Neulich bei YouTube...

  • Ersteller olaf_berlin
  • Erstellt am
Ich hab auch noch was nettes gefunden. Zum einen eine Akustik-Truppe namens The Time Jumpers. Ist keine reine Akkordeonmusik, aber die haben ein Akkordeon dabei. Wenn man die zum ersten mal sieht, würde man erst mal eine Countrygruppe aus Nashville vermuten (Geigen, Pedal-Steel Guitar...), ist aber anscheinend dann doch anders. Ab Minute 2:12 gibt es auch ein schönes Akkordeonsolo auf einem sehr gut klingenden Weltmeister:

http://www.youtube.com/watch?v=MRU8CjjE054

Und hier noch was aus der Abteilung Sinti-Jazz, nämlich das Titi Winterstein Quintett mit einem wie ich finde ziemlich guten Akkordeonspieler names Klaus Bruder. Von dem habe ich ansonsten keine Aufnahmen im Internet gefunden. Sehr schade. Aber das hier ist schon gut:

http://www.youtube.com/watch?v=iOR1cjxQ11I&feature=related

Gregor
 
Das müsste eine Cassotta sein.

Grüße

Ippenstein
 
... einem wie ich finde ziemlich guten Akkordeonspieler names Klaus Bruder. Von dem habe ich ansonsten keine Aufnahmen im Internet gefunden. Sehr schade.

Klaus Bruder - Jahrgang 1958 - ist leider schon vor vielen Jahren viel zu früh verstorben. Ich habe ihn ca. 1986/88 zwei Mal live gehört (einmal Solo, einmal im Duo mit Kontrabass; eigentlich mein erster Kontakt mit Jazz auf dem Akkordeon), habe ihn dann aus den Augen verloren und erst Ende der 90er wieder an ihn gedacht und nach ihm gesucht und dabei von seinem Tod erfahren (1995, Krebs).
Er hat (nach der Zeit mit dem Titi-Winterstein-Quintett) auch Solo viel Jazziges gemacht, aber auch Osteuropäisches; z.T. im Duo mit einem Geiger oder mit einem Kontrabassisten oder mit beiden als Trio.

Sehr gut gefällt mir der "Klappentext" auf der LP "AVODAH" (1988):
*Zitat*
Die Violine, in ihrer Entstehungszeit eher das - leicht verdächtige - Instrument der Tanzmeister und herumziehenden Musikanten, gilt heute als solidester Repräsentant gesicherter "höherer" Werte - mit allem, was dazugehört: abonnierter Stammsessel, kultiviert dosierter Beifall, Virtuosenfrack und "kleines Schwarzes". Den vormaligen Platz der Violine hat heute vor allem das Akkordeon eingenommen. Als Bruder Leichtfuß unter den Instrumenten ist es für den kultivierten Zeitgenossen ganz untrennbar mit Heurigenseligkeit oder Seefahrerromantik verbunden. Kaum ein Umstand könnte die trostlos starre Unterteilung in "E" und "U" deutlicher illustrieren als das Bild von den beiden verfeindeten Brüdern Violine und Akkordeon: Eine fatale Polarisierung, die auf die Dauer nicht weniger zerstörerisch für die Rezeption Mozarts und Beethovens ist als für das allgemeine Niveau "leichter" Musik. In der vorliegenden Produktion nun trifft ein Musiker, der sich bisher hauptsächlich der Jazz- und Unterhaltungsmusik widmete, auf den "klassischen" Virtuosen, allerdings unter sozusagen umgekehrten Vorzeichen: Des Akkordeonisten größte Liebe gilt Bachs "Wohltemperiertem Klavier", der Geiger hingegen ist zutiefst davon überzeugt, daß das Musizieren des traditionellen Repertoires heute nur noch Sinn hat, wenn in ihm wenigstens ein Funken der unbedingten Intensität wirklicher Volksmusiker, der Improvisationslust des Jazzmusikers lebt.
Gerade das Akkordeon scheint besonders gut geeignet, Volks- und Kunstmusik als zwei sich gegenseitig bereichernde und ergänzende Aspekte des einen Ganzen darzustellen: Einerseits ist es in der Lage, für klassische Musik die Aufgabe von Klavier oder Orgel zu übernehmen, andererseits ist es, in seinen verschiedenen Erscheinungsformen, das repräsentative Volksinstrument vieler Länder Europas. Unser Duo, zu dem sich mittlerweile der junge Nürnberger Bassist Florian Henschel gesellt hat, versucht in seiner Arbeit bewußt, die geläufigen musikalischen Kategorien zu unterwandern: Improvisation oder Komposition, Arrangement oder Urtext, "niedrige" oder "wertvolle" Musik: all diese Einzelaspekte und hilflosen Unterteilungen sind uns zweitrangig gegenüber dem eigentlichen Anliegen: In der Musik etwas von den lebendigen Energien zu finden und zu vermitteln, aus denen Komponisten, Interpret und Zuhörer letztlich gemeinsam schöpfen. (V. Biesenbender) *Zitat Ende*

