Hi nochmal. Ich finde das hier ja superspannend und habe mir dieses Video nochmal angeschaut:
http://www.youtube.com/watch?v=y1Qd4LseHDo
Als erstes würde ich sagen, das die Signalquelle und die Verstärkung völlig irrelevant sind, das grundlegende bei denen sind die Effekte und vor allem Looper.
Ein Looper kann das Signal vom Input aufnehmen und dann einmalig oder in Schleife wiedergeben und das auch mehrmals übereinander.
Erhältliche Looper sind das da, das da und das da:
https://www.thomann.de/de/boss_rc2.htm
https://www.thomann.de/de/boss_rc20_xl.htm
https://www.thomann.de/de/digitech_jamman_looper.htm
Das sind jedenfalls die gängigen für Gitarre. Vorteil daran ist, das man sie verprügeln kann, ohne das nen Schalter oder Knopf abbricht und die Schalter eben auch schön groß, also mit der Faust bedienbar sind. Es gibt allerdings noch Looper für den DJ-Berreich. Da ist eben das KaossPad so herausragend, das das sogar von vielen Gitarristen benutzt wird, obwohl es nicht auf dem Boden steht, keine Klinkenanschlüsse hat, etc pp bla.
Der Einsatz von Loopern erklärt auch, warum die Mischpulte benutzen, eigentlich brauchst du die dafür nämlich nicht. Looper machen aber sowohl am Anfang als auch am Ende oder bei solchen Sachen auch in der Mitte einer Effektkette Sinn, es werden also wohl mehrere benutzt, deren Signale am Mischer zusammenlaufen.
Ausserdem bieten Mischer die Möglichkeit, einen Effekt stufenlos hinzuzuregeln, was bei Filtern zum Bespiel cooler kommt, als wenn er einfach angeschaltet wird.
Um mit einem Looper zu arbeiten brauchst du allerdings nicht zwangsläufig ein Mischpult. Die Signalkette
(micro ->) Verzerrer -> Modulation -> Looper -> Delay -> Gitarrenamp
bietet schon viel Krach und dabei ist das Mikro und der Looper noch nichtmal ein muss.
Das grundlegende Setup ist also recht simpel. Was es dann am Ende speziell macht sind die besondere Art und Weise, auf die besondere Effekte verschaltet werden und benutzt werden.
In besagtem Video kann man einige Geräte sicher identifizieren und teils ist das so "jo, auftreibbar und bezahlbar" teils aber auch das Gegenteil.
Ich konzentriere mich mal auf die, die man auch hier in Deutschland problemlos kriegen kann, ohne aus dem Ausland bestellen zu müssen, auch wenn ich das für Unsinn halte. Du schreibst die ganze Zeit, du willst nicht aus dem Ausland bestellen, weil es so teuer ist. Die Dinger, die wirklich rocken, sind allerdings hier entweder garnicht erhältlich oder einfach genauso teuer und ohnehin wirst du für den Start einen Arsch voll Geld raushauen müssen, aber egal...
Die ersten beiden Geräte die ich da erkenne sind zum Beispeil ein Digitech Digidelay und eine Sherman Filterbank, also zum einen ein ganz profanes Echopedal, das du bei ebay für 50,- oder 60,- Euro kriegst, zum anderen ein reichlich unerklärbares Teil, das so um die 700 Euro kostet. Hier kannst du's hören:
http://www.youtube.com/watch?v=hDWcOW_oEfU&feature=related ...aber eben 700 Taler. Die benutzt Stimbox übrigens in einen Einschleifweg des Mischpultes, um sie stufenlos hinzuzuregeln, das kann man sogar hören.
Später sieht man ein Danelectro Reverse Delay (wobei ein Rückwärtsecho auch im Digitech drin steckt), einen Digitech Jam Man Looper, einen Pignose-Verstärker, einen Arion Phaser aus den 70ern, einen Boss Hypermetal, ..., ... ach, schei* drauf - kurz: Alles, was es gibt.
Es läuft darauf hinaus, das die Jungs echt wissen, welche Geräte es gibt und was die können, von simpelsten und gängigsten Verzerrern über super-high-end-kram bis hin zu irgendwelchen Boutique-Pedalen. Die benutzen mit Sicherheit auch Circuit Bends (
http://www.youtube.com/watch?v=xPd4MZsxMPg ...frag mich nicht, wie das genau funktioniert, aber du baust sowas wie schaltbare Rückkopplungen auf die Platine...?) und ohne Ende DIY-Zeug.
Das alles von jetzt auf gleich zu lernen geht nicht. Du könntest mal anfangen, bei Wikipedia zu lesen, welche Effektypen existieren, und dir dann bei youtube möglichst neutrale Videos dazu zu suchen, damit du zum Beispiel schonmal weißt, was ein Delay ist oder ein Flanger.
Solange du da noch nix weist, kannst du's ziemlich vergessen.
Die Möglichkeiten, es selber auszuprobieren sind zwei, abhängig vom Budget:
1. DAS 5000-EURO BUDGET:
Du beschließt, das du zwei Looper, ein Mischpult, eine PA, eine Filterbank und eine Auswahl an möglichst abgefahrenen Effekten zusammenkaufst. Nachteil: Du kaufst das komplette Sortiment von Death By Audio und stehst da mit einem Stapel Fuzzboxen, hast aber keinen einzigen Phaser...
2. DAS 300-EURO BUDGET:
Du kaufst nen Micro, ein Multieffektgerät und einen Gitarrenverstärker und guckst, was welcher Effekt mit deinem Signal macht. Alles, was du unbedingt zusätzlich brauchst, legst du dir als einzelnen Treter mit der Zeit zu. Nachteil: In den meisten Multieffekten kannst du nicht 5 Effekte des gleichen Typs (z.B. Verzerrung) benutzen. Macht aber nüscht. Du wirst schon begeistert sein, wenn du das Mikro ohne Effekte vor den Verstärker im Zerrkanal hälst und daran Knöpchen drehst.
Ich mache hin und wieder solche Geschichten, seit ich mein erstes Effektgerät gekauft habe - wenn auch basierend auf Rückkopplungen der Gitarre. Das ist 10 Jahre her und ich benutze immer noch mein Multieffekt von damals - besonders für Lärm.
Naja, ich hoffe, ich konnte dir helfen