Online-Klavierkurs für Jazz-Impro/Pop/Leadsheet?


Das als Solieren über die Chromatische Tonleiter darzustellen, ist eigentlich irreführend.
Er zeigt es dann später im Video als Enclosures, bzw als Anspielen der Akkordtöne.

Ich denke auch, dass das für manche...viele Anfänger vielleicht einfacher zu erfassen ist - sprich beim Improvisieren an Akkordtöne zu denken und dazu Umspielungen, Anspielen von oben oder unten.
Irgendwann gibt es dann einen Punkt, wo es über Skalen besser funktioniert. Aber in vielen Stilen muss man ja sowieso auf die betonten Taktzeiten die Töne des Akkords spielen.

Ich glaube, DEN Kurs, der von Anfang bis Ende alles durchgängig und stringent erklärt, gibt es nicht.
Ich meinte das auch in Bezug auf die verschiedenen Stile.

Open Studio. Dort habe ich vor 2 Jahren einen Blues-Piano Kurs gekauft
Wie fandest Du den Kurs? OpenStudio ist ja zum Teil schon recht fortgeschrittenes Niveau.
 
Ich denke auch, dass das für manche...viele Anfänger vielleicht einfacher zu erfassen ist
Auf deine einfachere Darstellung für Anfänger bin ich gespannt, darauf freuen sich bestimmt auch Andere im Board. (y)

Das Video von Jonny May ist allerdings nicht als Lektion für Anfänger gemeint.
Es ist ein "Quick Tip" (komprimierte Darstellung) mittlerer Anforderung, soweit aus dem Kursüberblick...
library.jpg

...und dem Text zur Lektion ersichtlich.
skill-level.jpg

Ich habe das Video "They Break This Rule / How Pro Musicans Solo" verlinkt, um etwas von "näher am Ziel" und nicht nur wie früher die ersten Schritte zu zeigen. Das Angebot von Piano with Jonny ist bereits in der Elementarstufe zugänglich, aber darum geht es in dieser Diskussion offensichtlich nicht.

Genau dieses Video war für mich beim ersten Sehen ziemlich beeindruckend und es ist eine immer noch hilfreiche Blaupause für mein Üben, da natürlich in Varianten wie diatonischen und auch mehrfachen Approach Notes.
Wenn ich mich an die Solo Chorusse in früheren Workshops aus dem wirklichen Lebens erinnere, dann hatten die teilnehmenden Hobbymusiker/innen und ich damals noch nichts Vergleichbares kennengelernt. Auch mein damaliger Trompetenlehrer konnte den Stoff als studierter Jazzer nicht derart leicht nachvollziehbar darstellen und mir leider daher auch nicht vermitteln.

Ich sehe die chromatische Tonleiter in den Noten der Lektion, weil sie da steht und gespielt wird. Ob das folgende im Video eine "amtliche" Anwendung darstellt, das kann ich gar nicht beurteilen. Das Konzept funktioniert jedenfalls und es liefert zügig Ergebnisse für eine tonale Improvisation, die nicht nur "Vanilla" klingt, d.h. nach "Tonleiter und Arpeggio".

chroma.jpg
Piano with Jonny, How Pro Musicians Solo

Für jemand mit den Voraussetzungen von @chaltechalte sehe ich Ergebnisse voraus, wie er sie sich wünscht, da bin ich zuversichtlich.
Die Voraussetzungen sind nach Beitrag 1 jedenfalls längst erfüllt:
Langjährige Praxis - Notenlesen, grundlegende Fingerfertigkeit, OKes Rhythmusgefühl, Basis-Musiktheorie etc habe ich drauf. Auch Motivation ist vorhanden, ich brauche nur etwas konkretes zum Üben...
Wie Beitrag 1 auch nahelegt, wird ein klar strukturiertes Vorgehen bevorzugt. Es geht m.E. um einen gut gefüllten Werkzeugkasten anstatt um das Konzept der "Intuition und in sich hinein hören" mancher anderer YT-Angebote. Bei Piano with Jonny wären erste Schritte für jemand mit Klavierausbildung z.B., ggf. nach ein paar Zwischensschritten...
How to Solo Over Fly Me to the Moon With Just 2 Scales
...und für den ersten Übungsplan
Beginner Jazz Pianists, here's your daily practice guide

Ich bin "Piano with Jonny" in keiner Weise geschäftlich verbunden und schon gar nicht sein Verkaufsagent. Wenn ich mir hier dazu die Finger wundschreibe, dann geschieht das aufgrund meiner positiven Erfahrungen mit den Videos, selbst ohne ein Abo des Kurssystems.
Wer etwas anderes wünscht, sollte sich eben woanders umsehen, das Angebot auf dem Markt ist mittlerweile groß und vielgestaltig.

