Ich bin da teilweise anderer Meinung. Ist ja auch ok. Darf jeder seine Meinung haben.
Wenn ich eine Epiphone komplett mit Gibson-Hardware ausstatte, auch mit Gibson Tonabnehmer, dann hört sie sich trotzdem nicht wie ne Gibson an.
Wenn ich in eine Fender Strat Burstbucker einbaue, dann hört sie sich nicht wie ne Gibson Les Paul an.
Die Saiten und deren Schwingungsverhalten sind maßgeblich an der Klangformung beteiligt. Und wenn ne Saite extrem schnarrt, dann kann sie nicht frei schwingen, worunter Sustain und auch Tonstabilität leiden.
Das ist meine persönliche Meinung.
Gibt ja auch Leute die behaupten, dass die Art des Holzes, ob Küchenarbeitsplatte oder selektiertes Mahagoni oder Ahorn, keinerlei Einfluss auf den Klang haben.
Ich kann nur meine Erfahrung mitteilen. Meine Gibson Les Paul klingt trocken angespielt holzig warm und basslastig während die PRS SEhöhenreich und im Vergleich mit der Les Paul dünn klingt, trotz gleichem Saitenhersteller etc.
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Hat hier irgendwer von "exakt" gesprochen?
Den "Trockenspielern" geht es doch nur um die grundsätzliche Richtung des Sounds.
Auch wenn ich dem Sinn der Beurteilung des akustischen Sounds einer E-Gitarre grundsätzlich eher skeptisch gegenüberstehe, denke ich schon auch: Der Pickup kann nur das verstärken, was ihm das Instrument an Saitenschwingung bietet.
Und aus einem weiteren Grund ergibt es für mich durchaus auch Sinn, auf den akustischen Sound und die Ansprache einer unverstärkten E-Gitarre Wert zu legen: Ich übe überwiegend (ich sag mal: zu 90 %) "trocken", und auch wenn ich am Amp mit meiner PRS SE und meiner Hagström deutlich leichter "meinen" Sound eingestellt bekomme, nehme ich daheim fast ausschließlich die Strat in die Hand, da diese vom Spielgefühl her einfach am besten reagiert und auch unverstärkt am schönsten tönt.
(Das ist jetzt aber wiederum kein Beleg für die Aussage "Der Trockensound ist fürs Spielen über den Verstärker egal", da die Strat nun mal Single Coils hat und die anderen beiden Humbucker bzw. einen recht fetten P90 - wer weiß: Vielleicht wäre meine Strat als Zwei-Humbucker-Gerät meine ultimative Allzweckwaffe?)
Genau das meine ich ja. Habe nie gesagt "exakt". Aber der Grundsound der Gitarre mit all ihrer Hardware gibt doch die Richtung vor, was an der Vorstufe des Apps ankommt. Dass ich bei nur fetten Les Paul mit 59er Hals die Bässe ein wenig zurückdrehen muss und bei ner Strat oder Tele für den selben Basspegel anheben muss ist ja klar.
Deswegen meine Meinung. Wenn eine Gitarre trocken angespielt extrem dünn und schrill klingt, wird am Amp erstmal ohne Equalizer oder sonstige Effekte oder Einstellungen kein umhauender Druck ankommen.