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  • Ersteller olaf_berlin
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Yupp. Mir geht es nicht darum, die Darbietung toll zu finden oder niederzumachen. Ich finde es wichtig zu sehen, wie das Akkordeon vermarktet wird. Dieser Beitrag ist kein Einzelfall. Ähnliche Anmoderationen und Konzerte gab es z.B. auch in Berlin. Mit anderen Beteiligten. Kurze Anmoderation, Inhalt ungefähr: "Ihr denkt alle, das Akkordeon ist ein verstaubtes Relikt, das nur verstimmte quietschfidele alkohollastige Schunkel- und Schaukelmusik kann. Lasst Euch mal überraschen." Dann kommt Vivaldi oder Piazzolla mit Streicherschmusedecke im Hintergrund. Applaus.

Für mich ist diese Sichtweise provinziell. Sie ignoriert die heutige Bedeutung des Akkordeons für die Kultur anderer europäischer Länder. Sie wertet gute auch deutsche Akkordeonisten ab, die damit definitiv mehr machen als die Musik, auf die da angespielt wird. Sie hat überhaupt keinen blassen Dunst über aktuelle kompositorische Bemühungen, die das Akkordeon auch im klassischen Kontext aufwerten. Sie schaut über Crossovers von Volksmusik und Klassik oder Jazz total hinweg und ist quasi blind. Das würde mich bei einem Musik-Noob nicht wundern. Aber ich habe ein Problem damit, wenn diese Sichtweise öffentlich-rechtlich kultiviert wird. Da habe ich kein Verständnis, denn das öffentlich-rechtliche Fernsehen und der Rundfunk haben qua Gesetz und Status einen Bildungsauftrag. Da glaube ich mehr erwarten zu können als dieses ignorant-seifige Geschwätz.
 
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Na , Frau Sidorova , herzlichen Glückwunsch zum Baby !
Sie hat in der Babypause nichts verlernt und
jetzt spielt sie auch endlich nicht mehr im Stehen...gesünder ist es !
 
Insoweit hat die Moderatorin aber Recht, weil die meisten, die sich nicht speziell mit Akkordeon befassen bekommen eben meist mit Schunkelmusik in Berührung.
Das das den superguten Akkordeonisten natürlich säuerlich aufstößt ist klar.
 
@Bernnt , wie könnte denn eine Moderation in diesem Rahmen aussehen?
Interessiert mich wirklich für meine eigenen Moderationen.

Wenn ich mein Programm als völlig normal annehme und kommentiere, wird es
a) genauso als normal und "läppisch" empfunden
b) wenn ich wissenschaftlich werde, driften sie ab und können damit nichts anfangen

Am besten funktioniert eben immer das zu bringen, was sie hören wollen, nämlich:
Ja - ich kenne Schunkelmusik, finde ich nicht so dolle, und heute wird mir hier ein Profi präsentiert, das ist ja großartig!!! Kriegste richtig was geboten fürs Geld.

oder

Ja Schunkelmusik liebe ich, das macht richtig Gaudi.
Naja interessant ist es schon, was das Profimodell da vorn macht, aber zuhause hör ich doch lieber Avsenik oder Heino.
 
weil die meisten, die sich nicht speziell mit Akkordeon befassen bekommen eben meist mit Schunkelmusik in Berührung.
Ja, das ist doch das typische Imageproblem.
Wobei die, die Schunkelmusik hören wollen, nicht in ein Konzert mit Sinfonieorchester gehen.
Ich hätte es vom Stück aus aufgefädelt und hätte K.S. einfach als Solistin erwähnt. Ohne grosse Abschweifung zum Altherreninstrument.
Ich frage mich, was die Moderatorin gesagt hätte, wenn die Solistin Bandoneon gespielt hätte. :gruebel:
 
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Vielleicht wird die Moderation auch ein Stück weit vom Management vorgegeben.
Das Image wird ja gemacht und da gehört das blühende Aussehen und die taffe Mutter direkt wieder auf der Bühne dazu. Man wäre ja blöd, das nicht als etwas besonderes und modernes herauszustellen.

Mit Bandoneon wäre es sicher ähnlich verlaufen.
Früher ausschließlich von alten (weißen) Männern gespielt ... aber die Zeiten sind vorbei.
Wenn dann noch die Inhalte der Tangotexte ausgeschlachtet werden - uiuiui

Nee ich glaube das wäre zu viel Zündstoff für so ein Klassikprogramm am Samstag Abend. Man will eben nicht anecken sondern vergnügen.
 
Die hätte die Moderatorin auch bei einem neuen Text nicht weglassen müssen, aber diese Darstellung des Akkordeons...
Ja, so ist es! Ich habe schon agiert. Du kennst ihn (unseren Landtagspräsidenten) auch. Mit ihm waren wir in Liechtenstein und der Schweiz und haben uns dort getroffen :)
Er wird beim WDR zwar nichts machen können, aber wenigstens diese Kritik äußern. Moderatorin war Anna Planken.
Es gibt zwar gerade andere Probleme, dennoch wird er das sicher weitergeben.
 