Für die von mir gekauften Open Studio Kurse sollte man Klavier mindestens am Ende der Unterstufe spielen können. Es sind thematische Einheiten, zu denen PDF gehören, sie enthalten Notation und Übungspläne. Eine Lektion an sich erinnert mich ganz im Gegensatz zu Piano with Jonny viel mehr an Instrumentalunterricht, wie ich ihn kenne.
So sitzt z.B. im Fall von "Confirmation" Peter Martin am Flügel. Er spielt und erläutert das legendäre Stück in kleinen Abschnitten, man verfolgt das am besten anhand der zur Verfügung gestellten PDF und übt entsprechend der "Arbeitsaufträge". Bausteine werden in "guided practice" gründlich vermittelt.
Open Studio: Bebop Enclosure Workout

confirmation.jpg

Gruß Claus
 
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Auf deine einfachere Darstellung für Anfänger bin ich gespannt, darauf freuen sich bestimmt auch Andere im Board. (y)
Keine Ahnung, ob das irgendwie pädagogisch wertvoll ist ;)

Aber das Prinzip für den Einstieg wäre, erstmal nur die Akkordtöne zum improvisieren zu nehmen. Also wenn Bb7 dasteht, erstmal nur Bb, D, F, Ab auf die "schweren" Taktzeiten.

Dann als zweiten Schritt Zwischentöne auf die leichten Taktzeiten - das sind dann entweder Töne aus der Skala oder chromatische An- oder Umspielungen - hinzufügen.

Zum Beispiel in Bb-Dur wäre auf die 1 ein Bb, auf die 2 ein D. Ob ich dazwischen als unbetonte Note ein C (Skalenton) oder ein Cis (chromatisches Anspielen der Terz) spiele, kann man ausprobieren, beides ist möglich, je nach Stil.

Vorteil: Ich brauche die Skalen erstmal nicht so gründlich zu lernen, es genügt die Kenntnis der Akkordtöne. Damit kann man denke ich schneller zum Improvisieren kommen.
Nachteil: Man muss die Skalen später dann doch lernen ;)
Denn je komplexer / "jazziger"/alterierter die Akkorde werden, desto mehr lohnt es sich, sich mit Skalen zu beschäftigen.

Das was Johnny als "chromatic scale impro" verkauft, ist ja nicht wirklich eine chromatische Skala, auf der alle Töne wirklich zum Akkord passen. Sondern er verwendet sie zum Umspielen oder Anspielen oder als Durchgangstöne für die eigentlichen simplen Akkordtöne. Also im angehängten Beispiel 1. Takt D in Dm, 2. Takt A in Am, 3. Takt F und G in G7 und 4. Takt H und D in G.
johnnychromatic.jpg


Ich denke, dass man das so besser versteht als zu sagen, nimm doch einfach die chromatische Tonleiter zum Improvisieren. Später erklärt er das ja dann auch so (neighbors, enclosures). Mit der chromatic scale hat das mMn an der Stelle gar nichts zu tun. Eine große Septime passt nun mal nicht zu einem Septakkord, eine reine Quarte nicht zu #11 - es sei denn als einer der obigen "Neben"töne.

Ansonsten ist das aber alles super erklärt bei ihm, das soll jetzt überhaupt nicht seine Kurse schlechtreden oder so. Was er da alles macht und wie er es präsentiert, ist großartig. Die Amis sind uns da um Längen voraus.

Die Open Studio Videos, die ich mir mal angesehen habe, fand ich auch sehr gut. P Martin und A Maness sind tolle Pianisten. Das Level ist, wie Du schreibst, aber deutlich höher.
 
