ich habe gestern meinen schulbeschallungs-alptraum erlebt
autritt eines comedians in der aula, voraussetzungen funkmikrofon und cd-player, scheint also kein problem zu sein. war auch mehr als einen monat vorher angekündigt, dann mach ichs doch gerne. erster rundumcheck war dann vor ca. zwei wochen, ich finde das übliche chaos vor, aber alles funktioniert. durch zufall erfahre dabei ich vom medienbetreuer, dass die boxen, die das hallige jugendstiljuwel versorgen, nicht etwa die fohhn linea sind für die ich sie aus der ferne immer gehalten hatte, sondern 100V-ELA-Schallzeilen, berühmt und berüchtigt aus Kirchen. Man hätte die damals wohl einbauen müssen, weil die elektrofirma alles mit telefonkabeln verkabelt hätte.
ich schaffe es noch, ein grinsen zu unterdrücken, vor allem, weil ich von der direktladefunktion der zwei t-bone funkmikroempfänger recht positiv überrascht bin. kein gedanke wird also daran verschwendet, für die kommende VA die mobile Dynacord+EV-Anlage der Schule aufzustellen.
am tag der veranstaltung in der früh nochmal eigenhändiger schnellcheck, funkmikro, cd und anlage laufen.
während der ersten 5 minuten der show, einer musikeinspielung, meldet sich lustiges clipping-blinken an der behringer-
-endstufe. ich merke es nicht sofort, weil die anlage nicht am foh steht sondern hinter der bühne ?! der krachige sound in der aula spricht aber bände, so schleiche ich mich durch die bühnenperformance und finde das erwartete blinkkonzert vor. ich drehe an der endstufe zurück von "lass das so, das war schon immer so"-32dB (maximalwert!) auf 22dB. es clippt lustig weiter, aber seltener. außerdem scheint es jetzt allen zu leise zu sein. ja mei, ich will die anlage ja nicht braten, also pfl-e ich mich durch alle levelmeter am behringer-
-pult, nix übersteuert, alles im grünen bereich. symbolisches reglerdrehen für den von zu geringem "druck" überraschten comedian, gleichzeitig noch etwas korrektur nach unten am masterfader. das clippen ist erträglich selten geworden, die musik läuft aus, es beginnt die performance am funkmikro.
was dabei über die boxen kommt, lässt sich schon nicht mehr als sprachwiedergabe bezeichnen. ich gehe in richtung foh, mache mir selbst ein bild, inzwischen kommt nur noch eine mischung aus krachen und pfeifen. die clipping-leds leuchten, als ich zurück hinter die bühne komme, durch (auch als ich am mischpult alles instinktiv runterziehe?). ok, ich entschließe mich wegen verärgertem künstler zu einer kurzen abkühlpause. danach wacht die endstufe nicht mehr auf.
200 leute warten, der comedian ärgert sich zu Recht
der schnell herbeigerufene hausmeister diagnostiziert einen spontanen fehler an der steckdose (!!), steckt um und sie kommt wieder. das krachen ist nicht weg, da ist wohl jetzt mehr kaputt...
ohne weiteren test vermute ich gebratenen hochtöner.
die VA läuft dann mit einer stunde verspätung und einer schnell aufgebauten dynacord-anlage glücklich zuende
200 leute klatschen nach ein bisschen cheerleading meinerseits...
kann mir das eigentlich nur so erklären, dass nach ca 3 jahren - so alt/jung schauen die behringer-komponenten aus, nach quasi dauerclipping die boxen nun den geist aufgegeben haben.
bei den "größeren" vas, die von der lichtempore gemischt werden, sieht ja keiner wies blinkt und so hat man die regler halt auf 32dB gelassen....
wie will man auch sonst die für die ELA-Boxen nötige leistung annähernd erreichen?
4-8Ohm Endstufe, Telefonkabel und 100V-Boxen sind einfach keine Beziehung für die Ewigkeit. In nächster Zeit muss ich wohl eine neuanschaffung anregen, um unseren ruf als schule wieder ein bisschen zu retten...
seid gewarnt vor diesen konfigurationen...