Stage 2 und Kronos sind sicherlich beides sehr interessante Neuerscheinungen. Trotz funktioneller Überschneidungen (beide: Piano- und Orgel-Spezialisten sowei verschiedene Syntheseformen incl. User-Samples) darf man beim Vergleichen nicht vergessen, wie gegensätzlich beide Systeme konzipiert sind:
- Kronos als High-Tech-Über-Workstation punktet mit Superlativen, vielen Syntheseformen und Editierbarkeit bis ins kleinste Detail sowie allen Vorzügen, die eine Workstation nun mal hat.
- Stage ist in fast jedem Bereich auf das absolute Minimum reduziert und fokussiert Synthesefunktionen, Multitimbralität, Effektsektion auf das, was man zum Livespiel braucht und auf einen Blick gerade so erfassen und kontrollieren kann. Im Grunde ist es immer noch ein aufgebohrtes Preset-Piano- und Orgel-Zwischending.
Von den Möglichkeiten und dem "Freiheitsgedanken" (Stichwort iOS vs. Android
) also ein ziemlich eingeschränktes Teil mit null Frickelfaktor.
Wenn man dennoch auf einen Vergleich besteht - zwei große Vorteile des Stage 2 sind:
- Vorhandene, gute Library vor allem im Vintage-Bereich.
- das Userinterface. Alles, was das Teil kann, kann man mit zwei, drei Handgriffen erledigen (Stichwort: grenzenloses Oktavieren, keine 2 Stunden für ein Multisetup brauchen usw.).
Die Funktionsvielfalt des Kronos hingegen steht einem konventionellen "Screen + ein paar Taster, Universalfader und -Potis" - UI gegenüber, das vermutlich verhindern wird, daß der Durchschnittsuser viel aus der gigantischen Synthesearchitektur rausholt.