Was ich gemerkt hab, dass ich für tiefe Töne mehr Luft brauche als für die höheren Töne, ist es richtig so?
Nein, das stimmt so nicht.
Physiologisch gesehen brauchst du für hohe Töne mehr Energie als für tiefe Töne. Ich sage bewusst nicht "mehr Luft", denn worum es geht ist die Versträrkbarkeit des Atemstromes. die Ausatmung muss beim Singen aktiv sein.
Bei hohen Tönen schließen die Stimmlippen stärker und du brauchst mehr Power, um sie zum schwingen zu bringen.
Die Tiefe dagegen braucht zwar immer noch eine gwisse "Anlehnung", andererseits aber mehr "Ent-Spannung". Ich habe das schon mal in einem anderen threat erläutert.
Das Hauchen kann verschiedene Ursachen haben. Ich weiß grad nicht, was du genau geschrieben hast und wie alt du bist. Es bedeutet, daß der Stimmlippenschluss nicht ganz optimal ist. Die Ursache kann z.B. einfach die sein, daß du nicht optimal ausatmest. Das wäre ein technisches Problem.
Es kann auch sein, daß deine Stimmlippen ein Phonationsdreieck haben. Vor allem bei jungen Mädchen ist das häufig und normal. Es hat mit der weiblichen hormonalen Entwicklung was zu tun. Die meisten Frauen haben es, ich übrigens auch. Gesangstechnisch kann man da schon was machen, es gibt Übungen. Bei mir hört man z.B. keinen Hauch. Mit den Übungen sollte man aber nicht alleine herumexperimentieren, sondern eine Lehrerin suchen, die sich damit auskennt.
Hauchiges Singen kann auch eine funktionale Störung anzeigen, also z.B. Verdickungen an den Stimmlippen.
Das würde aber sicher auch mit anderen Unannehmlichkeiten beim Singen einhergehen.
die Lehrerin hat mir 2 Methoden gezeigt, welche mir helfen sollten mit Volumen und Stärke einen Ton herauszugeben, und eine Methode hat mir absolut nichts gebracht, die andere dagegen (die Hand zu sich ziehen, bzw. den Arm und die Hand zusammenballen, so klingt die Stimme mehr kraftvoller, je mehr man den arm zu sich zieht, hat mir persönlich viel gebracht).
Das sind unterstützende Bewegungen, da helfen bei einem die bei jemand anderem andere. Sie sind aber nur für den Übergang, denn so willst du ja nicht auf der Bühne stehen ;-) Es gibt viele solcher körperbetonter Hilfbewegungen, die man nutzen kann. In die Knie gehen für einen hohen Ton z.B. Das kann Wunder wirken ;-)
Und gegen den Bauch mit den Händen drücken soll wohl die Wirkung haben, dass man in der Tat merkt, welche Muskeln überhaupt beteiligt sind.
Ja, das kann sein. Wobei es dabei eigentlich nicht um die "Bauchmuskulatur" geht, sondern um die inneren Zwischenrippenmuskeln. Die Aktivität spürst du also oberhalb des Bauchnabels. Der untere Bauch kann dabei natürlich nicht isoliert werden, er bewegt sich also MIT. Das ist aber eine sekundäre Bewegung ;-) Leider, leider trainieren wir NICHT den großen Bauchmuskel automatisch mit. Dafür aber den Rückenstrecker, das ist ja immerhin auch schon was. Verschiedenen PhysiotherapeutInnen bestätigten mir diese Zusammenhänge und ich habe es in einem Test bei mir selber gesehen: Mein großer Bacuhmuskel war schwach, während die Rückenmuskulatur vergleichsweise stark war. Das ist eine Nebenwirkung des sängerischen Atemtrainings (und bedeutet: Die Bacuhmuskulatur muss extra gestärkt werden. Mist!!! ;-)
Denn ich erkläre es mir so, wir Menschen sind dran gewöhnt immer schnell auszuatmen und unser Zwerchfell ist kaum trainiert.
Das ist es.
Wobei der Muskelkomplex "Zwerchfell" unwillkürlich arbeitet und zudem der EINatmungsmuskulatur zugehörig ist. Trainieren kann man da meines Wissens nur die Flexibilität, also die Fähigkeit, sehr schnell und vor allem effektiv loszulassen für eine passiv empfundene Einatmung (Auf sängerdeutsch heisst das dann "Abspannen" und das gefällt mir persönlich sehr gut, da es den passiven Aspekt der Einatmung beim Singen betont).
Atemübung ist also nicht gleich Atemübung. ;-)
@ Bell: Welche Übungen macht denn diese Lehrerin?
Shana