Neues Interface steht an. RME oder Apollo?

Hallo,

vielleicht, wenn auch etwas spät, kann ich als langjähriger RME-User (Fireface UFX, erste Version) noch einen Gesichtspunkt einbringen, der hier wohl noch nicht gefallen ist. Die hervorragende Treiberversorgung hatten wir ja schon... ;)
@thorwin : Wie Du richtig sagst, ist in der Klasse, in der Du interfacemäßig unterwegs sein möchtest, sich die Geräte "nicht mehr viel geben". Da kommt man nebst Ausstattungsfeatures sicherlich auch in den Bereich "Klanggeschmack". RME-Interfaces klingen sehr neutral und präzise, NICHT, wie oft kolportiert wird, "kalt". Wenn Du bei der Aufnahme schon eine Färbung einbringen willst, wirst Du eventuell mit einem anderen Fabrikat glücklicher.

Ich benutze mein Fireface UFX zusammen mit einem RME Octamic vorwiegend im Klassik-Bereich und bin deshalb von dem neutralen Klang begeistert - man kriegt mit guter Mikrofonierung genau das rein, was auch dargeboten wird ;) Wenn ich im "Kellerstudio-zuhause-Betrieb" mal andere Genres habe und da nicht so viel Neutralität möchte, habe ich dafür einen separaten Kanalzug am Start.
Was mir am UFX (generell bei RME...) auch sehr gefällt, ist das TotalMix, mit dem man wirklich alles überallhin routen kann und fakultativ eben auch EQ und Kompressor in den Aufnahme- (oder Monitor-)weg schleifen kann. TotalMix liebt man entweder oder man haßt es - ich gehöre zur ersten Fraktion, da ich mit dem alten MoTu CueMix bei meinem 2408/III und 896 miserable Erfahrungen gemacht habe (das aktuelle CueMix soll sehr viel besser sein, habe ich mir sagen lassen...).

Viele Grüße
Klaus
 
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Danke für die hilfreichen Einlassungen, ich bin ja noch nicht durch mit meiner Entscheidung.

in der Klasse, in der Du interfacemäßig unterwegs sein möchtest,
Das ist ja jetzt so eine Sache. Für das, was ich heute mache, ist das RME sicher ein bis zwei Klassen überdimensioniert, aber meine Idee ist auch so'n Bisschen, das letzte Interface zu kaufen und nicht in 2 Jahren oder so wieder upgraden.

Ich hadere halt noch etwas damit, ob ich wirklich 1,4k€ ausgeben möchte, aber ehrlich gesagt, wird mir das Fireface immer sympathischer.... :D
 
Hallo, thorwin,
aber meine Idee ist auch so'n Bisschen, das letzte Interface zu kaufen und nicht in 2 Jahren oder so wieder upgraden.
...ein wichtiger Gedanke, ähnliches hat mich auch damals vor der Anschaffung des UFX umgetrieben :D Bei RME ist man treibermäßig deutlich auf der sicheren Seite, da man auch für steinalte Produkte noch für sehr lange Zeit aktualisierte Treiber auch für neue Betriebssysteme erhält.
Ich mußte auch gaaaanz lange mit mir zu Rate gehen, um vom keineswegs schlechten MoTu 896/III, das ich viele Jahre genutzt habe (übrigens waren zu meinen MoTu-User-Zeiten, auch das 2408/iii betreffend, die MoTu-Treiber auch immer sehr stabil - wurden allerdings nur selten upgedatet...), den deutlichen Sprung zum UFX zu wagen. Auch bei mir war die Frage "Brauchst Du das WIRKLICH?" lange akut.
Als ich jedoch das UFX erstmal hatte, habe ich nie auch nur einen Cent der Ausgabe bereut und auch ziemlich schnell das RME Octamic dazugekauft - mich hat dieser sehr klare und neutrale Klang begeistert, gegenüber der 896/III so, als habe man ein Handtuch vor den Lautsprechern weggezogen.

Ich denke aber, in dieser Klasse ist nichts mehr unterwegs, was irgendwie "schlecht" ist, dafür ist der Markt zu umkämpft. Was aber die Entscheidung nicht unbedingt einfacher macht... :evil:

Viele Grüße
Klaus
 
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Wenn ich mir die Requirements so ansehen:

1x Hi-Z In zum Anschluss meiner Gitarre
1x XLR In mit Phantomspeisung
4x Line-Out um für meine Studio-Monitore und mein IEM unterschiedliche Mixes einstellen zu können
>=2 zusätzliche, optionale Eingangs-Kanäle wären wünschenswert, idealerweise als XLR/TRS Kombo

Das ist überschaubar. Und dafür fast 1300 Euro ist dann schon eine ziemliche Ansage. Wobei die 2 x zusätzlichen Eingänge ja noch nicht dabei sind beim RME. Die müssen nachgerüstet werden über digital in. Klar, das ist schon ein gutes Interface. Top Klasse Nur bezahlt man da ja auch die umfangreichen Digital Konverter Funktionen die für die angestrebte Anwendung gar nicht benötigt werden. Ebenso noch die eingebaute Aufnahme Funktion.

