Neuer Tonabnehmer für Violine gesucht

  • Ersteller robbert
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Hallo:

Weitere Idee zur Pegelabsenkung: Die -20dB Absenkung per DI-Box waren also zu heftig. Ich denke aber, auf dem richtigen Weg zu sein. Jetzt habe ich alle Klinkenkabel, die ich fand, per Adapter verbunden. Ca. 40-50m sind dabei herausgekommen und sind nun zwischen Geige und Preamp. Gut, dass ich mal was von Leitungsverlusten gehört habe.
Gain am Preamp wieder auf 0.
Bei ersten Versuchen konnte ich nichts Zerrendes mehr feststellen.
Jetzt fange ich an, am Klang zu basteln; heute Abend ist Mugge.
Stelle ich mir "lecker" vor, mit 50m Kabeltrommel auf der Bühne:bad:

robbert

Hi Fiddle, es muss der Pegel des PickUps sein, würde ich nach meinen Versuchen behaupten. Die Verzerrungen traten schon bei meinem Bastler und Löter auf. Dort haben wir die Geige direkt mit einem Combo verbunden. Direkt gesteckt ist das Signal sehr leise, zu leise. Dann haben wir den Vorverstärker meines "Löters" genommen, es zerrte. Auch dort alles auf 0 am Vorverstärker.

Auch bei mir, den PickUpU direkt in die aktive Box gesteckt ist es zu leise.

Natürlich teste ich zuerst jedes Gerät einzeln, sonst bekommt man nie raus, wo der Fehler liegt.

Dann habe ich den Vorverstärker weggelassen und bin in das MuEff. Dort müsste die Impedanzanpassung erfolgen. Macht es auch, das Signal wird laut und bearbeitbar, aber es zerrt. Dann habe ich wieder die Kabellänge verlängert, das Signal wird sauber.

Dasselbe passiert, wenn ich in meinen Vorverstärker gehe, mit kurzem Kabel zerrts, mit langem Kabel ist es o.K..
Auch wenn ich die Reihenfolge ändere, also erst ins MuEff, dann in die Para DI, tritt dieser Effekt auf.
Gehe ich in die Para DI gehe und schleife das Boss über den Insert ein (meine übliche Verkabelung), habe ich auch diesen Effekt.

Wenn ich den PickUp drauflasse (im Moment habe ich kaum eine andere Möglichkeit) werde ich wohl den Leitungswiderstand des langen Kabels messen lassen und mir einen entsprechenden Widerstand in den Stecker meines Instrumentenkabels bauen lassen.
robbert
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm.. das überzeugt mich alles nicht wirklich.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Zerren verschwinden soll, wenn ein schwaches Piezosignal noch weiter abgeschwächt wird.

Ein langes Kabel bedämpft das Signal auf unterschiedlichen Frequenzen unterschiedlich stark - nämlich die Bässe stärker.
Das wäre ja dann eine Klangregelung.

Für mich hört sich das nach einer Frequenzüberlagerung (ein Kawenzmann) bei Doppelgriffen an, die direkt am PU entstehen.
Probier doch mal nen klassischen Geigendämpfer.
Du könntest auch mal nen Kraftschluß am linken Stegohr testen: Stück gefaltete Pappe dazwischen klemmen.
(oder n Gitarren-Plektron o.ä.)


cheers, fiddle
 
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Hallo,

@fiddle
Für mich hört sich das nach einer Frequenzüberlagerung (ein Kawenzmann) bei Doppelgriffen an, die direkt am PU entstehen.
Diese Idee hatte ich auch schon. Das wäre mein nächster Anlauf geworden.

Da diese Verzerrungen mit bösen Frequenzeinstreuungen nur bei Doppelgriffen auf der A-und E-Saite auftreten, hätte ich zuerst versucht, die darunter liegende Stegseite mit Papier, Pappe oder ahnlichem zu dämpfen.
Das kann ich ja kommende Woche mal testen.

Natürlich habe ich auch die Geige pur, also ohne jegliche Technik gespielt. Es hätte ja auch schon vom Instrument kommen können. Von der Geige kommt es nicht, das Instrument klingt sauber.

Trotzdem komisch, auch jetzt mit den eingebauten Leitungsverlusten kann ich den Gain-Regler am Preamp maximal nur einen mm aufdrehen, sonst zerrt es auf allen Tönen. Das war aber beim Barcus Berry auch so.

Ich habe jetzt also den PickUp mit 2 verschiedenen Vorverstärkern, mit MuEff und deren Kombination getestet. Immer musste ich das 50m Kabel nehmen und hatte eigentlich keine Regelmöglichkeiten am Gain.
Vielleicht sind meine Kabel zu gut?:D


Wenn ich mit Barcus Berry über Funk gespielt habe, musste ich auch am Sender den Gain auf Null stellen.
Das wird wohl dann die nächste Baustelle.

Jetzt habe ich 1 -2 Einstellungen gefunden, mit denen ich meine heutige Veranstaltung fahren werde. Etwas stört mich noch im Moment, das Umsetzen des Bogens kommt zu laut rüber. Diese Frequenzen liegen eher im Bassbereich. Wenn ich sie herausfilter, fehlt mir die Fülle im Klang. Im Moment ist das eher ein Kompromiss, für den ich mich entschieden habe.

So, jetzt gehts unter die Dusche, in einer Stunde mache ich mich dann mit meiner Kabeltrommel auf den Weg:evil:

robbert
 
Good luck, robbert.

Ich spiele auch heute abend, aber nur mit 5m Kabel :D
Dafür hab ich 3 neue Geräte im Rack, die auch erst ihre Feuertaufe bestehen müssen..

cheers, fiddle
 
Sorry 4 OT (ich kann grad nichts neues beisteuern ;)) aber:

Euch beidenn viel Spaß und Erfolg heute bei den Auftritten :great:
 
Hallo miteinander,

mittlerweile bin ich wieder "aufgestanden aus Ruinen".
Erstes Fazit des gestrigen Abends:
Es ging so, aber glücklich bin ich noch lange nicht.
Ich habe also die Variante mit verlängertem Kabel gewählt. Diese oben beschriebenen Störgeräusche traten damit nicht auf.
Eigentlich bin ich vom Denken her total auf Fiddles Seite, wenn er meint:
Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Zerren verschwinden soll, wenn ein schwaches Piezosignal noch weiter abgeschwächt wird.
Ein Piezosignal ist wirklich schwach und es muss auf jeden Fall eine Impedanzanpassung erfolgen, sonst klingts gruselig. Vergleichbar ist es vielleicht mit der Abtastnadel eines Plattenspielers.
Fakt ist aber, dass ich durch die Leitungsverluste das Zerren samt Frequeneinstreuungen wegbekommen habe. Selbst den Gain konnte ich dann 1 bis 2 mm weit aufdrehen. Verstehen tue ichs aber nicht wirklich.

Zum Klang:
Eigentlich ist alles da, Höhen, Mitten, Bässe. Von meiner Klangvorstellung: voller, warmer, weicher Ton mit ein wenig "Holzanteil" bin ich noch ein ganzes Ende weg.
Es klingt alles irgentwie zu direkt, als würde ich die billigsten Stahlsaiten spielen.

Es kann aber auch am Steg liegen.
Mein GB sagte mir, dass er den Steg noch etwas schlanker machen könne, weil er nicht zuviel Material vom Steg abgeschleifen wollte. Ich glaube, er hatte auch Angst, dabei den PickUp zu beschädigen.
Den Klang der Geige habe ich ehrlich gesagt ohne Verstärkung kaum getestet.

Deshalb gleich direkt mal meine Frage an fiddle, was er davon hält, den Steg etwas schlanker zu machen? Wie wirkt sich das klanglich aus bei der A-Geige?

Was blieb, waren meine Probleme mit den Umsetzgeräuschen beim Strichwechsel. Wenn der Gitarrist ankommt und sagt:" Bei dir scheppert da immer was....", blieb es auch anderen nicht verborgen.
Also noch etwas den Bassanteil weiter rausgenommen. Dadurch wurde die Geige klanglich wieder recht "dünn".
Also, die Baustelle bleibt mir bestimmt eine Weile erhalten.......

robbert

@fiddle
du hattest geschrieben, dass bei dir gleich 3 neue Geräte gestern Feuertaufe haben.
Den Bodentuner und dein neuer Rolls RPQ 160b, das habe ich ja mitbekommen.
Welches ist denn das dritte????
Wie bist du mit dem Rolls RPQ klargekommen?

