Uiuiui... Also jetzt bewegen wir uns natürlich schon knapp oberhalb der OffTopic-Grenze
Aber - sei's drum - trotzdem ein paar Worte - Viktor Romanko habe ich schließlich bei YouTube entdeckt - ohne dieses Portal wäre meine CD-Sammlung wahrscheinlich eh um ein paar Perlen ärmer... Und Schuld ist immer die miese Soundqualität der YouTube-Clips
Also - noch mal ganz deutlich (dann sind wir doch wieder hier im richtigen Thread): Ich beziehe mich auf dieses Video hier:
http://www.youtube.com/watch?v=ccOVCnT7BZc
Für mich sind Musik-Hören und Musik-Machen zwei grundverschiedene Dinge: Z.B. kann ich gute Akkordeonmusik völlig neidfrei hören und toll finden - ohne auch nur eine Spur des Anspruchs an mich selbst zu verspüren, so was jemals selbst spielen zu können oder zu wollen!
... höre ich Musik, oder möchte ich Fingerakrobatik bestaunen?
Schließt sich das denn wirklich aus? Klar: Wir kennen alle "blutleer" runtergeratterte Schaustücke. Aber so empfinde ich die Stücke, um die es hier geht, nicht - Romanko beherrscht das Instrument, er geht auch "akrobatisch" mit ihm um. Aber dabei passiert - ich spreche hier immer nur über mein Empfinden! - sehr viel Musikalisches. Das Stück (bleiben wir bei seiner Libertango-Interpretation, von der man bei YouTube trotz der miesen Soundqualität einen guten Eindruck erhalten kann) erhält durch die unglaublich virtuos eingestreuselten Verzierungen und das gegenüber vielen anderen Interpretationen etwas höhere Grundtempo einen ganz eigenen Charakter - Romanko schafft es aber (wieder nur meine Empfindung!), dass diese Spielereien seinem musikalischen Konzept und letztlich dem Stück dienen - bei mir löst das Stück in seiner Version weit mehr aus als nur bloßes Staunen über Romankos Fingerfertigkeit.
Würde ich das nur von der CD hören, welchen Genuss bringt mir das noch?
... klingt nach einem grundsätzlichen Problem mit dem Medium CD ?!? Ich kann - wie oben schon angerissen - sehr viel Genuss aus dem Hören von CDs ziehen und die Leistung der Künstler einfach nur akzeptieren und mich daran erfreuen. Viele Andere können das auch (denn CDs werden immer noch in hohen Stückzahlen gekauft...
Wir sind uns klar darüber, dass Studio-Aufnahmen manipuliert werden können und manipuliert werden. Ich höre sie trotzdem gern (wenn sie gut gemacht sind). Hmm.
Geht Dir das nur bei Akkordeon-CDs so?
Spielt der Künstler Taste oder Knopf, das heißt, hilft das spezielle Akkordeon ein bisschen mit zu solcher Spitzenleistung?
Ist mir beim Hören von CDs egal. Romanko spielt Bajan - ein Knopfakkordeon (das wissen Andere sicher besser als ich). Ist aber wurscht. Sein Instrument klingt einfach geil - und er macht tolle Musik darauf. Ich weiß nicht, ob er mit einem Tasteninstrument umgehen könnte - ist aber auch wurscht. Klar frage ich mich beim Hören trotzdem, wie so was technisch (also spieltechnisch aber auch von den Möglichkeiten eines Akkordeons her) überhaupt möglich ist... Klingt widersprüchlich? Isses auch. Ist aber so...
Höre Dir auch mal an, wie er den Balg einsetzt... Können Andere auch? Klar! Aber über die reden wir gerade nicht...
Ich kann noch erwähnen, dass ich eine Band nicht mehr besuche, weil sie mir bekannte schöne Stücke durch zu schnelles Spiel so verfälscht, dass sie mir schlicht nicht mehr gefallen.
... kann ich absolut nachvollziehen, denn das Tempo eines Stücks ist ein für den persönlichen Geschmack ganz wichtiges Kriterium. Romankos Grundtempo ist allerdings nicht viel höher als das von vielen anderen Libertango-Interpreten. YouTube sei Dank, kann man sich da ja ein bisschen umschauen (kein Widerspruch zu obiger Feststellung in Sachen Grundtempo!)...
Konzert von Romanko wäre für mich auch interessant. Wenn du was gefunden hast in der Nähe von Berlin, kontaktiere mich bitte
Klar! Auf jeden Fall! Wenn der mal hier in der Nähe ist, gehen wir da hin!
Von Einem, der schon mal in einem seiner Konzerte war:
https://www.musiker-board.de/akkordeon-forum/217054-beliebte-akkordeonspielerinnen.html#post2626558
Liebe Grüße
Olaf