Für das was Du machst @Basselch ist das natürlich ideal da Du bei Deinen Konzertaufnahmen, das ja einmalige Events sind, sogar noch eine Redundanz für die Aufnahme mit dabei hast. Ein klarer Pluspunkt. Schmiert der Rechner ab kann man auf die interne Aufnahme zurückgreifen.

Prima.

Nicht prima ist das:

Bildschirmfoto 2024-07-19 um 22.36.30.png


Ein Knopf Encoder Bedienung. Für mich ist das ein Gräuel. Dazu noch dieses winzige Display. Gut, das gibt es noch die ARC Fernbedienung. Die hatte ich für das RME Fireface 802, mit dem ich Live Sachen aufgenommen und auch live abgewischt hatte. Aber viel besser hat die das dann auch nicht gemacht. Und das 802 hatte zumindest an vier Eingängen noch echte Regler zum drehen. Da konnte man zwar nie so genau sehen, wo die gerade stehen, aber immerhin.

War allerdings nicht so wichtig da ich über die DAW aufgenommen und abgemischt hatte.

TotalMix OK. Geht. Aber eine klassische Konsole wie im UAD ist doch noch ein wenig einfacher zu durchschauen. Zumindest für Menschen, die schon mal ein Mischpult bedient haben.

Wie auch immer, viele Hersteller haben prima Geräte. Mir wäre es am liebsten, die schicken mir regelmässig ihre neusten Sachen damit ich die ausprobieren kann. Von Top Audio Technik kann ich nie genug kriegen. Auch nach vielen Jahren nicht..... (;
 
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Hallo, @adrachin
da Du bei Deinen Konzertaufnahmen, das ja einmalige Events sind, sogar noch eine Redundanz für die Aufnahme mit dabei hast. Ein klarer Pluspunkt. Schmiert der Rechner ab kann man auf die interne Aufnahme zurückgreifen.
...tatsächlich hat mir das schon einmal ein komplettes Oratorium gerettet... :hail:

Ein Knopf Encoder Bedienung. Für mich ist das ein Gräuel. Dazu noch dieses winzige Display.
Ist beim UFX nicht _ganz_ so schlimm, da er ein paar Knöpfe mehr hat - aber das Display, da gebe ich Dir recht, ist auch beim UFX nicht komfortabel, um es mal vorsichtig zu sagen. Aber die Bedienbarkeit am Gerät selbst ist immer noch besser als damals bei meinem MoTu 896, das war eine totale Katastrophe.

Von Top Audio Technik kann ich nie genug kriegen.
...kommt mir sowas von bekannt vor ;) Wenn mir einer vor zehn Jahren gesagt hätte "Nicht mehr lange, dann wirst Du mit Schoeps aufnehmen...", dem hätte ich einen Vogel gezeigt :D

Viele Grüße
Klaus
 
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Ich will da ja nicht in diese hochkarätige RME vs UA Diskussion reingrätschen.... mach es aber trotzdem. Alleine schon um mal etwas die Sicht auf die Dinge zu erweitern.

Von den Anforderungen her könnte auch ein CQ20T (oder wenn man das mit dem Hi-Z etwas anders löst, auch ein CQ12T) gut rein passen. Die Eingänge klingen gut, das Teil ist konsequent mit 96 kHz unterwegs und als Mischpult ganz gut aufgestellt (no na, ist ja als solches konzipiert). Ich habe inzwischen daheim ein CQ18T und darf nicht klagen. Und, was auch nicht unwesentlich sein kann, es kann auch gut als Standalone-Recorder dienen, z.B für Mitschnitte bei Proben oder Konzerten.

Das nur so als Anregung zu weiterführenden Gedanken. Und jetzt bin ich wieder ruhig, wenn sich die Kapazunder unterhalten.
 
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Hallo, @Mfk0815 ,
.... mach es aber trotzdem. Alleine schon um mal etwas die Sicht auf die Dinge zu erweitern.
...da sag' ich danke für die "Bewußtseinserweiterung" ;) - die zahlreichen Mischpulte, die eine unabhängige Mehrspur-Aufnahmefunktion haben, gibt's natürlich auch noch, vielleicht für unseren Frager auch eine interessante Alternative.
Meine Frage nur: Du erwähnst den CQ20-T, ich finde aber jetzt nur einen CQ20-B, der im Gegensatz zu den kleineren CQ18-T und CQ12-T ohne Bildschirm ist und mehr wie eine Stagebox aussieht. Habe ich da was übersehen?

Viele Grüße
Klaus
 
Ach, danke für das Aufmerksammachen. Natürlich ist es das CQ20-B (bzw auch schon als CQ20B gesehen). Das ist das einzige der Serie ohne Bildschirm (daher wohl das B im Namen
:evil: ) aber auch das einzige mit Hi-Z Eingang. Aber so etwas kann man sich ja mit einer aktiven DI Box nachrüsten. für die 200€ Preis Unterschied zwischen CQ12-T und CQ20-B findet sich schon was gutes, finde ich.
 
