Es stimmt sicherlich, dass Drogenkonsum in den Anfängen moderner Rock- und Popmusik eine sehr große Rolle gespielt haben. Die Revolution, die ursprünglich mal dahinter steckte, hat heute nur noch Alibifunktion. In Wirklichkeit geht es um das eigene Vergnügen. Nix sonst!
Na, so ein bisschen Provokation ist bei vielen "Kiddies" schon dabei. Liegt in der Natur der Jugend.
Sonst aber richtig: die Beatles bspw. haben gekifft wie die Weltmeister, später LSD eingeschmissen und Heroin gespritzt und das hörst Du der Entwicklung ihrer Musik schon an, bzw. siehst es ihren ausgemergelten Gesichtern auch an. Der Musik positiv, den Gesichtern negativ...
Damals war aber alles Neuland, sowohl die Pop-/Rock-Musik als auch diese Art Drogen. Zumindest in unseren Gesellschaften. Man ging unbefangener damit um. Mit den ganzen Toten Ende der 60er/Anfang der 70er hatte das Thema dann seine Unschuld verloren und auch die Berechtigung, "inspirierend" zu sein.
Wenn ich sehe, wie sich 12 und 13 Jährige auf der Straße (oder sonst wo) ins Koma saufen... Leute, dann bin ich entsetzt. Dann wird es wirklich Zeit für einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel!
Das hieße, den Kids ein kindgerechtes Heranwachsen, eine klasse Ausbildung und tolle Zukunftsperspektiven zu geben. Verbote bringen doch gar nix, sondern machen das Ganze doch noch spannender und "cooler".
Mal davon abgesehen: Das Motto unserer Abi-Partys Anfang der 90er hieß stets: "5 mark Eintritt, frei saufen". Gab's also immer schon, inklusive Krankenwagen, Vitaminspritzen usw.
Heute nennt die BILD das Ganze "Flatrate-Partys", die älteren Semester reagieren irritiert, weil sie den begriff nicht verstehen, die Politiker geraten durch die "öffentliche Meinung" unter Druck und tun das, was sie in Angst um Wählerstimmen immer tun: Neue Gesetze vorschlagen. Wieder besseren Wissens, den die Erfahrungswerte aus Ländern mit schärferen Alkoholgesetzen (USA, Skandinavien) belegen ja, dass sich die Kids dort umso heftiger abschießen.
Weg mit dem Zeug. Und zwar alles! Wir brauchen es nicht wirklich.
Ich halte es für erschreckend, dass solche gesellschaftlichen Herausforderungen auch bei uns zunehmend nach US-Vorbild angegangen werden: Probleme, die man über Bewusstseinsveränderung, Erziehung und gesellschaftlichen Wandel und freien Willen der Menschen nicht in den Griff bekommt (bzw. bekommen will!), werden einfach verboten...
Aber so läuft Politik halt heute: Die Politiker wollen kurzfristig Symptome bekämpfen (und dafür umgehend die Lorbeeren ernten...) und nicht die Ursachen, was länger dauert und wovon sie in der Wählergunst nicht mehr profitieren, höchstens ihre Nachfolger.
Ach ja: 2-3 Bierchen vorm Gig, alles andere je nach Geschmack hinterher. Das Publikum hat einfach einen bestmöglichen Gig verdient und KEINER spielt zugedröhnt besser als (zumindest tendentiell) nüchtern.