Viele Grüße
robbert
 
Hi robbert,

danke für das Update und gut, dass du es überstanden hast.

Hast du schon mal deine Para-DI als mögliche Fehlerquelle durch was andres getauscht? Ist die fehlerfrei?


Schöner Mist, das!

Cello
 
Hi Robbert,

ein akustischer Steg kann durch mehrere Modifikationen Einfluß auf den Klang nehmen.
Grundsätzlich strebt man an, ihn so leicht wie möglich zu machen.
Das funktioniert aber nur mit ausgezeichnetem Holz. Ein weicheres Holz muß stärker bleiben,
sonst köntte er brechen.

Die Stegoberkante und die oberen Seiten an den Ohren herunter sind die Bereiche, die durch
die Saitenschwingung am schnellsten Beschleunigt werden. Wenn man hier schlank bleibt,
erreicht man sehr viele Obertöne. Ein schwerer Steg klingt tendenziell "topfig".
Ebenso kann man mit dem Ausschneiden von Herz und Ohren noch einiges erreichen.

Ganz ehrlich: das ist ein saumäßig schwammiges Gebiet. Hier kocht auch jeder Geigenbauer sein eigenes
Süppchen an Philosophie zusammen. Ich hatte bislang noch keine Gelegenheit, die Effekte genauer für
mich zu untersuchen - das steht aber bald an, da meine Akustische auch einen neuen braucht.

Mein Geraffel:
Der Rolls und das Stimmgerät.
Was ich bisher verheimlicht habe, ist der BBE Sonic Maximizer und danach noch eine Millenium DI-Pro, die ich mir von einem unserer Verkäufer aufschwatzen lassen habe. Bei der Di-Box dachte ich mir: "glaube einem Profi und sch. auf die paar Kröten mehr".
Den Maximizer beschreibe ich noch in einem eigenen thread.
Nur kurz: er entzerrt die Bässe und reichert die Höhen mit Obertönen an.
Mein Geigensignal hat gewaltig an "Frische" zugelegt und das ist jetzt ein deutlicher Schritt in Richtung akustischer Klang.


cheers, fiddle
 
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Hallo,

danke fiddle!
Ich denke, ich lasse was am Steg nacharbeiten.

Morgen ist die nächste Mugge. Ich werde mir mal zusätzlich einen EQ einpacken. Im Lager habe ich noch einen
Behringer FBQ3102 Ultragraph Pro. Den habe ich hauptsächlich dafür, das Monitoring auf einer Bühne in den Griff zu bekommen, wo sich der Bereich um 100 Hz immer regelrecht aufschaukelt.
Eigentlich ist das aber nicht der Weg, den ich gehen möchte.

robbert
 
100 Hz?
Also ich hatte am digitalen EQ (und auch jetzt am Rolls) alles unterhalb von 200 Hz runtergezogen -12db.
Damit verringern sich Griffgeräusche und Bogen-"Rumsen", was so ein piezo nur zu gerne einfängt und
vollkommen unüberlegt an das Mischpult weiter schickt.

Highpassfilter gibt es auch in klein als Zwischenstecker mit wählbarer Frequenz.
Ich hab einen mit 150 Hz, aber ich hab echt keine Ahnung mehr, wo ich den her habe..

Noch was zu deinem neuen Abnehmer:
Es ist durchaus möglich, daß sowas auch defekt beim Kunden ankommt!
Wenn der Piezo nicht richtig vergossen wurde und Lücken zwischen Holz und Gießmasse herrschen, kann es das schon sein.

Ich habe mit dieser Art PUs und eventuellen Defekten keine Erfahrungen, da a) zu wenige gekauft werden und
b) ich hier nix testen kann. Das geht alles direkt zum Hersteller zurück - also an mir vorbei..
Daher kann ich dir nicht wirklich helfen..


cheers, fiddle
 
Hallo,
@fiddle
das mit den 100 Hz habe ich nur kurz anreißen wollen, weil es hier eigentlich OT ist.
Im Saal eines Gemeindezentrums (ehemalige Scheune, blanke Wände, Parkettboden, blanke Holzdecke) mache ich immer wieder die eine oder andere Beschallung. Dort gibt es auf der Bühne bis vor die Bühne einen Bereich, ca. 8 x 6m, wo sich alles um die 100 Hz regelrecht aufschaukelt. Es reicht tatsächlich ein kleiner Amp für eine Akustikgitarre aus, dass diese anfängt zu brummen, ohne dass ein Monitor oder die PA angeschlossen ist.
Fürs Monitoring dort wird der Behringer EQ genommen, die PA fahre ich da meist über ein DBX Driverack PX.

Dass fiddle da nichts machen kann, ist doch völlig klar. Ich habs ja auch nichtmal beim großen T gekauft.
Ich finde es aber sehr kollegial, dass er versucht, sich in mein Problem "reinzudenken".
Gut ist auch, dass man sich hier austauschen kann. Selbst wenn ich hier schreibe, hilft es mir, meine Gedanken zu konzentrieren, zu ordnen und ich komme auf neue Ideen. Deshalb freue ich mich über jedes posting.

Ich rufe morgen mal den L.R.Baggs Vertrieb Deutschland an.

Schönen Abend noch an alle!
robbert
 
Hallo,

....nettes Telefonat mit Herrn ...... L.R.Baggs Deutschland gehabt. Ich habe ihm meine ersten Erfahrungen soeben auch per Mail geschickt
Für alle Interessierten hier meine Mail als Zusammenfassung:
...........................
wie telefonisch besprochen möchte ich meine ersten Erfahrungen mit diesem System schildern:

Der Umbau meiner Geige und die Anpassung des Steges wurde letzte Woche vom einem erfahrenen Geigenbauer abgeschlossen und darauf zu Hause und im Live-Betrieb gestestet.

1. Problem: Die Carpenter Buchse ist zu lang und würde auf der Wölbung der Violine aufliegen, den Klang der Violine beeinflussen und Schwingungen der Violinen-Decke als Schnarrgeräusche übertragen. Statt weiteren Kork unterzulegen habe ich mich, auch aus ästhetischen Gründen, entschlossen, die äußere Hülle der Klinkenbuchse um etwas mehr als 1 cm zu kürzen.

2. Tonabnehmer getestet an Gitarrencombo und aktiver Fullrage-Box. Ergebnis: wie erwartet, funktioniert, aber viel zu leise.

3. Para Acousic DI angeschlossen: es verzerrt auf allen Tönen,
Erst wenn der Gain-Regler auf 0 steht, bekomme ich einzelne Töne sauber (unabhängig von der Klangregelung) dargestellt
Doppelgriffe auf A-und E-Saite verzerren mit fürchterlichen Frequenzeinstreuungen auch bei Gain 0.

4. Einen anderen Vorverstärker angeschlossen: Ergebnis wie oben

5. Eine DI-Box angeschlossen mit Pegelabsenkung -20 dB, das Signal wird sauber, aber viel zu leise

6. Ca. 40 m Klinkenkabel über Adapter zusammengesteckt um Leitungsverluste zu erzeugen: Die schlimmen Verzerrungen mit Frequenzeinstreuungen bei Doppelgriffen sind weg.
Den Gain kann ich jetzt ca. 1-2 mm aufdrehen.

7. Boss ME 50 (Multieffekt, wegen Impedanzanpassung) direkt angeschlossen (ohne Vorverstärker)
Kurzes Kabel: Massive Störgeräusche bei Doppelgriffen
Langes Kabel: o.k.

8. Kombination Para Acoustic DI mit Boss ME 50
Aufbau: Vom PickUp in die Para Acoustic, dass ME 50 insertiert:
Kurzes Kabel: Massive Störgeräusche bei Doppelgriffen
Langes Kabel: o.k.

9. Die beschriebenen Frequenzeinstreuungen/Verzerrungen kommen nicht von der Geige. Die Geige klingt ohne Verstärkung sauber.

