Mal mein Kommentar zum Löten:
Wenn die Lötleiste Löcher hat, da den Draht einfädeln und dann festlöten
Wenn sie keine hat, beides verzinnen, und dann eben aufeinander legen und nochmals erhitzen, das hält...
Aber egal, weiter gehts:
ENDSTUFE:
Wie man sieht, ist das eine Art Kathodenbasisschaltung, wie wir sie auch schon vorher bei den Vorstufentrioden besprochen haben. Der Unterschied liegt hier im Wesentlichen in zwei Punkten:
1. Der Arbeitswiderstand (Anodenwiderstand) ist ein Übertrager
2. Die Röhre hat drei Gitter und nicht nur eins => Pentode
Jetzt fragt man sich, warum das so ist. Also schauen wir uns das doch mal genauer an:
1. Ausgangsübertrager:
Eine Röhre funktioniert ja dadurch, dass der Strom in Form von Elektronen, die aus der Kathode ausgetreten sind (Feuer unterm A***
) - durch das Steuergitter in ihrer Anzahl moduliert - zur Anode fliegen und somit eine Stromleitung durch das Vakuum stattfindet. Das Problem ist, dass der Elektronenfluss in seiner Stärke begrenzt ist. Das rührt daher, dass die Kathode nicht unendlich viele Elektronen pro Fläche emittieren kann, soll heißen für mehr Elektronen braucht man mehr Kathodenfläche. (Für die Rechner: I=Q/t = n*e / t , d.h. Strom = Ladung/Zeit = Anzahl der Elektronen * Elementarladung eines Elektrons / Zeit) D.h. wenn ich mehr Strom fließen lassen will, dann brauche ich mehr Kathodenfläche (vergleicht mal die Fläche des Kathodenrohrs einer ECC83 mit der einer EL34...). Da das hier eine Endstufe ist und man hier ja möglichst viel Leistung haben will, muss man also mit den möglichen Strömen im mA-Bereich möglichst viel Leistung machen. Wie man weiß, sind hohe Ströme für (die meisten kleinen handelsüblichen) Röhren ein Problem, hohe Spannungen dagegen nicht. Wie wir wissen, gilt nach dem ohmschen Gesetz:
P = U*I (Leistung = Spannung * Strom)
Diese Gleichung macht offensichtlich, dass der richtige Weg nur sein kann, die Endröhre mit einer hohen Spannung und wenig Strom zu betreiben. Das stellt uns jedoch, vor ein Problem, da ebenfalls gilt:
P = I² * R (Leistung = Strom hoch 2 * Lastwiderstand
Wenn man davon ausgeht, dass der Strom ziemlich klein ist und der Lastwiderstand auch, dann bekommt man nicht viel Leistung raus. Wer will, der kann da mal 50mA und 4 Ohm einsetzen, man kommt dann auf 0,01W das ist nicht viel...
Das heißt, wir müssen den Arbeitswiderstand vergrößern. Nun ist das bei einem Lautsprecher nur schwer möglich, da es sich hier um Lastwiderstände in der Größenordnung von einigen kOhm handelt, was viel Draht auf der Lautsprechspule bedeuten würde. Desweiteren hätte man die Anodenspannung auf dem Lautsprecherstecker anliegen, von Formverzerrungen durch den Ruhestrom am Lautsprecher ganz zu schweigen. Die Lösung ist also eine andere: Man
übersetzt den Arbeitswiderstand einfach in einen größeren (Ja, ich weiß, Impedanz...aber für uns ist der Lautsprecher jetzt ein ohmscher Widerstand, wir vernachlässigen die komplexen Anteile).
Das funktioniert mit Hilfe eines Transformators. Wer bei
Wikipedia Transformator eingibt, der wird auf die Tatsache stoßen, dass dieser nicht nur Spannungen übersetzt, sondern logischerweise auch Ströme und somit auch Widerstände. Das heißt, ich kann mittels eines
Ausgangsübertragers den Lautsprecher mit 4 Ohm auf einen Anodenwiderstand von einigen Kiloohm hinauftransformieren und dann als Arbeitswiderstand für die Röhre wirken lassen. Genau das tun wir hier.
2. Pentode
Warum diese vielen Gitter....nunja, man kann sich das einerseits mit Wikipedia beantworten, da steht das drin (
Pentode, die Sache mit dem Schirmgitter steht in dem Tetrodenabsatz drüber), aber ich werds hier auch noch kurz zusammenfassen:
Der Ursprung war natürlich die
Triode:
Große Rückwirkung von der Anode auf das Steuergitter durch mangelnde Abschirmung => geringe Verstärkung, hoher Steuerspannungsbedarf und außerdem schlechter Wirkungsgrad.
=> Einfügen eines Gitters zur Beschleunigung der Elektronen (
Schirmgitter, ich nenne es mal Elektronenturbo
) => Höhere Verstärkung durch Beschleunigung der Elektronen und Abschirmung des Steuergitters von der Anode.
Problem: Sekundärelektronen verschlechtern Kennline (Linearität) und Wirkungsgrad => Bremsgitter einbauen, das die Sekundärelektronen vom Schirmgitter fernhält.
Fertig ist die Pentode.
Aus der Anwendung der Gitter ergibt sich deren (normalerweise verwendetes) Anschlussverfahren (gibt auch da wieder Alternativen...):
g1: Steuergitter => Steuerfunktion => negative Vorspannung, Steuersignal (Eingang)
g2: Schirmgitter => Abschirmen des g1 und Beschleunigen der Elektronen => Anschluss an positive Versorkungsspannung
g3: Bremsgitter => Halten der Elektronen an der Anode (neg. Ladung) => Anschluss an Masse (0V, Ground)
Somit wäre die Röhre so beschaltet, wie man sie oben sehen kann. Auch hier wird wieder die Autobiasschaltung verwendet, d.h. g1 liegt auf Masse und die -Ug wird über den Kathodenwiderstand erzeugt.
Wenn die Unklarheiten, was das alles betrifft, beseitigt sind, dann gehe ich auf die Berechnung der Spielereien ein, hab da noch ein paar nette Graphen hier...
MfG OneStone