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Aber das Prinzip für den Einstieg wäre, erstmal nur die Akkordtöne zum improvisieren zu nehmen. Also wenn Bb7 dasteht, erstmal nur Bb, D, F, Ab auf die "schweren" Taktzeiten.
Ich kenne das aus den Jamey-Aebersold Play-Alongs Vol 1 & 3, die ohne Frage ebenfalls nützlich Helferlein sind.
Für mich ist es am Digitalpiano leider nicht ebenso fruchtbar umsetzbar wie das Üben nach Vorschlägen von Piano with Jonny und Christian Fuchs, die beide auch zur Spieltechnik erläutern.

Auf das Angebot von mDecks hate ich zuletzt noch hingewiesen, dort findet sich das Vorgehen mehrfach in unterschiedlich anspruchsvollen Varianten, z.B.:

View: https://youtu.be/KcXtkjtZkMk?t=118


View: https://youtu.be/J1HjcKoPnCs?t=24

Das was Johnny als "chromatic scale impro" verkauft, ist ja nicht wirklich eine chromatische Skala, auf der alle Töne wirklich zum Akkord passen.
Für mich passt die Brücke, die Jonny May im Video schlägt.
Chromatische Tonleiter ist in diesem Fall das Material, überwiegend Akkordtöne auf überwiegend Hauptzählzeiten die Anwendung.
Im tonalen "Modern Jazz" kenne ich das Prinzip aus unzähligen Aufnahmen und Gesprächen mit studierten Jazzern, dummerweise konnte mir nur keiner davon die Praxis so gut vermitteln wie Piano with Jonny.

Es ist einfach eine andere Seite der Medaille, die Jonny May ebenfalls anspricht, nämlich Akkordskalen plus Approach Notes.
Dass seine Darstellung deine Ansprüche nicht erfüllen kann, was soll's - Du kennst und kannst das längst, was hier angeboten wird.

Mir hilft seine Methode mehr als andere, deshalb weise ich darauf hin und dazu kann ich Auskunft geben.
Musiktheoretische Blickwinkel sind mir dabei nicht so wichtig, für eine Diskussion darüber hätten wir einen ganzen Fachbereich samt Subforum zur Verfügung, in dem man sich auch zur Methode und Inhalten von Jonny May austauschen könnte, hier wäre das aber off topic.

Gruß Claus
 
Grund: Rechtschreibung korrigiert, Beitrag um mDecks Hinweis erweitert
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Dass seine Darstellung deine Ansprüche nicht erfüllen kann, was soll's - Du kennst und kannst das längst, was hier angeboten wird.
Das war ja nur ein kleiner Kritikpunkt, den ich nicht überbewerten möchte.
Wie gesagt, seine Darstellung ist absolut super.

Mir ging es auch nicht darum, was ich kenne, sondern mich interessiert sehr, wie man es möglichst einfach und gut vermitteln kann, auch wenn ich kein hauptamtlicher Klavierpädagoge bin.
 
MMn wird in dieser Diskussion, die ich bis jetzt still verfolgt habe, ein wesentliches Element komplett ignoriert:
Der Rhythmus.

Am Anfang absolut jeder Improvisation steht doch erstmal eine rhythmische Idee: Welche (rhythmische) Figur will ich als nächstes spielen ?
Erst nachgelagert kommt die Aufgabe auf einen zu, diese geplanten Rhythmuspattern mit passenden Tönen zu "füllen".

Deswegen bin ich ein großer Fan von der Idee, Soli/Improvisationen dergestalt zu üben, daß man einmal mit nur 2 (in Worten: zwei !)
Tönen als Tonvorrat beginnt, und versucht, mit dieser sehr begrenzten Tonauswahl etwas zu basteln, was trotzdem rhythmisch sinnvoll ist
und ein Statement setzt.
Danach erweitert man auf 3 Töne, dann auf 4, und so weiter.

Das fördert die Antizipation von rhythmischen Ideen/Strukturen enorm. Und ohne die geht es nicht.
Kaum etwas ist schlimmer, als rhythmisch sinnloses Gedudel von Skalen/Tonleitern ...

Nur mein bescheidener Beitrag zu diesem Thema.

LG
Thomas
 
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Das fördert die Antizipation von rhythmischen Ideen/Strukturen enorm. Und ohne die geht es nicht.
Absolut d'accord, dass Rhythmus eines der grundlegenden Elemente von guter Musik ist.
Aus der (zeitweisen) Beschränkung auf wenige Elemente kann etwas sehr reizvolles Entstehen.

