LoboMix
Helpful & Friendly User
- Zuletzt hier
- 09.01.25
- Registriert
- 23.01.15
- Beiträge
- 3.960
- Kekse
- 60.313
Soweit ich Turn- und Sporthallen kenne, sind die akustisch tendenziell ein Graus. Das ist nicht mit Zirkuszelten vergleichbar, die akustisch eher in Richtung Freifeld gehen, insofern auch relativ rückkopplungssicher sind, selbst bei sehr lauter Beschallung. Bei Turnhallen wird es dagegen umso gefährlicher, je mehr Schallenergie eingebracht wird. Möglicherweise habt ihr mit den bereits vorhandenen Boxen schon zu viel Energie und damit akustischen "Schmutz" im Raum, vor allem, wenn die Mackies bei den Zuschauern fullrange mitlaufen. Denn es sind, gerade in akustisch schwierigen Räumen, stets die tiefen Frequenzen, die mit Vorsicht zu behandeln sind. Zu viel davon müllt regelrecht alles zu, ganz besonders die Sprachübertragung, die durch diesen "Mulm" bis in die völlige Unverständlichkeit weggedröhnt wird. Aber auch der Musikgenuss leidet dann.
Kein Wunder, dass ihr unzufrieden seid.
Ich sehe es ebenfalls so wie einige Vorschreiber, dass mit dem vorhandenen Material, also eher ´kleinem´ Equipment eine durchaus zufriedenstellende Beschallung eurer Projekte in dieser Halle möglich sein sollte.
Da weder der Backstagebereich, noch die Fläche beim "Zirkus-Café" hinter den Zuschauern explizit beschallt werden muss, reduziert sich die zu beschallende Fläche auf wohl eher 20x22 m.
Da ihr wie gesagt nicht in einem Zirkus-"Freifeld", sondern in einem geschlossenen (akustisch schwierigem) Raum spielt, würde ich eher in die Richtung einer typischen Bühnen-PA denken mit Unterstützung durch Delay-Line Satelliten beim Publikum.
Da ihr die Manege für eure Artisten gut beschallen müsst, kommt die Haupt-PA vor den Vorhang, aber die beiden Tops nicht an die Wand wie in der Zeichnung, sondern auch vor den Vorhang, eher dort, wo jetzt die beiden passiven Boxen stehen. (Diese würde ich eher als hinterste Delay-Line ganz hinten hinter die Zuschauer platzieren, quasi neben dem FOH-Aufbau, aber ausgerichtet auf die Zuschauer - im Übrigen kann ich gut nachvollziehen, dass ihr keine Lautsprecherstative zwischen die Zuschauer stellen wollt.)
Die Haupt-PA am Vorhang darf dann bei der Musik auch ordentlich Power bringen, incl. Subwoofer, wobei der EQ und die Sub-Pegel so eingestellt sein müssen, dass es satt klingt, aber keinesfalls dröhnt!
Die zwei Mackies bei den Zuschauern (und ggf. die passiven Boxen) müssen zu den tiefen Frequenzen deutlich beschnitten werden, sie dürfen keinen tieffrequenten Mulm einbringen (zumal es besonders die tiefen Frequenzen sind, die von der Wand hinter den Boxen übel reflektiert werden, höhere Frequenzen strahlen die Boxen mehr nach vorne ab), sondern sie sollen nur die Transparenz und die Verständlichkeit beim Publikum verbessern.
Dazu ist wie gesagt ein energischer Low-Cut bei diesen Boxen vonnöten. Grob geschätzt Low-Cut 12 dB Einsatzfrequenz min. 100 Hz, eventuell höher, 150 Hz - muss ausprobiert und gut abgehört werden, ebenso deren Pegel.
Es gilt hier meiner Meinung und Erfahrung nach "weniger ist mehr", und die Einstellung der Pegel und EQ´s erfordert viel Feingefühl.
