einfach quasi als Erweiterung der Toms haben, sprich wieder Sustain, ich habs bis heute nicht bereut.
 
Wo wir grade beim Höreindruck sind: ist euch schon mal aufgefallen, wie rum das Schlagzeug im Stereopanorama einer CD zu 90%abgebildet ist?
Die kleinste Tom rechts, das größte Tom links. Mich irritiert das oft, nichttrommlern fällt da garnix zu ein. Die 10% der Ausnahmen wurden übrigens entweder von Trommlern produziert, der Trommler ist Linkshänder oder der Produzent wollte mal was anderes machen ;)

Sry 4 OT, aber da muss ich dir total recht geben! Und das ist so ziemlich eine der meisten sachen die mich bei cds immer maslos ankotzen, wenn ich es mal so grob formulieren kann... Ich kann meistens die komplette cd nicht wirklich verfolgen, weil ich mich die ganze zeit über die verdrehten seiten wundere, ein ride das von links kommt... na nu wo gibts denn sowas...

äußerst verzwickte situation...
aber nun diskutiert weiter, ist sehr interessant zum lesen :) :great:
 
Zitat von bob

Wo wir grade beim Höreindruck sind: ist euch schon mal aufgefallen, wie rum das Schlagzeug im Stereopanorama einer CD zu 90%abgebildet ist?
Die kleinste Tom rechts, das größte Tom links. Mich irritiert das oft, nichttrommlern fällt da garnix zu ein. Die 10% der Ausnahmen wurden übrigens entweder von Trommlern produziert, der Trommler ist Linkshänder oder der Produzent wollte mal was anderes machen

Sry 4 OT, aber da muss ich dir total recht geben! Und das ist so ziemlich eine der meisten sachen die mich bei cds immer maslos ankotzen, wenn ich es mal so grob formulieren kann... Ich kann meistens die komplette cd nicht wirklich verfolgen, weil ich mich die ganze zeit über die verdrehten seiten wundere, ein ride das von links kommt... na nu wo gibts denn sowas...

äußerst verzwickte situation...
aber nun diskutiert weiter, ist sehr interessant zum lesen

Die meisten Produzenten nehmen die Position des Zuhörers ein - und der steht nun mal in der Regel vor dem Schlagzeug und hat deswegen auch die entsprechende Hörperspektive. Die Hihat ist dann rechts und das Standtom links.
Deswegen finde ich das völlig richtig so.


Nils
 
... sind ja schliesslich nicht alle Zuhörer Drummer ;)
 
:) klingt auch logisch!
Ich dreh meistens einfach die kopfhörer um, dann geht das auch so, ohne probleme ;)
 
Das ist ja mal ein interessanter Denkanstoß, da hab ich ehrlich gesagt noch nie drauf geachtet. Stereopanorama ist übrigens auch n herrliches Wort:D
 
Hallo Haensi,

ich habe meine Drum Sticks bereits vor 24 Jahren an den Nagel gehängt.
Vorher war ich 8 Jahre Drummer - und habe selbstverständlich jedes "Fachblatt Musiker Magazin" bis zum Erbrachen gelesen. Mein Lieblingsdrummer war Steward Copeland - und der hat sein Set abgeklebt bis zum geht nicht mehr!
Ich fand den Police Sound vor fast 30 Jahren geil (kannte die erste LP bevor sie allgemein bekannt war) und finde ihn immer noch geil. Schaut man sich alte Police Setup Fotos an (z.B. Live im Rockpalast) sieht man deutlich, wie Copeland seine Felle totgedämpft hat.

Man mag den Copeland Sound nicht mögen; aber zu behaupten dass Copeland ein dummer Ignorant und bescheidener Drummer wäre halte ich für verfehlt. Das hast Du zwar nicht direkt getan, Du müsstest Copeland aber mit in die Ecke der "Papp-Sound-Drummer" stellen. Copeland hat Ende der 70er mit seiner Methode die Felle zu stimmen und abzukleben seinen Sound gefunden. Ich finde diesen Sound weiterhin geil.

Die katholische Kirche mag der Auffassung sein es gäbe nur einen Weg in den Himmel. Ich bin da anderer Meinung ...
Es wäre schlimm, wenn alle Drums ähnlich klingen würden!

Gruß
Andreas
 
Man mag den Copeland Sound nicht mögen; aber zu behaupten dass Copeland ein dummer Ignorant und bescheidener Drummer wäre halte ich für verfehlt.

