Nüchtern oder zugedröhnt - wie haltet ihr's auf der Bühne?

  • Ersteller bobcät
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Hier ging es aber in erster Linie um Revolution nicht ums Zudröhnen. Das hat erst etwas später den Stellenwert eingenommen, den es heute hat. Die Revolution, die ursprünglich mal dahinter steckte, hat heute nur noch Alibifunktion. In Wirklichkeit geht es um das eigene Vergnügen. Nix sonst!
Richtig. Mein gesamtes Leben dreht sich eigentlich nur um mein (eigenes) Vergnügen. Um die Revolution gehts mir eh nicht. Ich bin kein Weltenverbesserer, eher jemand, der sich mit den schlechten Sachen in dieser Welt abfindet und sie zu seinem Vorteil ausnutzt.
Ich bin zwar ein Rebell, das hat aber eher damit zu tun, dass ich einfach oft Streit suche und etwa 97% der Menschheit nicht leiden kann. Die sollen mir aber ruhig unsympathisch bleiben, der Mensch braucht einen Kampf den er leben kann.
 
Ein paar Bier dürfens schon sein aber nicht bis zur "sticklosigkeit" :D
 
Ich bin zwar ein Rebell, das hat aber eher damit zu tun, dass ich einfach oft Streit suche und etwa 97% der Menschheit nicht leiden kann. Die sollen mir aber ruhig unsympathisch bleiben, der Mensch braucht einen Kampf den er leben kann.

:great: Fein gesagt! :great:
 
Höchstens ein Bierchen vor dem Auftritt mit den Mitmusikern, danach gerne mehr. Wenn die Leute Geld bezahlen um (m)eine Band zu sehen, dann ist es nunmal meine Pflicht den Auftritt so perfekt wie möglich hinzubekommen, was zugedröhnt nicht funktioniert.

Man muss sich nur mal selber in die Lage des Zuschauers versetzen. Man zahlt 50 Euro für Band XY, welche sich Backstage vorher ordentlich abgeschossen hat. Toll oder ?!
 
Najo, ob paradox oder nicht, ich kann mir vorstellen, dass Benzos auf der Bühne nicht so gut kommen.

Kommt drauf an... ist ja auch in Diazepam drin (Notfallmedikament für Epileptiker), und wenn mans braucht is ohne schon scheiße...

Für mich gilt: Ich sauf nach dem Gig, kiffen ist eh nix für mich und Chemie und andere Drogen schon ma gar nit...naja, ausser Tabak

ich finds allerdings generell auch bescheuert, sich vorm Gig abzuschießen, udn halte es für mich auch so, dass Bands, bei denen ich das weis, von mir bei gemeinsamer Backline mal sowas von definitiv nicht über meine Box o.ä. spielen... hab schon oft genug gesehen wie auf einmal ne box/amp... (zum glück noch nicht meines) in bier schwimmt....muss nicht sein
 
Kommt drauf an... ist ja auch in Diazepam drin (Notfallmedikament für Epileptiker), und wenn mans braucht is ohne schon scheiße...
Na klar. Ich hab ja von Missbrauch geredet. Wobei ich mit Benzos keine großen Erfahrungen hab, bezog sich eher auf Erfahrungsberichte. Ich hatte zwar mal welche, aber irgendwie haben die entweder gar nicht oder nur recht subtil gewirkt.
 
Es stimmt sicherlich, dass Drogenkonsum in den Anfängen moderner Rock- und Popmusik eine sehr große Rolle gespielt haben. Die Revolution, die ursprünglich mal dahinter steckte, hat heute nur noch Alibifunktion. In Wirklichkeit geht es um das eigene Vergnügen. Nix sonst!

Na, so ein bisschen Provokation ist bei vielen "Kiddies" schon dabei. Liegt in der Natur der Jugend.

Sonst aber richtig: die Beatles bspw. haben gekifft wie die Weltmeister, später LSD eingeschmissen und Heroin gespritzt und das hörst Du der Entwicklung ihrer Musik schon an, bzw. siehst es ihren ausgemergelten Gesichtern auch an. Der Musik positiv, den Gesichtern negativ...

Damals war aber alles Neuland, sowohl die Pop-/Rock-Musik als auch diese Art Drogen. Zumindest in unseren Gesellschaften. Man ging unbefangener damit um. Mit den ganzen Toten Ende der 60er/Anfang der 70er hatte das Thema dann seine Unschuld verloren und auch die Berechtigung, "inspirierend" zu sein.

Wenn ich sehe, wie sich 12 und 13 Jährige auf der Straße (oder sonst wo) ins Koma saufen... Leute, dann bin ich entsetzt. Dann wird es wirklich Zeit für einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel!

Das hieße, den Kids ein kindgerechtes Heranwachsen, eine klasse Ausbildung und tolle Zukunftsperspektiven zu geben. Verbote bringen doch gar nix, sondern machen das Ganze doch noch spannender und "cooler".

Mal davon abgesehen: Das Motto unserer Abi-Partys Anfang der 90er hieß stets: "5 mark Eintritt, frei saufen". Gab's also immer schon, inklusive Krankenwagen, Vitaminspritzen usw.

Heute nennt die BILD das Ganze "Flatrate-Partys", die älteren Semester reagieren irritiert, weil sie den begriff nicht verstehen, die Politiker geraten durch die "öffentliche Meinung" unter Druck und tun das, was sie in Angst um Wählerstimmen immer tun: Neue Gesetze vorschlagen. Wieder besseren Wissens, den die Erfahrungswerte aus Ländern mit schärferen Alkoholgesetzen (USA, Skandinavien) belegen ja, dass sich die Kids dort umso heftiger abschießen.

Weg mit dem Zeug. Und zwar alles! Wir brauchen es nicht wirklich.

Ich halte es für erschreckend, dass solche gesellschaftlichen Herausforderungen auch bei uns zunehmend nach US-Vorbild angegangen werden: Probleme, die man über Bewusstseinsveränderung, Erziehung und gesellschaftlichen Wandel und freien Willen der Menschen nicht in den Griff bekommt (bzw. bekommen will!), werden einfach verboten...

Aber so läuft Politik halt heute: Die Politiker wollen kurzfristig Symptome bekämpfen (und dafür umgehend die Lorbeeren ernten...) und nicht die Ursachen, was länger dauert und wovon sie in der Wählergunst nicht mehr profitieren, höchstens ihre Nachfolger.


Ach ja: 2-3 Bierchen vorm Gig, alles andere je nach Geschmack hinterher. Das Publikum hat einfach einen bestmöglichen Gig verdient und KEINER spielt zugedröhnt besser als (zumindest tendentiell) nüchtern.
 
ich finde zugedröhnt auf der bühne auch nicht super. im prinzip bezahlen die leute ja (in der regel) eintritt. ich würde meinem bäcker was erzählen, wenn er so besoffen wär, dass er keine brötchen mehr zusammenkriegt.
 
Mal davon abgesehen: Das Motto unserer Abi-Partys Anfang der 90er hieß stets: "5 mark Eintritt, frei saufen". Gab's also immer schon, inklusive Krankenwagen, Vitaminspritzen usw.

Heute nennt die BILD das Ganze "Flatrate-Partys", die älteren Semester reagieren irritiert, weil sie den begriff nicht verstehen, die Politiker geraten durch die "öffentliche Meinung" unter Druck und tun das, was sie in Angst um Wählerstimmen immer tun: Neue Gesetze vorschlagen. Wieder besseren Wissens, den die Erfahrungswerte aus Ländern mit schärferen Alkoholgesetzen (USA, Skandinavien) belegen ja, dass sich die Kids dort umso heftiger abschießen.



Aber so läuft Politik halt heute: Die Politiker wollen kurzfristig Symptome bekämpfen (und dafür umgehend die Lorbeeren ernten...) und nicht die Ursachen, was länger dauert und wovon sie in der Wählergunst nicht mehr profitieren, höchstens ihre Nachfolger.


Ach ja: 2-3 Bierchen vorm Gig, alles andere je nach Geschmack hinterher. Das Publikum hat einfach einen bestmöglichen Gig verdient und KEINER spielt zugedröhnt besser als (zumindest tendentiell) nüchtern.

Richtig!

Ein bekannter deutscher Psychologe/Soziologe hat mal gesagt: "Die Jugend sind die Seismografen unserer Gesellschaft". Mehr braucht man dazu nicht sagen ;)

Ich denke letztendlich muss es jeder selbst entscheiden, ich find 1-3 Bier ok. Gute Musik zählt!
 
Solange man noch relativ jung ist, geht Musik und Drogenkonsum noch halbwegs zusammen.

Mit Mitte vierzig stelle ich fest: wer jetzt noch aktiv Musik macht, ist i.d.R. komplett trocken.
Wer an irgendeiner Droge hängt, kriegt keine Musik mehr zustande.

Wenn man es nicht rechtzeitig hinkriegt, weitgehend ohne künstliche "Motivationshilfe" auf die Bühne zu gehen, gehört man mit grosser Wahrscheinlichkeit irgendwann zu denen, die bei Kneipenkonzerten mit roter Nase die Mucker anlallen: "Alter, ich hab früher auch mal eine Band gehabt....."

Was mich angeht: ein kleines Bier/Alsterwasser/Radler vor dem Gig, Wasser während des Gigs und nach dem Gig darf's auch mal ein grosses Bier und ein Kurzer sein..... letztlich ist es alles eine Frage der Dosis. Ich hab das Glück, dass ich damit umgehen kann, anderen fällt es schwerer.

Dass der Rock'n'Roll in die Jahre kommt, ist vermutlich ein Grund ,weshalb Drogen nicht mehr imagefördernd sind. Man kennt aus dem eigenen Bekanntenkreis zu viele, die auf der Strecke gebleiben sind. Es erwischt halt nicht nur Prominenz. Es hat durchaus Wirkung auf das eigene Verhalten, wenn man Leute trifft, die man früher mal Mucker waren, die sich aber mittlerweile mit Alkohol, Koks oder Dope das Hirn weggeschossen haben und nix mehr auf die Reihe kriegen.
 
Drogen und Bühnenexzesse SIND imagefördernd. Kein Mensch redet nach nem Gig darueber ob ich alle Noten getroffen habe. Aber wenn ich nach ein paar Whiskey ein Buehnenelement einhaue, oder den Gitarrenhals in die Box prügle, dann redens 3 Jahre später noch davon. Gleiches gilt fuer den Drummer, der erst kürzlich als "legendär" vorgestellt wurde, weil er bei Gigs sturzbetrunken mit Sticks und Snaredrums um sich schmeisst bevor er Muttertagsgrüsse ins Mikro growlt :)

Das geht vielleicht eher nicht bei volkstuemlicher Musik oder Top 40. Das geht definitiv im Rock&Roll. Selbst in der von uns gespielten braven Version.

cu
martin
 
Ich sollte mal wieder auf ein Konzert in Österreich gehen, da scheint das alles aufregender zu sein als hier :D

Könnte natürlich auch daran liegen, dass Rockmäßig vergleichsweise weniger los ist als hier in den Ballungsräumen. :gruebel:

Aber mal im Ernst (falls das oben keine Ironie Stufe 5 war) - wer hier besoffen auf die Bühne geht, seinen Auftritt verkackt und dann sein Equipment zerstört, gehört ...und wird...einfach nur ausgelacht :p
 
Haha geiles Thema. Ganz einfach: bei Pink Flyod Cover zugedröhnt (Alk und Kippen) und bei dem Rest nicht :D
 
der dührssen;4533628 schrieb:
Ich sollte mal wieder auf ein Konzert in Österreich gehen, da scheint das alles aufregender zu sein als hier :D

Könnte natürlich auch daran liegen, dass Rockmäßig vergleichsweise weniger los ist als hier in den Ballungsräumen. :gruebel:

Aber mal im Ernst (falls das oben keine Ironie Stufe 5 war) - wer hier besoffen auf die Bühne geht, seinen Auftritt verkackt und dann sein Equipment zerstört, gehört ...und wird...einfach nur ausgelacht :p

Na aufpassen, das kommt aufs Umfeld an. Eine bei uns sehr beliebte australische band begruendete ihren "Ruhm" in Wien mit einem komplett vergeigten Gig und Unmengen Alkohol.s.u.


Bei den ganzen bemuehten Mainstream bands geht das halt nicht. Die muessen Musik machen.
Nana... Wir wollen selbst hier wenigstens ein wenig auf's Niveau achten, ja? :)

Das mag auch an der Mentalität liegen, auch wenns deinerseits ironisch gemeint war..

cu
martin
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hm, wir haben vielleicht ein wenig aneinander vorbei geredet.

Klar, AC/DC (wenn du darauf angespielt hast, bin mir nicht so sicher) dürfen sowas natürlich machen!

Ich meinte nur, dass es als Newcomerband ein wenig albern rüberkommt, wenn man bei seinem vielleicht 5. Konzert seine Klampfe in den Amp ballert. ;)
 
Nein nicht AC/DC, definitiv eine andere liga :)
Beasts of Bourbon. Leider nicht mehr zusammen aber bis vor kurzem immer fuer nen Chaosgig gut. Und trotzdem immer super. Charismatischer Frontman, groovende band, auch wenns mal 10min Pause gab, wenn der Bassist in sein Stack flog :)

Klar ist auch, wenn du wirklich als Musiker weiterkommen willst, dann gehts nicht mit der Sauferei. Ich merks ja selbst, muss zugeben, die neuen Nummern meiner Band kann ich nach 2 Bier nicht mehr ordentlich spielen. Stehe damit vor der Entscheidung die Riffs zu vereinfachen oder am gig nix zu saufen. Blöde Sache :D

cu
martin
 
Na aufpassen, das kommt aufs Umfeld an. Eine bei uns sehr beliebte australische band begruendete ihren "Ruhm" in Wien mit einem komplett vergeigten Gig und Unmengen Alkohol. 2007 hat der Saenger gleich wieder auf die Buehne gekotzt bevor er noch einen Ton gesungen hat. Da freut man sich natuerlich wenn man selbst schon 4 Bier intus hat.....

Es ist wohl, wie gesagt, eine Frage des Alters und der eigenen Erfahrungen im Umgang mit Alkoholikern oder anderen Süchtigen.
Öffentlich zur Schau gestelltes persönliches Elend ist für mich kein Grund zur Freude.

Wenn jemand so komplett fremdgesteuert ist, dass er keine Kontrolle mehr über seine Körperfunktionen hat, und nicht wegen seines Könnens, sondern wegen seines Versagens "prominent" wird, ist er für mich kein Rocker, sondern ein Opfer. Das ist kein Held, sondern eine arme Sau. Da empfinde ich keine Bewunderung mehr, eher Mitleid.

Ist vielleicht zum Teil kulturell bedingt. Hier im Norden wird ja auch z.B. "Karneval" nicht als Jahreshöhepunkt betrachtet. Eher als lästige Freakshow....

Beasts of Bourbon. Leider nicht mehr zusammen ......

Na, wieso das denn?....
 
dodl
  • Gelöscht von Xytras
  • Grund: s.o.
Und hier oben wurde zur Kieler Woche schon die Bloodhound Gang mit ihrer Bühnenperformance als eklig empfunden... hm... :gruebel:
 
nüchtern. man spielt so einfach besser. Die leute die meinen sie klingen nach 3-4 bier immernoch so wie ohne bier, sind nur zu angetrunken um es zu merken das es schlechter ist ;)
 
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