Es ist natürlich kein Entweder-Oder. Richtig gute Musik nutzt Rhythmus, Melodie und Harmonik. Der Knackpunkt ist bei allen diesen Elementen der Wechsel von Spannung und Entspannung.
(Genauso auch bei Dynamik, Artikulation, Klangfarbe usw.)

Die von Dir vorgeschlagene Übung, mit wenigen Tönen zu beginnen, halte ich für sehr sinnvoll, um wirklich Musik hervorzubringen.
Genauso geht es natürlich andersrum - mal nur Halbe Noten spielen zum Beispiel.

Kaum etwas ist schlimmer, als rhythmisch sinnloses Gedudel von Skalen/Tonleitern ...
Vor allem Saxophone erliegen dem nach meinem Eindruck sehr schnell ;)
Auch hier liegt es mMn daran, dass bei diesem "Gedudel" eben keine Abwechslung drin ist. Schnelle Noten sind rhythmisch "Anspannung", dafür brauchts dann wieder die Entspannung in Form von Pausen, langen Noten usw.

Natürlich kann es auch spannend sein, mal ganz bewusst auf diese Abwechslung zu verzichten - zB ein Stück nur piano, oder nur pizzicato. Aber auch das wird dann irgendwann langweilig, ein ganzes Konzert für drei Hörner im Fortissimo und ausschließlich Achtelnoten wird wohl auch nur ein kleines Publikum finden.

Tut mir leid, bin schon wieder ins Fabulieren gekommen. ZurückzumThema!

Onlinekurse sollten also bestenfalls nicht nur Skalen, sondern auch andere Themen beleuchten. Für viele ist aber erstmal die zentrale Frage - welche Töne soll ich denn hier spielen? Von daher hat der Ansatz von Johnny und anderen schon seine Berechtigung.
 
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Schnelle Noten sind rhythmisch "Anspannung"
Finde ich nicht. So pauschal gesprochen.
Auf mich wirken taktelange 16-tel-Linien eher ermüdend, wenn da nicht irgendein klares rhythmisches Statement dazwischen auftaucht.

Thomas
 
Soli/Improvisationen dergestalt zu üben, daß man einmal mit nur 2 (in Worten: zwei !) Tönen als Tonvorrat beginnt, und versucht, mit dieser sehr begrenzten Tonauswahl etwas zu basteln, was trotzdem rhythmisch sinnvoll ist
Sicher, allerdings dreht sich die Diskussion gar nicht um "Grundkurs Improvisation: wo fange ich an?".
Es ist nicht einmal eine ausführliche Betrachtung der Inhalte und Methoden der Online-Angebote und was meine Videolinks betrifft, so besteht auch kein Anspruch auf irgend etwas.

Ich wollte damit Beispiele liefern, mit denen ich etwas anfangen kann und auch gerne übe, nicht all das in den paar Minuten nicht Erörterte diskutieren. Die Videos sollen beim geneigten Leser ein Interesse wecken, sich selbst auf den YT-Kanälen und im Kursangebot umzusehen und sich eine eigene Meinung zu bilden, ob etwas Passendes dabei ist.

Allerdings, nach dem intensiven Austausch ohne Beteiligung von @chaltechalte interessiert mich noch, was er dazu denkt - schließlich geht es eigentlich um seine Ziele. :gruebel:

Gruß Claus
 
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Allerdings, nach dem intensiven Austausch ohne Beteiligung von @chaltechalte interessiert mich noch, was er dazu denkt - schließlich geht es eigentlich um seine Ziele. :gruebel:
Ist doch meistens so im Forum ;) ein Einsteiger stellt eine Frage, ist weg, und die Vielschreiber diskutieren sich die Finger wund. ;)

Die Videos sollen beim geneigten Leser ein Interesse wecken, sich selbst auf den YT-Kanälen und im Kursangebot umzusehen und sich eine eigene Meinung zu bilden, ob etwas Passendes dabei ist.
Das Ziel wurde auf jeden Fall erreicht. (y) (y)
 
Ich wollte damit Beispiele liefern, mit denen ich etwas anfangen kann und auch gerne übe, nicht all das in den paar Minuten nicht Erörterte diskutieren.
OK, das habe ich dann wohl übersehen.
Und dazu konkret kann ich wohl gar nix beisteuern.