Ich hätte es vom Stück aus aufgefädelt und hätte K.S. einfach als Solistin erwähnt.
Das ist eine Möglichkeit.

Mir fallen noch andere ein. Eine davon: Wenn ich richtig sehe, ist es bei dem Konzert doch ordentlich warm. Eine Ansagemöglichkeit wäre also zu sagen, dass es sauheiß ist. Dass das in Argentinien auch so ist. Und dass die Argentinier trotzdem ihren Tango lieben. Und jetzt tritt eine Dame auf, die berühmt dafür ist, den heißen Tango für uns hörbar und sichtbar zu machen.... (Ob man die Wendung "heißer Tango" bringen möchte, überlasse ich jedem und jeder selbst...)

Ich weiß nicht, ob die "Altherreninstrument"-Nummer überhaupt stimmt. Für mich trifft das nicht zu. Wann habe ich zuletzt einen alten Herrn in der Fußgängerzone den Schneewalzer spielen sehen? Eigentlich gar nicht, gar nie. Das ist ein Klischee, das in der Realität keinen Anhalt hat oder nie hatte. Warum benutzt man das? Der einzige Zweck, den ich mir vorstellen kann: Um das Instrument und die Instrumentalisten runterzubügeln. Das wäre dann abwertend. Wenn man glaubt, dass es so ist, ergäbe sich eine neue Ansage: "Manche halten das Akkordeon für altbacken. Hat ja auch viele Falten. Jetzt aber kommt eine knitterfreie Einlage, die uns alle Lügen strafen wird."

Naja, käme auf einen Versuch an.
 
Ich denke, die Leute, die dort waren, haben das gar nicht so richtig registriert. Sie saßen entspannt , lauschten in sommerlicher Atmosphäre und freuten sich über schöne Musik. Und das war es ja auch. So schnell wird K. S. sicher nicht mehr in unserer Gegend auftauchen. Und sie ist sympathisch rübergekommen. Vielleicht sieht man das hier in unserer Akkordeon Diaspora nun anders? Die Moderation tut uns sicherlich keinen Abbruch. Nun gut, wie kann man den ÖR überzeugen? Ich habe meine Eingabe gemacht und unser LTPräsident gibt das evtl. weiter. Mehr geht nicht.
 
Eine gute Anmoderation wäre m.E. vor allem eins gewesen: Sehr viel kürzer.
Aber vll. musste Zeit überbrückt werden, bis alle auf der Bühne sind. :nix:

Sicher kam sie ignorant rüber, aber Böswilligkeit würde ich nicht unterstellen.
Für so eine 'kurze' Anmoderation machen die bestimmt keine Recherche in der Akk-Szene.

Auch wenn's vll. gestaubt hätte: Bei Oberkrainer, Polka o.ä. wäre trotzdem mehr Stimmung im Wein/Bier-Garten gewesen. :evil:
 
Sie hat in der Babypause nichts verlernt und
jetzt spielt sie auch endlich nicht mehr im Stehen...gesünder ist es !
Ich habe vor 25 Jahren auch im Stehen gespielt. Dieses Foto ist in Bad Tölz entstanden😉
 

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Der einzige Zweck, den ich mir vorstellen kann: Um das Instrument und die Instrumentalisten runterzubügeln. Das wäre dann abwertend

Und gleichzeitig die Protagonistin aufzuwerten, was ja Sinn der Moderation ist.
 
 
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Hallo,

bisher habe ich versucht, in diesem Thread etwas Schönes, Hochwertiges und Interessantes zu posten. Es ist höchste Zeit, meinen Ansatz bisschen aufzufrischen. Also: keine Qualität, keine musikalische Erfahrung. Übrigens: Die abgedeckten Bass-Knöpfen: dass es sich um eine Maßnahme zur Emissionsminderung handelte? :unsure:



Gruß, Vladimir
 
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Naja, er versucht immerhin nach Gehör zu spielen.
😳
 
Ich glaube was man da sieht/hört sollte man nicht unbedingt mit unseren Europäischen Maßstäben messen.
Der Mann ist ein Youtube-Tutor mit immerhin 12300 Abonenten, allerdings ausschließlich für Mariachi-Musik.
Die Baßseite findet dort im Allgemeinen keine Verwendung.
Die Minimalbesetzung ist in der Regel Gesang, Gitarre und Akkordeon, wobei die Reihenfolge hier bewußt gewählt ist.
Das Akkordeon ist hier sozusagen die zweite Geige. Wenn die erste stimme nicht der Sänger ist, ist es eher die Trompete als das Akkordeon. Wenn man den Hintergrund nicht kennt hört sich vieles furchtbar an, was daran liegt daß es nur in beschränktem Umfang musikalische Ausbildung gibt. Es handelt sich Volksmusik auf Amateurniveau, da müssen die Ohren schon mal was aushalten. Es erinnert mich stark an die Amateurtanzbands meiner Kinderzeit auf Schützenfesten und Hochzeiten etc..
Auweia! Ojeminee!
 
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