Du schreibst ganz richtig, dass das vor 30 Jahren war. Aber auch, wenn dieser Sound heute immer noch Deinen Geschmack trifft, gilt für derart abgeklebte Trommeln, dass
die dynamischen und klanglichen Möglichkeiten eingeschränkt sind und deshalb die spielerische Entwicklung behindert wird.

Man könnte sogar vermuten, dass Stewart Copeland deshalb quasi systembedingt zum HiHat-Spezialisten geworden ist, weil er dort die Möglichkeiten noch vorfindet, die die Trommeln wegen der Dämpfung nicht haben.

Nils
 
Ich mag auch Police und halte Stewart Copeland für einen genialen Drummen. Soundmässig habe ich halt andere Vorlieben.
Was er hihatmässig macht fand und finde ich klasse. Klangmässig hat mir der Rest vom Drumset aber noch nie gefallen.

Es war halt die Zeit der "trockenen" Sounds. Police hat ja auch viele Einflüsse aus der Reggae-Musik aufgesogen, wohl auch soundmässig. Da sind schon manchmal sehr pappige Tomsounds.
Man höre sich da mal alte Bob Marley Sachen an.
Bei der letzten Police Live-Tour sah man aber kein abgeklebtes Set mehr. Es ist wohl auch immer eine Zeitgeistfrage. Jetzt sind halt wieder offenere Sounds gefragt (meistens jedenfalls).

Es kommt halt auch auf die Musik an. Bei Reggae gehört dieser sehr trockene Sound wohl dazu. Dieser Sound wurde aber eher aus einer Not heraus geboren, da die Reggaebands anfangs nicht gerade betucht waren und schonmal zerissene Felle wieder geklebt haben. Da kam halt dann dieser Sound dabei raus. Und um Identizität zu waren, wurde der Sound wohl beibehalten.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich diesen Pappsound nicht mag, weil ihn viele "Schrupp"-Metaler vervorzugen, ich aber diese Musik nicht abkann.

Sicher hat jeder seinen eigenen Geschmack - ist auch gut so. Oft werden halt leider mangelnde Stimmkenntnisse mit Gaffa und Tempos zuleibe gerückt.
 
Hier mal ein paar Bilder. Steward Copeland spielt fast komplett ohne Tape. Allerdings schon seit langer Zeit.

Zu Police-Zeiten:
stewart-copeland.jpg


Heute:
stewartcopelandpaiste.jpg



Wie man sieht hat Haensi mit seinem Zeitgeist ein sehr treffenden Begriff gebracht.
Vorallem mit den Reggaeeinflüssen hat er recht.

Cadfael, dass du diesen Klang magst ist auch vollkommen in Ordnung und wir wollen es dir nicht schlechtreden. Der Copeland klang ist auch nicht schlecht. Zumindest auf den Alben. Es passt halt zu 100% und identifiziert sicht mit The Police und ihrem Klang. Allerdings würde ich den Klang an meinen Set nicht mögen. Schmackssache.
 
Is zwar schon lange nichts mehr im THread geschrieben worden aber ich will auch nochma meinen Senf dazu geben :)
Ich bin vor allem im Hard Rock bis Metal-Bereich aktiv und spiele viel mit Doublebass und ich muss sagen das ich dort einen eher trockeneren Sound bevorzuge. Ich habe bei einem Gig einmal ein kommplett ungedämpftes Set bekommen und der Sound war furchtbar...nur Hall
(ochmal danke an den Hern Organisator:great:)
Ich selbst dämpfe Meine BD reccht stark auf den Toms hab ich ungeklebte Pinstripes, bin mit dem Sound sehr zufrieden und konnte meine Big-Band trotzdem zufrieden stellen, dem Publikum hats auch gefallen.(jaahaa ich spiel metal UND swing/funk:cool:)
Meine Meinung:man solls nich übertreiben aber ich finde Dämpfung in Maßen Wirklich geil, mann muss damit nur auch umgehen können :rolleyes:

Boa verdammt viele Rechtschreibfehler xD..is schon spät
 
Nochmal die Frage, die immer noch nicht zufriedenstellend (für mich) beantwortet ist: Warum stehen speziell Metaller auf stark gedämpfte sounds? Mir ist der Zusammenhang zwischen Musikrichtung und Soundvorstellung Schlagzeug nicht klar. Wer hat eine nachvollziehbare Antwort für mich?
Bei der BD kann ich das noch Stück weit nachvollziehen - bei schnellen DB-parts und ungedämpft kann da sicher ein unschöner Matsch entstehen - aber warum bei den Toms?
@metalheads: Dies soll nicht (ab-)wertend gemeint sein!
 
