Axel.S.
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Ich finde, dass wir Ü40 es den Jugendlichen auch unglaublich schwer machen, aktiv und passiv. Wir sind die Baddies, nicht die Jugend mit ihrer vermeintlichen Aufmerksamkeitsspanne oder Unlust: Wir sind es mit unserer allgemeinen Blockade und Unbeweglichkeit und unserer konsequenten Unterstützung kapitalistischer Grundwerte, die dazu führen, dass vieles einfach gar nicht mehr möglich ist wie vor 40 Jahren.
Auf der positiven Seite: es gibt eine Unmenge an Musik, die zwar relativ wertlos ist aber dafür ubiquitär. Die muss auch jemand machen und die inspiriert immer noch die Jugendlichen. Die Technik und die Preise sind günstig geworden, Homerecording ist einfach. Die Selbstvermarktung ist möglich, man braucht aber Geld, Zeit und Glück. Man ist auf sich alleine gestellt. Eine ganz neue Art von Musikarbeit, wo wir älteren kaum helfen können, weil es halt auf wenig Traditionen beruht.
Auf der anderen Seite: Es gibt kaum noch Auftrittsmöglichkeiten, es gibt kaum Proberäume. Den Nachbarn ist es zu laut, es ist eine NIMBY Grundhaltung vorhanden. Hallen sind zu, Auftrittsmöglichkeiten fehlt die Finanzierung, die Städte investieren eher in Premium Events statt in Nachwuchs. Kneipen machen zu und kleinere OpenAir Events kann man nicht mehr bezahlen, weil jeder ein Stück von dem Kuchen haben will. Die Mietkosten in der Stadt für einen Proberaum sind immens, Untervermietung in Untervermietung in Untervermietung. Der Kapitalismus hat das alles aufgefressen und wenn es einen Untergrund gäbe, würden wir den gar nicht mehr mitbekommen, so klein und versteckt ist der.
Und kulturell hängen wir an Musik der letzten 30 bis 50 Jahre. Hätte mir einer in den 90ern gesagt, ich solle unbedingt nochmal in Elvis reinhören, weil das so geil war, dann hätte ich ihm den Vogel gezeigt. Diese Rückwärtsgewandtheit, dieses nicht Loslassen wollen und gleichzeitig so fit zu sein, dass man den Jungen noch nicht mal Platz machen will ist so ein Hauptcharakterzug der Ü55 Leute. Das hatten die Leute auch damals schon, aber da war der Rock noch relativ jung und es waren nicht so viele. Heute haben wir mindestens 3 Generationen an Leuten, die keinen Platz machen und gleichzeitig das Neue ignorieren, nicht verstehen oder ablehnen.
Nur um mal eine Gegensicht zu liefern, ob die Jugend anders ist oder wir einfach nur alt sind.
Auf der positiven Seite: es gibt eine Unmenge an Musik, die zwar relativ wertlos ist aber dafür ubiquitär. Die muss auch jemand machen und die inspiriert immer noch die Jugendlichen. Die Technik und die Preise sind günstig geworden, Homerecording ist einfach. Die Selbstvermarktung ist möglich, man braucht aber Geld, Zeit und Glück. Man ist auf sich alleine gestellt. Eine ganz neue Art von Musikarbeit, wo wir älteren kaum helfen können, weil es halt auf wenig Traditionen beruht.
Auf der anderen Seite: Es gibt kaum noch Auftrittsmöglichkeiten, es gibt kaum Proberäume. Den Nachbarn ist es zu laut, es ist eine NIMBY Grundhaltung vorhanden. Hallen sind zu, Auftrittsmöglichkeiten fehlt die Finanzierung, die Städte investieren eher in Premium Events statt in Nachwuchs. Kneipen machen zu und kleinere OpenAir Events kann man nicht mehr bezahlen, weil jeder ein Stück von dem Kuchen haben will. Die Mietkosten in der Stadt für einen Proberaum sind immens, Untervermietung in Untervermietung in Untervermietung. Der Kapitalismus hat das alles aufgefressen und wenn es einen Untergrund gäbe, würden wir den gar nicht mehr mitbekommen, so klein und versteckt ist der.
Und kulturell hängen wir an Musik der letzten 30 bis 50 Jahre. Hätte mir einer in den 90ern gesagt, ich solle unbedingt nochmal in Elvis reinhören, weil das so geil war, dann hätte ich ihm den Vogel gezeigt. Diese Rückwärtsgewandtheit, dieses nicht Loslassen wollen und gleichzeitig so fit zu sein, dass man den Jungen noch nicht mal Platz machen will ist so ein Hauptcharakterzug der Ü55 Leute. Das hatten die Leute auch damals schon, aber da war der Rock noch relativ jung und es waren nicht so viele. Heute haben wir mindestens 3 Generationen an Leuten, die keinen Platz machen und gleichzeitig das Neue ignorieren, nicht verstehen oder ablehnen.
Nur um mal eine Gegensicht zu liefern, ob die Jugend anders ist oder wir einfach nur alt sind.