Klaus Bruder spielte eine Knopfgriff-Gola mit MIII.
http://www.florianhenschel.de/musikal-Aktivitaeten.html
Wikipedia kennt ihn übrigens auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Bruder


Gruß,
INge
 
zamas
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Inhalt vom Beitragsersteller selbst gelöscht
Ist zwar kein Video, sondern nur Musik als MP3, aber ich poste es trotzdem mal. Aus der Jazzabteilung, hab ich eben im Radio gehört und es hat mich begeistert:



Er heißt Manfred Leuchter und hat wohl mal mit Reinhard Mey gepielt. Ich glaube, der Name tauchte hier irgendwann auch schon mal auf? Hier seine Homepage:

http://www.sparito.de/ML/Start.html

Was für eine Hohner ist das, die er da spielt?

Gregor
 
@ Piano-Gregor, das dürfte eine Gola sein. Die genaue Bezeichnung weiß ich nicht.

Gruß Jutta
 
@ Piano-Gregor, das dürfte eine Gola sein. Die genaue Bezeichnung weiß ich nicht.
Das ist eine Gola. Allerdings eine ziemlich ramponierte, da er viel auf Reisen ist, auch oft im Nordafrikanischen Raum und sie da bei Grenzübergängen in der Regel komplett auseinanderbauen muss ...
Die genaue Bezeichnung weiß ich auch nicht, ist aber iirc eine "große" mit M3.

Gruß,
INge
 
Mit der Gola sieht man ihn überall. Aber wenn mich mein Gehör nicht ganz trügt, ist das auf der vorliegenden Aufnahme entweder keine Gola oder sie ist stark modifiziert.:nix:
 
Mit der Gola sieht man ihn überall. Aber wenn mich mein Gehör nicht ganz trügt, ist das auf der vorliegenden Aufnahme entweder keine Gola oder sie ist stark modifiziert.:nix:

kann man das über youtube beurteilen? Je nach Klangquelle- bzw.- empfänger hören sich die Aufnahmen hier überhaupt nicht besonders an....:confused:
 
Also das Stück, was ich verlinkt hatte, ist ein MP3 und über taugliche Aktivboxen abgespielt klingt das doch recht gut, finde ich. Wie auch immer, den Klang, den der Typ da hat, hätte ich auch gerne. Bitte.
 
Wollte ich gerade sagen ... die mp3 ist glasklar. Rein vom Gehör hätte ich auf irgendeins dieser modernen Doublebassoon Instrumente getippt. Zb. aus der Hohner Fun Serie.
Bei dem YT Beispiel ist es klar eine Gola, das hört man auch ohne es zu sehen.

@ Piano-Gregor spielst Du B-Griff?
 
Manfred Leuchter hat zusammen mit Ian Melrose einen Youtubekanal
Die geben auch Workshops. Wen's interessiert, der kann ja mal die Franzi fragen, die war dabei. Ich hatte leider keine Zeit - könnte mich wo hinbeißen :)
 
Ich geb's zu, ich hatte "Gola" geantwortet, ohne die Aufnahme gehört zu haben (habe ich jetzt noch nicht), einfach aus meinem Wissen "Manni Leuchhter spielt Gola" heraus ...
Franzi fragen, die war dabei. Ich hatte leider keine Zeit - könnte mich wo hinbeißen :)
ich jetzt auch ... wenn ich könnte ;) *NEID*

Gruß,
INge
 
@ Piano-Gregor spielst Du B-Griff?

Da ich nicht genau weiß, was das ist, würde ich mal sagen: Nein :D

Ok, eine Vermutung hab ich schon, was das ist (bevor hier eine Diskussion diesbezüglich losgeht). Ich spiele Standardbass mit Piano-Tastatur im Diskant.
 
Ok, schade. Sonst hätte ich Dir evtl. zu diesem Klang verhelfen können.
 

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