LG
Thomas
 
Doch, deinen Hinweis zur Lernstrategie über die Beschäftigung mit Rhythmus und der zunächst drastischen Beschränkung der Töne finde ich sinnvoll und hilfreich!
Meine Antwort kam spontan aus dem Eindruck, dass es an Rückmeldungen des TE und anderer interessierter User fehlt, ob und was thematisch vertieft werden soll.

Sowohl von Open Studio wie von mDecks weiß ich aufgrund meiner Käufe auch, dass auf Rhythmus eingegangen wird, aber nicht unbedingt wie in deinem Vorschlag. Bei "geändertem" Kurs-System hatte mich neulich vertan, es ist alles noch da... :)
Open Studio.jpg mDecks Rhythmic Words.jpg
Quelle: Open Studio, Jazz Piano Jump-Start; mDecks, Bebop Rhythmic Words 1& 2

Bei Piano with Jonny wird Rhythmus nur anhand der Begleitung oder melodischen Gestaltung erörtert, soweit ich das aus dem Kursüberblick sehen kann.
Jamey Aebersold geht nicht iin der Weise darauf, wie Du es ansprichst, aber es gibt Hinweise z.B. in Band I, in Band 2 durch die Blues-Themen und Licks, soei Anpassungen von Ideen an die Harmonien in Band 21.
Aeb Vol1 Rhyhtm.jpg Aeb Vol 21 Rhythm.jpg
Quelle: Jamey Aebersold Play-Alongs Vol 1, Vol 21

Ich kenne die Strategie aber auch aus einem Heft von Frank Mantooth, Improvisations Patterns für Anfänger.
Hier Takt 17 der ersten Übung (mit Play-Along), Takt 1 enthält den Grundton als Viertelnote auf der Eins.
Mantooth.jpg
Quelle: Frank Mantooth, Improvisations Patterns für Anfänger (Bb)

Gruß Claus
 
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Egal welches Thema, Claus hat immer mindestens zwei, drei Videolinks oder Noten dazu parat. :) Echt Klasse!
 
Bei Piano with Jonny habe ich mich anlässlich der diesjährigen Thanksgiving-Rabattaktion angemeldet, gelegentlich kann ich jetzt zum Üben damit Konkreteres berichten.
Wie vermutet und bisher auch bei anderen Online-(Schnupper-)Angeboten gesehen ist auch dieses popularmusikalische Klavierkurssystem für "totale Anfänger" nicht unbedingt geeignet.
Trotz scheinbarem Anfang bei "Adam und Eva" wäre die Lernkurve deutlich zu steil und für mein Empfinden auch die Methodik zu sprunghaft. Es wird z.B. selbst in einer Abfolge der einfachsten Lektionen zu C-Dur (Status "Beginner 1") unvermittelt von Beherrschen des Fingerüber- und Untersatz sowie einer Unabhängigkeit der Finger und Hände nach den leichteren der "Notenbüchlein AMB" Stücke ausgegangen, praktisch also in Auflösung bis punktierten Achteln rhythmisch unabhängig polyphones Spielen in beiden Schlüsseln der Akkolade.

Außerdem gibt es öfter kleine Abweichungen zwischen dem (Bildschirm-)Notenbild und einer variierenden Spielweise, die "totale Anfänger" verwirren bis überfordern könnte.
Kurz gesagt, bei Interesse an "Piano with Jonny" sollte man mindestens die Erfahrung des ersten Jahres am (Digital-)Piano mitbringen und weitgehend sicher und entspannt Noten lesen können, damit man sich auf die verbale Vermittlung konzentrieren kann.
Als gedruckte Vorbildung wäre in sehr knapper Form z.B. Heumann Klavierspielen... Band 1 geeignet, mehr Erfahrung durch Spielpraxis vermitteln Rupp Band 1-3 oder, wenn auch nicht zu Zielen wie "Band-Keyboarder" oder "improvisierendes Bar-Piano" passend, die Russ. Klavierschule Band 1.
Soweit der Vollständigkeit halber mein Eindruck für Interessenten ohne bisherigen Klavierunterricht.

Das Angebot umfasst regelrechte Kurse, es bleibt dabei aber jederzeit offen für Einzellektionen aus anderen Interessensgebieten, unabhängig vom Thema oder Schwierigkeitsgrad. Man kann also jederzeit irgendwo hinspringen oder irgendwo weitermachen, wie immer man gerade möchte, aber Leitfäden und Hilfe zur Orientierung gibt es natürlich auch.

Für die Videolektionen mit begleitenden Noten-PDF und Play-Along-Tracks ist ein ziemlich genaues Protokollieren und des behandelten Stoffs möglich, sofern man das will.
Die Eintragungen in Übersichten und Stundenpläne können automatisch oder per Tastatureingabe erfolgen. Auf Wunsch ist die Beratung des Teams zum eigenen Vorgehen wie auch bei Fragen zum Stoff möglich und man kann nach jeder Lektion inhaltliche Rückmeldungen geben.
Schließlich gibt es noch eine aktive Forengemeinschaft der vielen Mitglieder des Kursangebots zum Erfahrungsaustausch inklusive Zoomkonferenzen, aber auch für spielpraktische persönliche Rückmeldungen, falls man eigene Aufnahmen hochladen oder sich an "Challenges" beteiligen möchte.

Die ersten beiden Wochen haben sich für mich sehr motivierend entwickelt und die Erkenntnis gebracht, dass mir messbar doch weniger Zeit zur Verfügung steht als ich im Voraus gedacht hätte, zumal ich das Online-Lernen für mich als Zusatzangebot betrachte und meine sonstigen Lehr- und Spielhefte zumindest nicht komplett zur Seite räumen möchte.

Das ganze System des Online-Angebots ist verständlicherweise auf Unterstützung und Motivationsförderung ausgerichtet. Interaktionen sind vollständig moderiert und man hält sich an die Netiquette, mit harter Kritik oder gar persönlichen Angriffen muss daher nicht gerechnet werden.

Gruß Claus
 
Grund: Rechtschreibung und ein paar Formulierungen korrigiert
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Danke für die Rückmeldung, bis jetzt habe ich selten bis nie eine detaillierte Info zu den Kursinhalten gefunden.

Ich hatte auch schon mal überlegt, mir bei OpenStudio ein zwei Kurse zu kaufen. Aber ich habe ja auch so noch mindestens drei Notenbücher Oscar Peterson, eines mit Bill Evans und eines mit McCoy Tyner-Transkriptionen rumliegen, die ich mir mal reinziehen wollte. Dazu habe ich diverse Bachs und auch zwei drei Chopin-Etüden / Balladen auf der Liste ... und x Transkriptionen von youtube auf der Platte, die ich alle mal üben wollte.

Ist schon irre, früher hätte ich bei jedem dieser Quellen Luftsprünge gemacht. Heute komme ich vor lauter Material nicht mehr hinterher.
 
Ist schon irre, früher hätte ich bei jedem dieser Quellen Luftsprünge gemacht. Heute komme ich vor lauter Material nicht mehr hinterher.
Du sagst es!
Man müsste noch 'mal vierzig sein und - was mich betrifft - etwas schlauer als damals.
rolleyes.gif


Gruß Claus
 
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Wissen und Können materialisiert beim Spielen des Instruments leider weder synchron noch zwangsläufig. :D

Mal sehen, was ich dabei in den nächsten beiden Jahren hinsichtlich meiner Lieblingsschwerpunkte R'n'B und einfache Jazz-Standards dank dem Kurs von Jonny May noch zusammenbringen kann, eine Session an meinem 70. wäre dafür ein geeigneter Stichtag.

Gruß Claus
 
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Für "trockene" Approach-Technik Übungen empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

Grundsätzlich gilt:
Jeder wichtige Melodieton (= länger als ein Viertel oder gefolgt von Intervallsprung oder fällt auf Harmoniewechsel oder ist vorgezogen oder akzentuiert) kann durch eine Approachnote angesteuert werden.

Wird der Zielton von oben angesteuert sollte er leitereigen zur aktuellen Tonleiter sein.
1701957556691.png


Wird der Zielton von unten angesteuert kann dies chromatisch geschehen.
1701957574442.png



Beide Ansteuerungsarten können kombiniert werden.
Diatonisch --> Chromatisch --> Zielton
1701957610784.png


Chromatisch --> Diatonisch --> Zielton.
1701957631441.png

Man spricht dann von einer verzögerten Auflösung.


Aus diesen einfachen Prinzipien sollte man auf jeden Fall EIGENE Übungen erstellen und nicht aus Büchern abspielen. Das führt zu einem bewussten Spiel.
 
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