Der einzige Grund der mir einfällt, dass der Sound druckvoller und bassiger rüberkommt und solche Toms der Traum eines jeden Metallers sind. Ka sonst ^^
 
Der perfekte Zeitpunkt, um mich einzuklinken :D

Ich stehe ebenfalls auf gedämpfte und trotzdem möglichst "fette" und attackreiche Toms (Bass sowieso). Das soll nicht heißen, dass ich Taschentücher oder ähnliches verwende. Allerdings nutze ich diese Dämmringe aus Plastik, die man einfach aufs Fell auflegt.

Ich versuche normalerweise, einen Mittelweg zu finden. Wenn ein Tom 3 Sekunden nach dem Anschlag noch zu hören ist, finde ich das schrecklich (dass man das im Zusammenhang mit der Band dann gar nicht so schlimm hört, weiß ich, aber ich muss ja auch auf meinem Set allein üben). Wenn ich ein Taschentuch drüberklebe, klingt das nach allem möglichen, aber auf keinen Fall mehr fett. Die Dämmringe haben den Vorteil, dass ich sie jederzeit ohne großen Aufwand abnehmen kann.

Um mal BumTacs Frage versuchsweise zu beantworten: Warum ich das mache? Weil ich den Klang mag. Ich weiß, das hilft dir gar nicht weiter, aber da sind wir eben wieder bei der Geschmacksfrage. Zweitens erzähle ich vermutlich den wenigsten etwas neues, wenn ich sage, dass ein Set akustisch (ohja, und nicht nur optisch :D ) an die Musikrichtung angepasst sein sollte. Ich kann mir Metal mit einem Jazz-Set oder auch mit einem Rock-Set nur bedingt (OK, sagen wir es so: in ersterem Falle gar nicht :D ) vorstellen. Andersrum gilt natürlich das gleiche.

Aufgrund der im Metal (auf Alben) vorherrschenden Drum-Klänge entwickeln vermutlich viele (wie auch ich) eine eigene Vorstellung, wie ein Set zu klingen hat, welche von der bevorzugten Musikrichtung abhängt. Bei Anfängern ist es vorerst Nachahmung. Später macht man dann Erfahrungen und rückt dahr von diesem Sound ganz, teilweise oder gar nicht ab. Und wenn man Null Erfahrung hat und keine Ahnung vom Stimmen hat, dann findet man als metal-"belasteter" Drummer vermutlich die Taschentuchlösung angenehmer als eine schlecht gestimmte, ungedämpfte Variante. (Ich weiß, dass so manchem hier bei der Vorstellung schlecht werden könnte ;) ) Soviel zu meinem Versuch, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Ich kann es nämlich teilweise nachvollziehen, auch wenn ich es anders handhabe :p
 
Das scheint wohl irgendwie Tradition/Gewohnheit zu sein. Wenn ich mich an die Dicken Ballerburgen aus den 80ern erinnere, waren das immer riesen Trommeln, die sehr stark gedämpft wurden. Warum das damals so gemacht wurde, weiß ich nicht. Vielleicht wollte man nicht wie ein Jazzer klingen. :D Der Klang war dementsprechend bassig und vor allem dumpf.
Die Leute, die das nachtrommeln wollten, wollten dann natürlich auch so klingen. Die, die das dann nachgemacht haben, hatten dann Erfolg und sind bei ihrem Sound geblieben. Dann wieder die Nachfolgegeneration usw...
Das ist für mich eine plausible Erklärung. Aber wie man damals darauf kam, die Sets so totzudämpfen, weiß ich auch nicht.

Auf jeden Fall war es bei mir auch so: Als ich das Trommeln angefangen habe, habe ich eigentlich nur Metallmusik gehört. Und ich wollte natürlich auch, dass mein Set so klingt. Also 2-lagige Felle geholt, ganz tief und auf ganz wenig Sustain gestimmt.
Ich denke, wenn ich immer noch so viel Metallmusik hören würde, hätte ich immer noch so ein pappiges Set, aber mittlerweile find ich Sustain total super. ;)
 
Aber wie man damals darauf kam, die Sets so totzudämpfen, weiß ich auch nicht.
Das mag zu einem diese "ich will einen anderen Sound haben"-Geschichte sein. Aber ein durchaus nachvollziehbarer und "sinnvoller" Grund ist m.E. nach die Tatsache, dass sehr schnelle Fill-Ins mit ungedämpften Toms zunehmend undeutlich klingen.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben