Okay, ich versuch das so knapp wie möglich, aber auch verständlich wie möglich zu beschreiben. Sowas ist leider ein sehr großes, teils komplexes Thema.
Also in der Regel kann man sagen, dass sich Frequenzen je tiefer sie werden, immer kugelförmiger ausbreiten.
Das heisst, dass es bei wirklich tiefen Frequenzen egal ist, ob du vor, hinter oder neben dem Subwoofer stehst. Die Frequenz ist an jeder "Seite" nahezu identisch laut.
Also eine Kugelcharakteristik.
Auf einigen Konzerten und Festivals liegen die Subwoofer ja direkt vor der Bühne,
das würde bedeuten, dass auch die Musiker auf der Bühne das volle brett an Lows und Sub-Lows zu hören bekämen.
Das will man ja aber nicht.
Man möchte ja nur in die Richtung wiedergeben, in die die Subs "zeigen".
Also eine Nierencharakteristik.
Dazu gibt's diverse Möglichkeite...
Einmal das so genannte "End-Fired" System. Kommt häufig vor.
Man legt zwei Subwoofer hintereinander und verzögert den Vorderen um ein paar Millisekunden, so das beide Wellenfronten aufeinander abgestimmt sind.
Das ergibt nach Vorne eine Verdopplung und Phasengleichheit, nach hinten hin aber extreme Auslöschungen. Dh. die Lows und Sub-Lows werden nur nach vorner wiedergegeben.
(Zur Berechnung des Delays, sowie nötiger Abstand der Subs zählen einige Faktoren. Diese lass ich aber mal aussen vor,..)
Eine weitere Möglichkeit wäre, die Subs aufeinander zu stacken, und ca jeden dritten Sub "falschherum" draufzusetzen. Also so, dass die Front in die andere Richtung zeigt.
Durch Auslöschungen nach "hinten" raus, ergibt sich so auch nahezu eine Nierencharakteristik.
Ich persönlich finde das nicht sehr zufriedenstellend - aber es gibt durchaus oft die Situation, dass es nicht anders geht.
Ok, soweit erstmal zur "Niere".
Genrell gilt ja: Je mehr Lautsprecher bzw je mehr Schallquellen, desto höher die Wahrscheinlichkeit der Auslöschungen/Interferenzen.
Ganz banal gesagt, ist es so: Sobald man zwei Lautsprecher aufstellt hat man zwangsläufig Interferenzen. Irgendwo im Raum löscht sich was aus,..
Man versucht das zu umgehen, indem man Schallquellen zusammenfasst/zusammenstellt und nach Außen hin aufwinkelt.
Es würde zum Beispiel mehr Sinn machen auf einem kleineren Konzert die Linke und Rechte Box in der Bühnenmitte zu platzieren, und nach außen zu drehen, als (wie üblich) Boxen auseinander und nach Innen drehen.
So, genug gelabert

Thomas Mundorf hat aus diesem Grund die vier Sub-Line Arrays in die Hallenmitte/Bühnenmitte platziert.
Das ergibt nahezu an jeder Hallenposition die gleiche Energie und den gleichen Sound.
Da ist aber das Problem, was ich eben schon beschrieb, mit dem "Low End" auf der Bühne.
Die Jungs von Metallica hätten einen enormen Bass-Druck auf der Bühne.
Also dreht, schiebt und rechnet man so lange hin und her, bis die Positionen der Subs
so passt, das es zu heftigsten Auslöschungen auf Bühnen-Größe gibt.
So das eben kein LowEnd mehr auf der Bühne zu hören ist.
Zu den Bildern:
Auf Bild 2 siehst du das Soundsystem und die Schallausbreitung von oben.
Das tiefe blau in der Mitte zeigt nochmal das, was ich eben beschrieb, also mit den Interferenzen in der Hallen/Bühnenmitte.
Die Berechnung stammt aus der o2 Arena in Berlin im Spetember letzten Jahres,
zeigt jedoch nicht die entgültige Berechnung!
Auf Bild 4 siehst du die Berechnung als Querschnitt.
Ebenfalls nicht die finale Berechnung/Simulation.
Anmerkung:
Ich hab das jetzt versucht so einfach wie möglich zu beschreiben - ich hoffe das ist auch verständlich so.
Ich weiß jetzt nicht, wie du im Sound Bereich drinsteckst und was deine Kenntnisse und Erfahrungen sind.
Vielleicht können wir ja auch viel detaillierter darüber sprechen - das wusste ich jetzt wie gesagt nicht.