Im Kanal des Ansage-Mikros sind generell alle tiefen Frequenzen auszublenden mit einem kräftigen Low-Cut, der durchaus schon bei 200 Hz oder sogar noch höher einsetzen darf. Bei den Ansagen sollte aus den Subwoofern jedenfalls kein Mucks kommen.
Beim EQ-ing gilt es zudem, auf Frequenzen zu achten, wo der Raum ggf. zum Dröhnen neigt und diese abzuschwächen. Muss nicht mit aufwendigen Messungen gemacht werden, gute Ohren sollten reichen. Letztlich wird man in solchen Hallen ohnehin immer mit klanglichen Kompromissen leben müssen.
Wie gesagt gehe ich davon aus, dass ihr bei der zu beschallenden Fläche mit dem vorhandenen Material praktikabel zurecht kommen müsstet, so dass Musik Full-Range und mit ausreichender Power rüber kommt und die Ansagen klar und verständlich bleiben. Eine Sache der Einrichtung und Einstellung.
Ich kann mir auch besseres Material vorstellen als die Mackies, aber aus denen lässt sich durchaus einige heraus holen mit etwas Geschick. Für euer mögliches Budget 3000-3500,- € sollte sich dennoch besseres Material beschaffen lassen, da gibt es reichlich Auswahl. Da ich aber, wie ich es eingangs formuliert habe, sehr vorsichtig wäre, zu viel Schallenergie in diesen von mir als akustisch kritisch eingeschätzten Raum einzubringen, würde ich mich mit der vorhandenen Technik erst einmal an einen besseren Sound heran tasten.
Die Lösung mit der Truss wie in Post #19 finde ich auch sehr gut und praktikabel, aber diese Konstruktion will auch erst mal besorgt und korrekt und sicher aufgebaut sein.
Ergänzung:
Für die Ansagen sollten die Pegel der Lautsprecher so eingestellt sein, dass davon mehr aus den Delay-Satelliten beim Publikum ankommt als aus der Haupt-PA beim Vorhang. Der/die Sprecher werden sich sicher mehr bei bzw. in der Manege aufhalten und mit dieser Pegelaufteilung sollte sich die Gefahr von Rückkopplungen minimieren lassen.
Bei reiner Musik-Beschallung kann es dann gerne umgedreht sein, so dass die Satelliten nur mehr füllen.
Erreichen lässt sich das leicht, indem die Satelliten aus den Kanälen über deren AUX-Wege angesteuert werden. Ohnehin sollten sie nur eine Mono-Summe bekommen.
Kein Wunder, dass ihr unzufrieden seid.
Ich sehe es ebenfalls so wie einige Vorschreiber, dass mit dem vorhandenen Material, also eher ´kleinem´ Equipment eine durchaus zufriedenstellende Beschallung eurer Projekte in dieser Halle möglich sein sollte.
Da weder der Backstagebereich, noch die Fläche beim "Zirkus-Café" hinter den Zuschauern explizit beschallt werden muss, reduziert sich die zu beschallende Fläche auf wohl eher 20x22 m.
Da ihr wie gesagt nicht in einem Zirkus-"Freifeld", sondern in einem geschlossenen (akustisch schwierigem) Raum spielt, würde ich eher in die Richtung einer typischen Bühnen-PA denken mit Unterstützung durch Delay-Line Satelliten beim Publikum.
Da ihr die Manege für eure Artisten gut beschallen müsst, kommt die Haupt-PA vor den Vorhang, aber die beiden Tops nicht an die Wand wie in der Zeichnung, sondern auch vor den Vorhang, eher dort, wo jetzt die beiden passiven Boxen stehen. (Diese würde ich eher als hinterste Delay-Line ganz hinten hinter die Zuschauer platzieren, quasi neben dem FOH-Aufbau, aber ausgerichtet auf die Zuschauer - im Übrigen kann ich gut nachvollziehen, dass ihr keine Lautsprecherstative zwischen die Zuschauer stellen wollt.)