CQ20T (oder wenn man das mit dem Hi-Z etwas anders löst, auch ein CQ12T)
Ah spannend, das ist nochmal ein ganz anderer Ansatz. Ich such zwar in erster Linie ein Interface und keinen Digitalmixer, aber die Grenzen sind da vermutlich fließend.... Wenn ich das richtig sehe, laufen die Teile auf dem Mac ohne Treiben (class-compliant), damit geht dann aber wohl auch kein Loopback und ich müsste weiterhin mit Blackhole, Elements & Co. arbeiten (oder In- und Outputs patchen)....

Sehe ich mir aber trotzdem nochmal im Detail an, vielen Dank. :great:

HiZ wäre übrigens nicht so problematisch, da könnte ich ja einfach meinen gebufferten Tuner oder ein Booster-Pedal vornedran packen...
 
Nix gegen die hier besprochenen Interfaces aber für den Heimgebrauch würde ich mir diesen nochmal genau anschauen bzw. testen:
Audient iD44 MKII

Die Preamps sind die die auch in den mehrere tausend Euro Audient Konsolen drin sind. Die JFet Hi-Z-Eingänge reichern schön das nackte Gitarrensignal an, Talkback ist ja vorhanden und die Software läuft auf dem Mac astrein, wenn man sie braucht. Und da ich lese, dass du einen aktuellen Mac hast, wirst du auch USB-C haben, die Stromversorgung würde ich trotzdem über das mitgelieferte Netzteil machen. Über den Insert-Loop kann man auch Hardware anschließen und die Preamps umgehen oder für einen Compressor nutzen. Alle Anschlüsse sind nach hinten geführt, außer KH und Hi-Z.

Ich überlege mir das Teil selber wegen dem Einschaltknopf und den mehreren Eingängen gegenüber meinem ID14 Mk2.
 
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Stabilere und bessere Stromversorgung als über USB. OK, der Strom bei USB-C reicht auch aber mehr Luft zu haben kann nicht schaden, zumindest im Stationären Betrieb. Vielleicht ist das auch noch ein Überbleibsel aus der USB-Zeit (vor USB-C) bei dem es sehr wohl einen Unterschied macht ob nur mit USB gepowert wird.

Die kleineren ID-Modelle sind auch für USB-C ausgelegt, können jedoch auch mit USB betrieben werden, die haben dann auch keinen externen Netzteil-Anschluss. Über USB Betreiben sinkt die Signalgüte der Kopfhörerverstärker. Wenn dann auch noch Phantom-Power hinzukommt, habe ich mit einem Netzteil der 2A liefert ein besseres Gefühl.
 
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Danke @HD600 , ich sehe das auch so und bin mit meiner Netzteilversorgung auch sehr zufrieden.
 
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Eine weiteres interessante Interface-Konzept das preislich zwischen ID44 und RSM liegt:

Allerdings weiß ich hier nicht, wie gut die Preamps sind und ob sie inzwischen die anfänglichen technischen Probleme in den Griff bekommen haben. Von der Bedienung finde ich das Konzept ebenso gut.
 
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Ist beim UFX nicht _ganz_ so schlimm, da er ein paar Knöpfe mehr hat - aber das Display, da gebe ich Dir recht, ist auch beim UFX nicht komfortabel, um es mal vorsichtig zu sagen. Aber
Ich hab mehrmals versucht mit meinen UFX (UFX, UFX+, UFX III) irgendwie auch mal mit der Gerätebedienung klarzukommen, und habe irgendwann kapituliert. Ist mir einfach nicht eingängig. Laptop, TotalMix, fertig. Aber in der Tat, wäre gut wenn man damit klar kommt, falls man mal ohne Laptop muß...
 
der Strom bei USB-C reicht auch

USB-C ist lediglich das Format des Steckers. Das sag noch nichts über die eigentlichen USB Protokolle aus, die vom entsprechenden Anschluss unterstützt werden.

Unter anderem garantiert das Netzteil dass immer volle Power am KH Ausgang vorhanden ist.

Ansonsten, schönes Teil. Mit richtigen Reglern und Schaltern..... (;

Kann auch Loopback.
 
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damit geht dann aber wohl auch kein Loopback
Wenn du damit meinst z.B per Teams oder auch Youtube Audio zum CQ zu senden und gleichzeitig das Ergebnis in einem anderen Programm aufzunehmen, ja das geht grundsätzlich.
Gerade noch getestet, Audio per Windows Standard Ausgabe an das CQ gesendet und per Reaper wieder aufgenommen (WASAPI und ASIO). Wie das dann mit MacOS geht soll doch mal ein berufener checken.
 
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Kleines Update, ich habe mich entschieden:

1721553450462.png


Ob und wie da dann irgendwann noch ein Preamp dazukommt, entscheide ich, wenn es soweit ist...

Der Hauptgrund für die Entscheidung war tatsächlich die hier viel und hoch gelobte Stabilität der Treiber, der lange Support und natürlich auch die Qualität insgesamt. Dass RME noch in Deutschland fertigt, ist ein willkommener Nebeneffekt.

Vielen Dank nochmal an alle hier für eure Ratschläge und Anregungen. Review folgt!
 
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