Mit langem Kabel habe ich dann die ersten Auftritte am Wochenende gemacht.
Von angestrebten Klang (warmer, voller, weicher Ton mit etwas "Holzanteil"; es ist ja eine A-Geige) bin ich noch meilenweit entfernt. Sobald der Low-Regler der Para-Acoustic mehr als 1/4tel geöffnet wird, übertragen sich die Umsetzbewegungen des Bogens beim Strichwechsel derart stark, dass es sehr unangenehm klingt. Mein Gitarrist sagte: "Bei dir scheppert da immer was....."
Gehe ich mit dem Low-Regler weiter auf fast null, klingt die Geige nur noch "zickig".

Mein erstes Fazit:
Der L.R.Baggs Vio ist niemals auf die L.R.Baggs Para Acoustic DI abgestimmt. Regelmöglichkeiten am Gain sind nicht gegeben.
Mir ist absolut unverständlich, dass ich das Signal des PU´s noch weiter abschwächen muss, um saubere Doppelgriffe auf A-u.E-Saite spielen zu können.
Der PickUp überträgt jeden Strichwechsel ungefiltert in die Verstärkung, dass jedes Umsetzen des Bogens quittiert wird. Versucht man diese tiefen Frequenzen mit der Para Acoustic DI ohne weiteren EQ herauszufiltern, klingt die Geige gar nicht mehr.

Im Moment ist der L.R.Baggs Vio für mich eine totale Enttäuschung.


Ich mache professionell Musik und habe seit mehr als 30 Jahren einen Barcus Berry Stegabnehmer aus den 70ger Jahren gespielt. Auch beim Barcus Berry musste der Gain der Para Acustic DI auf fast 0 stehen; aber dort hatte ich weder Störgeräusche noch die anderen Probleme.
Weil ich mit der Para Acoustic DI sehr zufrieden war, habe ich mich für den L.R.Baggs Vio entschieden, in der Hoffnung, dass dies ein abgestimmtes System sei.


Ich möchte Sie bitten, meine Einschätzungen weiterzuleiten.

Mit freundlichen Grüßen

............................


Jetzt bin ich ja auf die Reaktion gespannt. Ich werde berichten.

robbert
 
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Hallo,

weiter gehts:


Ich glaube aber, eine Fehlerquelle entdeckt zu haben:
Das verwendete Kabel (ladenneu) https://www.thomann.de/de/cordial_cri_3_pr.htm
ist offensichtlich zu kurz (oder zu gut?)
Bei Verwendung eines 6m Kabels gleicher Bauart und gleichen Herstellers, ebenfalls neu, konnte ich die Verzerrungen bei Doppelgriffen bei einem weiteren Test nicht mehr feststellen. Regelmöglichkeit am Gain jetzt etwa 2 mm, bis Verzerrungen auftreten.

Gegen die Umsetzgeräusche des Bogens beim Strichwechsel habe ich aber noch kein Mittel gefunden.
Ich werde weiter testen bei meiner heutigen Abendveranstaltung.

robbert
 
Zum Klang:
Eigentlich ist alles da, Höhen, Mitten, Bässe. Von meiner Klangvorstellung: voller, warmer, weicher Ton mit ein wenig "Holzanteil" bin ich noch ein ganzes Ende weg.
Es klingt alles irgentwie zu direkt, als würde ich die billigsten Stahlsaiten spielen.

Es kann aber auch am Steg liegen.
Mein GB sagte mir, dass er den Steg noch etwas schlanker machen könne, weil er nicht zuviel Material vom Steg abgeschleifen wollte. Ich glaube, er hatte auch Angst, dabei den PickUp zu beschädigen.
Den Klang der Geige habe ich ehrlich gesagt ohne Verstärkung kaum getestet.

Deshalb gleich direkt mal meine Frage an fiddle, was er davon hält, den Steg etwas schlanker zu machen? Wie wirkt sich das klanglich aus bei der A-Geige?

Was blieb, waren meine Probleme mit den Umsetzgeräuschen beim Strichwechsel. Wenn der Gitarrist ankommt und sagt:" Bei dir scheppert da immer was....", blieb es auch anderen nicht verborgen.
Also noch etwas den Bassanteil weiter rausgenommen. Dadurch wurde die Geige klanglich wieder recht "dünn".
Also, die Baustelle bleibt mir bestimmt eine Weile erhalten.......

Gegen die Umsetzgeräusche des Bogens beim Strichwechsel habe ich aber noch kein Mittel gefunden.
Ich werde weiter testen bei meiner heutigen Abendveranstaltung.

robbert

Hallo Robert,

ich habe Deine Posts die ganze Zeit neugierig verfolgt, da ich auch mit einer Piezoabnahme im Steg arbeite. Den habe ich zwar selber eingelassen, aber der dürfte Deinem Steg in etwa entsprechen.
Da ich aber weder Geigenspieler, noch Geigenbauer bin, gehe ich mal nur durch mein einenes Empfinden auf die Sache ein.

Meine letztendliche Meinung zu Stegen, welche den Pickup im Inneren haben, machen auch aus einer Akustikgeige fast eine E-Geige, mit allen was dazu gehört.(dünner Sound, Bogengeräuche und dergleichen)
Das liegt daran, weil hier bauartbedingt, haupsächlich nur das reine, am Steg anliegende Signal, eingefangen wird. Dies erklärt auch warum Du vom gewünschten Klang noch meilenweit weg bist. Denn so fehlt natürlich wirklich Wärme und Holzanteil.
Den Steg dünner zu machen bewirkt das mehr Obertöne durch kommen und alles lauter wird, was wieder zu Verzerrungen führen könnte, da der Steg dadurch ein noch stärkeres Signal abbekommt. Auf jeden Fall,
so vermute ich, wird die Geige durch einen dünneren Steg noch E-Geigenähnlicher werden. Der Bogenrums wird sich mit Sicherheit auch noch verstärken. In diesen Fall kannst Du, wie fiddle schon erwähnte, wirklich nur mit einem EQ Abhlilfe
schaffen. Dies ist natürlich schade, da man eigentlich meinen könnte das eine Akustikgeige nicht erst grossartig angepasst werden sollte.

In meinem Fall habe ich z.B. den Steg komplett neu entworfen um die unterschiedlichen Lautstärken der Saiten mit Erfolg in den Griff zu bekommen aber ein Verzerren hatte ich nie. Aufgrund deiner Posts habe ich dies einmal, so wie es meine
Fähigkeiten zulassen probiert. Ich hatte Angst das jetzt das nächste Problem vor der Tür steht.

Gruss, joergida
 
Hallo joergida,

so richtig kann ich dir nicht zustimmen. Ich habe bis jetzt, also etwa 30 Jahre, einen Stegabnehmer von Barcus Barry aus den 70ger Jahren gespielt, ich denke also schon, dass ich vergleichen kann.
Wie ich oben geschrieben habe, habe ich eine der Ursachen für die bösen Verzerrungen und Frequenzeinstreuungen gefunden. Der Pickup liefert zu viel "Dampf" für das kurze 3-Meter Klinkenkabel, total entgegen der allgemein vorherrschenden Theorie, bei Piezos möglichst kurze und qualitativ hochwertige Kabel einzusetzen.
Bei Verwendung des 6-m-Kabel gleichen Herstellers hatte ich schon 1-2 mm Regelmöglichkeit am Gain des L.R.Baggs Para Acoustic DI.
Ich kenne auch die Bogengeräusche beim Barcus Berry. Diese waren aber sehr einfach in den Griff zu bekommen, ohne dass gleich der Gesamtsound spitz und flach wurde.
Mich wundert wirklich, dass offensichtlich 40 Jahre nichts oder nur sehr wenig passiert ist zum Thema Abnahme eine A-Violine.
Gut, das ist ein kleiner, überschaubarer Markt; vielleicht lohnt es sich gar nicht, dort zu forschen,zu testen und zu investieren; zumal wenigstens die Hälfte der in Frage kommenden Kunden dann auch gleich wieder wegfallen, weil sie sich eine E-Violine kaufen (nur mal so als Theorie) .

robbert
 
Hi Robbert,

überschaubar ist noch großzügig formuliert..

Ich liste das einmal auf:
- es gibt ohnehin wenige Streicher mit Verstärkung auf Bühnen.
- davon spielen die wenigsten ein akustisches Instrument mit fest eingebautem Abnehmer.

Grund: hoher Anschaffungspreis + Einbaukosten durch einen Geigenbauer + unsicheres Klangresultat..
Zusätzlich schreckt ab, daß bei einem Schaden des Tonabnehmers (Austausch), der Hertseller nicht
für die Kosten einer Neuanpassung des Austausch-Rohlings aufkommt.

Ergänzend muß man erwähnen, daß die ohnehin dünn gesähte Schar an Elektro-Streichern im Durchschnitt
(bitte nicht steinigen) ein recht schwach ausgeprägtes Verständnis über die Materie der Signalverarbeitung haben.

>> robbert: du hast hier wirklich erfrischend viel Ahnung und Erfahrung! Das ist aber leider nicht der Status Quo.

Wenn wenig Erfahrung und/oder Ahnung vorhanden ist, dann fließt auch kaum feedback an die Entwickler.
Ich würd sogar behaupten: nix.

Fortschritte gibt es nur, wenn Austausch zwischen Entwicklern und Benutzern stattfindet.
Und dann müssen noch beide Seiten wissen, was der andere gerade bemängelt!
Das ist überhaupt nicht selbstverständlich!


cheers, fiddle
 
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Hi CB,

es gibt Menschen, die kaufen solch einen Tonabnehmer, zerfetzen die Orginalverpackung, halten den Steg neben den
Steg, der auf ihrem Instrument ist, und dann beginnt es erst zu dämmern, daß ein Eigeneinbau nicht durchführbar ist
und am Ende nochmal Geld kostet..

Wenn sowas B-Stock ist, dann wurde es noch nie auf ein Instrument angepasst.


cheers, fiddle
 
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Hallo,

da habe ich mit meiner These nicht falsch gelegen, wie fiddle bestätigt hat. Und fiddle kennt ja nun beide Seiten: Die musikalische Praxis und die Gesetze des Handels.

@cello&bass
Der Interessentenkreis ist klitzeklein für solche Nieschenprodukte; die Ausstellungsfläche auf Messen sauteuer. Aus unternehmerischer Sicht ist es eine nachvollziehbare Entscheidung, lieber die umsatzstarken Produkte einem Massenpublikum zu präsentieren,
Und so wird es auch in der Entwicklung laufen: Wenn die Zahlen stimmen, kann man mal für ein paar Tage ein, zwei Mitarbeiter in die "Spielecke" lassen......; aber dann wird wieder "richtig" gearbeitet.

Trotzdem werde ich weiterhin versuchen, diesen Weg zu gehen.
Erstens, weil ich mich an die A-Violine mit Abnahme gewöhnt habe. Am letzten Wochenende z.Bsp. konnte ich (mit Lautstärkepedal auf null) eben mal schnell testen, ob wir heute in C, Cis, oder D spielen.
Zweitens sind das für mich ästhetische Gründe. Wenn ich z.Bsp. einen Songwriter/Liedermacher begleite, wirkt die A-Geige auf jeden Fall natürlicher als jede E-Geige. Bei Metal wäre mir das egal.

Die Beschäftigung mit der Technik kam bei mir "berufsbegleitend".
Ich bin nicht technikverliebt, weiß aber, dass es "ohne" nicht geht. Schon mit 7 Jahren stand ich als kleiner Geiger auf der Bühne, mit 14 hatte ich meine erste Band, seit 1982 bin ich freischaffender Musiker.....und würde sagen, dass ich auch jetzt noch bei jeder Veranstaltung etwas lerne.

So , jetzt muss ich mich um "meinen" Weihnachtsmarkt kümmern. Immerhin habe ich heute Jubiläum, es ist das 20.Mal, dass ich (ununterbrochen) dort die Moderation, die gesamte Beschallung, die Bühnenkoordination und "ein wenig Geige" mache.
Ich melde mich, wenn ich wieder aufgetaut bin.

robbert
 
Übertreibs nicht mit dem Glühwein ;) -> Viel Erfolg und genügend Spaß!

Ich bin z.Zt. mit dem Ovid-Mikro unterwegs, finde es 10000 mal angenehmer als ein Mikro auf Ständer und überlege halt seit Jahren am Fishman herum. Wenn ich deine Probleme hier lese, trau ich mich wieder weniger...
 

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