Die Haupt-PA am Vorhang darf dann bei der Musik auch ordentlich Power bringen, incl. Subwoofer, wobei der EQ und die Sub-Pegel so eingestellt sein müssen, dass es satt klingt, aber keinesfalls dröhnt!
Die zwei Mackies bei den Zuschauern (und ggf. die passiven Boxen) müssen zu den tiefen Frequenzen deutlich beschnitten werden, sie dürfen keinen tieffrequenten Mulm einbringen (zumal es besonders die tiefen Frequenzen sind, die von der Wand hinter den Boxen übel reflektiert werden, höhere Frequenzen strahlen die Boxen mehr nach vorne ab), sondern sie sollen nur die Transparenz und die Verständlichkeit beim Publikum verbessern.
Dazu ist wie gesagt ein energischer Low-Cut bei diesen Boxen vonnöten. Grob geschätzt Low-Cut 12 dB Einsatzfrequenz min. 100 Hz, eventuell höher, 150 Hz - muss ausprobiert und gut abgehört werden, ebenso deren Pegel.
Es gilt hier meiner Meinung und Erfahrung nach "weniger ist mehr", und die Einstellung der Pegel und EQ´s erfordert viel Feingefühl.
Im Kanal des Ansage-Mikros sind generell alle tiefen Frequenzen auszublenden mit einem kräftigen Low-Cut, der durchaus schon bei 200 Hz oder sogar noch höher einsetzen darf. Bei den Ansagen sollte aus den Subwoofern jedenfalls kein Mucks kommen.
Beim EQ-ing gilt es zudem, auf Frequenzen zu achten, wo der Raum ggf. zum Dröhnen neigt und diese abzuschwächen. Muss nicht mit aufwendigen Messungen gemacht werden, gute Ohren sollten reichen. Letztlich wird man in solchen Hallen ohnehin immer mit klanglichen Kompromissen leben müssen.
Wie gesagt gehe ich davon aus, dass ihr bei der zu beschallenden Fläche mit dem vorhandenen Material praktikabel zurecht kommen müsstet, so dass Musik Full-Range und mit ausreichender Power rüber kommt und die Ansagen klar und verständlich bleiben. Eine Sache der Einrichtung und Einstellung.
Ich kann mir auch besseres Material vorstellen als die Mackies, aber aus denen lässt sich durchaus einige heraus holen mit etwas Geschick. Für euer mögliches Budget 3000-3500,- € sollte sich dennoch besseres Material beschaffen lassen, da gibt es reichlich Auswahl. Da ich aber, wie ich es eingangs formuliert habe, sehr vorsichtig wäre, zu viel Schallenergie in diesen von mir als akustisch kritisch eingeschätzten Raum einzubringen, würde ich mich mit der vorhandenen Technik erst einmal an einen besseren Sound heran tasten.
Die Lösung mit der Truss wie in Post #19 finde ich auch sehr gut und praktikabel, aber diese Konstruktion will auch erst mal besorgt und korrekt und sicher aufgebaut sein.
Ergänzung:
Für die Ansagen sollten die Pegel der Lautsprecher so eingestellt sein, dass davon mehr aus den Delay-Satelliten beim Publikum ankommt als aus der Haupt-PA beim Vorhang. Der/die Sprecher werden sich sicher mehr bei bzw. in der Manege aufhalten und mit dieser Pegelaufteilung sollte sich die Gefahr von Rückkopplungen minimieren lassen.
Bei reiner Musik-Beschallung kann es dann gerne umgedreht sein, so dass die Satelliten nur mehr füllen.
Erreichen lässt sich das leicht, indem die Satelliten aus den Kanälen über deren AUX-Wege angesteuert werden. Ohnehin sollten sie nur eine Mono-Summe bekommen.
Zuletzt bearbeitet: